Neuseeland 2024

 

Nach drei Monaten Australien stehen nun drei Monate Neuseeland an. Wenn ich schon ein Sabattjahr habe und klimaschädlich um die halbe Welt fliege, dann soll sich der Aufenthalt wenigstens lohnen! Ich habe mich bewusst dazu entscheiden zuerst nach Australien und dann nach Neuseeland zu fliegen, da ich so den Frühling und Frühsommer (Oktober, Nove,mber, Dezember) dort mitnehme und noch keine extreme Hitze zu erwarten habe. Wenn es im Januar/Februar in Australien richtig heiß wird, bin ich im Hochsommer in Neuseeland auf der Südinsel, auf der das rauere Klima herrscht. Im Spätsommer im März werde ich auf die klimatisch mildere Nordinsel wechseln.
Hier geht es zurück zum Reisebericht von Australien.

Die Neuseelandfahrt habe ich in sechs Abschnitte gegliedert. Man kann sie auf der Übersichtskarte anklicken oder einfach nach unten scrollen.

Quelle: Google Maps



1.Tag: Sa 30.12.23
km11417
Flug Melbourne – Christchurch

1

19km
17,3km/h
1:06h

Weitere Bilder am  1.Tag Nach der Landung ging es als erstes zur Passkontrolle. Danach konnte ich Fahrrad und Rucksack in Empfang nehmen und durch die Einreisekontrolle gehen. Ähnlich wie in Australien muss man Lebensmittel und Campingausrüstung auf einer Einreisekarte deklarieren, was ich auch ehrlich gemacht habe. Cornflakes, Milchpulver und diverse Gewürze waren kein Problem. Mein Zelt nahm der Officer auseinander und fand mehrere Insekten, teils noch lebend. Er sprühte es mit einem Spray ein und verpackte es in zwei Plastiktüten, die ich erst in zwei Tagen öffnen sollte. Nun untersuchte er auch noch das andere Equipment und fand zwei weitere Insekten in meinem Wanderrucksack. Ich erzählte ihm, dass ich drei Monate in Australien im Busch unterwegs war und da war er nicht so erstaunt über diese Funde. Meine Klamotten untersuchte er nicht weiter, nachdem ich ihm sagte, ich hätte sie frisch gewaschen. So eine genaue Einreisekontrolle hatte ich noch nie, aber ich kann es bei einem so isolierten Land wie Neuseeland verstehen - und der Officer war wirklich freundlich, er wünschte mir noch einen schönen Aufenthalt in Neuseeland. Vor dem Flughafen baute ich mein Fahrrad wieder zusammen, dabei nutzte ich gleich die Gelegenheit, Vorder- und Hinterreifen zu tauschen. Während der Vorderreifen nach 11000km noch fast wie neu aussah, zeigte der Hinterreifen schon deutliche Abnutzungsspuren. Abgesehen davon hatte ich bei meinem Platten vor wenigen Tagen den Hinterreifen in falsche Laufrichtung montiert. Nach gut zwei Stunden Arbeit konnte ich losfahren. Auch meine neuseeländische SIM-Karte funktionierte sofort, aber meine deutsche SIM-Karte zeigte "nur Notrufe" an. Obwohl Christchurch 200.000 Einwohner hat, gibt es keine Häuser mit mehr als drei Stockwerken. Überall gibt es grün markierte Radwege. Die Ampeln haben das gleiche System wie in Australien. Es gibt auch immer eine Ampel hinter der Kreuzung und die Fußgängerampeln haben den gleichen Sound. Zielsicher fand ich das Hostel "Jailhouse". Es handelt sich tatsächlich um ein ehemaliges Gefängnis, das zu einem Hostel umgebaut wurde. Die Fenster sind nach wie vor vergittert. Ich hatte ein Einzelzimmer (oder eine Einzelzelle) gebucht. Der Aufenthaltsbereich befindet sich auf dem Gang bzw im Eingangsbereich. Alles ist sehr ordentlich und gepflegt, auch die Küche. Ich entpackte alles, dann fuhr ich nach einem Schwätzchen mit anderen Deutschen zur "New World" und kaufte nicht zu knapp ein. Obst und Gemüse ist etwas billiger als in Australien, Milch teurer. Nach mehreren Horrorgeschichten über das Preisniveau in Neuseeland war ich angenehm überrascht, ich hatte mit deutlich höheren Preisen gerechnet. Zurück am Hostel war es schon reichlich spät, aber in mir ging die Uhr noch "australisch". Zum Essen machte ich mir Pfannenkuchen mit eingebratenen Zucchinischeiben. Gegen Mitternacht zog ich mich zum Schlafen zurück.






2.Tag: Mo 01.01.24
km11436
Aufenthalt in Christchurch

1

7km
13,5km/h
0:31h

Weitere Bilder am  2.Tag Erst um 8:30 war ich wach. Nach dem Frühstück ging ich erneut einkaufen. Ich brauchte eine neue Nagelschere, Sonnencreme und Campingas, außerdem noch ein paar Lebensmittel. Ja, auch in Neuseeland haben die Geschäfte sonntags geöffnet, nur morgen an Neujahr sind die meisten geschlossen. Ich hatte nämlich vor, morgen zum Arthurs Pass zu fahren und dort ein paar Tage zu bleiben - und dort gibt es nicht viel zu kaufen. Gerne wäre ich noch ein oder zwei Tage hier geblieben, aber wenn an der sonst extrem niederschlagsreichen Westküste abgesehen von Freitag kein Regen gemeldet ist, dann muss ich die Gelegenheit nutzen. Eventuell kann ich ja auf dem Rückweg erneut hier bleiben. Zurück am Hostel gab es Geschnetzeltes mit Nudeln. Den Nachmittag verbrachte ich mit digitaler Arbeit am Laptop. Dabei besorgte ich mir auch dem DOC-Camp-Pass. Für 195 Dollar, also etwa 110€, kann man sich ein Jahresticket kaufen, mit dem man (fast) alle kommunalen DOC-verwalteten Campingplätze frei nutzen kann. Es handelt sich dabei um meist einfache Zeltplätze in den Nationalparks. Zum Abendessen machte ich mir Lasagne. Bis zum Jahreswechsel saß ich mit zwei Franzosen zusammen im Eingangsbereich des Hostels. Die meisten waren in die Stadt gegangen, um das öffentliche Feuerwerk anzuschauen. Selber ballern darf man hier nicht. Das hat den Vorteil, dass die Luft und die Straßen sauber bleiben. Nachdem ich mit den Franzosen auf das neue Jahr angestoßen hatte, zog ich mich ins Bett zurück.






3.Tag: Mo 01.01.24
km11443
Christchurch – Arthurs Pass

1

147km
15,4km/h
9:31h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am  3.Tag Um 6 Uhr stand ich auf, denn ich habe mit knapp 150km und einigen Anstiegen einen anstrengenden und langen Tag vor mir. Ich hatte bereits gestern einige Vorbereitungen getroffen, sodass ich recht zügig los konnte. Auf der Straße 73 bzw der dazu parallel laufenden alten Nationalstraße ging es nach Westen. Unterwegs wurde ich hupend von einem Auto überholt. Eine halbe Stunde später wurde ich von einer Frau am Straßenrand gestoppt. Wie sich herausstellte, hatten wir uns zwischen Esperance und Norseman getroffen und sie wohnt hier. Sie lud mich auf Kaffee und Kekse ein. So verging eine (nette) Stunde, bis ich weiter kam. Nun ging es an die erste Herausforderung, den ersten Pass. Im Gegensatz zu Australien ist diese Straße aber schmal, während die Autos dennoch unbeirrt überholen. Auf der Passhöhe legte ich eine kurze Pause ein. Im weiteren Verlauf kommt man an einem herrlichen See und an vielen anderen landschaftlichen Highlights vorbei. Doch ich hatte keine Zeit mehr und musste zügig weiterfahren. Leider hatte der Wind gedreht und blies nun ständig gegen mich. Mit letzten Kräften erreichte ich um 21:40 den Zeltplatz von Arthurs Pass. Ich stellte mein Zelt hinter dem Schutzhaus auf. Nachdem es keine Duschen gibt (normal bei einfachen DOC-Camps), nutzte ich im Schutz der Dunkelheit meine Wasserflaschen-Dusche. Dann packte ich im Schutzhaus mein Essen aus. Dort gibt es Licht und mehrere Tischgarnituren. Es gab aufgewärmtes Geschnetzeltes mit Instant-Nudeln. Meine gesamten Ess- und Kochsachen ließ ich im Schutzraum zurück. Wahrscheinlich werde ich hier den für Freitag gemeldeten Regen aussitzen. Gegen 23:30 legte ich mich ins Zelt.






4.Tag: Di 02.01.24
km11590
Wanderung zum Mount Bealey

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  4.Tag Nachdem ich gestern einen sehr langen Tag hatte, blieb ich fast bis 7 Uhr im Zelt liegen, dann machte ich mich ans Frühstück und packte mein Lunchpaket. Nach ein paar Schwätzchen mit anderen Campern verließ ich den Zeltplatz um 9:30 Uhr. Südlich des Dorfes zweigt der Wanderweg zum Mount Bealey ab. Er geht steil durch dichten Wald aufwärts. Oberhalb der Baumgrenze ist er nur noch dürftig mit Steinmännchen markiert. Dort führt er meistens auf dem Felsgrat entlang, gerade auf der Nordseite geht es steil hinunter. Dafür wird man aber auch mit herrlichen Ausblicken belohnt. Am ersten Gipfel macht der Weg einen kleinen Knick nach rechts. Es geht nochmal ein Stück hinunter und schließlich zum Hauptgipfel des Mount Bealey hinauf. Die Tour war im Rother Wanderführer nicht umsonst schwarz gekennzeichnet, aber ich hatte schon anspruchsvollere Wege. Den Rückweg nahm ich genauso wie hinwärts. Erstaunlich fand ich, dass ich trotz schönsten Wetters keinen einzigen anderen Wanderer angetroffen habe. Zurück am Zeltplatz ging ich im eiskalten Gebirgsbach nebenan baden, erst danach erfuhr ich, dass es 200m oberhalb im Ort eine öffentliche Dusche mit 2-Dollar-Münzen gibt. Zum Essen gab es aufgewärmte Lasagne. Nach dem Essen tippte ich noch ein wenig an meinem Reisebericht und zog mich zeitig mit Einbruch der Dunkelheit ins Zelt zurück. Nachdem es morgen absolut trocken und bereits übermorgen nachmittag die ersten Schauer gemeldet sind, mache ich morgen die Überquerung des Avalanche Peak mit Abstieg über die Crow Hut und durch das Tal zurück.






5.Tag: Mi 03.01.24
km11590
Wanderung über Avalanche Peak zur Crow Hut

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  5.Tag Bereits vor 7 Uhr war ich unterwegs. Als Aufstieg nahm ich den nördlichen etwas flacheren Scott Track zum Avalanche Peak. Im Gegensatz zu gestern ist der Weg gut besucht und auch oberhalb der Baumgrenze markiert. Er ist nicht ganz so steil wie der Weg zum Mount Bealey. Auf der Passhöhe machte ich Brotzeit, dann ging es auf dürftig markierten Weg entlang der Bergkuppe weiter. Immerhin befinden sich immer wieder Pfeile aus Steinen auf dem Boden, die besagen, dass man hier nicht durch das Geröllfeld absteigen soll. Nach einigen herrlichen Ausblicken vom Bergkamm geht es im Geröllfeld ca 350 Höhenmeter nach unten. So ein Abstieg macht keinen Spaß! Teilweise rutschte ich auf den Fersen hinunter, teils auch seitwärts oder auf allen Vieren. Nach deutlicher Alterung meiner Schuhsohlen erreichte das Flussbett. Ich hielt mich auf der rechten Seite, denn dort steht die Hütte, die ich eine halbe Stunde später erreichte. Er handelt sich um eine Standard-Hütte mit 10 Matratzen, einem großen Tisch, Ofen und Toilette. Alles ist sehr ordentlich und gepflegt. Von hier aus gibt es wieder einen richtigen Weg am Bach entlang. Irgendwann muss man den Bach furten. Hierfür zog ich Scuhe und Strümpfe aus und ging über möglichst große Steine durch das Wasser. Auf der anderen Seite geht der Weg weiter. Sobald man auf den Hauptfluss stößt, endet der Weg und man läuft durch den Kies des Flussbetts. Das wäre ja kein Problem gewesen, aber schließlich mäandriert der große Fluss so, dass kein Platz mehr zum Ufer ist. Nachdem das Furten des großen Flusses nahezu unmöglich ist, blieb mir nichts anderes übrig als mir einen Weg am Hang durch die Büsche bzw den Urwald zu suchen. Zwar gibt zum Teil Trampelpfade, aber häufig ist nicht klar erkennbar, wo sie weitergehen. Und so dauerte es deutlich länger als gedacht, bis ich die Hauptstraße erreichte. An der Hauptstraße stellte ich mich mit ausgestrecktem Daumen an die Straße, denn ich wollte nicht noch die 7km bis Arthurs Pass laufen. Nachdem ich knapp 20 Minuten erfolglos da stand, beschloss ich, doch zu laufen und bei jedem weiteren Auto mein Glück zu versuchen. So komme ich auf jeden Fall irgendwann an. Aber nach 1,5km hatte ich Glück. Ein Wohnmobil stoppte und nahm mich mit. Sie bogen sogar noch in den Campingplatz ein und ließen mich direkt am Eingang aussteigen. Vielen Dank, ihr habt meinen Abend gerettet! So konnte ich gemütlich heiß duschen und danach noch bei Helligkeit Reis mit Thunfisch-Bolognese kochen. Danach zog ich mich ins Zelt zurück.






6.Tag: Do 04.01.24
km11590
Wanderung zum Mount Aicken

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  6.Tag Auch heute startete ich zeitig zum Mount Aicken östlich der Hauptstraße, denn am späten Nachmittag sind Schauer gemeldet. Und bis dahin möchte ich zurück sein oder wenigstens geschützt unterhalb der Baumgrenze. Zunächst nimmt man den gut ausgebauten Weg in Richtung Wasserfall nördlich des Ortes, dann zweigt ein sehr steiler Weg nach rechts ab. Über Wurzeln und Steine geht es gefühlt senkrecht hinauf. Oberhalb der Baumgrenze geht es zunächst bequem durch Grasland, schließlich muss man Felsen hinaufklettern und es geht auf einem Grat entlang, abschüssig in beide Richtungen. Dafür bekam man aber bestes Panorama. Kurz bevor ich den ersten Gipfel erreicht hatte, wurde ich von drei Wanderern überholt. Sie sprangen regelrecht über die Felsen und das mit Turnschuhen! Zum nächsten Gipfel geht es erst ein Stück hinunter und danach wieder hinauf. Bis hierhin war der Weg zwar anspruchsvoll, aber machbar. Nachdem aber die drei Männer nicht mehr weitergingen, weil es ab hier richtig schwierig wird, entschied ich mich auch für den Rückweg. Offensichtlich waren wir vier die einzigen Besucher dieses Gipfels. Mit den anderen dreien konnte ich nicht mithalten, das wäre mir zu riskant. Sie winkten mir ein letztes Mal zu, bevor sie unterhalb der Baumgrenze im dichten Wald verschwanden. Im Gegensatz zu gestern war der Abstieg ein Kinderspiel, sowohl im Felsbereich als auch im Wald. Unten angekommen, lief ich noch zum Wasserfall. Der Weg dorthin ist bestens ausgebaut, gesichert und hoch frequentiert. Es handelt sich um den höchsten Wasserfall Neuseelands. Am Rückweg zum Zeltplatz tröpfelte es schon. Ich konnte noch gut zum Duschen gehen und Milch im Dorfladen kaufen, danach ging ein heftiger Schauer nieder. Aber da saß ich schon im Schutzhaus des Zeltplatzes und machte mir Pfannenkuchen mit Zucchini-Füllung. Morgen bleibe ich beim Regenwetter hier.






7.Tag: Fr 05.01.24
km11590
Regen-Pausentag in Arthurs Pass

6

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  7.Tag Nachts regnete es immer wieder, mal stärker, mal schwächer, zwischendurch hörte es auch mal auf. Dennoch stand ich gegen 6:30 Uhr auf und machte mich ans Frühstück. Ich hatte ja reichlich Milch, so gab es heißen Kaba und Müsli. Ich mische immer selber Kakao und Zucker etwa 1:1, da mir das herkömmliche Kaba-Pulver zu süß ist. Und mein Müsli besteht meist aus zerbröselten Digestive-Keksen, Cornflakes, Haferflocken, Nüssen, Schoko-Chunks und einem Schuss Zimt. Ich verbrachte den ganzen Tag in der Schutzhütte mit digitaler Arbeit: Reisebericht tippen, Bilder sortieren, HTML-Quelltext formatieren usw. Gut dass die Hütte geschlossen ist, denn es gibt zahlreiche Sandflies. Das sind kleine Mücken, die ständig beißen, um Blut zu saugen. Insektenschutzmittel hilft bedingt, bietet aber keinen vollständigen Schutz. An der nochmal deutlich niederschlagsreicheren Westüste soll es viel mehr davon geben. Mittags gab es eine heiße Nudelsuppe, abends Reis mit Thunfisch-Bolognese. Langsam gehen die Vorräte zur Neige, aber morgen fahre ich ja weiter. Denn das Angebot im Laden von Arthurs Pass ist sehr begrenzt und teuer.






8.Tag: Sa 06.01.24
km11590
Arhurs Pass – Lake Mahinapua

1

112km
18,2km/h
6:09h

Weitere Bilder am  8.Tag Nachts tröpfelte es noch ein paarmal, am Morgen war es trocken. Kurz nach 6 Uhr stand ich auf und hängte das Zelt zum Trocknen auf, während ich frühstückte und alles andere packte. Kurz nach 8 Uhr war ich abfahrbereit. Die Auffahrt zum Pass war nicht besonders fordernd, aber die Abfahrt auf der anderen Seite hatte bis zu 16%. Ein kurzes Stück schob ich sogar hinunter, trotz Scheibenbremsen und relativ geringer Beladung. Unterwegs hätte ich bestimmt fünf weitere Gelegenheiten zum Wandern gehabt, aber ich hatte für heute und die nächsten drei Nächte darauf bereits Unterkünfte gebucht und konnte mir zumindest keine längere Pause leisten. In Kumara Junction kam ich auf die Küstenstraße 6. Auch sie ist verhältnismäßig stark befahren und verfügt meistens über keinen Seitenstreifen. Wenigstens fahren kaum LKW und Anhänger, sondern nur PKW und kleine Camper. Generell ist auffällig, dass die Autos in Neuseeland deutlich kleiner sind als in Australien. Auch bei den Campern dominieren Hochdach-Busse in der Größe eines VW-T4, kastenförmige Wohnmobile mit 6m Länge sind schon groß. Die meisten Camper sind Self-Contained, verfügen also über eine Toilette. Dies ist nämlich die Auflage, außerhalb von Campingplätzen nächtigen zu dürfen. Im "New World" in Hokitika tätigte ich einen größeren Einkauf, denn es ist der letzte größere Laden vor Wanaka. Nur 8km später zweigt der Waldweg zum Lake Mahinapua ab. Es ist, als wenn man von der offen liegenden Küstenstraße wie in einen Tunnel in den Urwald hineinfährt. Nach 500m gelangt man auf eine Lichtung, auf der der Zeltplatz und der See liegen. Ich baute mein Zelt auf und ging danach im See schwimmen. Da er sehr flach ist, ist er relativ warm. Auf dem Zeltplatz gibt es einen überdachten Abspülbereich, Toiletten und eine kalte Dusche. Er kostet regulär 15 Dollar pro Person, für mich mit DOC-Ticket ist er frei. Auf die Tischgarnitur dekorierte ich meinen ganzen Essensvorrat (erzeugt immer etwas Neid bei anderen Radfahrern) und kochte mir Tortellini zum Abendessen. Neben mir waren noch einige andere Deutsche am Platz. Nachdem etwas Wind ging, gab es nicht allzu viele Sandflies. Mit Pullover, langer Hose, Strümpfe und reichlich Chemie ließ es sich gut aushalten.






9.Tag: So 07.01.24
km11702
Lake Mahinapua – Franz Josef

1

127km
17,0km/h
7:29h

Weitere Bilder am  9.Tag Auch heute fuhr ich zeitig los. Es ging immer die Küstenstraße entlang nach Südwesten. In einer Pause am DOC-Camp Lake Lanthe Matahi traf ich zwei andere Rad-Fernfahrer mit hochmodernen Riese+Müller-E-Bikes. Sie hatten die Räder in Auckland gekauft und müssen bzw können sie dorthin auch wieder zurückgeben. Wegen der Akkus können sie nicht auf DOC-Camps gehen. Auch sie finden den Straßenverkehr unangenehm. Die Straße geht ständig ein wenig auf und ab und bietet hinter jeder Kuppe und Kurve was Neues zu sehen. Das entschädigt ein Stück weit für die hohe Verkehrsdichte. Auf einem DOC-Camp machte ich eine weitere Pause. Sie eignen sich immer gut zum Halten, da es immer Toilette und Tischgarnituren gibt. Meistens liegen sie schön an einem Fluss oder See. Gegen 18 Uhr erreichte ich meine Unterkunft in Franz Josef, ein Hostel bzw Motel. Ich hatte ein Einzelzimmer mit Sanitäranlagen am Gang für insgesamt 4 Zimmer. Vor dem Zimmer befindet sich typisch Motel ein ebenerdiger Holzbalkon. Die Küche ist sauber und ordentlich, aber insgesamt ist die Anlage schon etwas in die Jahre gekommen, wenn man Deckenverkleidungen, Sockelleisten o. ä. betrachtet. Gleich 200m entfernt gibt es einen Supermarkt mit ganz passablem Angebot. Zum Abendessen gab es Königskrabben mit Nudeln. Schade finde ich, dass es in der Küche nur Töpfchen und keine vernünftig großen Töpfe gibt, mit denen man 500g Nudeln ordentlich kochen kann. Nett ist, dass es gratis Suppe als Vorspeise gibt.






10.Tag: Mo 08.01.24
km11829
Wanderung zum Alex Knob-Aussichtspunkt

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 10.Tag Pünktlich um 7:30 Uhr war ich in der Küche am Frühstücksbuffet. Zwar gab es keine riesige Auswahl, aber man kann ja Ergänzungen wie Salatblätter, Tomaten, Gurken und Nutella mitbringen. Neben Toast, Kaffee und Milch gab es insbesondere selbstzubackende Waffeln und Pfannenkuchen frisch aus dem Waffeleisen mit selbstgemachtem Teig. Nach gefühlt 10 Waffeln und guter Unterhaltung mit anderen Gästen und Lunchpaket konnte ich kurz nach 9 Uhr aufbrechen. Zunächst ging es über den Fluss und danach 2km entlang der Straße hinter ins Tal. Dann zweigt nach rechts der Wanderweg zum Lake Wombat ab. Dann geht es zunächst auf breitem Pfad durch dichten Urwald, bis man nach links steil nach oben zum Alex Knob abbiegt. Auch dieser Weg ist gut ausgebaut, wenn auch sehr steinig, steil und wurzelig. Mir kamen zahlreiche Wanderer entgegen, einzelne überholten mich auch. Ich kam mir etwas langsam und unsportlich vor. Der Weg geht durch üppigen Urwald, zwischendurch bekommt man einen Ausblick auf den Gletscher oder auch auf Franz Josef Village. Schade ist der dauernde Lärm der Hubschrauber, die die Leute zum Gletscher hinauffliegen, von klimafreundlich mal ganz abgesehen. Aber hier geht es nicht um Klima- und Umweltschutz, sondern nur ums Geschäft. Erst kurz vor dem Gipfel lichtet sich der Wald, doch ausgerechnet jetzt schieben sich Wolken davor und versperren den Blick auf den Gletscher. Dennoch war es warm und ich konnte mich zur Brotzeit auf den Boden setzen. Doch der Gletscher blieb in Wolken eingehüllt. Bereits auf dem Hochweg hatte ich zwei deutsche Work-and-traveller getroffen, mit denen ich auch wieder hinunter marschierte. Sie hatten etwa das gleiche Tempo und wir konnten uns ganz gut unterhalten. Auf dem Rückweg besuchte ich noch den Lake Wombat. Es ist ein schön gelegener Waldsee, leider hatte ich keine Badesachen dabei. Dann lief ich ein Stück flussaufwärts und querte den Hauptfluss auf einer Hängebrücke. Auch wenn sie bestens gesichert und verankert ist, schwankt sie beim Darübergehen gewaltig. Hinter der Brücke versuchte ich, links abzubiegen, um den Weg durch den Wald auf der anderen Seite des Flusses zu nehmen. Ich fand auch zahlreiche rote Bändchen und war laut Komoot auf dem richtigen Weg, aber als Weg konnte man das bei weitem nicht bezeichnen. Wären es 300m gewesen, so hätte ich mich wahrscheinlich durch die Büsche gekämpft, aber keine 3km. Also nahm ich den Weg parallel zur Straße zurück zum Hostel, mit einem kleinen Umweg über den Supermarkt. Bevor ich jedoch zu Abend aß, nutzte ich noch den Whirlpool, den man genauso wie einen Fitnessraum kostenfrei mitnutzen kann. Zum Essen gab es Geschnetzeltes mit Reis.






11.Tag: Di 09.01.24
km11829
Wanderung zum Roberts Point

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 11.Tag Heute steht der Roberts Point auf dem Programm. Bis zur Hängebrücke über den Hauptfluss war ich ja gestern schon gekommen. Der weitere Verlauf des Pfades geht durch den Wald und geht über mehrere Hängebrücken und über Holzstufen an der Steilwand entlang. Aber alles ist vorbildlich gesichert, man sollte aber dennoch schwindelfrei sein! Während ich selbst an ungesicherten Kanten diesbezüglich keine Probleme habe, kostet mir ein Sprung vom 3m-Sprungbrett ins Wasser viel Überwindung. Mit einem Mal endet der Pfad, man geht auf eine Holzplattform hinauf und kann den Blick auf den Gletscher und auf den Fluss genießen. Neben mir waren hier nochmal ca 8 weitere Wanderer. Der Pfad ist also durchaus belaufen, aber nicht überfüllt. Nach der Querung des Hauptflusses nahm ich den Weg nach links und kam am Carpark vorbei. Nun sah ich das Ausmaß der Besucher, die hier waren! Direkt oberhalb des Carparks gibt es nämlich zwei weitere Aussichtspubkte, die praktisch barrierefrei zugänglich waren. Hier liefen wie Leute wirklich dicht gedrängt. Gerne wäre ich weiter hinter ins Tal gegangen. Laut Komoot gibt es dort einen Weg, aber er ist gesperrt. Also trat ich den Rückweg an und machte noch einen Abstecher hinter der Straßenbrücke nach rechts zum "Terrace Walk", einem sehr schönen Stichweg witten durch den Urwald. Nach 500m endet er und es fehlen laut Komoot nur 100m bis zum mysteriösen Wanderweg auf der anderen Flussseite. Auch hier waren rote Bänder an den Bäumen. Doch der Pfad ging über eine Kante so steil nach oben, dass ich lieber wieder umkehrte. Schade, dass es auf der anderen Talseite keinen Weg gibt und man direkt an der Straße entlang laufen muss! Nach einem entspannenden Bad im Whirlpool gab es den zweiten Teil der Königskrabben mit Spaghetti. Abends hatte ich bereits vorgepackt, da ich morgen zeitig starten möchte.






12.Tag: Mi 10.01.24
km11829
Franz Josef – Haast

3

146km
18,7km/h
7:49h

Weitere Bilder am 12.Tag Bereits vor dem Frühstück, das es erst ab 7:30 Uhr gibt, hatte ich alles zusammengepackt, sodass ich zügig starten konnte. Bis mittags ist es nämlich trocken gemeldet, nachmittags einige Schauer, abends und morgen ganztägig Dauerregen. Naja, bei Niederschlagsmengen von 7000mm im Jahr muss es im Durchschnitt 20 Liter pro Qudratmeter am Tag regnen! Gerne wäre ich noch zwei Tage geblieben und hätte hier den Regen ausgesessen, aber das Zimmer war bereits anderweitig vergeben und ich hätte in ein 4er- oder 5er-Zimmer wechseln müssen. Dann kann ich gleich weiterfahren. Dank Rückenwind kam ich auch recht zügig voran. Auf dem Anstieg vor Fox Glacier überholte mich ein Rad-Fernfahrer aus Ansbach. Er hatte deutlich weniger geladen und kam so schneller den Berg hinauf. Wir unterhielten uns etwas und teilten uns in Fox Glacier. Wie ich unterwegs ziemlich bald die Erfahrung machte, sollte man hier niemals in kompletter Windstille Pause machen, möchte man nicht von den Sandflies gefressen werden. Ab 13 Uhr zogen tatsächlich dunkle Wolken auf und einmal musste ich mich 3 Minuten unter einen großen Baum stellen, ansonsten bekam ich nur ein paar Wasserspritzer ab. 25km vor meinem Ziel bekam ich nochmal einen kleinen Pass, ansonsten konnte ich mich richtig vom Rückenwind treiben lassen. Um 17:30 Uhr erreichte ich das Hostel "Backpacker Wilderness" in Haast. Ich bekam alleine ein 4er-Zimmer. Es war eine extrem saubere und gepflegte Unterkunft. Die Zimmer befinden sich außen und in der Mitte des Bungalows befindet sich der Gemeinschaftsbereich mit einem wunderschönen Wintergarten. Die Hälfte der Belegschaft waren deutsche Work-and-traveller. Die Küche ist hervorragend ausgestattet und blitzblank sauber. Ich habe noch keine so gepflegte Hostel-Unterkunft gesehen wie hier! Ich freue mich schon, wenn ich morgen hier den Regen aussitzen kann. Heute hatte ich noch Geschnetzeltes mit Reis aufzuwärmen, aber morgen kann ich die Küche richtig nutzen. Gegenüber gibt es auch gleich einen Laden.






13.Tag: Do 11.01.24
km11975
Regen-Pausentag in Haast

6

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 13.Tag Als ich aufwachte, regnete es draußen in Strömen. Gut, dass ich im trockenen Hostel war! Nach dem Frühstück fuhr ich meinen PC hoch und übertrug als erstes meine Fotos vom Handy und sortierte sie. Das nahm bereits einige Zeit in Anspruch. Dann ging ich hinüber in den Supermarkt. Doch das Angebot war enttäuschend. Fleisch gab es überhaupt keines, Milch und Eier waren ausgegangen. Ich besorgte Nudeln, Tortellini und passierte Tomaten. So gab es zu Mittag Tortellini und abends Thunfisch-Bolognese mit Spaghetti. Ich nutzte den ganzen Nachmittag und Abend für digitale Arbeit am Laptop. Ich konnte den ganzen Vormittag beobachten, wie die Hostel-Betreiber, ein älteres Ehepaar, die Unterkunft saubermachten. Ich war offenbar der einzige Mehrtagesgast hier.






14.Tag: Fr 12.01.24
km11975
Jackson Bay und Smoothwater Beach

1

103km
21,6km/h
4:46h

Weitere Bilder am 14.Tag Eigentlich hätte ich heute weiterfahren wollen, aber es ist eine so tolle Unterkunft und es bietet sich eine schöne Tagestour an. Das Wetter ist bis morgen Mittag trocken gemeldet und in Wanaka komplett trocken, sodass ich auch noch morgen gut wegkommen kann. Nach dem Frühstück fuhr ich die Nebenstraße nach Jacksons Bay. Nach 50 ebenen Kilometern beginnt ein Wanderweg über einen kleinen Hügel nach Smoothwater Beach. Es geht ein gut zu laufender Wanderweg durch dichten Urwald. Die Spuren des gestrigen Regens sind noch gut erkennbar, es ist alles noch sehr feucht und die Steine rutschig. Man muss mehrere Bäche queren, was durch Steinespringen möglich war. Nach eineinhalb Stunden erreichte ich den idyllischen Smoothwater Beach. Leider konnte ich nicht baden gehen, denn ich hatte weder Insekten- noch Sonnenschutzmittel dabei. Die Sonne stellt bei dem waldigen Weg kein Problem dar, aber ohne sich vorher mit Insektenspray einzunebeln braucht man hier das Haus nicht verlassen! Und ich wollte es mir nicht antun, ungeschützt durch den feuchten Urwald zurückzulaufen. Zurück am Fahrrad holte ich das Baden nach. Auch Jacksons Bay ist geschützt und hat einen schönen Strand. Danach machte ich mich auf den Rückweg. Auf der ebenen Straße kam ich zügig voran. Im Laden besorgte ich mir Milch und ein paar andere Kleinigkeiten. Zum Essen gab es den zweiten Teil Spaghetti mit Thunfisch-Bolognese.






15.Tag: Sa 13.01.24
km12078
Haast – Wanaka

2

146km
17,1km/h
8:33h

Weitere Bilder am 15.Tag Zeitig verließ ich das Hostel, nicht ohne mich vorher von den netten Betreibern verabschiedet zu haben. Es war bewölkt und ab und zu ließ sich auch die Sonne blicken. Die ersten 40km geht es beinahe eben, dann beginnt der steile Anstieg zum Haast-Pass. Doch diesmal hatte ich Glück. Ein starker Rückenwind erleichterte mir die Auffahrt. Hinter der Passhöhe kam die Sonne hervor. An dem Blue Pools legte ich eine kleine Wanderpause ein. Dort befindet sich rechts der Straße ein großer Parkplatz und links ein DOC-Campingplatz. Ich lief den Wanderpfad bis zur Flussquerung. Hier befindet sich zwar eine Hängebrücke, die aber gesperrt ist, der Fluss kann aber gefurtet werden. In Anbetracht meiner gut 70km, die ich noch zu fahren hatte, kehrte ich um und machte am DOC-Camp Mittag. Der weitere Verlauf der Straße war leicht zu bewältigen. Insbesondere als ich den See erreicht hatte, kam ein regelrechter Sturm von hinten. Nur bei den Bergauf-Abschnitten musste ich mich noch nennenswert anstrengen. Dort konnte ich auch richtig beobachten, wie sich die dunklen Regenwolken versuchen durch die Berge zu schieben. Ein paar Regenspritzer bekam ich ab, viel war es nicht. Wanaka macht einen sehr touristischen Eindruck. Die Stadt liegt direkt am See, es gibt eine Uferpromenade mit einigen Wirtshäusern und Geschäften. Auch der Caravanpark liegt nicht weit weg vom See. Ich hatte bereits drei Tage gebucht. 30 Dollar pro Tag sind OK. Es gibt eine Küche mit Sitzgelegenheiten und natürlich Duschen, Waschraum, Toiletten, Spielplatz usw. Ich stellte mein Zelt auf, quartierte mein Essen in der Küche ein und fuhr mit zwei leeren Packtaschen 500m zur "New World" und tätigte einen Großeinkauf. Dann machte ich mir zum Abendessen Gemüse mit asiatischen Nudeln. Beim Kochen und Essen kam ich sofort mit anderen Leuten ins Gespräch. Es sind hier mehrere Radfahrer und Wanderer vor Ort.






16.Tag: So 14.01.24
km12224
Pausentag in Wanaka (Regen vormittags)

4

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 16.Tag Heute ließ ich es gemütlich angehen, denn es war den ganzen Tag Regen gemeldet, so zumindest die Prognose von gestern. Beim Frühstück war es noch trocken. Ich wusch per Hand einige Klamotten und hängte sie auf. Kaum waren sie "on line" begann der Regen. Ich zog mich in die Küche zurück und werkelte an meinem Laptop. Mittags gab es Nudeln mit Hackfleischsoße. Dann hatte der Regen aufgehört und die Sonne kam hervor. Ich nutzte die Gelegenheit und ging im See baden. Das Wasser war nicht besonders kalt, aber es gab Wellen wie im Meer und es wehte so ein Wind, dass ich mich fast nicht mehr abzutrocknen brauchte. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Hackfleischsoße. Für die nächsten Tage ist richtig schönes trockenes Wanderwetter gemeldet.






17.Tag: Mo 15.01.24
km12224
Wanderung zum Roys Peak und Mount Alpha

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 17.Tag Heute stand ich um 6 Uhr auf und machte mich nach Frühstück und Lunchpaket sofort auf den Weg. Zunächst ging es eben am See entlang nach Süden. Während des Laufens telefonierte ich nach Deutschland, das Zeitfenster 20 bis 22 Uhr bietet sich ganz gut an. Der Wanderparkplatz des Roys Peak 7km südlich von Wanaka war vollständig belegt, sollte mir als Fußgänger egal sein. Pflichtbewusst warf ich 2 Dollar Wegegeld in die Spendenbox. Der Weg nach oben ist zwar steil, aber hervorragend ausgebaut. Nachdem ich die Bergkuppe erreicht hatte, gab es sogar eine Toilette - dass es eine unten am Wanderparkplatz gibt, brauche ich nicht zu erwähnen! Nach weiteren 20 Minuten hatte ich den Gipfel erreicht. Ebenfalls überflüssig zu sagen ist, dass ich hier nicht alleine unterwegs war. Gerade im oberen Bereich war ich ständig am Überholen anderer Wanderer. Nachdem die Tour im Rother Wanderführer als schwer beschrieben war, rechnete ich ab nun mit einem sehr schlechten Weg. Aber auch hier hatte ich immer noch einen ordentlichen, wenn auch schmalen Pfad zum Mount Alpha. Kurz vor dem Gipfel hatte ich einen anderen Wanderer überholt, am Gipfel des Mount Alpha traf ich ihn wieder. Ansonsten waren hier keine Leute mehr unterwegs. Wir kamen ins Gespräch und ich erfuhr, dass er ebenfalls Physiklehrer in Neuseeland ist. Er lief zwar nicht ganz mein Tempo, aber für die nette Unterhaltung nahm ich das gerne in Kauf. Insbesondere hatte ich durch seine Frau, die ihn unten abholt, gleich eine Mitfahrgelegenheit nach Wanaka. Dass der Unterricht dort erst um 9 Uhr beginnt und die Schüler Uniformen tragen, wusste ich schon. Interessant war die Tatsache, dass es auch hier Diskussionen über den Einsatz von Schüler-Tablets und deren ablenkender Wirkung gibt. Handys von Schülern dürfen konfisziert werden, bis sie von den Eltern abgeholt werden. Derzeit gibt es in Neuseeland Diskussionen, inwieweit Lehrer Tattoos haben dürfen. Bezüglich Sprachkompetenz geht es in den Schulen nicht so weit her. Zwar lernen seine Schüler Spanisch, aber die Priorität ist eine andere als Englisch oder generell Fremdsprachen bei uns haben. Und so konnten wir uns viele Stunden rund um das Thema Schule und Bildung austauschen. Der Abstieg auf der anderen Seite ist etwas flacher und verläuft wieder auf einem Fahrweg. Zweimal im Abstand von 100m muss man einen Bach furten, mit Steinespringen schafft man es nicht ganz. Die letzten 2km durchläuft man privates Weideland und gelangt schließlich auf die Straße von Queenstown. Dort wurden wir gleich von seiner Frau empfangen und sie nahmen mich nach Wanaka mit. Zwar hätte ich zeitlich die 10km noch problemlos geschafft, denn alleine wäre ich bestimmt eine Stunde schneller gewesen, aber entlang einer Landstraße ist nicht gerade der interessanteste Weg. Ich ging als erstes im See schwimmen und anschließend einkaufen. Zum Essen gab es Geschnetzeltes mit Reis.






18.Tag: Di 16.01.24
km12224
Radtour und Wanderung zur Aspiring Hut

1

105km
16,6km/h
6:20h

Weitere Bilder am 18.Tag Auch heute steht wieder eine große Tour auf dem Programm. Zunächst fuhr ich die Straße in den Aspiring Nationalpark. Dies sind 20km mit Asphalt und 30km Schotterstraße. Gerade die ersten 10km waren in sehr schlechten Zustand mit Wellblech oder losem Schotter, danach ging es ganz gut. Es gab ein paar Bäche zu furten, was kein Problem darstellte. Wenn nach Starkregen jedoch plötzlich die zehnfache Wassermenge durchfließt, dann kann das schon schwierig werden. Nach 3 Stunden Fahrt hatte ich den Wanderparkplatz erreicht. Dort stellte ich mein Rad ab und machte Brotzeit. Die Brücke zum Roys Gletscher ist leider gesperrt, sodass ich den Weg zur Aspiring Hut nehmen musste. Dieser Weg geht das Tal leicht bergauf nach hinten. Er ist mit Geländewagen befahrbar, aber gesperrt, für Fahrräder jedoch offen. Für mein Reiserad wäre er sehr grenzwertig gewesen. Neben der Hütte gibt es auch einen DOC-Campingplatz. Ich lief nochmal eine halbe Stunde weiter. Hier wird der Weg erst richtig interessant. Er geht durch dichten Wald und quert mehrere Hängebrücken. Leider musste ich aus Zeitgründen umkehren. An der Hütte legte ich eine Pause ein. Sie ist nagelneu hergerichtet und eine regelrechte Luxushütte mit richtiger Küche. Um kurz 17:15 Uhr erreichte ich wieder den Parkplatz und machte mich nach einer kurzen Pause auf den Weg. Ich war so froh, als ich wieder Asphalt unter den Reifen hatte, sodass meine Handgelenke nicht mehr durchgerüttelt wurden. Um 21 Uhr saß ich geduscht zufrieden an meinem Abendessen. Ich musste die Nudeln mit der Hackfleischsoße nur noch in die Mikrowelle schieben und war froh darum, nicht mehr lange herumzukochen.






19.Tag: Mi 17.01.24
km12329
Wanderung zum Isthmus Peak

1

38km
16,5km/h
2:18h

Weitere Bilder am 19.Tag Erneut war die Nacht um 6 Uhr zu Ende. Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Rad über Alberttown nach Norden und bog etwa 5km dahinter links die Maungawera Valley Road ab. Nach halber Strecke endet der Asphalt, aber es ist diesmal eine begrenzte Strecke. Ich hielt mich immer rechts, musste ein Weidegatter öffnen und gelangte auf dem Weg nach Norden kurz vor dem See erneut auf ein abgesperrtes Gatter. Hier war Endstation mit dem Rad. Ich sperrte es fest und robbte unter dem Gatter durch. Die ersten 5km verläuft der Wanderweg eben unmittelbar am See entlang. Dann kommt der große Anstieg von 300m Seehöhe auf 1400m auf der Bergkuppe. Es handelt sich um einen gut zu laufenden Offroad-Fahrweg, der allerdings an einigen Stellen etwas verschüttet ist. Während meines Laufes durch die karge Landschaft wurde ich ständig mit weitem Ausblick belohnt. Besonders spektakulär war es, als ich den Bergkamm erreicht hatte und meist auf beiden Seiten zu den Seen hinunterblicken konnte. Gerne wäre ich bis zum Isthmus Peak am Nordende der Bergkette gelaufen, aber die Uhr zwang mich, um 14:30 Uhr umzukehren. Sicherlich hätte ich auch über den Isthmus Peak direkt zur Straße 6 absteigen und dort zurücktrampen können, aber mein Rad stand ja 10km abseits der Hauptstraße. Der Rückweg ging wie zu erwarten schneller und ich machte noch einen Badestopp am See. Am Fahrrad war es dennoch 20 Uhr und nach 21 Uhr, bis ich mein Geschnetzeltes mit Reis aus der Mikrowelle holte. Nach einigen interessanten Unterhaltungen in der Camp-Küche ging ich ins Zelt zum Schlafen.






20.Tag: Do 18.01.24
km12367
Radtour und Wanderung zum Rocky Peak

3

38km
19,2km/h
1:59h

Weitere Bilder am 20.Tag Heute blieb ich etwas länger liegen, denn für den Vormittag war Regen gemeldet. Und so blieb ich bis zum Mittag am Campingplatz und werkelte an meinem Reisebericht. Nachmittags kam wieder die Sonne hervor und ich schwang mich aufs Rad. Ich fuhr wieder im Richtung Aspiring Nationalpark und stoppte nach ca 18km Asphaltstraße am Wanderparkplatz des Rocky Peak. Dort gibt es eine schöne Rundtour über den Diamond Lake und Rocky Peak. Es war eine leichte dreistündige Wanderung mit schönen Ausblicken über die Fluss- und Seenlandschaft rund um Wanaka. Auf dem Rückeg wurde ich ein wenig von einer Regenwolke gestreift, richtig nass wurde ich aber nicht. Zum Abendessen hatte ich noch einen Restbestand Nudeln mit Hackfleischsoße, dazu gab es noch Rührei und Salat mit Paprika und Gurken.






21.Tag: Fr 19.01.24
km12405
Besuch der Puzzling World (Regentag)

6

7km
18,3km/h
0:23h

Weitere Bilder am 21.Tag Während es gestern für gut zwei Stunden ein wenig nass wurde, sind für heute 12 Liter pro Quadratmeter gemeldet, an der Westküste sollen es mehr als 100 Liter pro Quadratmeter werden. Daher hatte ich mich schon auf einen weiteren Tag in Wanaka eingerichtet. So saß ich den ganzen Vormittag in der Küche an Handy, Landkarte und Laptop. Es war zwar kein Starkregen, aber eben über eine lange Zeit. Nachmittags fuhr ich in die Stadt zur Puzzling World. Hier läuft man unter anderem durch ein um 15 Grad geneigtes Zimmer. Es gibt einen Bach, der scheinbar bergauf fließt und es sieht komisch aus, wenn man normal steht. Darüber hinaus gibt es viele weitere optische Täuschungen und ein Labyrinth, in dem man zu den vier Ecktürmen und anschließend heraus finden muss. Im Eingangsbereich gibt es diverse Denkspiele auf den Tischen, wie den Soma-Würfel oder das Tangram. Nach gut 2 Stunden fuhr ich bei leichtem Tröpfelregen wieder zurück zum Campingplatz. Ich machte mich wieder an die Digital-Arbeit und machte mir zum Abendessen Pfannenkuchen gefüllt mit Geschnetzeltem. Danke für das Ausleihen der Pfanne von zwei Österreichern. Mit ihnen unterhielt ich mich noch den ganzen Abend, bis ich mich ins Zelt zurückzog. Draußen regnete es immer wieder mal, besser jetzt als morgen.






22.Tag: Sa 20.01.24
km12412
Wanaka – Queenstown

3

71km
14,8km/h
4:47h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 22.Tag Um 7 Uhr weckte mich meine innere Uhr. Ich machte innerhalb des Zeltes alles startklar und konnte auch das Zelt weitgehend trocken zusammenpacken. Während ich beim Frühstück saß, ging ein weiterer Regenschauer nieder. Es war aber gar nichts im Vergleich zu gestern. Wie ich von anderen Campern erfuhr, ist derzeit ein Grßteil der Westküste wegen Überschwemmung und Erdrutschgefahr gesperrt. Fast wehmütig verließ ich um 9:30 Uhr den Zeltplatz und nahm die Nebenstraße über den Crownwell-Pass auf 1074m Höhe. Es handelt sich um die höchste Asphaltstraße Neuseelands. Die Auffahrt an sich war für mich als bergerprobten Fahrer mit relativ wenig Beladung keine besondere Herausforderung. Problematischer war die Tatsache, dass ein weiterer Schauer durchzog und es hier nichts zum unterstellen gibt. Doch zum Glück war es nicht viel Wasser, was da der Himmel von sich gab. Auf der Passhöhe machte ich Brotzeit und eine zweistündige Wanderung zum Rock Peak. Hochwärts lief ich zusammen mit einer Irländerin. Briten und Irländer gibt es in Neuseeland viele. Mit Englisch und Linksverkehr fühlen sie sich ein Stück weit wie zu Hause! Die Abfahrt hinunter an den See von Queenstown ist deutlich steiler als die Auffahrt. Doch dank Gegenwind konnte ich die Bremsen schonen. Im Tal stößt man wieder auf die Straße 6 mit einem wahnsinnigen Verkehr, aber es gibt einen durchgehenden Seitenstreifen. 5km vor dem Zentrum kommt man an den See und man kann den Seeweg benutzen. Zwar ist er nicht asphaltiert, aber Feinsplitt ist fast genauso gut. Insbesondere ist der Weg landschaftlich schöner. Auf einen Blick war zu erkennen, dass die Stadt hochtouristisch ist. Die Straße ist quasi zugebaut mit Hotels und Ferienwohnungen. Aber die Lage am See in Verbindung mit den Bergen als Regenschutz vor der Westküste ist einfach einmalig. Das Hostel LyLo, das ich für vier Tage gebucht hatte, liegt mitten in der Stadt. Das Einckecken ging unkompliziert am Computer. Zwar hatte ich mein Bett in einem 8er-Zimmer, aber es handelt sich um nahezu geschlossene Kapseln, sodass man fast wie im Einzelzimmer liegt und von der Umgebung nicht viel mitbekommt. Ähnlich war mein "Zimmer" im Flughafen von Kuala Lumpur. Mein Fahrrad konnte ich über Nacht im Gepäckraum parken, musste es aber tagsüber hinaustun. Doch die Küche war eine bittere Enttäuschung: Ein Raum mit 10 Quadratmetern im ersten Stock und Esszimmer im vierten Stock! Der Lagerplatz für Lebensmittel ist extrem begrenzt, es stehen ständig Leute im Weg und besonders sauber ist es nicht. Wenigstens gibt es drei Tische im Freien direkt neben der Küche. Ich räumte mein Zeug ein und fuhr einkaufen. Der "Fresh Choice" ist etwas teurer als New World, hat aber ein gutes Angebot. Zum Abendessen gab es gebratenen Fisch mit Gemüse und Reis.






23.Tag: So 21.01.24
km12483
Wanderung zum Ben Lomond und Moke Lake

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 23.Tag Gut ausgeschlafen verließ ich um 6:15 die Schlafkapsel und marschierte nach dem Frühstück dem Tiki Trail hinauf zum Ben Lomond. Zunächst geht es durch dichten Wald nach oben, rechts bekommt man die Seilbahn zu sehen und man kreuzt ab und zu den Mountainbike-Trail. Oberhalb der Seilbahn wird es ruhiger. Man biegt nach links ab und gelangt schließlich in baumloses Gebiet. Am Ben Lomond Sattel legte ich meine erste Pause ein und benutzte die dort vorhandene Toilette. Der Weg ist immerhin so frequentiert, dass eine Toilette Sinn macht. Eine Stunde später erreichte ich wohlbehalten den Gipfel. Hier ist der Weg etwas steiniger und steiler, aber immer noch okay. Am Gipfel wird man mit Rundumblick in die Berglandschaft belohnt. Zurück am Sattel bog ich links in Richtung Arthurs Point ab. Der Weg ist schmäler, aber immer noch gut laufbar. Allerdings sind hier kaum noch Wanderer unterwegs. Es geht kontinuierlich leicht abwärts, bis man auf einen Fahrweg kommt. Nach rechts geht es nach Arthurs Point und ich bog nach links in Richtung Moke Lake ab. Schließlich kommt man auf einen größeren Fahrweg, dem ich weiter folgte. Unten am Fluss entschied ich mich für den Weg direkt im Tal. Zwar war er sicherlich interessanter als der parallele Weg am Hang, aber ich musste etwa achtmal den Fluss furten. Das ist kein größeres Problem, aber Schuhe und Strümpfe ausziehen und nach der Querung die Füße wieder zu trocknen, das dauert halt. So nahm ich die nächste Verbindung nach oben. Dort traf ich auf einen anderen Wanderer namens Mike, der in Arthurs Point losgelaufen war und in Queenstown wohnt. Wir hatten etwa gleiches Tempo und liefen zusammen zum Moke Lake. An ihm liegt ein sehr schöner DOC-Campingplatz. Von dort gingen wir nach Osten weiter auf dem Zufahrtsweg des Zeltplatzes. Wir waren kaum 2km gegangen, da hielt ein Auto und bot uns die Mitfahrt nach Queenstown an. Optimal, denn so gut war dieser Weg nicht zum Laufen, und entlang der Hauptstraße anschließend hätte noch weniger Spaß gemacht! Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hostel ging ich noch eine Runde spazieren in der Stadt und badete im See. Das Wasser ist kälter als in Wanaka, lange hielt ich es nicht aus. Auf dem Rückweg kam ich an einem Gaukler vorbei, der in der Fußgängerzone gerade eine Show machte. Er jonglierte mit Messern, während eine Person unter ihm lag und jonglierte auf einem wackeligen Podest stehend mit brennenden Fackeln. Zurück im Hostel gab es Tortellini mit Tomatensoße und Gemüse. Wie gestern aß ich wieder außen direkt neben der Küche. Dort traf ich zwei Norweger, mit denen ich mich gut unterhalten konnte. Mir scheint, dass ich in ihrem Land schon mehr herumgekommen bin als sie selbst. Gegen 23 Uhr zog ich mich zum Schlafen zurück.






24.Tag: Mo 22.01.24
km12483
Wanderung zu Coronet Peak und Arrowtown

2

22km
16,7km/h
1:19h

Weitere Bilder am 24.Tag Auch heute ist es bis 20 Uhr weitgehend trocken gemeldet, bevor der große Regen kommt. Ich fuhr zunächst nach Arthurs Point und bog nach dem Ort zum Skigebiet Coronet Peak nach links ab. Auf etwa 700m Höhe parkte bzw versteckte ich mein Rad. Offenbar handelt es sich hier um Privatland, das ich irgendwann über ein Gatter verließ. Von dort führt ein Mountainbike-Pfad in vielen Kehren nach oben. Irgendwann kreuzt man die Straße und nach einer weiteren halben Stunde gelangt man auf eine Skipiste und die Wanderer werden aufgefordert, die linkeste Piste zu nehmen. Das hat schon seinen Grund, denn die Mountainbiker haben ein ganz schönes Tempo und ich musste zuvor schon ein paarmal schnell in die Büsche springen. Am Gipfel des Coronet waren wieder einige Leute, die jedoch nicht aus eigener Kraft, sondern mit der Seilbahn gekommen sind. Außerdem gibt es jede Menge Mountainbiker, die sich im Lift hochfahren lassen, um anschließend wieder heruntersausen zu können. Der in Komoot verzeichnete Weg, den ich nach Osten nehmen wollte, ist ein reiner Mountainbike-Trail, der für Fußgänger gesperrt ist. Aber ich fand eine geeignete Skipiste, die nur einen minimalen Umweg darstellt. Auf der Wiese fand ich eine Powerbank liegen. Sie war feucht und der USB-Anschluss rostig. Spaßeshalber hob ich sie auf. Als ich den einzigen Knopf drückte, zeigte sie 19 an. Mein Handy fing sofort nach dem Einstecken zu laden an. Ich hätte nie gedacht, dass ein Elektronik-Gerät mehrere Monate äußere Wettereinflüsse einfach so überlebt! Es ging nun wieder auf einem reinen Wanderweg auf einer Bergkette weiter zum Brow Peak mit beidseitigen Panorama. Dann geht es steil hinab nach Arrowtown. Während des Abstiegs zogen ein paar Wolken durch, die etwas Nässe brachten. Aber es war kein richtiger Regen. Wenig später war ich wieder im geschützten Wald, wo die paar Regentropfen eh nicht durchkämen. Kurz vor Arrowtown bog ich rechts ab. Es handelt sich um einen Kombi-Weg für Wanderer und Mountainbiker. Zunächst geht es tief eingeschnitten bergauf durch den Urwald an einem Bach entlang. Später geht es auf halber Höhe den Hang entlang. Am Ende musste ich (verbotenerweise) wieder durch das Privatgelände laufen, bis ich an meinem Fahrrad war. Alternativ hätte ich auch bis zur Straße aufsteigen und ihr wieder abwärts folgen können - weiter und weniger interessant. Dann rollte ich zurück ins Hostel. Dort gab es Fisch mit Nudeln und Gemüse von vorgestern. Wettermägig war das eine Punktlandung, denn nur 20min nach meiner Ankunft begann es zu regnen.






25.Tag: Di 23.01.24
km12505
Pausentag in Queenstown

4

18km
15,7km/h
1:09h

Weitere Bilder am 25.Tag eute blieb ich etwas länger liegen und machte mich an die Digitalarbeit. Im 4.Stock kann man sich ganz gut aufhalten. Am späteren Nachmittag fuhr ich ins 7km entfernte Schwimmbad. Neben einem 25m-Becken, Strömungskanal und einem 39-Grad-Becken gibt es zwei Wasserrutschen. Ich hatte genügend zu tun... . Auf dem Rückweg merkte ich, wie kalt es heute war, etwa 5 Grad weniger als die letzten Tage. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Gemüse-Hackfleischsoße. Nachdem es 1kg gefrorenes Gemüse zum gleichen Preis wie 500g gab, wurde es ziemlich viel Gemüse.






26.Tag: Mi 24.01.24
km12523
Zipline Glenorchy und Sylvan Lake Camp

1

70km
15,2km/h
4:37h

Weitere Bilder am 26.Tag Um 6:30 war die Nacht zu Ende. Ich checkte nach Frühstück und Packen aus (nicht ohne nochmal deutlich meine Meinung zur Küche zu sagen) und fuhr zum Supermarkt, um mich für die nächsten Tage einzudecken. Kurz nach 10 Uhr verließ ich Queenstown in Richtung Glenorchy. Dort hatte ich für 13:30 die Zipline gebucht. Obwohl es nur 46km waren, musste ich mich ganz schön anstrengen, rechtzeitig dort zu sein. Die Straße ist nämlich sehr bergig und ich hatte massiven Gegenwind. Um 13:15 kam ich an und konnte gerade noch eine kleine Brotzeit machen, bevor es mit dem Kleinbus hinauf in den Wald ging. Wir waren insgesamt 9 Personen und der Fahrer. In Neuseeland darf man mit normalem Führerschein bis zu 12 Personen (inclusive Fahrer) transportieren. Nach 15min Fahrt erreichten wir das Basislager. Dort bekamen wir Kletterausrüstung einschließlich Helm und Handschuhe und die notwendige Einweisung an einer Übungsleine. Dann gingen wir einen Wanderweg ein Stück hinauf und wir gingen an die erste Leine. Der erste "Sprung" ins Leere kostete schon Überwindung, doch dann konnte ich es genießen, hoch über das Flusstal zu rauschen. Im Zielbereich wurde man von einem zweiten Guide automatisch auf das richtige Tempo abgebremst, sodass man sicher landen konnte. Insgesamt waren es acht Seilabfahrten, teils quer über den Fluss, teils auch längs des Flusses zwischen Büschen und Felsen hindurch. Den Guides war anzusehen, dass sie ihren Job mit Leidenschaft machten. Mit 199 Dollar war die Tour sicherlich nicht billig, aber sie war es wert. Um 17 Uhr war ich zurück am Sammelpunkt und fuhr nach einer kleinen Brotzeit 23km weiter zum DOC-Campingplatz am Ende des Tales. Die letzten 6km sind Schotterstraße, aber ganz okay zu fahren. Dort baute ich mein Zelt auf und wärmte mir Nudeln mit Soße auf. Leider gibt es hier nur Tischgarnituren, aber keinen Regen-Unterstand. Es gibt kaltes fließendes Wasser aus dem Hahn, das aber offiziell nicht trinkbar ist.






27.Tag: Do 25.01.24
km12593
Routbourne-Track bis kurz vor Macenzie Hut

2

8km
16,0km/h
0:30h

Weitere Bilder am 27.Tag Heute steht ein Teil des Routeburn-Tracks auf dem Programm, der über den Pass ins Tal von Te Anau führt. Zunächst fuhr ich die Straße bis zum Parkplatz und Beginn des Wanderweges. Dann marschierte ich los. Erstmal ging es nur leicht ansteigend durch üppigen Urwald, dann steil, aber gut ausgebaut zur ersten Hütte. Gerne hätte ich in einer der Hütten übernachtet, aber sie sind bereits ein halbes Jahr im voraus ausgebucht. An der Hütte machte ich Brotzeit, wenig später geht der Weg in offenes ungeschütztes Gelände hinauf und über den Pass. Es gab wunderbare Ausblicke auf einen Gebirgssee und später auf das tief eingeschnittene Tal. Hier führt der Weg am Hang entlang, bis er schließlich nach links abknickt und den Blick auf die weit unterhalb liegende Mackenzie-Hütte freigibt. Hier war es 14:30 geworden und damit Zeit zum Umkehren, wollte ich doch abends wieder am Zelt sein. Der Rückweg ging größtenteils bergab, sodass ich schneller war. Doch kaum war ich am Zelt, so ging ein Regenschauer nieder. Es waren immer einzelne Wolken, die es über den Berg schafften und etwas Nässe brachten. Generell war es hier auffällig feucht. Im Gegensatz zu Queenstown waren hier die Grasflächen saftig grün. Zum Essen zog ich mich ins Zelt zurück. Ich hatte noch eine dritte Portion Nudeln mit Soße zum Aufwärmen, als Nachspeise noch ein paar Cracker mit Nutella. Eigentlich hätte ich morgen noch zum Sylvan Lake wandern wollen, aber die Wetterprognose sagte hier für morgen einzelne Schauer an und nachts und übermorgen früh Dauerregen. In Queenstown und Kingston dagegen ist es morgen vollständig trocken und Regen ist nur die Nacht von morgen zu übermorgen zu erwarten. Genau das deckt sich mit meiner Beobachtung, dass es bis hierher einige Regenwolken "noch schaffen".






28.Tag: Fr 26.01.24
km12601
Sylvan Lake Camp – Queenstown – Kingston

2

120km
16,6km/h
7:15h

Weitere Bilder am 28.Tag Nachts tröpfelte es immer wieder mal und der Wind rüttelte am Zelt. Gut, dass mein Zelt dank Kreuzgestänge relativ stabil ist, zumindest im Vergleich zu Tunnelzelten. Bei meiner Zeltwahl stand jedoch vor allem im Vordergrund, dass das Innenzelt auch ohne Bodenbefestigung schon stabil steht. Gegen 8:30 kam ich los. Ich hatte gerade den Eindruck, dass ich von den "bösen" Wolken regelrecht davongeblasen werde. Je weiter ich fuhr, desto weniger Nässe gaben sie ab. Am Strand von Queenstown hatte es angenehme 20 Grad und ab und zu ließ sich die Sonne blicken. Dort buchte ich nach vorheriger Wettervorhersage eine Nacht für den Caravanpark in Kingston, vier Nächte für ein Einzelzimmer am Caravanpark Lakeside Te Anau, sowie eine Nacht am Iris Burn Camp am Kepler-Track. Somit waren die nächsten Tage um das entsprechende Wetter herum geplant. Im New World 7km weiter kaufte ich ein, was ich bei meiner Übernachtung in Kingston brauchte. Der weitere Verlauf der Straße ist landschaftlich sehr schön, war aber die ersten 10km durch die Vororte sehr dicht befahren. Dann geht die Straße direkt am See entlang, ein wenig auf und ab. Erleichternd war der Rückenwind, der teilweise ganz schön stark war. Der Caravanpark in Kingston ist klein, aber fein. Das Sanitärhaus ist schon etwas älter, aber sauber und ordentlich, die Küche ist nagelneu in einem schönen Holzhaus mit hervorragender Ausstattung. Kaum stand mein Zelt und ich war geduscht, da duschte es draußen. Aber ich saß zufrieden in der Küche und bereitete mir Reis mit gebratenem Fisch und Gemüse zu. Um 22:30 zog ich mich ins Zelt zurück. Der Regen plätscherte die Zeltwände hinunter, aber vor starkem Wind war ich geschützt.






29.Tag: Sa 27.01.24
km12721
Kingston – Te Anau

5

127km
16,2km/h
7:49h

Weitere Bilder am 29.Tag Um 6 Uhr weckte mich mein Handy, kurz vor 8 Uhr war ich auf dem Weg. Das regenfreie Zeitfenster schließt sich in Te Anau um 15 Uhr, bis dahin möchte ich möglichst weit gekommen sein. Leider war der Wind gegen mich, sodass ich nur sehr langsam vorankam. In Mossburn legte ich eine etwas längere Pause ein. Danach geht die Straße spürbar bergauf, sodass man sich noch mehr abmühen muss. Und ausgerechnet jetzt begann der Regen. Zwar tröpfelte es nur ein wenig, aber das wenige Wasser klatschte mit hoher Geschwindigkeit auf mich. Als das Tröpfeln in Regen überging, verschanzte ich mich in einem Gebüsch, das erstaunlich guten Schutz bot. Doch kurz hinter der Passhöhe erwischte mich ein heftiger Schauer doch noch voll, bevor ich mich verbotenerweise an einem Hauseingang unterstellen konnte. Ich war zuvor weitergefahren, weil die Wettervorhersage keine Regenpause ankündigte und ich heute noch in Te Anau ankommen wollte. Doch nun hatte der Regen tatsächlich nachgelassen und es kam sogar ein wenig Sonne hervor. 10km vor Te Anau stellte ich mich nochmal kurz unter und nutzte die Gelegenheit, etwas zu essen. 1km vor dem Caravanpark war rechts der Straße ein Cafe mit kleinem Shop. Dort kaufte ich mir noch eine Milch, sodass ich nicht noch in die Stadt zum Einkaufen muss. Angekommen am Caravanpark holte ich meinen Zimmerschlüssel. Ich hatte nämlich für vier Nächte ein Einzelzimmer gebucht. Das war mit 29€ günstiger als ein Hostel und nicht wesentlich teurer als ein Campingplatz. Ich hatte ein ordentliches Zimmer mit Schreibtisch. Duschen und Toiletten befinden sich am Gang. Im ganzen Gebäude befinden sich 20 solcher Zimmer, der Boden ist aus Holz und sehr hellhörig. Küche und Esszimmer sind in einem Extra-Gebäude und sehr sauber, ordentlich und großzügig. Aber heute schob ich nur noch den Reis mit Fisch in die Mikrowelle. Morgen steht auf Grund des Wetters erst mal ein Pausentag auf dem Programm.






30.Tag: So 28.01.24
km12848
Pausentag in Te Anau

4

4km
16,0km/h
0:15h

Weitere Bilder am 30.Tag Um 7 Uhr ging ich in die Küche zum Frühstück. Danach wusch ich meine dreckigen und zum Teil ohnehin nassen Klamotten und hängte sie im geschützten Eingangsbereich zum Trocknen auf. Auch mein Zelt breitete ich aus. Platz gibt es hier überall genug. Dann fuhr ich in den Ort zum Einkaufen. Zurück in der Küche erlebte ich eine Überraschung: für Reinigungsarbeiten wird sie von 12 bis 13 Uhr geschlossen! Mittags!? Ich hatte schon einen Großteil vorbereitet und startete um 12:45 den Kochvorgang. Es gab einen großen Topf Bolognese-Soße mit viel Gemüse darin, eingerollt in Pfannenkuchen. Nach dem Essen machte ich Bechamel-Soße und schlichtete eine große Form Lasagne. Die hätte ich eigentlich für mittags machen wollen, nun gab es sie halt abends. Nachmittags verschanzte ich mich am Laptop und Handy, draußen regnete es immer wieder mal ein wenig. Aber es war bei weitem weniger als ich erwartet hatte.






31.Tag: Mo 29.01.24
km12852
Kepler-Track Teil 1

1

4km
14,1km/h
0:17h

Weitere Bilder am 31.Tag Te Anau Bis ich meinen großen Wanderrucksack gepackt hatte, war es kurz nach 8 Uhr. Bis zum Wanderparkplatz des Kepler-Tracks fuhr ich mit dem Rad, dann versteckte ich es in den Büschen und sperrte es fest. Dann ging es über den Ablass des Sees. Für den Hinweg zum Iris Burn Camp entschied ich mich für den flachen Weg nach links am Fluss entlang, denn noch hatte ich ziemlich viele Lebensmittel geladen. Wie zu erwarten läuft man durch dichten Urwald immer geschützt. Es geht über mehrere Hängebrücken. Auf halben Weg machte ich Brotzeit an der Motorau-Hütte. Dort traf ich auf einen Läufer, der aus der anderen Richtung kam und heute bereits 3/4 der gesamten 60km-Runde hinter sich hatte. Und ich dachte schon, dass ich mit 30km am Tag weit laufe, wenn ich die Runde in zwei Tagen laufe! Denn sie ist eigentlich für vier Tage konzipiert. Auch der zweite Teil des Weges ist hervorragend ausgebaut, sodass ich gegen 16:30 den Zeltplatz Iris Burn erreichte. Ich stellte mein Zelt auf den Waldboden, machte eine kleine Brotzeit und schaute mir den 20min entfernten Wasserfall an, an dem das Tal endet. Zurück am Zeltplatz bekamen wir ein Briefing vom Ranger. Nachts sollten wir alle nicht benötigten Sachen, insbesondere Essen, in einem Extra-Gepäckraum verstauen, damit die Kea-Raubvögel schon mal keinen Grund mehr haben, die Zeltplane aufzuhacken. Aber zunächst gingen die meisten im Fluss baden. Es war eisig kalt und erfrischend, danach zog ich lange Hose und Pullover an und sprühte mich mit Insektenschutzmittel ein. Die Sandflies sollen bei mir keine Chance haben! Und tatsächlich ließen sie mich weitgehend in Ruhe. Zum Abendessen kochte ich mir Instantnudeln mit Thunfisch-Bolognese. Die meisten hatten fertige Trocken-Outdoor-Nahrung aus den Tüten, die man mit Wasser übergießt. Als Nachspeise gab es Flachkräcker mit Nutella. Das sind alles klassische normale Lebensmittel, die für ihren Nährwert auch sehr leicht sind. Mit Einbruch der Dunkelheit legten wir uns ins Zelt.






32.Tag: Di 30.01.24
km12856
Kepler-Track Teil 2

2

7km
17,5km/h
0:24h

Weitere Bilder am 32.Tag Um 6:30 packte ich zusammen und machte mich ans Frühstück. Es gab heißen Kakao und Müsli-Mischung. Nur war es diesmal keine direkte Milch, sondern Milchpulver. Offenbar haben alle Zelte die Nacht gut überstanden, es kam kein Kea oder er machte zumindest nichts kaputt. Unmittelbar hinter der Hütte beginnt der steile Aufstieg. Mit nur gut 1 Liter Wasser und deutlich weniger Essen als gestern war ich ein regelrechtes Fliegengewicht für den Aufstieg. Nach gut 500 Höhenmetern gelangt man in hochalpines baumloses Gelände. Dort läuft man immer beinahe auf der Bergkuppe entlang und hat in beide Richtungen traumhafte Ausblicke nach unten. An der ersten Schutzhütte wollte ich Rast machen, doch ich erlebte so eine Sandflies-Attacke, dass ich auf die Aussicht verzichtete und meine Brotzeit in der Schutzhütte machte. Der Weg macht ein paar Biegungen und man kommt schließlich am Luxmore-Gipfel vorbei. Ich parkte meinen Rucksack und lief die letzten 100 Höhenmeter Stichweg hinauf. Ausgerechnet jetzt musste eine Wolke durchziehen und ihre Nässe entladen! Die unterhalb liegende Luxmore-Hut nutzte ich für meine Mittagspause. Ich hatte noch eine Dose Thunfisch und Instant-Nudeln sowie Knäckebrot zum Öl tunken. Ich ließ meinen Rucksack stehen und besuchte die 10min entfernte Höhle. Zunächst steigt man auf Holzstufen hinab, dann läuft man im Flussbett den Bach abwärts. Teilweise wurde es so niedrig, dass ich krabbeln musste. Es gab einige Tropfsteinformationen. Mit der Stirnlampe kann man sich ganz gut zurechtfinden. Als ich auf die vierte Engstelle zukam, entschied ich mich doch umzukehren. Angeblich kann man aber 1km weit hineinkriechen. Zurück an der Hütte ging es mit Rucksack und neuem Wasser weiter bergab. Ich machte eine Telefoniepause, da ich für morgen ein Wassertaxi in Manapouri orderte. Gerne hätte ich mir ein Kayak gemietet und wäre auf dem See herumgefahren, aber es gibt keinen Anbieter dafür. Eine Stunde vor Ende des Wanderweges kommt man an den See auf einen weiteren Zeltplatz. Von dort geht es bretteben durch den Urwald zum Staudamm bzw See-Abfluss zurück. Die letzten 4km ging es mit dem Fahrrad zurück zum Caravanpark, wo ich mir zum Essen nur noch die fertige Lasagne in die Mikrowelle schieben musste. Nach dem Duschen fiel ich todmüde ins Bett.






33.Tag: Mi 31.01.24
km12863
Wanderung südlich von Manapouri

1

46km
18,5km/h
2:29h

Weitere Bilder am 33.Tag Auch heute war die Nacht bald zu Ende. Nach dem Frühstück ging es nämlich 20km nach Manapouri. Dort stellte ich mein Rad ab und querte um 9 Uhr auf einem Flusstaxi den Manapouri River. Es war eine kleine Nussschale mit Hebelmotor, die ein Rentner steuerte. 20 Dollar für eine dreiminütige Überfahrt sind ganz schön happig. Auf der anderen Seite ging es gleich steil hinauf zum Aussichtspunkt und ich konnte weit über den See und das Tal südlich davon blicken. Dann ging es wieder hinab zur Seehöhe und Verzweigung. Ich nahm den linken Weg zur Back Valley hut. Dieser Weg war eine einzige Schlammschlacht. Es ging durch "ungesicherten" morastigen Untergrund. Dieser Umstand sorgte dafür, dass ich eine angegebene Zeit "überwanderte", also länger brauchte als angegeben. Sonst brauche ich immer etwa zwei Drittel der Zeit. So hatte ich Zweifel, ob ich die gesamte Runde überhaupt noch schaffe, denn es war bereits 13:30 und ich hatte offiziell noch 4,5h zu wandern, aber nur 3,5h bis zum letzten Boot um 17 Uhr. Da ich noch nicht am kritischen Umkehrpunkt war, also noch pünktlich über den Hinweg zurückgekommen wäre, beschloss ich, erstmal weiterzugehen. Und das war goldrichtig, denn der Weg zur Hope Arm hut war wieder in hervorragendem Zustand und ich "unterwanderte" die nächste Etappe erheblich. Es gab unter anderem eine dreiseilige Hängebrücke, also ein Seil zum Balancieren und zwei Seile rechts und links für die Hände. Zwar gab es auch hier ein paar morastige Stellen und Bäche zum queren, aber das war leicht im Vergleich zum Weg vom Anleger zur Back Valley hut. Kurz vor dem Anleger traf ich auf einige andere Wanderer aus Deutschland. Der Fährmann musste mehrfach hin und her. Auf dem Rückweg nach Te Anau nahm ich zum Teil den offiziellen Radweg. Er ist geschottert und mäandriert mit dem Fluss. Ohne Beladung lässt er sich ganz passabel fahren - wobei hier auch die Hauptstraße wenig befahren ist. Zurück am Caravanpark gab es Tortellini mit Zucchini-Sahne-Soße. Die nächsten drei Tage werde ich es ruhiger angehen lassen. Wie ich heute erfahren hatte, ist es weder in Te Anau noch in Manapouri möglich, einen Kayak zu mieten. Gerne wäre ich damit ein wenig auf dem See herumgepaddelt.






34.Tag: Do 01.02.24
km12909
Besuch der Glowworm Cave

1

3km
16,4km/h
0:11h

Weitere Bilder am 34.Tag Den Vormittag tippte ich am Laptop herum, nach einer Portion Lasagne zu Mittag fuhr ich in die Stadt. Ich hatte um 14 Uhr eine Fahrt zur Glowworm Cave gebucht. Hierfür fährt man erstmal gut 30min im Boot über den See, dann bekommt man eine kurze Einweisung und geht anschließend in die Höhle. Während die Überfahrt eine Massenveranstaltung und Einweisung war, ist man bei der Höhlenführung immer nur zu zwölft. Auf Metallgittern läuft man über einem tosenden Bach mit mehreren Wasserfällen. Dann setzt man sich in ein Boot und wird bei völliger Dunkelheit durch die Höhle gezogen. An den Decken leuchten die Glühwürmchen. Der Zweck ihres Leuchtens ist das Anlocken von Insekten, die in ihren herabhängenden Fangfäden festkleben. Dann ging es wieder zurück zum Info-Point und es gab freien Tee und Kaffee, mit Wasser aus der Höhle. Dort erklärte die Führerin, dass der Glühwurm nur ein Zwischenstadium der Entwicklung der Insekten darstellt und sie später zu Fliegen werden. Dann gingen wir zum Fahranleger und wurden wieder zurückgefahren. In Te Anau tätigte ich einen größeren Einkauf und wollte eben zum Caravanpark zurückfahren, da traf ich einen anderen Radfahrer aus Deutschland. Er war mir einem Rennrad unterwegs und hatte deutlich weniger dabei als ich. Er gab aber auch zu, dass er nach jedem Einkauf Stauraumprobleme bekomme. Wir unterhielten uns lange und gegen 19 Uhr erreichte ich wieder den Caravanpark. Zum Essen gab es Geschnetzeltes mit Zucchini und Reis. Morgen und übermorgen ist ein deutlicher Temperatursturz und größere Menge Regen gemeldet.






35.Tag: Fr 02.02.24
km12912
Pausentag in Te Anau

4

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 35.Tag Eigentlich hatte ich heute mit richtig schlechtem Wetter gerechnet und einen Pausentag eingeplant. Aber so schlecht war es gar nicht. Die Sonne schien, zwischendurch zogen ein paar Wolken, aus denen es ein wenig regnete. Aber ich blieb dennoch "zu Hause" und verschanzte mich am Laptop. Mittags gab es Broccoli mit Käse überbacken, dazu frittierte Kartoffeln und einer Soße aus gebratenen Zwiebeln und Tomaten. Abends gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Geschnetzeltem. Wenn ich schon eine so gute Küche habe, dann kann ich auch zweimal am Tag warm essen.






36.Tag: Sa 03.02.24
km12912
Bus- und Bootstour nach Milford Sound

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 36.Tag Heute lief ich um 9:30 los zum NZReal in der Stadt, denn dort bringt mich der Bus nach Milford Sound. Zwar hätte ich auch mit dem Rad dorthin und wieder zurückfahren können, aber die Straße ist angeblich eng und stark befahren. Darüber hinaus ist diese Region die regenreichste des Landes, während Te Anau hinter der ersten Bergkette relativ geschützt liegt. Für Busfahrt und Bootstour bezahlte ich 172$, also knapp 100€. Um kurz vor 10 Uhr betrat ich den fast vollen Bus. Es war ein spezieller Panorama-Bus mit großen Fenstern und Glasdach. Auf dem Hinweg erzählte uns der Fahrer einiges. So wurde mir beispielsweise bewusst, dass Milford Sound knapp nördlich des 45ten Breitengrades und somit näher am Äquator als am Südpol liegt. Diese verzerrte Wahrnehmung liegt daran, dass auf den Weltkarten im Süden deutlich mehr abgeschnitten wird als im Norden. Abgesehen von der unbewohnten Antarktis, Chile und Argentinien ist Neuseeland tatsächlich das südlichste Land der Welt. Wir machten mehrere Stopps an Seen und Wasserfällen, sowie eine fünfminütige Zwangspause vor dem 1300m langen Homer-Tunnel. In ihm herrscht Einbahnverkehr und es geht mit 10% bergab. Zwar könnten sich zwei PKW problemlos begegnen, aber am Fahrbahnrand ist es natürlich nicht mehr hoch genug für Wohnmobile und Busse. Ähnlich wie in Norwegen handelt es sich um Naturfels aus dunklem Granit mit mäßiger Beleuchtung. Der Ausblick hinter dem Tunnel war großartig. Man kann auf das Tal und den Fjord hinunter blicken. Die Straße schlängelt sich in vielen Kehren auf Meereshöhe hinab. Unten wird man sich des touristischen Ausmaßes erst bewusst. Es gibt mehrere kostenpflichtige Parkplätze, die alle voll waren. Aber mit dem Bus fährt man bis zum Busparkplatz unmittelbar am Fähranleger vor und kann dort auch parken. Zehn Minuten später war ich auf dem Schiff, ebenfalls von NZReal. Zwei Stunden fuhren wir durch den Fjord, oft unmittelbar an den fast senkrechten Felswänden entlang. Es war sonnig, ab und zu zogen Wolken durch. Nass wurde man dennoch, denn das Boot fuhr mehrfach unmittelbar unter die herabstürzenden Wasserfälle. Bei Regen müssen es noch viel mehr und größere Wasserfälle sein. Auch hier war eine Live-Sprecherin an Bord, die uns mit einigen Informationen versorgte. Durch die hohen Niederschläge ist es nicht möglich, dass sich Humus bilden kann. Die Bäume krallen sich direkt in den Felsen. Vorne am offenen Meer war der Wellengang deutlich zu spüren, bevor es wieder zurück in den geschützten Fjord ging. Die Rückfahrt im Reisebus war dann entspannend. Wir fuhren auf direktem Weg und ohne weitere Kommentare zurück nach Te Anau. Dort hatte ich nochmal gut 1km Fußmarsch bis zu meiner Unterkunft. Zum Abendessen gab es aufgewärmte Lasagne. Nun habe ich noch eine Dose davon im Gefrierschrank. Nachdem morgen ab dem Nachmittag Regen gemeldet ist, möchte ich möglichst bald nach Intercargill aufbrechen.






37.Tag: So 04.02.24
km12912
Te Anau – Intercargill

2

163km
23,5km/h
6:57h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 37.Tag Kurz nach 4 Uhr war die Nacht zu Ende. Ich packte alles in meinem Zimmer zusammen, dann ging ich in die Küche, um zu frühstücken und noch ein paar Brote zu belegen. Um 5:30 verließ ich die Unterkunft. Noch war es stockdunkel, aber die ersten hellen Flecken im Osten ließen nicht lange auf sich warten. Mein Licht funktioniert hervorragend und weiße Markierungen und Leitpfosten sorgten für gute Sichtbarkeit. Um 6:30 war es so hell, dass ich das Licht ausmachen konnte. Ich war bereits hinter Manapouri. Dank Rückenwind, der mit fortschreitender Zeit immer mehr in Sturm überging, kam ich wahnsinnig schnell voran. Noch vor 10:30 hatte ich die 100km-Marke geknackt. Wettermägig war der frühe Aufbruch gut, denn im Norden wurde es zusehends dunkler, während ich einen Wechsel von weißen Wolken und Sonne hatte. Über Eastern Bush, Otautau und Otahuti gelangte ich schließlich auf die Straße 99. Abgesehen von der 99 war der Verkehr nahe Null und dennoch waren die Straßen großzügig breit. Das Fahren machte richtig Spaß. Um 13:45 hatte ich den Caravanpark im Norden von Intercargill erreicht. Mit 23$ pro Nacht ist der Platz preiswert, verglichen mit dem was man geboten bekommt. In der Küche gibt es einen Gasherd, großer Vorteil mit meinen Alu-Töpfen. Zusätzlich bekam ich eine Pfanne und ein Handtuch geliehen. Nachdem die Lasagne immer noch gefroren war, steckte ich sie sofort wieder in den Gefrierschrank. Offenbar hatte sich der Regen etwas nach hinten verschoben. Dadurch hatte ich noch genügend Zeit, ordentlich einzukaufen. So gab es zum Abendessen gebratene Kartoffeln mit Schweinesteaks und überbacken Käse und gebratenen Champignons. Kurz nach meiner Rückkehr zum Caravanpark hatte es zu regnen begonnen und regnet die Nacht durch bis 8 Uhr morgens.






38.Tag: Mo 05.02.24
km13075
Fahrt nach Bluff (Südkap) und Wanderung

2

67km
19,1km/h
3:30h

Weitere Bilder am 38.Tag Um 7 Uhr war ich wach und machte mich ans Frühstück und an die Zusammenstellung des Lunchpaketes für die Wanderung. Dann ging es mit dem Rad los nach Süden. Intercargill ist mit 50000 Einwohnern die größte Stadt der Umgebung und im Gegensatz zu Queenstown oder Wanaka nicht vom Tourismus geprägt. Südlich der Stadt kam ich auf die Hauptstraße Nr 1. Sie hat einen breiten Seitenstreifen und im zweiten Teil einen Radweg direkt neben der Straße. In Bluff versteckte ich mein Rad in den Büschen und startete nach einer kurzen Brotzeit auf kleinen Wanderwegen in Richtung Gipfel. Es gab viel mehr Wege als in Komoot verzeichnet, aber die meisten waren Mountainbike-Trails, die zum Teil für Wanderer gesperrt waren. Kurz vor dem Gipfel gelangte ich auf die Straße, die hinaufführt. Vom barrierefrei erreichbaren Aussichtspunkt konnte ich in alle Richtungen blicken. Die Wolken hatten sich weitgehend verzogen und die Sonne wurde kräftiger. Durch dichten Urwald ging es nach Südosten hinunter, bis ich auf den Küstenpfad kam. Ihm folgte ich am Meer entlang nach Westen. Hier liegt einer der südlichsten Punkte Neuseelands, mal abgesehen von Steward Island. Der Seegang ist so stark, dass an Baden nicht zu denken ist, zumindest nicht an den Stein-Kies-Stränden. Nach weiteren eineinhalb Stunden, teils direkt am Meer, teils zwischen weidenden Kühen, hatte ich wieder meinen Startpunkt erreicht. Von dort ging es wieder mit dem Rad zurück zum Caravanpark. Zum Abendessen gab es Geschnetzeltes mit Reis. Ich hatte noch eine Portion aus Te Anau übrig.






39.Tag: Di 06.02.24
km13142
Schwimmbadbesuch Intercargill

6

23km
35,4km/h
0:39h

Weitere Bilder am 39.Tag Nachdem für einen großen Teil des Tages Regen gemeldet ist, beschloss ich heute hier zu bleiben bzw ins Schwimmbad zu gehen. Beim Frühstück stellte ich mir gleich eine Brotzeit zusammen und war kurz nach 9 Uhr am Eingang. Für 13,50$ bekam ich ein Tagesticket inclusive Rutschen und Wellnessbereich. Das Komische daran ist, dass man für Rutschen extra zahlen muss, während der Wellnessbereich im Preis enthalten ist. Zwar gibt es Spinde, aber man benötigt ein eigenes Schloss, um sie zu verschließen. Offenbar verlassen sich die Neuseeländer auf die Ehrlichkeit ihrer Mitmenschen, denn fast alle lagerten ihr Zeug ungesichert in den Spinden. Ansonsten bekam man einiges geboten: ein 50m-Becken zum Schwimmen, Wellenbad, Saunakabine, Heißwasserbecken, Abkühlbecken, Lehrschwimmbecken und drei große Wasserrutschen. In die Sauna geht man hier mit Badehose und die meisten legen kein Handtuch unter. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich mich hier mehr als wohl fühlte und den Wechsel aus Sauna, Heißwasser und Abkühlbecken bis kurz vor die Bewusstlosigkeit durchführte. Was allerdings völlig fehlte, waren Liegestühle. So legte ich mein Handtuch über vier Klappsitze der Tribüne und konnte mich so entspannen. Mit der Schließung kurz vor 17 Uhr verließ ich das Bad. Normalerweise haben sie 6 bis 21 Uhr offen, aber heute ist Feiertag. Während es morgens noch trocken war, regnete es nun doch so stark, dass ich die 6,5km sicher nicht trocken zurückkomme. Daher zog ich mir nur die noch nasse Badehose und ein verschwitzten Funtionsshirt an und nahm am Campingplatz nochmal eine heiße Dusche. Aber trotz des Regens hatte es 20 Grad. Den Rest des Tages verbrachte ich in der Küche mit Tätigkeiten am Laptop und Zubereitung von Pfannenkuchen gefüllt mit Champignons und Zucchini. Draußen regnete es weiter, auf dem Asphalt waren große Pfützen. Morgen ist aber wieder bestes Wetter gemeldet.






40.Tag: Mi 07.02.24
km13165
Intercargill – Pinders Pond (bei Alexandra)

2

150km
18,6km/h
8:03h

Weitere Bilder am 40.Tag Um 6:30 stand ich auf und gut zwei Stunden später verließ ich den Caravanpark. Ich hatte Zeitungspapier bekommen, mit dem ich das noch feuchte Außenzelt eingerollt hatte. Während des Frühstücks ging nochmal ein Schauer nieder, danach konnte ich trocken aufbrechen. Über Nebenstraßen gelangte ich nach Gore, dann ging es auf der 90 nach Raes Junction. Es war ein sehr angenehmes Fahren. Entweder war wenig Verkehr oder es gab wie auf der 1 einen breiten Seitenstreifen. Abgesehen davon kam der Wind von Südwesten und ich bewegte mich nach Nordosten. In Millers Flat verließ ich die 8 und fuhr parallel auf der anderen Flussseite. 12km später erreichte ich den Zeltplatz Pinders Pond. Es handelt sich um einen freien Platz an einem Baggersee aus Zeiten des Goldrausches. Zwischen ein paar Bäumen mit herrlichen Blick auf den See stellte ich mein Zelt auf. Einziger Nachteil dieses Platzes ist der weite Weg zur Toilette und dass ich bei mir keine Tischgarnitur hatte. Nachdem ich ausgiebig durch den See geschwommen war (angenehm warm), wärmte ich mir die Lasagne auf. Mit einem Bodenbedecker Wasser und einem Deckel auf dem Topf geht das ganz gut. Nach einem kurzen Telefonat nach Deutschland legte ich mich zufrieden ins Zelt.






41.Tag: Do 08.02.24
km13315
Pinders Pond – Lindis Pass

1

165km
17,8km/h
9:17h

Weitere Bilder am 41.Tag Zeitig am Morgen brach ich auf. Nach 10km Aufwärmen im ebenen Flusstal ging es ordentlich bergauf. Auffällig hier ist die extreme Trockenheit. Das Gras war gelb, die Berge karg und felsig und nur die bewässerten Weideflächen waren grün. Während es vorgestern in Intercargill ergiebig geregnet hatte, war hier kein Tropfen gefallen. Alexandra ist mit einer Niederschlagsmenge von 360mm pro Jahr statistisch der trockenste Ort Neuseelands. Eine ähnliche Jahresmenge an Niederschlag gibt es an den trockensten Orten Europas wie Athen oder Kreta. Im New World in Alexandra besorgte ich einiges, da es der letzte große Supermarkt bis zum Mount Cook ist. Weiter ging es auf der Straße 8 nach Cromwell. Diese 20km waren extrem anstrengend. Es ging nämlich nach Westen am See entlang wie durch einen Gegenwindkanal. Doch dann hatte ich wieder Rückenwind. Während es gestern überwiegend bedeckt war, schien heute die Sonne den ganzen Tag. In Tarras legte ich eine Pause ein, danach ging es nochmal 15km gemütlich weiter. Doch dann macht sich die Rampe zum knapp 900m hohen Lindis Pass bemerkbar. Der Rückenwind und der relativ moderate Anstieg erlaubten es mir, zügig hochzukommen. Oben packte ich mich warm ein und es ging mit 30-50km/h die andere Seite hinab. Ursprünglich hätte ich heute bis zu einem freien Zeltplatz kurz hinter Omarama fahren wollen, aber es war bereits nach 20 Uhr. An einem einfachen Rastplatz 20km vor Omarama (ohne Toilette) wollte ich zunächst mein Zelt aufbauen, da fand ich unter der Brücke einen sauberen Platz im Kies direkt am Bach, wo ich gar kein Zelt brauchte. Der Beton der Brücke strahlte noch ordentlich Wärme ab. Nach einem erfrischenden "Bad" im Bach kochte ich mir Tortellini mit Lauch und Zucchini.






42.Tag: Fr 09.02.24
km13480
Lindis Pass – Mount Cook Village

1

121km
17,2km/h
7:01h

Weitere Bilder am 42.Tag Leider kam nachts etwas Wind auf, dem ich ohne Zelt doch ziemlich schutzlos ausgeliefert bin. Doch nachdem ich meine Picknickdecke übergezogen hatte, konnte mir der Wind nicht mehr so viel anhaben. Gegen 7 Uhr stand ich auf, eineinhalb Stunden später war ich unterwegs. Im Omarama kaufte ich im 4-Square ordentlich ein. Zwar ist der Laden kleiner und teurer als ein großer Supermarkt, aber es ist abgesehen von Twizel der letzte richtige Laden vor dem Mount Cook. Weiter ging es über Twizel und dann auf der Straße 80 in Richtung Aoraki/ Mount Cook. Zeitweise hatte ich massiven Gegenwind. Aber entlang des Lake Pukaki war es überraschender Weise nahezu windstill. In Aoraki drehte ich erst eine Runde durch das Dorf, bevor ich die öffentliche Dusche gefunden hatte. Es gibt nämlich wie auf DOC-Zeltplätzen üblich keine Duschen. Nach dem Duschen fuhr ich die letzten 3km zum Zeltplatz. Er verfügt über eine große Schutzhütte mit Waschbecken, Kaltwasser und mehreren Tischgarnituren, sowie spärliche LED-Beleuchtung. Mein Zelt stellte ich auf eine nicht ganz ebene Grasfläche oberhalb der Stellplätze. Nachdem es bereits fast 20 Uhr war, entschied ich mich für schnelle Küche, Instant-Nudeln mit Thunfisch und einer Zwiebel. Gegen 22 Uhr zog ich mich ins Zelt zurück. Meine Essenssachen verstaute ich in der Schutzhütte.






43.Tag: Sa 10.02.24
km13601
Regentag in Mount Cook Village

5

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 43.Tag Es war keine besonders angenehme Nacht. Der Sturm wackelte am Zelt. Es war kein gleichmäßiges Blasen, sondern alle paar Minuten wurde mein Zelt regelrecht durchgerüttelt. Gleich nach dem Aufstehen baute ich mein Zelt um, und zwar musste ich nur ein paar Treppen hinabsteigen und fand dort einen geschützten Platz zwischen den Bäumen. Auch dieser Platz ist abschüssig, aber ansonsten recht ebener Waldboden. Nach dem Umbau gab es Frühstück. Noch war es trocken, aber ständig gab es heftige Windböen. Offenbar war der Wind so stark, dass ein Zelt direkt vor die Schutzhütte geweht wurde. Ich blieb fast den ganzen Tag in der Schutzhütte und brachte meinen Reiseberichtauf den aktuellen Stand. Um 11 Uhr begann es zu regnen und schüttete von 12 bis 15 Uhr ziemlich heftig. Daher war die Schutzhütte ziemlich voll. Zu Mittag gab es Spaghetti mit Königskrabben und Tomatensoße. Abends kochte ich mir Broccolisuppe mit Nudeln. Als Ergänzung gab es noch etwas Brot. Um 16:30 kam wieder die Sonne hervor und trocknete das Gras wieder ganz gut. Auf den Bergen lag über 1500m Höhe ein wenig Schnee, die Gipfel waren richtig schön weiß überzuckert. Gegen 22 Uhr zog ich mich ins Zelt zurück. Es war sehr kalt geworden.






44.Tag: So 11.02.24
km13601
Wanderung zur Mueller Hut

1

6km
16,4km/h
0:22h

Weitere Bilder am 44.Tag Nach einer extrem kalten Nacht mit ca 3 Grad kroch ich aus dem Zelt. Nachdem ich mich mit langen Klamotten schlafen gelegt und die Picknickdecke darüber gezogen hatte, fror ich nicht. Frühstücken konnte ich bequem im Schutzraum. Dort traf ich auch auf die anderen beiden Deutschen, mit denen ich gestern zusammengesessen war. Um 10 Uhr starteten wir gemeinsam zur Mueller Hut. Der Weg ist gut ausgebaut, aber sehr steil. Im ersten Teil geht es bequem über Treppenstufen nach oben, später muss man zwischen den Felsen klettern bzw laufen. Der Neuschnee war einerseits sehr schön, andererseits war es dadurch sehr rutschig. Für mich war es mit den anderen beiden etwas langsam, aber dafür konnten wir uns unterhalten. Die Mueller Hut liegt auf 1850m Höhe und war leicht eingeschneit. Man hat von hier aus ein großartiges Panorama auf den Mount Cook und die Gletscher. Man kann immer wieder kleine Lawinen beobachten. Den Rückweg nahm ich alleine und benötigte gerade mal zwei Stunden bis zum Zeltplatz. Ich packte meine Wechselklamotten und schwang mich aufs Fahrrad ins Dorf zum Duschen. Zurück am Zeltplatz wärmte ich mir die Spaghetti mit Königskrabben auf und verbrachte einen gemütlichen Abend im Schutzraum mit den anderen beiden. Die kommende Nacht ist es deutlich wärmer gemeldet.






45.Tag: Mo 12.02.24
km13607
Wanderung zur Ball Hut

1

21km
17,7km/h
1:11h

Weitere Bilder am 45.Tag Heute fuhr ich erstmal zum Parkplatz am Tasman Valley. Dort ging ich zunächst hinauf zum Aussichtspunkt. Der Tasman Lake ist ein See, in den der Gletscher hineinrutscht. Nachdem der Gletscher viel Geröll und Schutt vor sich her schiebt, ist das Wasser bräunlich. Ebenfalls zu erwähnen sind die Massen an Touristen, insbesondere Chinesen, die sich auf einem Selfie mit dem Gletscher verewigen wollen. Hinter dem Aussichtspunkt sind nur noch wenige Wanderer unterwegs. Zunächst ist es ein ganz ordentlicher Fahrweg, doch dann muss man durch das Bett eines Seitenflusses hinabsteigen und auf der anderen Seite hoch hinauf durch Büsche laufen. Im weiteren Verlauf wechselt der Weg zwischen ordentlichem Fahrweg und Steingeröll. Nach beinahe 4 Stunden erreichte ich die Ball Hut. Es ist eine winzige Hütte, die wie ein Container aussieht, der von einem Helikopter gebracht wurde. Innen befinden sich drei Betten und eine Notmatratze. Nach einer Brotzeit trat ich den Rückweg an. Auf der gesamten Wanderung bin ich etwa 8 Personen begegnet. Ich war also nicht völlig alleine unterwegs. Vom Parkplatz fuhr ich direkt zum Duschen und danach "nach Hause". Zum Abendessen gab es gebratene Kartoffeln mit Gemüse.






46.Tag: Di 13.02.24
km13628
Mount Cook Village – Tekapo Lake

1

108km
17,2km/h
6:16h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 46.Tag Zeitig morgens startete ich noch vor dem Frühstück auf eine Wanderung. Ich wollte zum nächstgelegenen Hooker Lake. Doch ich kam nur bis zur ersten Hängebrücke, die gesperrt war. Ausgerechnet heute früh machen sie Wegausbesserungen mit dem Helikopter. Man sah auch die ganze Zeit Hubschrauber mit hängenden Lasten hin und her fliegen. Um 9:30 waren sie angeblich fertig, doch das ist mir zu spät. Ich machte mich ans Frühstück und baute danach das Zelt ab. Essensmäßig war ich ziemlich abgebrannt. Ich hatte gerade noch ausreichend Brot, Käse und Gemüse für tagsüber. Die Fahrt aus dem Nationalpark heraus war recht angenehm, denn der meiste Verkehr ging in die Gegenrichtung. Nach 50km machte ich an einem Aussichtspunkt Pause. Als ich gerade weiterfahren wollte, hörte ich eine Stimme "Hallo Herr Gabler" sagen. Es war ein ehemaliger Schüler, den ich in der 9.Klasse in Physik unterrichtet hatte und 2020 Abitur gemacht hatte. Man kann eben nirgends ausschließen, irgendwelche Menschen wiederzusehen. Oberhalb von Twizel fährt man auf der Straße 8 ein ganzes Stück am Lake Pukaki entlang. Ich folgte dem See auf einer kleineren Straße und bog am Kraftwerk nach rechts ab. Hier geht es in praller Sonne knapp 200 Höhenmeter steil hinauf. Oben befindet sich ein kleiner See und Lachszuchtanlagen. Danach geht es eben weiter an einem Kanal. Nach 3km endet die Autozone. Die Engstelle ist so gebaut, dass ich nur mit Abpacken durchkomme. Offenbar hat man hier nicht an bepackte Radfahrer gedacht. Im weiteren Verlauf geht es teils auf Asphalt, teils auf Schotter weiter, bis man die Hauptstraße 8 kreuzt. Die Landschaft ist karg und bergig. Es muss hier extrem trocken sein, denn es wächst nur Gras, das schon länger keinen Regen mehr gesehen hat. Ausnahmen sind nur einige bewässerte Weideflächen und zwischendrin gibt es etwas Wald. Ab der Kreuzung entschied ich mich wegen der Hindernisse für die Straße nach Tekapo. Gleich am Ortseingang liegt der Campingplatz. Mit 32$ pro Nacht ist er nicht der billigste. Ich bekam einen Platz auf der Zeltwiese zwischen den Wanderern. Bein anschließenden Einkauf im einzigen 4-Square erlebte ich einen Zivilisationsschock. Einen so vollen Laden habe ich bisher nur an einem Brückensamstag nach Weihnachten erlebt. Aber ich bekam alles was ich brauchte. Zurück am Zeltplatz fand ich eine so volle Küche vor, dass ich mich dazu entschied, mein Essen auf einer Tischgarnitur zwischen den Zelten zuzubereiten. Es gab Nudeln mit Hackfleischsoße mit viel Gemüse darin. Es blieben zwei Portionen Soße übrig von denen ich eine in den Kühlschrank und die andere in den Gefrierschrank steckte. Wie ich erst am Campingplatz erfuhr, verläuft hier der TA-Wanderweg. Morgen werde ich eine Etappe davon laufen.






47.Tag: Mi 14.02.24
km13736
Anfahrt und Wanderung zur Stream Hut

1

35km
17,2km/h
2:02h

Weitere Bilder am 47.Tag Zeitig stand ich auf und machte mich auf den Weg. Zunächst ging es mit dem Fahrrad durch den Ort, am Ortsende links und ca 14km am See entlang. Leider waren die letzten 10km ohne Asphalt, aber dafür erstaunlich gut zu fahren. Dann parkte ich und bog nach rechts den Wanderweg ein. Es ging auf ordentlichem Pfad durch baumloses Grasland, man hatte weiten Blick in alle Richtungen. Nach gut zwei Stunden kreuzte ich den Fahrweg, der ins Skigebiet hinaufgeht. Nach weiteren eineinhalb Stunden erreichte ich die Stream Hut. Der Weg dorthin geht zunächst steil in ein Flusstal hinab und schließlich in einem Seitental wieder hinauf. Es ist eine einfache Blechhütte mit 6 Betten. Auf dem Rückweg wehte ein massiver Wind, zum Glück von hinten. Obwohl der Weg so abgeschieden liegt, war er doch recht gut frequentiert. Über den ganzen Tag verteilt traf ich etwa 10 Personen. Es war eine lange, aber nicht besonders interessante Wanderung. Auf dem Rückweg begutachtete ich meine Hinterradbremse auf Grund von außergewöhnlichen Geräuschen genauer und stellte fest, dass die Bremsscheibe nur noch an zwei Schrauben hing und auch diese bereits locker waren. Die anderen vier hatte ich verloren. Naja, da werde ich schon neue bekommen. Aber ich möchte lieber nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich dies nicht erkannt hätte. In Tekapo kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten ein und machte mir zum Abendessen Pfannenkuchen gefüllt mit Hackfleischsoße. Morgen werde ich weitgehend hier bleiben und für meine Beine einen Ruhetag einlegen und einen Kayak mieten.






48.Tag: Do 15.02.24
km13771
Pausentag, Spaziergang zum Mount John

2

3km
16,4km/h
0:11h

Weitere Bilder am 48.Tag Mit 7:30 Aufstehzeit war ich für meine Verhältnisse spät dran. Nach dem Frühstück baute ich die beiden Schrauben an den Bremsscheiben so um, dass sie gegenüber standen. Dann wollte ich meine vorderen Bremsbeläge tauschen. Dabei stellte ich fest, dass sie nach knapp 14000km immer noch brauchbar waren. Das war gut so, denn ich stellte fest, dass mir mein Fahrradmechaniker in Deutschland die falschen Ersatzbeläge mitgegeben hatte. Dann fuhr ich in die Stadt zu einem Fahrradvermieter. Dort bekam ich zwar keine Bremsbeläge, aber neue Schrauben für die Bremsscheibe, die mir die Vermieterin sofort hineindrehte und mir zwei als Reserve mitgab. Als Bezahlung wollte sie einen Kaffegutschein im Supermarkt nebenan. Zurück am Campingplatz werkelte ich ein wenig an meinem Reisebericht und kochte mir zu Mittag Geschnetzeltes mit Reis. Das Wetter eignete sich nicht zum Bootfahren. Es war ein Wechsel von Sonne und Wolken, zwischendurch gab es ein paar Regenspritzer. Das Hauptproblem war aber der starke Wind und die damit verbundenen Wellen. Nachmittags machte ich eine kleine Wanderung zum Mount John. Mit gut 1000m liegt er nur 300m höher als der See. Dennoch hat man schöne Ausblicke. Auf dem Rückweg wurde ich von einem kleinen Regenschauer überrascht, aber viel war es nicht. So hatte ich heute einen fast regenfreien Tag, während es direkt unterhalb des Mount Cook ganze 12mm regnete. Zum Abendessen gab es Reis aufgebraten mit Ei, Zwiebeln und Käse, dazu einen Salat.






49.Tag: Fr 16.02.24
km13774
Tekapo Lake – Rakaia Gorge

2

174km
18,5km/h
9:25h

Weitere Bilder am 49.Tag Heute stand ich wieder um 6:30 auf, denn ich möchte die nächsten Tage zügig zum Abel Tasman Track ganz im Nordwesten der Nordinsel kommen. Ich folgte der Straße 8 bis Fairley, dann ging es auf der 79 bis kurz hinter Geraldine. Dann ging es auf der "Scenic 72" immer am Bergrand entlang über Mayfield und gelangte bei Pudding Hill auf die 77. Es war ein sehr angenehmes Fahren: relativ flach, wenig Verkehr und Rückenwind. Nach der Abfahrt zur Rakaia Gorge bog ich nach rechts auf den Campingplatz ab. Hier bekommt man für 15$ einen schön gelegenen Platz am Fluss mit heißen Duschen und Tischgarnituren, wenn auch ohne Küche und völlig ohne Elektizität. Aber ich wärmte nur noch meine Nudeln mit Soße auf und zog mich danach ins Zelt zurück. Ich war bereits sehr spät dort angekommen, nachdem es der einzige Zeltplatz mit heißer Dusche war, den ich noch erreichen wollte.






50.Tag: Sa 17.02.24
km13948
Rakaia Gorge – Hurunui

1

162km
19,9km/h
8:08h

Weitere Bilder am 50.Tag Auch heute ging ich zeitig an den Start. Zunächst geht es steil hinauf aus dem Flusstal heraus. Auf Nebenstraßen ging es eben bei Rückenwind über Sheffield, Oxford, Rangiora, Amberley. In Rangiora kaufte ich ein wenig ein und besorgte passende Bremsbeläge. Der Verkäufer meinte, ich könne die alten ruhig noch etwas fahren. Kurzzeitig fuhr ich auf der stark befahrenen Straße 1 und bog danach die 7 nach links ab. Hinter dem Weka Pass liegt Hurunui. Dort gibt es einen grundsätzlich kostenlosen Campingplatz, der sein Geld über das Restaurant, sowie über Dusche, Küche und Strom nimmt. Ich baute mein Zelt auf und wärmte mir das Geschnetzelte mit Reis auf. Ich hatte es in Tekapo eingefroren, sodass es problemlos zwei Tage haltbar ist. Morgen muss ich die Entscheidung fällen, ob ich entlang der Ostküste oder wie geplant durch die Berge in den Abel Tasman Nationalpark fahre.






51.Tag: So 18.02.24
km14110
Hurunui – Springs Junction

1

131km
15,5km/h
8:26h

Weitere Bilder am 51.Tag Die Wetterprognose sagte für das kritische Gebiet mit Westküsteneinfluss Regen für übermorgen Nachmittag und Abend. Bis dahin dürfte ich durchgefahren sein. Also sollte der geplanten Route über die Berge nichts im Wege stehen. Ich startete zeitig und folgte der Straße 7 in die Berge hinein. Es war strahlender Sonnenschein, aber massiver Gegenwind. Bei km70 dachte ich sogar darüber nach, umzukehren. Denn bei dieser Geschwindigkeit erwischt mich der Regen morgen Nachmittag volle Breitseite. Am Harper Pass Finish Point etwa 20km vor dem Lewis Pass legte ich in einer Schutzhütte eine längere Pause ein. Danach hatte ich die nötige Kraft weiterzufahren. Der Wind war schwächer geworden und hatte ein wenig gedreht. Außerdem wurde die Landschaft schon wieder grüner und es ging wieder durch dichten Wald der den Wind ohnehin nahezu ausgebremst. So kam ich doch recht zügig um 18:45 über den Lewis Pass. Dies ist die Hauptwetterscheide zwischen dem trockenen Ostklima und dem nassen Westküstenklima. Auf der Abfahrt bis Junction Point hatte ich Gegenwind, der mir in diesem Fall aber nur das Bremsen ersparte. Auf der 65 anschließend nach Norden hatte ich sogar Rückenwind. Unmittelbar vor der Flussbrücke bog ich links ab und stellte mein Zelt im Wald am Fluss auf. Nach einem erfrischenden Bad kochte ich mir Tortellini in Tomatensoße. Nach ein paar Telefonaten legte ich mich schlafen.






52.Tag: Mo 19.02.24
km14241
Springs Junction – Kohatu

3

152km
18,8km/h
8:06h

Weitere Bilder am 52.Tag Auch heute stand ich um 6:15 auf, um dem nachmittags gemeldeten Regen zu entkommen. Diesmal frühstückte ich im Zelt. Ich hatte ohnehin das Essen im Innenzelt liegen. Auf der Straße 65 ging es bei leichtem Rückenwind nach Norden. Offenbar war es nicht ganz trocken, denn ich hatte einmal Nieselregen und gegen 12 Uhr mal einen richtigen Schauer. Aber ich konnte die Zeit gleich unter einem riesigen Baum trocken zum Mittagessen verbringen. Im Four Square von Murchison besorgte ich ein paar Kleinigkeiten, dann ging es auf der Straße 6 weiter nach Westen. Zwar ging es kontinuierlich bergauf, aber der Wind schob mich regelrecht nach oben. Und so erreichte ich ohne größere Mühe den Hope Saddle. Auf dem Aussichtspunkt genehmigte ich mir eine kleine Brotzeit, doch dann musste ich weiter. Man konnte richtig beobachten, wie sich die dunklen Wolken auf den Pass zu bewegten. Die Abfahrt nach Motupiko war nur auf den ersten 2km steil, danach konnte ich es mit 30-40km/h laufen lassen. Am Quinney's Bushcamp schlug ich mein Nachtlager auf. Mit 20$ ist der Caravanpark eher günstig, dafür braucht man nochmal 1$ extra zum Duschen. Das habe ich auf Caravanparks bisher noch nicht erlebt, dass man die Dusche extra zahlt. Die Küche ist großzügig ausgestattet. Ich kochte mir Spaghetti mit Königskrabben und Tomatensoße.






53.Tag: Di 20.02.24
km14393
Kohatu – Marahau

1

83km
18,2km/h
4:34h

Weitere Bilder am 53.Tag Heute ließ ich mir morgens etwas mehr Zeit. Ich habe bis Marahau nur noch knapp 80km. Von Kohatu nach Motueka nahm ich die Nebenstraße, die sich durch das Motueka-Tal schlängelt. Im New World von Motueka machte ich einen 150$-Einkauf. Ich besorgte alles, was ich für die nächsten Tage am Abel Tasman Track beim Wandern brauche. Die letzten 22km nach Marahau waren heftig, nicht wegen der Beladung, sondern wegen des starken Windes. Die Straße ist eng, kurvig und bergig und bietet viele schöne Ausblicke auf das Meer. Am Campingplatz "Old MacDonald" bekam ich für 40$ ein Bett in einem Bungalow. Es waren insgesamt 5 Betten darin, aber ich war offenbar alleine. Die Alternative würe 30$ für das Zelt gewesen. Küche und Esszimmer sind großzügig und gut ausgestattet, die Dusche hat einen wahnsinnig starken Strahl. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Hackfleischsoße. Die zweite Hälfte des Hackfleisches hatte ich blank mit Zwiebeln gebraten in den Gefrierschrank gesteckt. So kann ich mir übermorgen Tomatenmark und Nudeln dazugeben. Für den Abel Tasman Track hatte ich den Onetahuti Camp auf halber Strecke für eine und den Totaranui Vamp für zwei Nächte gebucht. Auf dem Rückweg nehme ich den Inland Track, auf dem man keine Hütten vorbuchen muss.






54.Tag: Mi 21.02.24
km14476
Abel Tasman: Marahau – Onetahuti

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 54.Tag Nach einem reichlichen Frühstück hatte ich die große Herausforderung, alles Essen einschließlich Kocher, Zelt, Matte und Schlafsack, sowie Wechselklamotten in den Wanderrucksack zu bekommen. Nachdem ich am dritten Tag eine Rundtour geplant hatte, nahm ich zusätzlich meinen kleinen Rucksack mit, den ich außendran schnallte. Vom getrockneten Instant-Food halte ich nicht so viel, denn die Portionen sind mir ohnehin zu klein, sodass ich wieder irgendwelche Ergänzungen bräuchte. Neben zwei Fertiggerichten habe ich jede Menge Thunfischdosen, Tomatenmark, Instant-Nudeln, Knäckebrot, Nutella, Käse, gekochte Eier, Schokolade, Nüsse und Müslimischung mit Milchpulver eingepackt. Auch diese Sachen haben für ihren Nährwert wenig Gewicht. Dennoch schätze ich den Rucksack auf knapp 20kg, als ich loslief. Fahrrad samt Taschen hatte ich am Campingplatz zur Aufbewahrung gebracht. Sofort nach der Durchquerung des Eingangstores fühlte ich mich wie in einer anderen Welt. Ein breiter, gut ausgebauter Pfad verläuft verschlungen durch dichten Urwald, es reiht sich ein Sandstrand an den anderen. Die Palmen und Farne gehen bis an den Strand. Dahinter befinden sich meistens Zeltplätze, die man jedoch vorbuchen muss. Zwar sind einige Wanderer unterwegs, aber von Menschenmassen kann man nicht sprechen. Es gibt auch viele Tageswanderer, denn zwischen Marahau und Totaranui verkehren unzählige Wassertaxis. Darüber hinaus ist es auch möglich, ein Kayak zu mieten und die Region vom Meer aus zu "erfahren" oder eine geführte Kayaktour zu machen. Nachdem ich mich von Urwald und blauem Meer kaum sattsehen konnte, kam das nächste Highlight, nämlich eine Wattwanderung. Es gibt auf dem Weg zwei große Flussmündungen (und mehrere kleine), die man nur bei Niedrigwasser (low tide) queren kann. Die erste Querung steht heute in Torrent Bay auf dem Programm. Zwar gibt es hier eine Umgehungsmöglichkeit, aber aktuell ist die Brücke wegen Bauarbeiten gesperrt. Aber von der Zeit her passte es prima, sodass ich nach dem Ausziehen der Schuhe und Strümpfe sofort loslaufen konnte. Es ging die meiste Zeit durch festen feuchten Sandboden, teilweise war er auch von Muscheln durchsetzt. In der Mitte durchläuft man den gut knöcheltiefen Fluss. Auf der anderen Seite in Torrent Bay machte ich Brotzeit und holte mir an der Toilette neues Wasser. Es gibt hier an jedem Strand eine Toilette mit Spülung und einer Wasserstelle. Das Wasser kommt aus dem nächsten Bach und sollte man vor dem Trinken behandeln. Aber man braucht im Gegensatz zu Australien nicht literweise Wssser im Rucksack mit sich schleppen. In Onetahuti Canp schlug ich mein Nachtlager auf. Es ist einer der insgesamt 18 Zeltplätze direkt am Strand. Ich stellte jedoch mein Zelt etwas in den Hintergrund zwischen ein paar Palmen und Bäume. Direkt neben meinem Zelt befindet sich die Küche, eigentlich ja nur ein von drei Seiten geschützter Bereich mit Spüle und großen Edelstahl-Flächen, auf denen man gut sein Essen auspacken und zubereiten kann. Nach einer Runde Schwimmen im Meer und Abduschen gab es Königskrabben in Tomatensoße mit Instant-Nudeln. Der heutige Tag hat an Natur alles übertroffen, was ich bisher gesehen habe!






55.Tag: Do 22.02.24
km14476
Abel Tasman: Onetahuti – Totoranui

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 55.Tag Nachdem ich heute nur ca 15km zu wandern habe und dabei nach 7km die Querung des Awaroa Inlet, konnte ich mir heute Zeit lassen. Die niedrigste Tide ist heute nämlich erst um 15:50 und man kann die Wuerung nur bis zu 2 Stunden davor und danach machen. Noch vor dem Frühstück ging ich ausgiebig schwimmen, danach schmeckte es umso besser. Um 11 Uhr lief ich los und machte in Awaroa nochmal gut eine Stunde Pause, bevor ich das Watt betrat. Zwar lief ich die meiste Zeit auf trockenem Untergrund, aber der Fluss selber war immer noch beinahe knietief. Beim Anziehen der Schuhe traf ich einen Wanderer aus Schweden, mit dem ich bis Totoranui gemeinsam lief. Er arbeitet im Frühling und Sommer auf einer Forschungsstation auf der Antarktis und er macht jetzt hier Zwischenstation, bevor er nach Hause fliegt. Der Campingplatz von Totoranui ist ein Standard-Platz und ganz normal mit dem Auto zugänglich. Er ist riesig groß, aber dadurch dass er in viele kleinere Buchten aufgeteilt ist, merkt man seine Größe gar nicht. Ich fand einen schönen Platz in der Bucht M (es geht fast das ganze Alphabet durch), in der ca 15 weitere Fahrzeuge standen. Man kann diesen Platz auch als Great Walk buchen und kommt dann in eine Extra-Zeltzone, zahlt 24$ und kann nur eine Nacht bleiben. Ich habe ihn als regulären DOC-Platz gebucht und kann ihn dank DOC-Camp-Ticket sogar kostenlos nutzen, anderenfalls zahlt man 15$. Die Logik dahinter verstehe ich nicht. Für DOC-Verhältnisse ist die Ausstattung sogar als gehoben zu betrachten, denn neben Tischgarnituren und Toiletten gibt es auch kalte Duschen. Sobald das Zelt stand, ging ich baden. Auch hier ist das Meer glasklar und es geht relativ steil ins Wasser hinein. Aber es gab keine nennenswerten Wellen, sodass man gut schwimmen kann. Leider hatte ich meine Schwimmbrille nicht mitgenommen, sodass längeres Kraulen nicht möglich war. Danach gab es Nudeln mit Hackfleischsoße zum Abendessen.






56.Tag: Fr 23.02.24
km14476
Abel Tasman: Rundtour Totoranui

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 56.Tag Nach dem Frühstück und Zusammenstellen des Lunchpaketes marschierte ich los mit meinem Mini-Rucksack. Es ging in Richtung Separation Point, der Nordostspitze des Wanderweges. Auf halben Weg traf ich den Schweden von gestern wieder. Wir liefen zusammen bis zur Whariwharangi Hut. Dann ging ich alleine weiter hinunter nach Wainui und im spitzen Winkel wieder direkt am Strand bzw im Watt zum Taupo Beach. Gerade war Niedrigwasser, sodass die ganze Bucht trocken lag. Dann passierte ich das Ausgangstor Wainui des Nationalparks und lief die Straße entlang nach Süden. Doch ich verpasste zunächst den richtigen Weg über den Berg nach Totoranui zurück, denn er sah sehr privat aus, während direkt daneben ein neuer Fahrweg nach oben geht. Erst als ich ca 100m hoch oben war, endete er im Nichts. Also ging ich wieder zurück und den anderen Fahrweg nach oben. Einen speziellen Wanderweg gibt es hier außerhalb des Nationalparks nicht. Auf ca 200m Höhe endet der Fahrweg am letzten Haus und es führt ein schmaler Pfad hinauf zum Inland-Track, der nach rechts nach Süden und nach links nach Totoranui führt. Eine knappe Stunde später war ich wieder am Zeltplatz und ging erstmal baden und duschen.Dann gab es zum Abendessen eine große Portion Thunfisch-Bolognese.






57.Tag: Sa 24.02.24
km14476
Abel Tasman: Totoranui – Awapoto

4

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 57.Tag Heute stand ich bereits um 6:30 auf, denn ich wollte bis zur 26km entfernten Castle Rock Hut kommen. Während ich die letzten drei Tage beim Wandern strahlenden Sonnenschein, unterbrochen durch ein paar harmlose Wolken hatte, sind heute ab Mittag einzelne Schauer, ab dem späten Nachmittag stärkerer Regen gemeldet. Bis dahin möchte ich auf jeden Fall die sichere Hütte erreicht haben. Kurz nach 8 Uhr brach ich auf. Der Rucksack war nun deutlich leichter als die ersten zwei Tage. Dafür durfte ich da auch nahezu flach am Meer entlang laufen, während heute etwa 1200 Höhenmeter auf dem Programm stehen. Die erste Stunde war mit meinem gestrigen Rückweg identisch. Dabei hatte ich die Gelegenheit, den Wainui Inlet komplett mit Wasser gefüllt zu sehen. Gleichzeitig konnte ich auch noch einen Blick nach Totoranui werfen, bevor der Weg wieder im dichten Urwald verschwand. Nach der Kreuzung des Fahrweges von Totoranui geht es richtig steil hinauf. Im Gegensatz zum Küstenweg ist dieser Pfad sehr schmal und manchmal etwas zugewachsen, wenn er nicht durch das Unterholz des Urwaldes geht. Man merkt schon, dass er weniger frequentiert ist. Ich habe heute auch noch keinen einzigen Menschen außerhalb des Campingplatzes getroffen. Mittags gegen 13 Uhr ging ein Regenschauer nieder. Das war kein größeres Problem, denn unter einem großen Baum im Urwald war ich gut geschützt. Doch als es später wieder durch offeneres Gelände ging, waren alle Büsche nass und ich wurde es untenherum auch, weil ich sie streifte. Außerdem kam ich in immer exponierteres Gebiet und es blies ein heftiger Wind. Dann tauchte wie aus dem Nichts die Awapoto Hut auf. Es ist eine bis jetzt leere Standardhütte mit 12 Betten, Ofen, Holztisch, sowie Edelstahl-Flächen zum Kochen. Über einen Regenwassertank und eine Toilette brauche ich nicht zu reden. Nachdem es bis Marahau "nur" noch 25km sind, die ich morgen bei bestem Wetter problemlos schaffe, entschied ich mich, hier zu bleiben und nicht mehr bis zur Castle Rock Hut zu laufen. Ich laufe hier die ganze Zeit am Bergkamm entlang und die Wolken schieben sich hier ganz knapp darüber und verlieren immer wieder etwas Nässe. So nutzte ich das Wasser der Regentonne gleich, um mich zu waschen und verbrachte den ganzen Nachmittagdamit, meinen Reisebericht zu vervollständigen. Dank des hervorragenden Wetters die letzten Tage war ich über eine Woche im Rückstand. Zum Abendessen gab es Instant-Nudeln mit Thunfisch-Bolognese, leider hatte ich keine Zwiebel mehr dabei. Draußen schüttete es zeitweise wie aus Gießkannen, sodass ich mich in der Hütte richtig geborgen fühlte. Eine Standardhütte kostet in Neuseeland 10$, die ich in die Box warf. Eigentlich hätte ich hierfür ein DOC-Hüttenticket einwerfen müssen, aber das läuft auf das selbe heraus. Morgen und für die nächsten Tage ist wieder strahlender Sonnenschein gemeldet.






58.Tag: So 25.02.24
km14476
Abel Tasman: Awapoto – Marahau

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 58.Tag Zeitweise regnete es nachts wie aus Gießkannen und der Sturm rüttelte regelrecht am Haus. Aber ich fühlte mich geborgen und stand um 6:15 mit der Morgendämmerung auf. Es war windstill und die Sonne kam gerade über den Horizont. Mit einem wirklich leichten Rucksack marschierte ich guter Dinge los, doch die Stimmung kippte schnell. Der Weg ist schmal und gerade in offeneren Gelände wachsen ständig Gräser und Farne hinein, die man zeitweise regelrecht zur Seite schieben muss. Dabei streifte ich das ganze Wasser ab und war unterhalb der Hüfte nach kurzer Zeit ziemlich durchnässt. Doch nach eineinhalb Stunden wurde der Weg besser bzw er verlief wieder mehr durch Urwald mit hoher Vegetation. Bis zum Shelter im Moa Park benötigte ich über 4 Stunden, mehr als ausgeschrieben waren. Es handelt sich wirklich nur um einen etwas besseren Unterstand ohne Betten und ohne richtigen Tisch darin. Wasser gibt es nur aus dem Fluss. Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Es handelt sich wirklich um einen sehr einsamen Weg, denn ich traf nur einmal drei und einmal einen Wanderer. Am Abel Tasman dagegen vergehen selten mehr als 5 Minuten, bis man dem nächsten Menschen begegnet. Weiter ging es an der Castle Rock Hut (Standardhütte) und am Clearing Point vorbei. Dies ist eine nette 2-Bett-Hütte (mit 1 weiteren Notbett) mit Wassertank und Tischgarnitur davor. Ab hier hat man wieder tolle Ausblicke auf die Küste. Wenig später handelt sich der Weg, ich hielt mich rechts. Es geht nun leicht aber kontinuierlich bergab, bis man 2km vor Marahau wieder auf den Hauptweg kommt. Zurück am Old MacDonald Camp bekam ich wieder dieselbe Kabine, nur dass ich jetzt noch einen Zimmergefährden aus Belgien habe. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Tomatensoße. Dies hatte ich extra für den Abend der Rückkehr aufgehoben. Morgen muss ich dringend einkaufen.






59.Tag: Mo 26.02.24
km14476
Tagestour nach Takaka

1

123km
15,2km/h
8:04h

Weitere Bilder am 59.Tag Zeitig frühstückte ich und fuhr mit zwei beinahe leeren Taschen los nach Takaka. Dies sind zwar nur 60km einfach, aber auf dem Weg dorthin liegt ein Pass mit 250m zum Aufwärmen und ein weiterer Pass mit 800m Höhe. Ich kam recht zügig hinauf und genoss die herrliche Aussicht und die Abfahrt nach Upper Takaka. Von dort geht es ca 25km nahezu eben nach Takaka. Unterwegs machte ich Mittagspause und kam mit einer Einheimischen ins Gespräch. So "verlor" ich fast eine Stunde und erreichte den FreshChoice am Ortseingang nach 15 Uhr. Nach einem riesigen Einkauf und dem Verstauen in den Taschen war es 16 Uhr. Eigentlich hätte ich noch weiter bis Wainui fahren wollen, aber ich habe nun schon so zu tun, rechtzeitig zurückzukehren. Bis Upper Takaka ging es dank Rückenwind sehr zügig, doch dann hilft er bei 10% Steigung nicht mehr viel. Es war eine schweißtreibende Auffahrt, dann die Sonne brannte voll auf den Westhang. Ich genehmigte mir eine Ausnahme mit dem Fahrradhelm. Mit Musik von Hans Söllner und mehreren Stärkungspausen ging es ganz gut. Oben angekommen zog ich mir die Jacke über und ließ mich hinabrollen. Ich musste auch einiges bremsen. Wenigstens kann ich dann mal die vorderen Bremsbeläge sinnvoll wechseln. Der zweite Pass war ein Kinderspiel und ich kam um 20:15 am Campingplatz an. Nach einer Dusche gab es Pfannenkuchen mit frischem Lauch-Champignon-Gemüse mit Sahnesoße. Morgen habe ich mir einen Ruhetag verdient.






60.Tag: Di 27.02.24
km14599
Pausentag in Marahau

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 60.Tag Den heutigen Tag verbrachte ich größtenteils in der Küche bzw im Außenbereich an Handy und Laptop, um meinen Reisebericht auf den neuesten Stand zu bringen. Am späteren Nachmittag ging ich mal zum Baden, doch die ganze Bucht lag trocken und ich musste eine halbe Ewigkeit hinauslaufen. Zum Abendessen gab es Geschnetzeltes mit Reis.






61.Tag: Mi 28.02.24
km14599
Tageswanderung nach Torrent Bay

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 61.Tag Nachdem ich gerade am ersten Tag am Abel Tasman auch wegen der schweren Ladung mehr oder weniger durchgerannt bin und keinerlei Abstecher oder Umwege gemacht habe, möchte ich dies heute nachholen. Die ersten zwei Stunden waren identisch, dann bog ich nach rechts nach Anchorage Bay ab. Vor der DOC-Hütte parkte ich mein Zeug und ging erstmal ausgiebig schwimmen. Diesmal hatte ich meine Schwimmbrille dabei. Danach machte ich Brotzeit und ging anschließend zur Nordostspitze und wieder zurück. Nachdem aktuell beinahe Wasserhöchststand war, nahm ich den high tide path. Er geht um die Bucht herum und quert den Fluss normalerweise auf einer Hängebrücke, doch die wurde bei einem Erdrutsch weggerissen und man muss den Fluss durchwaten. Ich konnte andere Wanderer beobachten und sah, dass das Wasser bis zu den Hüften geht. Also packte ich mein Handy in eine Brotzeitdose in den Rucksack und zog meine Badehose an. Teilweise waren die Steine rutschig, aber ich kam gut durch. Als ich mich wieder anzog, kam eine größere Gruppe Wanderer, die zunächst eine Kette bildeten, um ihre Rucksäcke durchzubringen. Es war interessant zu beobachten. Kurz vor Torrent Bay bog ich links ab hinauf zu den River Falls. Es war ein schöner Pfad durch dichten Urwald, der an Badegumpen endet. Ich machte Brotzeit und lief wieder zurück und traute meinen Augen nicht: Dort, wo man vorher hüfttief durch den Fluss laufen musste, konnte man nun über Steine springen, ohne nasse Schuhe zu bekommen. Nach der Querung bog ich rechts ab (Inland track) und gelangte über einen kleinen Hügel wieder auf dem Hauptweg. Nach einem weiteren Badestopp in Apple Tree Bay, dem letzten kleinen Strand vor der großen Bucht von Marahau, ging es nochmal eine Stunde bis zu meiner Unterkunft. Nach einer Dusche aß ich zu Abend Pfannenkuchen gefüllt mit Geschnetzeltem und zog mich zeitig ins Bett zurück.






62.Tag: Do 29.02.24
km14599
Marahau – Nelson – Davies Bay

1

170km
17,0km/h
9:59h

Weitere Bilder am 62.Tag Heute steht eine große Fahretappe auf dem Programm, daher stand ich um 5:30 auf und war bereits um 7:15 auf der Straße. Überwiegend bei Rückenwind ging es nach Nelson. Offenbar hatte der Wind von Nordwest auf Südwest gedreht. Zeitweise gibt es hier einen Radweg oder wenig befahrene Nebenstrecken. In der New World machte ich einen größeren Einkauf und nach Sofortverzehr einiger Sachen fuhr ich weiter auf der Straße 6. Hier geht es über einen richtigen Pass durch bewaldetes Gebiet. Zeitweise lebte ich hier sehr gefährlich, denn die Straße ist sehr unübersichtlich. Nach einer langen Abfahrt kam ein zweiter niedrigerer Pass, der neu dreispurig ausgebaut war. In Peloris Bridge hätte ich schon fast um 17:30 auf dem Zeltplatz übernachten wollen, doch er war nahezu ausgebucht und mein DOC-Pass funktionierte nicht, da ich ja schon einen anderen DOC-Zeltplatz gebucht hatte. Ich hatte noch 40km zu fahren, wie sich herausstellte einiges durch Gegenwind und hinter Havelock nochmal einen knackigen Anstieg auf 150m Höhe. Doch dafür konnte ich danach eine lange Abfahrt durch die herrliche Landschaft genießen. Dann ging es links weg nach Anakiwa. Hinter dem Dorf beginnt der Queen Charlotte Track. Er ist auch mit dem Mountainbike befahrbar. Ich fuhr nur die ersten 3km, die recht eben direkt an der Küste entlang gehen. Dann erreichte ich den Zeltplatz Davies Bay. Er ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zugänglich und liegt geschützt auf einer Lichtung. Alternativ kann man auch direkt am Strand zelten. Es war bereits dämmerig und ich konnte gerade noch mein Zelt aufstellen und mich neben dem überdachten Küchenbereich abduschen. Das Abendessen (Geschnetzeltes mit Reis) wärmte ich mir bereits bei völliger Dunkelheit auf. Außer mir war hier noch ein weiterer Wanderer, der sein Zelt in den Schutzraum hinein gestellt hat.






63.Tag: Fr 01.03.24
km14769
Ruhetag in Davis Bay

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 63.Tag Heute steht ein Ruhetag auf dem Programm. Zum Frühstück gab es unter anderem Pfannkuchen, denn der Wanderer hatte mir zwei rohe Eier überlassen. Den ganzen Tag über verbrachte ich mit Reisebericht schreiben, Bilder am Laptop formatieren und zwischendurch schwimmen. Ich war erstaunt über den hervorragenden Handy-Empfang. Sonst ist man ja in Neuseeland außerhalb von Ortschaften meistens sehr schnell auf Null. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Lauch und Champignons.






64.Tag: Sa 02.03.24
km14769
Tageswanderung Queen Charlotte Track

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 64.Tag Heute stand ich zeitig auf, packte beim Frühstück meinen kleinen Rucksack und marschierte los auf dem Queen Charlotte Track. Er ist etwas ähnlich zum Abel Tasman, aber weniger überlaufen. Es gibt weniger Badestrände, aber genauso viele Ausblicke, häufig mit Wasser auf beiden Seiten. In Misteltoe Bay fand ich eine Infotafel, dass man sich für den Track ein Ticket erwerben muss. Das sehe ich irgendwie ein, schließlich muss der Weg ja gewartet werden und mit den 10$ Campinggebühr pro Nacht lässt sich das nicht stemmen. Die Great Walks nehmen sich jede Menge Geld über die Unterkünfte. Doch leider war es für mich unmöglich, das Ticket online zu erwerben. Ich musste nämlich eine deutsche Handynummer angeben und bekam auf diese Nummer einen Verifizierungscode geschickt, doch meine deutsche SIM-Karte funktioniert ja in Neuseeland nicht. Als ich mich versuchte als Neuseeländer auszugeben, wollten sie meine Passport-ID wissen. Wenn es so kompliziert ist, dann könnt ihr eure Tickets behalten! Ich lief weiter bis zum Black Rock Shelter, hinwärts zusätzlich zu einem Gipfel-Aussichtspunkt. Der Weg ist hervorragend ausgebaut, nimmt aber einige Berge mit. Für Mountainbiker ist er insbesondere ab Misteltoe Bay sehr anspruchsvoll. So bepackt wie ich herumfahre, würde ich nicht über "meinen" Zeltplatz hinausfahren. Ein paar Wanderer waren doch unterwegs, denn hier gibt es ähnlich wie am Abel Tasman diverse Wassertaxi-Verbindungen. Zurück am Zeltplatz gab es Nudeln mit Thunfisch-Bolognese.






65.Tag: So 03.03.24
km14769
Davies Bay – Picton – Wellington

3

29km
13,7km/h
2:07h

Weitere Bilder am 65.Tag Nachdem das Schiff erst um 14 Uhr geht, konnte ich mir morgens Zeit lassen. Kurz vor 11 Uhr verließ ich den Zeltplatz. Die Straße nach Picton ist kurvig und geht über einige Hügel. Nach jeder Kurve gibt es was neues zu sehen. Um 12:30 erreichte ich das Zentrum von Picton. Ich kaufte ein paar Kleinigkeiten ein und aß zu Mittag. Dann wurde es höchste Zeit, zum Check-in von BlueBridge zu kommen. Unmittelbar vor meiner Ankunft bekam ich einen Anruf von BlueBridge, ob ich noch komme. Wenig später stand mein Rad im Autodeck und bereits um 13:40 hatte das Schiff den Hafen verlassen. Ähnlich wie in Skandinavien fahren also auch hier die Schiffe früher ab, wenn es nichts mehr zu tun gibt. So können sie langsamer fahren und Treibstoff sparen. Mit ca 200m Länge war das Schiff größenmäßig vergleichbar mit den Griechenland-Fähren. Die ersten eineinhalb Stunden ging es durch die Fjorde, dann über das offene Meer nach Wellington. Das Wetter war gut und das Meer relativ ruhig, dennoch merkte man, dass man auf See war. Pünktlich um 17:30 war ich in Wellington und nur wenige Minuten später checkte ich im Hotel Waterloo ein. Die Unterkunft hat den Charme der 60er Jahre und seitdem wurde nur das allernötigste gemacht, von den Einfachglas-Fenstern über die Teppichböden bis hin zu den Bädern. Ich hatte ein Einzelzimmer und nutzte das Bad mit einem anderen Bewohner. Aber auch wenn alles sehr alt und heruntergewirtschaftet ist, es war doch sauber und ordentlich. Vor allem gab es ausreichend Platz, angefangen bei der Zimmergröße bis hin zur Küche und dem Aufenthaltsbereich. Auch ein Abstellraum für Fahrräder ist in einer City-Unterkunft in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Gleich 100m neben dem Hotel befindet sich der Hauptbahnhof und darin ein New World Markt. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Gemüse, langsam wird das Mehl weniger. Es gibt es nämlich nur in 1,5kg-Packungen zu kaufen, wobei ich bereits einen Teil in Marahau zurückgelassen habe.






66.Tag: Mo 04.03.24
km14798
Pausentag in Wellington

4

5km
11,5km/h
0:26h

Weitere Bilder am 66.Tag Auch heute konnte ich mir morgens Zeit lassen. Nach dem Frühstück ging ich nochmal einkaufen, es war ein extremer Wind, eher Sturm. Angeblich ist Wellington die windigste Hauptstadt der Welt. Dann verschanzte ich in meinem Zimmer hinter den Laptop. Mittags gab es Geschnetzeltes mit Reis, außerdem stellte ich mir eine Brotzeit für abends zusammen. Nachmittags ging ich für gut zwei Stunden ins Te Papa Museum. Dort gibt es verschiedene Themen. Ich sah mir die Natur und den Eingriff des Menschen in die Natur an. Auch der Vulkanismus und der Klimawandel wird thematisiert. Es gab weitere Ausstellungen und Themen wie der Krieg in der Vergangenheit oder Dinosaurier, was mich weniger interessierte. Es gibt sehr viele handfeste und interaktive Stationen und kaum Gegenstände in Vitrinen. Der Eintritt ist erstaunlicherweise frei. Doch dann fuhr ich weiter ins Schwimmbad nochmal 1km weiter südlich an der Uferpromenade. Für 13,50$ bekam ich ein 33,3m-Becken, Sauna, Dampfbad, Whirlpool und Kaltwasserbecken. Damit war ich den restlichen Abend bis zur Schließung um 21 Uhr beschäftigt und fuhr danach zufrieden ins Hotel zurück.






67.Tag: Di 05.03.24
km14803
Palmerston North – Taihape

2

104km
15,0km/h
6:55h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 67.Tag Ich hatte für 6.3. eine Unterkunft im 370km entfernten Whakapapa gebucht und für 7.3. einen Platz in der Oturere-Hütte auf dem Nothern Circuit bekommen. Wie auf den meisten Great Walks waren auch hier nicht mehr viele Termine verfügbar. Dies würde bedeuten, dass ich die 370km unter widrigsten Bedingungen (heute massiver Seiten- und Gegenwind und einiger Regen) in zwei Tagen zurücklegen muss. Daher hatte ich für 40$ einen Intercity-Bus bis Palmerston North gebucht. Dies ist vergleichbar mit dem Flixbus in Europa. Unsicher bzw nicht garantiert ist jedoch die Fahrradmitnahme. Kurz nach 7 Uhr hatte ich das Hotel verlassen und konnte gegen 7:30 mein Rad in den Laderaum des Busses packen. Ich musste lediglich das Vorderrad ausbauen und bekam ein Extra-Fach, wo ich mein ganzes Zeug unterbringen konnte. 10$ extra sind ein fairer Preis. Laut Webseite von Intercity hätte ich beide Räder ausbauen, Lenker drehen und Pedale abschrauben müssen. Pünktlich ging es um 7:45 los. Nach einigen Zwischenstopps erreichte ich Palmerston North. Wieder alles zusammengefügt, konnte die Reise beginnen. Es war nach wie vor sehr windig, aber nach nennenswerten Regen sah es nicht aus. Es waren den ganzen Tag Gewitter gemeldet. Bis Feilding hatte ich den Wind schräg von vorne, danach ging es auf einer Parallelstraße zur 54 nach Nordosten und ich hatte seitlichen Rückenwind. Abgesehen von einem kurzen Schauer blieb es trocken. Dann ging es über einen Pass auf der 54 nach Vinegar Hill. Ab dort ging es auf der Straße 1 wieder nach Nordosten. Diese Strecke war recht angenehm zu fahren. Es gab zwar einigen Verkehr, aber ich hatte einen Seitenstreifen und die Berge hoch eine dritte Fahrspur. Eigentlich hätte ich "wild" übernachten wollen, fand aber über Booking.com in Taihape das Hostel Rusty Nails, wo ich für 40$ Dusche und Bett bekam. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, nach leichten 20km da zu sein, da kam noch ein richtiger Pass und die Unterkunft muss natürlich auf dem höchsten Punkt am Berg liegen! Kurz nach 20 Uhr checkte ich ein bzw betrat das Wohnzimmer der Unterkunft über die Terrasse. Ein anderer Bewohner erklärte mir alles und ich machte es mir gemütlich. Im ganzen waren es nur drei Zweibettzimmer und ein 8er-Schlafsaal, den ich zu zweit mit einem italienischen Radfahrer nutzte. Die Unterkunft war sehr gemütlich eingerichtet. Nach dem Duschen schob ich mir das Geschnetzelte mit Reis in die Mikrowelle und nach dem Essen tauschte ich mich mit dem Italiener aus, bis wir uns schlafen legten.






68.Tag: Mi 06.03.24
km14907
Taihape – Ohakune – Whakapapa Village

1

110km
14,9km/h
7:22h

Weitere Bilder am 68.Tag Heute stehen zwar nur gut 100km auf dem Programm, aber die haben es in sich. Gleich zu Beginn wurde ich mit einem ordentlichen Berg hinter Taihape empfangen. Aber ein Berg in der Früh ist mir lieber als ein unerwarteter Anstieg kurz vor dem Ziel. Abgesehen davon ist die Straße bergauf immer dreispurig. In Waiouru hatte ich mit gut 800m den vorerst höchsten Punkt erreicht. Die Landschaft ist hier wüstenähnlich vulkanisch geprägt. Weiter ging es auf der 49 nach Nordwesten. Im New World Ohakune tätigte ich einen letzten Großeinkauf, bevor es in den Nationalpark geht. Rechts von mir konnte ich ständig den Vulkan Ruapehu sehen. Vom schlechten Wetter der letzten Tage ist der obere Bereich weiß mit Schnee überzuckert. Weiter ging es auf der Straße 4 nach Nordosten. Erstaunlich ist, dass ich heute immer Rückenwind habe, egal in welche Richtung ich fahre. Im National Park Village, wo die 47 rechts abbiegt, gibt es eine Tankstelle und den wohl letzten 4-Square. Er hat jedoch eher den Charakter eines Souvenirshops und nur eine begrenzte Auswahl an Lebensmitteln, aber immerhin etwas Fleisch und Gemüse. Nach 10km auf der 47 zweigt die 48 zu meinem Ziel Whakapapa Village ab. Diese Straße macht auf den 6km nochmal ordentlich Höhenmeter. Auf dem Caravanpark hatte ich mir schon im Voraus für 32$ ein Etagenbett im Schlafsaal gemietet. Ich fand ein leeres Viererzimmer mit Matratzen vor, man benutzt seinen eigenen Schlafsack. Im selben Gebäude befindet sich eine großzügig ausgestattete Küche, ein Wohn- und Esszimmer, sowie die Sanitäranlagen. Alles war sehr sauber und ordentlich. Zum Abendessen gab es Reis mit Mais und Hackfleisch. Es war etwas viel Mais, da ich nur eine 1kg-Packung bekommen hatte. Ich bereitete noch meine Wandersachen für morgen vor, dann legte ich mich schlafen.






69.Tag: Do 07.03.24
km15017
Northern Circuit, Teil 1

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 69.Tag Trotz des frühen Aufstehens dauerte es seine Zeit, bis ich loslaufen bzw fahren konnte. Gut, dass ich eine Indoor-Unterkunft hatte, denn die Temperatur fiel fast auf den Gefrierpunkt. Es war nicht bzw nur gegen eine horrende Summe möglich, mein Fahrrad samt Gepäck am Campingplatz unterzustellen. Daher suchte ich mir selbst ein Versteck. Ich parkte mein Rad hinter den Garagen des Feuerwehrhauses in die Büsche, sperrte es fest und marschierte um 9:30 los auf den Northern Circuit. Ich entschied mich, den kreisrunden Vulkan Ngauruhoe mathematisch positiv bzw gegen den üblichen Uhrzeigersinn zu umrunden. Hierbei ist nämlich der Weg zur Oturere Hut flacher als in die Gegenrichtung - und heute wiegt mein Rucksack noch etwas mehr als morgen. Dennoch war das Tragen des Rucksacks ein Kinderspiel, denn ich hatte zum ersten Mal eine Hütte gebucht und konnte somit auf Zelt und Matte verzichten, in diesem Fall haben die Hütten sogar einen Gasherd. Abgesehen davon war ich ja nur zwei Tage unterwegs. Im Nu war ich über der Baumgrenze und bekam vollen Wind von hinten. Die Landschaft war karg und bot abgesehen von den Blicken auf die beiden Vulkane bis zur Waihohonu Hut wenig Besonderheiten. Die Hütte selbst ist sehr geräumig und modern. Eigentlich ist hier das Ende des ersten Tages vorgesehen, wenn man den Weg in vier Etappen läuft. Ich war jedoch erst gut 3 Stunden unterwegs und die Oturere Hut ist von hier aus mit 3h ausgeschrieben. Ich machte darin ausgiebig Brotzeit und unterhielt mich mit anderen Wanderern aus der Schweiz und aus Singapur. Dieser nächste Wegabschnitt verläuft zunächst durch Wald, später jedoch durch vulkanische Mondlandschaft und ist wesentlich interessanter, wenn auch windiger. Eigentlich müsste man Sturm dazu sagen. Gegen 16:30 erreichte ich die Oturere Hut, die wie aus dem Nichts hinter den Bergen hervortrat. Sie ist jedoch im Vergleich winzig. Insbesondere liegt die Hälfte der 26 Betten im Gemeinschaftsraum, sodass diese Leute von den noch sitzenden Personen nachts gestört werden. Ich bekam jedoch noch ein Bett in einem der beiden separaten Schlafräume und mein Nebenbett blieb leer - bei 60cm Bettbreite auch gut so! Ich füllte meine Wasserflasche und den Trinkbeutel auf und zog mich zum Abduschen hinter ein paar Felsen zurück. Zum Essen machte ich Thunfisch mit Zwiebel-Tomatensoße und Instant-Nudeln, dazu ein paar Käsewürfel und als Nachtisch Nüsse und Flackräcker in Nutella. Von meinen Tischnachbarn, die alle Wasser in ihre Instant-Trockenware gossen und anschließend Nasi Goreng oder irgendeine andere brei-ähnliche Substanz herauslöffelten, bekam ich schon etwas Futterneid. Bei mir am Tisch saßen zwei Amerikaner, die ich an der Nachspeise teilhaben ließ. Im Gegenzug nahmen sie meinen Müll mit. Um 18:30 gab es eine kleine Ansprache der Hüttenwärterin. Sie erzählte, dass diese Hütte bald abgerissen und durch eine größere ersetzt werden soll. Sie rät ab, morgen zu bald in Richtung Tongariro zu starten, da es in den Morgenstunden noch extrem windig sein soll und auch Regen auf der anderen Seite morgens nicht auszuschließen ist. Kurz nach 20 Uhr wurde es dunkel und es stürmte, dass das Haus wackelte. Mir tun die Leute leid, die draußen zelten müssen. Ich tippte noch ein wenig an meinem Reisebericht, dann kehrte Ruhe ein. Wanderer verhalten sich eben vernünftig und rücksichtsvoll.






70.Tag: Fr 08.03.24
km15017
Northern Circuit, Teil 2

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 70.Tag Kurz nach 6 Uhr begann das Rumoren in der Hütte. Bis dahin war es tatsächlich abgesehen vom Schnarchen ruhig. Ich ließ mir Zeit und verließ den Schlafsack erst um 7:30, als gut die Hälfte schon auf dem Weg war. So hatte ich genügend Platz, um mein Frühstück zuzubereiten. Wie üblich gab es zwei Tassen heiße Schokolade und eine große Portion Müsli, sowie ein paar Flachkräcker mit Käse bzw Nutella. Natürlich benutzte ich hier Milchpulver. Wichtig ist dabei, dass man es ausreichend dosiert. Um 8:45 verließ ich die Hütte. Weiter ging es durch vulkanische Mondlandschaft. An einigen Stellen stiegen Schwefeldämpfe auf, der Tongariro ist nach wie vor aktiv bzw es befinden nicht nur unweit unter der Oberfläche Magmakammern, die ihre Wärme abstrahlen. Schließlich gelangt man auf den Wanderweg des Tongariro Crossing. Während der Northern Circuit vielleicht von 40 Personen pro Tag durchlaufen wird, sind es auf dem Tongariro Crossing rund 700. Sie starten auf der Westseite, queren die Gipfelregion und werden abends per Shuttlebus wieder von der Ostseite zurückgebracht. Zugegeben, diese Vulkanlandschaft ist schon ein Highlight. Zunächst kommt man an verschiedenen Bergseen vorbei, dann geht es steil hinauf an den Krater eines Vulkans. Kaum hatte ich die Passhöhe erreicht, hatte ich das Gefühl, wie im Windkanal zu stehen. Es hätte die Möglichkeit gegeben, den Tongariro nördlich des Passes zu erklimmen und im Süden hätte sich der kreisrunde Ngauruhoe angeboten. Es war jedoch so stürmisch, dass ich nur möglichst schnell wieder in geschütztere Zonen kommen wollte. Der Weg hinab war zwar steil, aber flacher als der Aufstieg, der durch Asche und Feingeröll verlief. Ich war froh, dass ich in die andere Richtung ging. An mehreren Stellen gibt es Toilettenhäuser, aber nicht eine Kabine, sondern immer gleich drei nebeneinander. Der Weg ist für den Massenansturm schon ausgelegt. Wieder in geschützten Zonen machte ich Brotzeit in der Mangatepopo Hut, der dritten Hütte des Northern Circuit. Sie ist zwar auch nicht riesig, hat aber getrennte Wohnküche und Schlafräume. Der weitere Weg nach Whakapapa Village war wieder deutlich schlechter ausgebaut. Es gibt hier viele sumpfige Passagen. Als Laufzeit waren 3 Stunden, nach Regenfall auch 5 Stunden angeschrieben. Ich war nach zwei Stunden bereits wieder an meinem Fahrrad hinter dem Feuerwehrhaus. Wenig später stand ich unter der Dusche im Campingplatz. Ich hatte gleich gestern ein Bett im Schlafsaal für drei Nächte gebucht, weil es eine so gute Unterkunft ist und es in der Umgebung noch mehr zu sehen bzw wandern gibt. Diesmal bekam ich ein Achterzimmer, das ich mir mit einer Wanderin aus Belgien teilte. Zum Abendessen brauchte ich mir nur den Reis mit Mais und Hackfleisch in die Mikrowelle schieben. Bei den niedrigen Außentemperaturen brauche ich mir um die Kühlung von Lebensmitteln keine Gedanken machen.






71.Tag: Sa 09.03.24
km15017
Pausentag in Whakapapa Village

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 71.Tag Heute machte ich mal gar nichts, wenn man von digitalen Tätigkeiten absieht. Aber bei dem, was ich die letzten vier Tage geleistet habe, ist das okay. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Lauchgemüse und geschmolzenem Käse.






72.Tag: So 10.03.24
km15017
Wanderung auf den Mount Ruapehu

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 72.Tag Zeitig stand ich auf und verließ das Gebäude kurz nach 7:30. Ich hatte vor, südlich des Mount Ruapehu bis zur Mangatututuru Hut und zurückzulaufen. Das wären 22km einfach, auf leichtem Wanderweg. Dabei wollte ich hinwärts über die Silica Rapids, ca 200m querfeldein und danach ca 1km über die Bruce Road laufen. Es ist eine Asphaltstraße hinauf ins Skigebiet. Beim Anblick des Berges änderte ich meinen Plan. Es war sonnig und beinahe windstill. Im Rother Wanderführer war der Aufstieg nur alpin erfahrenen Wanderern mit Gletscher-Ausrüstung empfohlen, doch auf der Nordseite lag überhaupt kein Schnee mehr. Als mich dann auch noch zwei Joggerinnen überholten, die in Turnschuhen zum Gipfel rannten, waren meine Bedenken dahin. Ein Skigebiet hat den Vorteil, dass das Handynetz bestens ausgebaut ist - das kann bei einem Notfall entscheidend sein. Vorbei an Liften, Schneekanonen und Hütten ging es auf einem 4WD-Fahrweg nach oben. Doch dann musste ich von meiner geplanten Route abgekommen sein und landete östlich auf einem Aussichtspunkt. Dort traf ich auf ein Paar aus Deutschland und eines aus Österreich. Von dort aus führt aber ein unmarkierter Pfad weiter hinauf in die Gipfelregion auf gut 2700m. Dort traf ich zwei Schweizer Bergwanderer. Scheinbar besteigen Deutschsprachige gerne Berge und begeben sich abseits der touristischen Hotspots. Der Ausblick war grandios. Von weitem konnte ich auch den 2600m hohen "Dome" sehen, dort wo ich eigentlich hingewollt hätte. Der Weg dorthin führte zunächst an einem Felsgrat entlang, dann stieg ich hinab auf den Gletscher, der komplett mit Schutt bedeckt war. Ich sah, dass ich zum Dome über den Gletscher laufen konnte. Es waren immer wieder kleine Bäche dazwischen und ging auf und ab. Schließlich erreichte ich den Dome und war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Abstieg von dort war leicht, nur die Orientierung war schwierig, ich kam immer wieder vom Weg ab. Doch schließlich war ich wieder im Skigebiet und marschierte auf dem Fahrweg wieder nach unten. Eigentlich hätte ich zurück einen anderen Wanderweg nehmen wollen, aber da bereits 18 Uhr war, entschied ich mich, die letzten 6km komplett auf der Straße nach unten zu laufen, ggf auch per Anhalter zu fahren. Aber bis das erste Auto an mir vorbei fuhr, war ich schon fast zurück. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Lauch-Tomatensoße. Morgen werde ich weiterfahren, meine Essensvorräte neigen sich dem Ende zu.






73.Tag: Mo 11.03.24
km15017
Whakapapa Village – Waiotapu

1

153km
20,4km/h
7:30h

Weitere Bilder am 73.Tag Um 6 Uhr war die Nacht zu Ende, noch vor 8 Uhr war ich unterwegs. Mit Vorbedacht hatte ich meine Handschuhe angezogen, denn die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt und ich hatte erstmal eine lange Abfahrt vor mir. Bis kurz vor Turangi ging es nach Nordosten auf der 47, kurz auf der 41 und dann auf der 1 nach Taupo. Es wehte stärker Wind aus Südwesten, sodass ich zügig vorangetrieben wurde. Die Straße 1 verfügt meistens über einen Seitenstreifen. Im Woolworth im Süden Taupos machte ich einen Großeinkauf. Dann ging es weiter nach Norden auf einer Parallelstraße zur 5 nach Norden. Hier sah ich das erste geothermale Kraftwerk. Schließlich kam ich wieder auf die 5, aber sie hat einen ordentlichen Seitenstreifen. Dann bog ich nach rechts zum "Waiotapu Geothermal Wonderland" ab. Dies war nur der Wegweiser, denn ich wollte nur zum "Hot n cold". Dort fließen zwei Flüsse zusammen und man kann sich selbst an die Stelle mit der richtigen Temperatur postieren. Zunächst heizte ich mich richtig auf, danach kühlte ich mich im anderen Fluss wieder hinunter. Dort wurde mir gesagt, dass am Campingplatz des Sees die Toiletten außer Betrieb sind und nur Self Contained stehen dürfen. Sie empfahlen mir, an der "Taverne" zu campen, wo man wieder auf die Hauptstraße zurück kommt. Dort angekommen, zahlte ich 20$ und baute mein Zelt auf. Auf der nebenstehenden Tischgarnitur kochte ich mein Abendessen. Es gab Reis mit Fisch in Lauch-Champignon-Soße. Wie ich von anderen Leuten erfuhr, sind zwar am See die festen Toilettenhäuser tatsächlich geschlossen, aber ersatzweise stehen dort Dixi-Kabinen. Hätte ich also doch dorthin fahren können. Aber ich bekam drei andere Tipps für Thermalquellen, die ich besuchen sollte.






74.Tag: Di 12.03.24
km15170
Besuch von Thermalquellen

1

23km
13,3km/h
1:44h

Weitere Bilder am 74.Tag Heute schlief ich etwas länger, dennoch saß ich um 8 Uhr am Frühstück. Danach fuhr ich zu den 5km entfernten Kerosene Creek. Dies ist ein frei zugänglicher heißer Fluss mit ca 40 Grad. Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein gewöhnlicher Waldbach. Dort legte ich mich erstmal in ein heißes Becken und ließ mich vom Wasserfall abduschen. Zwischendurch legte ich mich zur Abkühlung auf den Waldboden. Dann fuhr ich zu den Mud Pools. Es sind heiße Schlammgebiete, aus denen immer wieder kleine Fontänen herausschießen. Natürlich kann man hier nicht hinein! Kurz zurück zum Zeltplatz und eine Kleinigkeit gegessen, ging es weiter zum 6km entfernten Thermalschwimmbad. Für 25$ bekommt man Zutritt zu 6 verschiedenen Thermalbecken. Außerdem kann man die Quelle besichtigen, aus der das Wasser kochend mit 99,5 Grad heraussprudelt und erstmal runtergekühlt wird. Eines der Becken ist ein Schwimmerbecken, in dem man bei ca 35 Grad seine Bahnen ziehen kann. Ich blieb dort den ganzen Nachmittag bis 19 Uhr, dann fuhr ich die 6km wieder zurück zum Zeltplatz. Der Platz liegt zwar optimal zwischen verschiedenen heißen Quellen, aber eben auch direkt an der Hauptstraße 5 mit entsprechendem Verkehr. Vor allem die LKW machen ordentlich Lärm. Zum Abendessen gab es den aufgewärmten Fisch mit Reis.






75.Tag: Mi 13.03.24
km15193
Waiotapu – Te Uruwera Nationalpark

1

113km
13,6km/h
8:19h

Weitere Bilder am 75.Tag Heute ging es weiter auf der 38 in Richtung Ostküste in den Te Urewera Nationalpark rund um den Lake Waikaramoana. Zwar handelt es sich um eine Nationalstraße, aber dennoch sind über mehr als 50km nicht asphaltiert, hat vielleicht den Vorteil, dass nur wenig Autos fahren. Der Wind kam von Westen, sodass ich zügig nach Murupara kam. Im dortigen 4-Square gibt es ein gutes Angebot und ich kaufte ordentlich ein. Ich hatte nämlich eine viertägige Wanderung rund um den Lake Waikaramoana geplant und hier ist der letzte Supermarkt. Der weiteren 20km waren noch asphaltiert, kurvig, bergig und nahezu verkehrsfrei. Dann endet der Asphalt, aber der Belag ist fast genauso gut zu fahren. In besiedelten Gebieten ist die Straße wieder asphaltiert, man wechselt also ständig den Straßenbelag. Dennoch hatte ich mich etwas verschätzt. Als ich den letzten Pass auf 900m hinaufgefahren war, verschwand gerade die Sonne hinter dem Horizont. Etwa 5km unterhalb der Passhöhe gibt es einen Zeltplatz, wo ich mich zur Übernachtung einrichtete. Es gibt eine Toilette und einen Fluss, in dem ich mich badete. Dann kochte ich mir bereits bei Dunkelheit Spaghetti mit Königskrabben und Tomatensoße. Leider gibt es hier keine Tischgarnitur zum Sitzen. Nachdem ich am ersten Tag nur 3-4 Stunden zu wandern habe, kann ich problemlos noch morgen mittags starten. Vorher muss ich aber noch die ganzen Buchungen vornehmen, denn ich habe seit Murupara keinen Handyempfang mehr.






76.Tag: Do 14.03.24
km15306
Fahrt zum Campingplatz

2

27km
12,7km/h
2:08h

Weitere Bilder am 76.Tag Bereits beim Frühstück teilte ich mein Gepäck in drei Teile: den Wanderrucksack mit Schlafsack, Kocher und Essen für die ersten eineinhalb Tage. Der zweite Teil ist eine Tasche mit weiterem Essen, das ich an dem Wegpunkt verstecke, wo sich die Straße und der Wanderweg kreuzen und zum dritten natürlich das Fahrrad mit dem restlichen Gepäck, das ich am Campingplatz am See zurücklasse. Den Kreuzungspunkt mit dem Wanderweg hatte ich bald erreicht. Direkt unter der Straßenbrücke, die den Fluss kreuzt, fand ich eine saubere, trockene, betonierte Fläche, auf die ich das zusätzliche Essen in einer New-World-Tasche verknotet deponierte. Die weiteren ca 15km waren größtenteils ohne Asphalt und anstrengender zu fahren, als ich dachte. Es ging nämlich ständig auf und ab. Dafür wurde ich aber mit herrlichen Ausblicken belohnt. Ein paarmal hatte ich ein Signal vom Konkurrenzanbieter "2degrees", aber kein Spark-Netz am Handy. Angekommen am DOC-Center neben dem Campingplatz erfuhr ich, dass es hier überhaupt kein Netz gibt, nur das DOC bietet freies WiFI an. Ein Blick auf die Wetterprognose besagte nichts gutes: heute schön, morgen vormittags heftiger Regen, nachmittags abklingende Schauer und erst ab übermorgen weitgehend trocken, aber kühl. Ich änderte meinen Plan und beschloss, heute hier zu bleiben und erst morgen Mittag zu starten. Die Buchungen der Hüttenübernachtungen wollte ich erst morgen machen, Kapazität scheint überall genügend zu sein. Der Campingplatz ist super-komfortabel und schön. Die Sanitäranlagen sind top gepflegt und auch die Küche ist sauber und geräumig. Vom Essbereich hat man terrassenmäßig einen wunderbaren Blick auf den See. Nachmittags ging ich eine Runde im See schwimmen, er war nicht mal so kalt wie ich dachte. Zwischendurch werkelte ich an meinem Reisebericht. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Gemüse. Ich hatte von der Rezeption des Campingplatzes eine Pfanne geliehen bekommen. Neben mir war noch ein anderer Radfahrer da, sodass wir uns ganz gut austauschen konnten. Er bekam von mir einen Pfannenkuchen und ich im Gegenzug Schokoladenkuchen als Nachspeise.






77.Tag: Fr 15.03.24
km15333
Wanderung zur Sandy Bay Hut(Lake Waikareiti

4

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 77.Tag Nachts war es trocken und ich schaffte es morgens gerade noch, das Zelt trocken abzubauen und neben meinem Fahrrad unter dem Küchengebäude zu verstauen. Wenig später begann es heftig zu regnen, doch ich saß gemütlich beim Frühstück und konnte in aller Ruhe buchstäblich auf bessere Zeiten warten. Um 11 Uhr hatte es tatsächlich zu regnen aufgehört und ich konnte loslaufen. Mein Fahrrad samt Zubehör hatte ich unter dem Küchengebäude an einem Pfosten festgesperrt. Der Wanderrucksack hatte ein regelrechtes Fliegengewicht. Naja, nur Essen für eineinhalb Tage und ohne Zelt und Matte wiegt nicht so viel. Zunächst ging es 1km an der Straße entlang, dann zweigt der eigentliche Wanderweg zum Lake Waikareiti ab. Er ist breit und gut ausgebaut. Oben am See gibt es eine Schutzhütte, Toilette und Boote, die man beim DOC-Center mieten kann. Nach eineinhalb weiteren Stunden am See entlang oder den See im Blickfeld, erreichte ich die Sandy Bay Hut. Offenbar hatte ich es genau rechtzeitig geschafft, denn es zog gerade der nächste Schauer auf. Es ist eine etwas alte Hütte mit Aufenthaltsbereich in der Mitte und zwei Schlafräume mit jeweils 9 Betten. Offenbar war ich aber der einzige Gast. Ich ging im See baden. Das Wasser war etwas kälter, man musste auf dem Sandstrand ewig weit hinausgehen, um halbwegs im Wasser zu sein. Dann machte ich ein Feuer im Ofen und wärmte mir die Spaghetti mit Königskrabben auf. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Tippen von Reisebericht. Gegen 21 Uhr legte ich mich schlafen.






78.Tag: Sa 16.03.24
km15333
Wanderung zur Waiharuru Hut

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 78.Tag Um 6:30 ließ ich mich wecken. Draußen nieselte es, aber ich brauchte ja ohnehin gut eine Stunde, bis ich loskam. Um 7:45 war es so weit. Leider tröpfelte es immer noch ein wenig. Das wäre nicht das Problem gewesen, aber der Weg ist mit Farnen völlig zugewachsen, sodass ich innerhalb kürzester Zeit nasse Füße bekam, ja sogar meine kurze Hose wurde feucht. Ich kam nur langsam voran. Zwei- oder dreimal war der Weg überhaupt nicht klar erkennbar, als Bäume quer lagen. Ein Blick auf Komoot verriet mir, dass ich nach vier Stunden Wanderzeit eine Stunde hinter dem Sollwert von Komoot war. Naja, Komoot rechnet nur mit Konditionszustand, Streckenlängen und Höhenmetern, weiß aber nichts über den Wegzustand. Aber der Urwald war schon eindrucksvoll. Die Bäume sind hier über und über mit Moos bewachsen. Um 13:30 erreichte ich den Manuoha-Gipfel und die Ruine der Hütte, die offenbar niedergebrannt war. Diese Hütte wäre der ideale Übernachtungspunkt gewesen, problemlos noch am Vortag zu schaffen und dafür heute eine kürzere Strecke. Nach einer ausgiebigen Brotzeitpause ging ich weiter. Im Gipfelbereich geht der Weg mehr durch Unterholz und er ist weniger zugewachsen. Leider war es nach wie vor stark bewölkt, sodass es an den Aussichtspunkten nicht wirklich was zu sehen gab. Der Abstiegweg war in etwas besserem Zustand, sodass ich um 17:30 zur Flussbrücke der Hauptstraße kam und mein Essen unversehrt abholen konnte. Die nächsten 12km waren leichter und recht ebener Weg, aber ich hatte nun einen schweren Rucksack. Zunächst ging es ein Stück auf der Straße, dann zweigt ein Fahrweg nach rechts hinunter zum Fluss ab. Mit der Hängebrücke beginnt der eigentliche Great Walk. Der Wanderweg ist breit und führt immer am See entlang. Unterwegs legte ich nur eine kurze Pause ein und marschierte ansonsten zügig. Um 20:15 erreichte ich die Waiharuru Hut. Sie ist riesengroß und besteht eigentlich aus zwei Gebäuden, nämlich dem Aufenthaltsbereich und dem Schlafbereich. Den davor stehenden Schuhen nach und einem flüchtigen Blick hinein schlafen darin gerade mal ca 5 Personen in den insgesamt 40 Betten. Um die Schlafenden nicht zu stören, packte ich alles im Aufenthaltsbereich auf einem der zahlreichen Tische aus. Nach einer kleinen Dusche aus zwei Wasserflaschen kochte ich mir Tortellini mit Tomatensoße. Dann nahm ich, was ich für die Nacht brauchte und suchte mir ein Bett im Schlafraum. Wie schon gestern legte ich zwei Matratzen übereinander. Heute war ein langer Tag mit 11,5 Stunden Netto-Wanderzeit und zur einer Stunde Pause, aber ohne Zelt hatte ich keine andere Wahl, weil zwei Hütten dazwischen abgerissen wurden.






79.Tag: So 17.03.24
km15333
Wanderung zur Panekire Hut

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 79.Tag Nach einer ruhigen Nacht ging ich kurz vor 7 Uhr zum Frühstück, wie die anderen Wanderer auch. Wir waren insgesamt 6 Personen über Nacht. Meine Schuhe waren zwar immer noch nass, aber ich stellte sie in die Sonne und konnte ihnen beim Trocknen zusehen. Auch meinen gestern und vorgestern getragenen Klamottensatz wusch ich und hängte ihn zum Trocknen auf. Außerdem unterhielt ich mich ausgiebig mit den anderen, schließlich hatte ich die letzten eineinhalb Tage keinen einzigen Menschenkontakt gehabt. So wurde es 10 Uhr, bis ich loslief. Heute sind es aber nur 26km, und die auf einem gut ausgebauten Weg meist eben am See entlang. Zwischendurch geht es auch mal durch dichten Urwald über einen kleinen Hügel. Heute traf ich immer wieder mal Leute, auch wenn man die Frequenz nicht mit anderen Great Walks vergleichbar ist. Bevor der Weg zur Panekire Hut aufsteigt, ging ich nochmal im See baden. Es wuchs viel Seegras, aber mit Schwimmbrille konnte ich ganz gut sehen, wohin ich schwamm. Der Aufstieg zur Panekire Hut ist zwar sehr steil, aber bestens ausgebaut. Und so erreichte ich sie wohlbehalten um 18:30. Abgesehen von mir war dort nur noch ein weiterer Wanderer aus Neukaledonien, einer französischen Insel im Pazifik. Er selbst ist schon in aller Welt herumgereist. Nach einer kleinen Dusche kochte ich mir Thunfisch-Bolognese mit Instant-Nudeln. Obwohl es eigentlich ein einfaches Essen ist, bekam ich etwas Futterneid von meinem Kollegen, der irgendeine Tüte mit Fertignahrung auslöffelte. Die Hütte war älter und kleiner als die letzte, hatte aber 48 Betten. Gegen 21 Uhr legten wir uns schlafen. Ich legte wieder zwei Matratzen übereinander.






80.Tag: Mo 18.03.24
km15333
Wanderung zurück zum Campingplatz

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 80.Tag Mit der Morgendämmerung war die Nacht zu Ende. Heute kam ich deutlich früher los. Zunächst ging es ein Stück auf dem Bergkamm mit großartigen Ausblicken in beide Richtungen, vor allem aber auf den See. Dann geht es steil hinab, ähnlich wie gestern zum Teil auf Holztreppen. Völlig unerwartet lichtet sich der Wald und man läuft durch besiedeltes Gebiet bis zur State Highway 38. Die sogenannte "Hauptstraße" ist hier immer noch eine Schotterpiste, der ich nach Südosten folgte. Nach ca 2km ging es links weg zum Wasserkraftwerk unterhalb des Sees. Von dort führt ein Wanderweg hinauf zum Ngakomo-Gipfel auf 1099m. Den Zustand des Weges würde ich als mittelmäßig bezeichnen. Zunächst geht es auf einem breiten wenn auch leicht ausgewachsenen Fahrweg nach oben, später sind auch Passagen, auf denen man den Weg vor lauter Farnen nur noch an den Markierungen erkennen kann. Dennoch war es kein Vergleich mit dem Aufstieg zum Manuoha am zweiten Tag. Vom Gipfel aus konnte ich auf die Bucht mit "meinem" Campingplatz hinunterblicken. Der Abstieg war zeitweise sehr steil, aber meistens in ordentlichem Zustand. Beinahe an der Hauptstraße kommt man an einem riesigen 800 Jahre alten Baum vorbei, der mit Gras und Moos bewachsenen ist. Die SH38 kreuzte ich und lief auf einem schmalen Pfad hinunter zum Campingplatz. Nachdem die Rezeption bei meiner Ankunft um 17:30 bereits geschlossen war, stellte ich einfach mein Zelt auf und machte mir nach einer richtig schönen Dusche Tortellini mit Tomatensoße. Offenbar hatte ich eine Punktlandung, denn kaum stand das Zelt, da kam der erste Regenschauer. Mein Fahrrad war ja frei zugänglich unter dem Küchengebäude geparkt. Gegen 21:30 zog ich mich zum Schlafen zurück.






81.Tag: Di 19.03.24
km15333
Te Uruwera – Waiaroa – Nuhaka

4

104km
17,1km/h
6:04h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 81.Tag Trotz mehrerer Schauer schlief ich gut und fest. In einer Regenpause hängte ich mein Zelt zum Trocknen auf und machte mich ans Frühstück und Zusammenpacken. Zwischendurch ging ich ins Büro und bezahlte noch den Campingplatz - 20$ sind ein fairer Preis. Sobald der Regen aufgehört hatte, fuhr ich los. Die Straße ist nach wie vor ohne Asphalt, ließ sich aber gut fahren. Es ging hauptsächlich bergab und zwischendurch gab es auch asphaltierte Abschnitte. Zweimal musste ich mich kurz unterstellen und einen kurzen, aber heftigen Regenschauer passieren lassen. In Waiaroa kaufte ich ein wenig ein, auch eine neue Gaskartusche war fällig. Die Straße 2 in Richtung Gisborne ist erstaunlich wenig befahren, allerdings musste ich mich drei weitere Male vor einem Regenschauer flüchten, was mir problemlos gelang. Dank Rückenwind kam ich ansonsten zügig voran. Etwa 10km nördlich von Nuhoka fuhr ich an einer dichten Baumhecke entlang. Dahinter befand sich ein Holzzaun und dahinter wiederum trockener sauberer Waldboden zum Zelten. Ich hatte nämlich schon befürchtet, ich muss heute mein Zelt auf nasses Gras stellen. Dieser Platz hatte außerdem den Vorteil, dass er guten Schutz vor weiteren Regenschauern bot. Zum Abendessen gab es Thunfisch mit Instant-Nudeln und Gemüse. Im Zelt liegend telefonierte ich noch ein wenig und surfte im Internet. Erstaunlicherweise gab es hier besten Empfang. Einziges Problem dieses Platzes war die Nähe zur Hauptstraße, auf der auch nachts immer mal wieder Autos fuhren.






82.Tag: Mi 20.03.24
km15437
Nuhaka – Gisborne – Tolaga Bay

2

117km
17,0km/h
6:53h

Weitere Bilder am 82.Tag Gleich am Morgen hatte ich einen Pass mit knapp 500m zu bewältigen. Dann ging es bei konstantem Rückenwind nach Gisborne. Im Woolworth kaufte ich einiges ein, dann ging es auf der Straße 35 zunächst nach Südosten bei Gegenwind auf Radwegen aus der Stadt hinaus. Doch zum Glück dreht die Straße bald auf Nordost bis Nord, sodass ich den Südwind als Antrieb gut nutzen konnte. Die 35 ist etwas bergig, aber durchgehend asphaltiert und wenig befahren. Vor allem gibt es hier kaum Lastwagen. Am Campingplatz Tolaga Bay schlug ich mein Nachtlager auf. Es war ein einfacher, etwas in die Jahre gekommener Campingplatz in sehr schöner Kulisse neben dem hohen Felsen am Südende der Bucht. Zum Abendessen gab es Reis mit Geschnetzeltem. Leider "muss" ich morgen weiterfahren, denn es ist der letzte Tag mit Südwind, bevor er auf Nord dreht.






83.Tag: Do 21.03.24
km15554
Tolaga Bay – Te Araroa

2

126km
16,3km/h
7:45h

Weitere Bilder am 83.Tag Ich hatte kaum mein Zelt abgebaut (dank Wind war es völlig trocken), da zog während des Frühstücks ein Regenschauer durch. Doch danach kam die Sonne hervor und ich konnte wie geplant starten. Das Geschnetzelte hatte ich in den Gefrierschrank gesteckt, sodass ich eine Portion heute Abend und die andere auch noch morgen Abend essen kann. Ähnlich wie gestern ging es ständig auf und ab und leider relativ wenig direkt an der Küste entlang. Abends erreichte ich wie geplant den Holiday Park in der Bucht von Te Araroa. Auch diese Anlage ist ein etwas älterer Familienbetrieb, nicht mehr der modernste, aber sauber und ordentlich und mit 18$ preiswert. Bei bereits einsetzende Dunkelheit wärmte ich mir mein Essen auf und plante für morgen. Nach jetziger Prognose war morgen nochmal herrliches Sonnenwetter gemeldet und übermorgen einiger Regen. Nachdem für morgen Nordostwind gemeldet war, entschied ich mich nochmal für einen langen Fahrtag.






84.Tag: Fr 22.03.24
km15680
Te Araroa – Opotiki

1

149km
16,8km/h
8:51h

Weitere Bilder am 84.Tag Heute stand ich bereits um 5:30 auf, denn ich wollte 150km bis kurz vor Opotiki fahren. Dieser Straßenabschnitt ist ebenfalls bergig und kurvig, führt jedoch meist unmittelbar an der Küste entlang. Der Verkehr war nicht der Rede wert. Unterwegs kam ich nur an zwei Kleinstläden vorbei. Im ersten in Waihau Bay gab es nur Konserven, im zweiten in Te Kaha auch etwas Obst und Gemüse. Ich kaufte ein paar Kleinigkeiten, da ich morgen den Regen aussitzen möchte. Wohlbehalten erreichte ich um 19 Uhr den Tirohanga Holiday Park. Genau rechtzeitig kam ich an, bevor die Rezeption zu machte. Auch hier zahlte ich nur 20$ pro Nacht und bekam einen gepflegten Platz am Meer mit Schwimmbecken, gut ausgestatteter Küche und ordentlichen Sanitäranlagen. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Geschnetzeltem. Abends tippte ich noch ein wenig an meinem Reisebericht, dann zog ich mich ins Zelt zurück.






85.Tag: Sa 23.03.24
km15829
Einkaufsfahrt nach Opotiki

3

14km
18,3km/h
0:46h

Weitere Bilder am 85.Tag Heute ließ ich es gemütlicher angehen als die letzten vier Tage. Nach dem Frühstück fuhr ich nach Opotiki zum Einkaufen. Die Wetterprognose hatte sich nämlich deutlich geändert. Heute war es schön gemeldet bis 16 Uhr und morgen den ganzen Tag immer mal wieder Schauer. Daher entschied ich mich, morgen auch noch hier zu bleiben und erst übermorgen zu starten. Daher brauche ich mehr als nur ein paar Kleinigkeiten, die ich wahrscheinlich auch hier in dem kleinen Camp Shop bekommen hätte. Dann ging ich vormittags noch schwimmen. Es handelt sich um einen großen flachen Sandstrand mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Man hat relativ viel Wind hohe Wellen, aber es gibt auch keine Felsen, an denen man sich verletzen kann, wenn man sich von einer Welle überspülen und ans Ufer treiben lässt. Ich machte jedoch den Fehler, dass ich mich zu nah am Ufer von einer Welle überrollen ließ und polierte mir mit dem Sand ordentlich Gesicht und Schultern. Zu Mittag gab es Hackfleisch mit Mais und dazu Reis. Nachmittags machte ich einen großen Strandspaziergang, dann zog der Himmel zu und es gab einen heftigen Wolkenbruch. Zu diesem Zeitpunkt saß ich aber bereits geduscht in der Küche und schrieb an meinem Reisebericht. Zum Abendessen gab es Kartoffel-Nudelauflauf mit Ei und Thunfisch.






86.Tag: So 24.03.24
km15843
Pausentag am Campingplatz

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 86.Tag Das Wetter war bei weitem besser als gestern gemeldet. Nach ein paar Regenspritzern am Vormittag kam die Sonne hervor. Abgesehen von ein paar Badepausen im Meer und im Schwimmbecken des Campingplatzes formatierte ich Bilder am Laptop und konnte schließlich auch einen größeren Teil hochladen. Zum Abendessen gab es den aufgewärmten Auflauf. Bis zu meiner Landung in Athen hatte ich nun alle noch aussehenden Unterkünfte fest gebucht. Da kann ich jetzt nur hoffen, dass auch das Wetter mitmacht. Aber das sieht ja recht vielversprechend für die nächsten Tage aus. Auch wenn es mal den einen oder anderen Schauer gibt, so ist kein Temperatursturz oder Dauerregen gemeldet.






87.Tag: Mo 25.03.24
km15843
Opotiki – Tauranga

1

147km
17,2km/h
8:33h

Weitere Bilder am 87.Tag Um 5:45 stand ich auf, ich habe heute 150km zu bewältigen und die Länge der Tage ist begrenzt. Aber frühstücken und Essenssachen packen kann man auch bei Dunkelheit, schließlich gibt es Licht in der Camp-Kitchen. Um 7:30 kam ich los, es war schon eine ganze Zeitlang hell und gerade ging die Sonne auf. Hinter Opotiki ging es auf der Straße 2, teilweise auch auf einem geschotterten Radweg nach Nordwesten. Leider meinten es die Behörden zu gut, den motorisierten Verkehr abzuschirmen, denn auch mit meinen hinteren Packtaschen kam ich nicht durch. Aber mit Schrägdrehen des Rades kam ich unter der Schranke durch. Über Whakatane konnte ich ein längeres Stück von der Hauptstraße entkommen. Aber im Gegensatz zur Südinsel verfügt sie über einen Seitenstreifen. Kurz hinter Thornton war mein Hinterreifen platt. Wie sich herausstellte war das Gewebe des Mantels etwas beschädigt, ich hatte mir an dieser Stelle schon mal etwas hineingefahren - und ich habe halt leider keine unplattbaren Schwalbe Marathon Plus. Nach der Reparatur ging es weiter. Nach 30km legte ich wieder eine Pause ein. Nachdem ich jetzt regelmäßig den Druck prüfte, stellte ich einen neuen Platten im Vorderreifen fest. Diesmal konnte ich den Übeltäter in Form einer Tackerklammer gleich mit der Pinzette ziehen. Diese blöden Radweg-Holzbrücken, auf die immer ein Plastiknetz mit Klammern getackert ist! Wenig später kam ich an einer Tankstelle mit Kompressor vorbei, auch wenn es mit Fahrradventilen schwierig ist, genau den richtigen Druck einzustellen. Sobald ich die Reifen wechsle, kommen auch Autoventile hinein! Bei Paengaroa geht die Straße in Autobahn über und man muss mit dem Rad die alte Straße über Te Puke nehmen. Um 20:15, also bereits bei Dunkelheit erreichte ich das Hostel Hugo & Carters. Es war günstiger als der Campingplatz in Tauranga, der zwei Personen Mindestbelegung hat. Ich bekam ein 4er-Zimmer zusammen mit drei Spaniern, die ebenfalls morgen bald starten wollen. Zum Abendessen gab es aufgewärmten Reis mit Hackfleisch und Mais. Ich war ganz froh darüber, nichts mehr kochen zu müssen. Die Küche war ganz gut ausgestattet, aber wie in vielen Hostels gibt es immer ein paar Schweine, für die Saubermachen scheinbar ein Fremdwort ist! Gegen 22 Uhr legte ich mich schlafen.






88.Tag: Di 26.03.24
km15990
Tauranga – Thames

3

114km
15,6km/h
7:19h

Weitere Bilder am 88.Tag Auch heute startete ich zeitig, zeitgleich mit den Spaniern. Die ersten 50km ging es bei wahnsinnig starkem Verkehr und teilweise fast stehendem Gegenverkehr auf der 2. Dann konnte ich links abbiegen und die Ecke bei Waihi abschneiden. Es wehte ein extremer Westwind direkt ins Gesicht. Ein paarmal gab es einen kurzen Regenschauer, der jedoch nur 2min dauerte und ich mich unter einen großen Baum flüchtete. Als ich hinter Waihi wieder auf die Hauptstraße kam, gab es eine angenehme Überraschung. Es gibt hier durch das enge Tal einen Bahntrassen-Radweg auf der anderen Flussseite, zwar nur Schotter, aber ganz OK. So konnte ich das enge Tal autofrei genießen. Es geht unter anderem durch einen längeren Tunnel mit Beleuchtung. Auch von Paeroa nach Thames gibt es einen ganz akzeptablen Radweg, den ich die meiste Zeit benutzte. Im Pack'n Save machte ich einen Großeinkauf. Ich war zum ersten Mal in diesem Markt, er unterscheidet sich deutlich von einem New World oder Countdown. Man hat einfache Industrieregale wie im Baumarkt und sämtliche Artikel befinden sich in den Original-Kisten oder Paletten. Es gibt auch keine Clubcard oder Punkte zum Sammeln, dafür ist er auch um einiges günstiger. 15 Minuten später checkte ich am Dickson Holiday Park ein. Ich hatte mir ein Bett in einer 3er-Kabine gebucht. In meinem Zimmer war noch ein Mann aus Basel und eine Frau aus Colorado. Die Camp-Kitchen war gut ausgestattet, aber gegen 19 Uhr heillos überfüllt, als ich mir Spaghetti mit Königskrabben und Parmesan zubereitete. Aber hinterher war wieder alles vorbildlich saubergemacht. Gegen 21:30 zog ich mich ins Bett zurück, die anderen schliefen schon.






89.Tag: Mi 27.03.24
km16104
Wanderung zu den Pinnacles

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 89.Tag Für die heutige 6h-Wanderung zu den Pinnacles standen zunächst 25km Fahrradfahrt auf dem Programm. Während des Frühstücks kam die Frau aus Colorado dazu und bot mir die Mitfahrt im Auto an. Da sage ich nicht nein, mal was gemeinsam zu unternehmen. Die letzten 8km der Zufahrt waren ohne Asphalt, dann wanderten wir los. Der Weg war ordentlich und verlief zunächst durch dichten Wald. Das war auch gut so, denn es gingen zwei heftige Schauer nieder, von denen wir weitgehend verschont blieben. Bis zur Pinnacles Hut ging der Weg gemächlich hinauf. Der Aufstieg zum Gipfel war sehr steil, aber bestens mit Leitern gesichert. Im Rother Wanderführer war die Wanderung als schwer gekennzeichnet, fand ich aber unberechtigt. Wegen des Regens zuvor waren die Felsen jedoch ein wenig rutschig. Leider zogen dichte Wolken durch und es blies ein scharfer Wind, sodass wir uns nicht länger oben aufhielten. Auf dem Rückweg machten wir in der Hütte Brotzeit. Es ist eine große Hütte mit ganz ordentlicher Ausstattung, die Innenräume waren allerdings für Besucher geschlossen. Gut 2 Stunden später waren wir wieder am Auto. Es war ganz nett, mal wieder zu zweit zu wandern, insbesondere war sie kaum langsamer als ich. Wir konnten uns ganz gut unterhalten. Am späteren Nachmittag waren wir am Holiday Park zurück und ich ging, bei strahlendem Sonnenschein wieder, ins Schwimmbecken des Campingplatzes. Es war ein gemauertes Becken mit ca 5m x 20m, also nicht das kleinste. Dann baute ich mein Zelt auf, denn ich hatte es ziemlich feucht eingepackt und werde es die nächsten Tage auch nicht brauchen. Inzwischen telefonierte ich mit meiner Tante aus Kalifornien. Sie ist jetzt noch wach, geht aber bald schlafen. Ich habe nämlich noch einige Freiminuten übrig und von Griechenland aus kann ich sie nicht kostenfrei oder kostengünstig anrufen. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese mit Spaghetti von gestern. Da koche ich lieber morgen neue Nudeln.






90.Tag: Do 28.03.24
km16104
Thames – Auckland

3

110km
16,0km/h
6:52h

Weitere Bilder am 90.Tag Um 5:45 war die Nacht zu Ende. Zwar habe ich nur gut 100km bis zu meiner Unterkunft im Süden von Auckland zu fahren, aber die Unbekannten sind Regen, Gegenwind und Pannen. Zunächst ging es auf der 25 bis Waitakuru, dann auf einer Nebenstraße weiter am Meer entlang. Auf dem Berg nach Mangatangi walkte mein Hinterrad erneut und als ich die Musik aus meinem Handy abstellte, hörte ich auch die Luft herauszischen. Nachdem ich aktuell jederzeit mit einem Schauer rechnen musste, schob ich mein Rad noch den Berg hinauf und führte die Reparatur unter großen Bäumen durch. Es war diesmal eindeutig die Stelle, an der der Mantel leicht beschädigt war. Ich klebte etwas Panzer-Tape an die Stelle, nachdem ich den Mantel zuvor gründlich auf Glasscherben usw. untersucht hatte. Mein weiterer Weg führte über Hunua-Ardmore. Die Straße war sehr kurvig und bergig, aber landschaftlich schön und kaum befahren. Ich musste die Fahrt immer wieder mal für 2min unterbrechen und Regenschauer durchlassen. Erst ab Ardmore kann man von stadtähnlichem Verkehr sprechen. In Takanini gelangte ich auf die mehrspurige Straße 3, der ich 10km folgte, bis ich beim "99bikes" eintraf und den Karton bekam, den ich tags zuvor zuvor per Mail geordert hatte. Zeitlich war es eine Punktlandung, es war 17:10, um 17:30 macht der Laden zu und morgen ist Karfreitag. Dies ist neben Weihnachten und Ostersonntag einer der wenigen Tage im Jahr, an dem alle Geschäfte geschlossen sind. Ich musste nichts für den Karton bezahlen, sie waren froh, ihn loszuwerden. Doch dann hatte ich eine neue Herausforderung: Wie bekomme ich einen Karton mit 168x83x25cm so auf mein Fahrrad, dass ich damit 1,5km schieben kann? Ich demontierte den Sattel und hatte somit eine relativ große Auflagefläche. Doch ich war kaum 200m weit gekommen, da wurde ein Autofahrer auf dem Parkplatz eines Baumarktes auf mich aufmerksam und bot mir an, den Karton zum Hotel zu bringen. Vielen Dank für diese Hilfsbereitschaft! Als ich am "MiniHomestay" eincheckte, erfuhr ich, dass man für den ÖPNV in Auckland eine HOP-Card braucht. Der Fahrkartenkauf beim Fahrer ist nicht möglich. Hierfür lief ich von einem Laden zum anderen, war aber letztendlich erfolgreich. Für 10$ bekam ich eine leere Karte und lud sie mit 5$ Guthaben auf. Die Fahrt zum Flughafen kostet 2,34$. Naja, wenigstens wurde ich damit meine letzten Dollars los. Für die allerletzten 2,10$ bekam ich 400g Okra in einem gut sortierten Gemüseladen. Okra hatte ich das letzte Mal im Foodland von Ceduna bekommen, mag ihn liebend gern. Zurück im Hotel wurde mir erst bewusst, was für eine tolle Unterkunft ich gebucht hatte. Ich hatte ein ordentliches Einzelzimmer, es gibt drei stilvoll gekachelte Bäder, eine gemütliche Veranda und eine TOP-ausgestattete Küche. Nach dem Duschen wärmte ich mir die Königskrabben von vorgestern auf, dazu gab es Reis. Eigentlich hätte ich meine Instant-Nudeln aufbrauchen wollen, aber ein anderer Mitbewohner hatte viel zu viel Reis gekocht und freute sich über eine Verwertung. Insgesamt waren es sechs Zimmer, also eine überschaubare Einheit. Abends setzte ich mich an den Laptop und recherchierte wegen Griechenland. Ich hätte nämlich nach meiner Ankunft in Athen auch die Option, direkt weiter nach Kreta zu fliegen. Aber der günstigste brauchbare Flug liegt bei ca 100€ zuzüglich 60€ für das Fahrrad. Da zog ich es vor, für 55€ in einer SharedCabin mit AnekLines die Nachtfähre zu nehmen - ich buchte gleich. Dann kann ich samstags alles in Athen erledigen und sonntagfrüh frisch ausgeschlafen in Iraklio durchstarten. Ich unterhielt mich noch ein wenig mit anderen Leuten in der Veranda, bevor ich mich reichlich spät zum Schlafen zurückzog.






91.Tag: Fr 29.03.24
km16214
Flug Auckland – Athen

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 91.Tag Gegen 8 Uhr stand ich auf, frühstückte und räumte danach mein Zimmer. Ich hatte mit den Vermietern vereinbart, dass ich zwar bis 10 Uhr mein Zimmer verlassen haben muss, aber noch bis zum Nachmittag den Gemeinschaftsbereich nutzen kann. So verbrachte ich den Vormittag damit, mein Fahrrad transportfertig zu machen. Ich entfernte Vorderrad, Sattel, Lenker und Pedale, dann passte es gerade so in den Karton. Zusätzlich kamen drei Packtaschen, Helm, Sonnenbrille und Campinghocker hinein. Entscheidende Stellen ummantelte ich zusätzlich mit Karton oder Panzer-Tape. Es gab sogar eine Personenwaage, die genau 30kg anzeigte. Alles übrige Gepäck verstaute ich in den Wanderrucksack bzw in die andere Packtasche als Handgepäck. Insbesondere die schweren Sachen steckte ich in den Rucksack hinein. Zum Mittagessen gab es Reis mit gemischten Gemüse aus Okra, Paprika, Lauch und Tomaten, dazu etwas geschmolzene Käse. Dann kam die Stunde des Aufbruchs. Ich musste mein Zeug nur 100m bis zur Bushaltestelle tragen, von dort verkehren die Busse im 10min-Takt direkt zum Flughafen. Gut 20min später verließ ich den Bus und holte mir als erstes einen Trolley, auf den ich mein Zeug laden konnte. Doch am Schalter von Qatar Airways bekam ich eine böse Überraschung: ich sollte 2300NZ$ für das Fahrrad bezahlen. Dabei hatte ich noch gestern auf der Webseite 250US$ gelesen. Sie erklärten mir, dass dies nur für Online-Check-in und nicht gut 2h vor Abflug gilt. Hier wird Übergepäck KG-weise abgerechnet. Ich erklärte ihnen, dass die Anmeldung von Sondergepäck online nicht möglich ist. Sie berechneten ein etwas geringeres Gewicht, aber es waren immer noch 1900NZ$. Ich habe jetzt keine andere Wahl, werde aber nach dem Flug Qatar Airways nochmal kontaktieren und auf ihren guten Ruf setzen. Für nur unwesentlich mehr Geld hätte ich Business Class und damit erheblich mehr Freigepäck bekommen. Ich habe ja all diese Optionen zwei Tage zuvor per Mail erhalten, aber Sondergepäck war nicht buchbar. Aber jetzt fliege ich erstmal nach Athen und melde mich dann per Mail, vielleicht bekomme ich ja einen Teil zurück. Schließlich hat QatarAirways einen guten Ruf, den sie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen möchte! Sicherheitskontrolle und Abflug verliefen planmäßig. Ich hatte einen Fensterplatz, neben mir saßen zwei junge Schwedinnen. Ich packte meinen Laptop aus und werkelte an meinem Reisebericht. Über den Service kann man sich nicht beschweren. Man bekommt reichlich zu essen und trinken, Kopfkissen und Decke, hat ein komplettes Entertainment-System im Vordersitz. Es gibt sogar Steckdosen, mit denen man den Laptop laden kann. 17 Stunden dauerte der Flug. Bereits beim Start merkte ich, dass die Maschine sehr schwer war, denn sie beschleunigte langsamer als bei anderen Flügen. Während des Fluges wedelte ich die meiste Zeit am Laptop. Mit Akku brauchte ich nicht zu sparen, ich konnte ja nachladen. Kurzzeitig verfiel ich auch mal in den Schlaf, aber stundenlang schlafen wie andere konnte ich nicht. Mehrfach gab es zu Essen und Trinken. Planmäßig kurz nach Mitternacht erreichten wir Qatar. Dort hatte ich für die Nacht eine Schlafkapsel im Transitbereich gebucht. Ich fand sie sofort und legte mich hin.
Damit endet der Reisebericht für Neuseeland, ab 30.3. zählt der Bericht zu Griechenland.

Hier geht es weiter zum Reisebericht von Griechenland/Kreta.






Rückblick über Neuseeland

 

Fazit in Worten:
Im Gegensatz zu Australien ist Neuseeland deutlich abwechslungsreicher und kleiner gegliedert. Die Westküste ist sehr regenreich (7000mm, das entspricht im Schnitt 20 Liter pro Tag und Quadratmeter). In Verbindung mit den milden gleichbleibenden Temperaturen (ganzjährig frostfrei, aber kaum über 25 Grad) hat das zur Folge, dass dort üppiger Urwald wächst. Leider gibt es dort auch Unmengen Sandflies. Diese kleinen Mücken beißen ständig in die Haut, sobald man sich nicht bewegt. Chemische Selbstverteidigung hilft dabei, bietet aber im Gegensatz zu den größeren Stechmücken nur bedingt Schutz. Bisher konnte ich dem Regen ganz gut entkommen, bzw er war zuverlässig vorhergesagt und ich konnte die Zeit zum Bearbeiten des Reiseberichts nutzen. Im Inland hinter den über 2000m hohen Bergen regnet es weniger als ein Zehntel, die Berge sind karg und man kann sich problemlos im Freien aufhalten, ohne ständig von Sandflies gebissen zu werden. Gerade Wanaka und Queenstown sind regelrechte Trockenlöcher und liegen wunderbar am See. In Alexandra oder Lake Tekapo regnet es 370mm im Jahr, was an Steppenklima grenzt. Dementsprechend wüstenähnlich ist dort auch die Landschaft. Während es an der Westküste einen ganzen Tag regnet, gibt es hier nur ein paar Spritzer Nässe. Die Verkehrsdichte auf den Straßen ist erheblich höher als in Australien. Insbesondere auf der Südinsel gibt es meistens keinen Seitenstreifen, den man mit dem Rad befahren kann. Gerade an der Westküste bei einigen Pässen gibt es keine Nebenstrecken zum Ausweichen. Im Gegensatz zu Australien fahren jedoch kaum LKW und die vorhandenen LKW bestehen nur aus einem kurzen Sattelauflieger vorne und einem langen Sattelauflieger hinten (entspricht den zeitweise in Deutschland getesteten "Gigalinern" mit 23m Länge). Auch die sonstigen Autos sind kleiner und "vernünftiger". So fahren üblicherweise normale PKW herum und ein kastenförmiges Wohnmobil mit 6,50m Länge zählt schon zu den größeren Campern. Die meisten Camper sind Toyota-Busse in der Größe eines VW T4. Auf der Nordinsel wurde ich mehrfach wegen des hohen Verkehrsaufkommens gewarnt. Aber auch hier gibt es Nebenstrecken und die großen stärker befahrenen Nationalstraßen sind hier wesentlich großzügiger mit Seitenstreifen und Überholspur bergauf ausgebaut, sodass ich mich trotz der höheren Verkehrsdichte deutlich sicherer gefühlt habe. Die Dichte von preiswerten Unterkünften ist enorm. Sie reicht von einfachen DOC-Campingplätzen über HolidayParks (Zelten oder in einer Kabine), Hostels mit Mehrbettzimmern bis hin zu Motels mit Einzelzimmer und gemeinsamen Sanitäreinrichtungen. Bis auf drei Ausnahmen habe ich nie "wild" gezeltet. Im Vergleich zu Australien sind vor allem die Campingplätze erheblich billiger für mich, da in Neuseeland normalerweise pro Person abgerechnet wird, währen man in Australien pro Platz bezahlt. Die Ausstattung der Holiday Parks ist in etwa mit den skandinavischen Campingplätzen vergleichbar. So ist eine Küche mit Herd ebenso selbstverständlich wie ein überdachter Gemeinschaftsbereich, in dem man sich bei schlechtem Wetter zurückziehen kann.
Die Neuseeländer selbst habe ich als weltoffen, interessiert und hilfsbereit erlebt. Viele haben Verwandtschaft zu Europa oder waren schon dort. Im Gegensatz zu den Australiern schätze ich sie als wesentlich klimabewusster ein. Sie fahren meistens wesentlich kleinere Autos. Das liegt auch wahrscheinlich daran, dass der Sprit, vor allem Benzin, deutlich teurer als in Australien ist. Die Häuser machen jedoch einen sehr "pappe-ähnlichen" Eindruck. Allerdings sorgt das sehr ausgeglichene milde Klima dafür, dass sie weder klimatisieren noch nennenswert heizen müssen. Die Stromleitungen verlaufen anders als in Deutschland abgesehen von größeren Städten ausschließlich oberirdisch und sehen nicht immer so solide aus. Ich habe jedoch keinen einzigen Stromausfall mitbekommen. Die Stromerzeugung erfolgt zu einem großen Teil aus Wasserkraft, aber auch Geothermie und Windkraft sind ein wichtiger Teil der Versorgung. E-Autos habe ich einige gesehen, vor allem in den dichter besiedelten Regionen der Nordinsel. Eine Fahrradkultur wie in Deutschland oder in den skandinavischen Städten gibt es in Neuseeland nicht. Die Leute legen auch noch so kurze Strecken wie beispielsweise von zu Hause zum Supermarkt mit dem Auto zurück. Dies liegt sicherlich auch daran, dass die Städte sehr "autogerecht" ausgebaut sind im Vergleich zu Europa. Im Vergleich zu Australien habe ich jedoch deutlich mehr "Fernfahrer" mit dem Fahrrad getroffen.

Hochs und Tiefs:
Wanderungen durch den Urwald und gleichzeitig der Blick auf einen Gletscher wie in Franz Josef sind schon eine Besonderheit, die man anderswo nicht zu sehen bekommt. Die Sandflies sind gerade an der Westküste zeitweise eine Plage. Haast war dabei am schlimmsten, hier stand schon eine Anti-Insekt-Sprühflasche am Eingang des Hostels. Absolutes Highlight war für mich aber der Abel Tasman Track im Nordwesten der Südinsel. Hier läuft man bei angenehm trockenen 20 bis 25 Grad am Meer entlang durch Urwald und kommt an völlig naturbelassenen Stränden vorbei. Auch die Insektenplage hat sich dort in Grenzen gehalten. Diese fünftägige Wanderung hat alles übertroffen, was ich bisher gesehen habe. Aber auch andere Wanderungen wie der Northern Circuit auf den Tongariro, der Kepler Track oder die viertägige Umrundung des Lake Waikaramoana waren schön. Die schönsten Streckenabschnitte mit dem Fahrrad waren die SH38 (Lake Waikaremoana, ca 70km Schotter) und SH35 (Ostspitze Gisborne-Opotiki). Sie waren landschaftlich sehr abwechslungsreich und waren wenig befahren.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen in Bett-Unterkünften (Motels, Hostels, Camp-Cabins): 38

Übernachtungen auf Campingplätzen im Zelt (heiße Dusche vorhanden): 35

Gesamtstrecke: 4797km

einfache Übernachtungen (teils kostenpflichtige Zeltplätze und Rastplätze, Wanderhütten, keine heiße Dusche): 18

Anzahl der Fahrtage über 50km: 35 von 91


Wetter:

Bis jetzt war das Wetter OK. Zwar hatte ich einige Regentage, aber sie waren zuverlässig vorhergesagt und so konnte ich mich gut darauf einstellen und im Hostel bzw im Küchenraum des Campingplatzes ausharren und meine digitale Arbeit machen. Der Reisebericht schreibt sich schließlich auch nicht von alleine. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Wetter 1: Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Wetter 2: Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Wetter 3: Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Wetter 4: Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Wetter 5: Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Wetter 6: Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


letzte Aktualisierung am 30.03.24