Australien 2023

 

Die Vorbereitung meiner Reise nach Australien und Neuseeland begann bereits September 2019. Seit diesem Zeitpunkt bekomme ich nämlich nur noch 80% meines normalen Gehalts, arbeite vier Jahre normal und bin für das fünfte Jahr freigestellt. Die Flüge habe ich April gebucht, man kann maximal ein Jahr im Voraus buchen. Die elektronischen Visa für Australien und Neuseeland kann man maximal ein Jahr vor Ende des Aufenthalts beantragen. Man bekommt sie jedoch innerhalb kürzester Zeit, bei mir hat es gerade einen Tag gedauert. Kurz vor meiner Abreise wurde es aber nochmal turbulent: Das Hinterrad meines Fahrrades wurde zu Pinion eingeschickt und die Nabe getauscht. Bei mir war nämlich nach 3000km daer Freilauf kaputtgegangen und auf Garantie ersetzt. Mittlerweile verbaut Pinion aber andere Naben und dazu wurde das komplette Laufrad ersetzt. Pinion hatte das getauschte Rad am Mittwoch per DHL von Stuttgart zu meinem Fahrradladen nach Katzwang abgeschickt, es sollte also kein Problem sein dass ich mein Fahrrad noch vor dem Wochenende wieder bekomme. Doch auch montags die Woche darauf war das Hinterrad noch nicht eingetroffen. Die einzige Möglichkeit, ohne die auf der Strecke gebliebene DHL-Lieferung auszukommen, war die persönliche Anfahrt nach Denkendorf. Ich dachte dabei an das 40km entfernte Denkendorf bei Ingolstadt und willigte sofort ein. Erst bei der Eingabe in Google Maps sah ich, dass ich gut zwei Stunden einfach bis kurz vor Stuttgart zu fahren hatte. Aber ich hatte keine Wahl. Als ich fast dort war, erhielt ich den Anruf aus Katzwang, das Hinterad sei eingetroffen. Das positive an der Sache, ich habe ein kostengünstiges Ersatzrad bekommen. Früher oder später werde ich es brauchen. An dieser Stelle möchte ich nochmal vielen Dank an Pinion und meinen Katzwanger Fahrradladen, dass sie sich so enganiert haben, um meine Abreise mit Fahrrad nach Australlien zu ermöglichen!

Die Australienfahrt habe ich in fünf Abschnitte gegliedert. Man kann sie auf der Übersichtskarte anklicken oder einfach nach unten scrollen.

Quelle: GoogleMaps



Hier überspringt man den Reisebericht von Australien und springt direkt zum Bericht von Neuseeland.

1.Tag:Mi 27.09.23
km4500
Zugfahrt nach Frankfurt

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  1.Tag Mittwochvormittag benötigte ich drei Stunden, um mein Fahrrad zu zerlegen und den Karton zurechtzuschneiden. Es waren nämlich maximal 290cm aus Länge, Breite und Höhe erlaubt. Nachdem ich Pedale, Sattel, Lenker und Vorderrad abmontiert und sicher in den Karton verpackt hatte, hatte die Box 181x81x25cm. Als ich mich jedoch auf die Waage damit stellte, war ich bei 33,5kg, erlaubt waren jedoch nur 30kg. Also wieder Karton öffnen, Schloss, Werkzeug und Pedale herausnehmen, sowie doppelt gefaltete Pappe entfernen und ich war bei 29,9kg. Dann baute ich unter den Karton noch ein Holzbrett mit Rollen, sodass man den Karton leicht hinter sich herziehen konnte. Ich beschreibe dies auch deshalb so ausführlich, weil es immer noch Leute gibt, die glauben, Fliegen ginge schneller als Bus, Fähre oder Zug. Die gilt zumindest nicht innerhalb Europas, wenn man ein Fahrrad mitnimmt.
Ich fuhr mit dem Auto zum Gmünder Bahnhof und stellte es dort ab, meine Schwester wird es während meiner Abwesenheit benutzen. Die Zugfahrt bis zum Hauptbahnhof Frankfurt verlief ohne Komplikationen, ich konnte bei den Umstiegen in Nürnberg und Würzburg, sowie beim Aussteigen in Frankfurt immer hilfsbereite Leute finden, die meinen Fahrradkarton herein- oder heraushoben. In Frankfurt erklärte sich ein Mann sogar bereit, mein Fahrrad bis zum Hotel zu tragen. Nachdem es jedoch sich auf ebenem Untergrund ganz gut ziehen lässt, verzichtete ich auf die Unterstützung und zog es selbst hinter mir her. Leider zerbrach die Rollenkonstruktion kurz vor dem Hotel. Es war eine einfache aber ordentliche Unterkunft in einem Einzelzimmer mit Balkon. Gegessen hatte ich schon hinreichend unterwegs, ich surfte noch ein wenig im Internet und legte mich dann schlafen.






2.Tag:Do 28.09.23
km4500
Flug Frankfurt – Kuala Lumpur

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  2.Tag Um 7 Uhr wurde ich von meinem Handy geweckt, wenig später hatte ich die Unterkunft verlassen. Nun kam die große Herausforderung, den Fahrradkarton, eine Tasche Handgepäck und den schweren Wanderrucksack zugleich zum Hauptbahnhof zu bringen, nachdem die Rolle nicht mehr funktioniert. Mühsam kämpfte ich mich vorwärts, leider konnte ich keinen Helfer zum Tragen finden, auch wenn ich mehrfach freundlich Passanten fragte. Erst kurz vor dem Hauptbahnhof wurde ein Mitarbeiter der Bahnhofsmission auf mich aufmerksam und teilte mir mit, dass er in fünf Minuten Feierabend habe und dann sowieso zur S-Bahn müsse. Und so wurde mein Fahrrad bis in den Zug Waggon getragen, beim Ausstieg fand ich sofort einen Helfer. Auch der verbindungsbus zum Terminal 2 war kein Problem. Ab dort konnte ich alles auf einen Trolley verladen und problemlos bis zum Schalter von Oman Air bringen. Dort wurde mein Fahrrad bereits erwartet. Ich hatte es nämlich angemeldet. Ich bezahlte 186 € für den Transport bis Kuala Lumpur, dort müsste ich bei Batik Air erneut nachfragen. Aber sie meinten, wenn ich Glück habe brauche ich nichts weiter zu bezahlen. Nachdem ich mein Gepäck aufgegeben hatte, ließ ich mich erstmal erleichtert bei einem Bäcker nieder und besorgte mir einen Kaffee und zwei Semmeln, Käse hatte ich noch ausreichend. Die Sicherheitskontrolle in Frankfurt ist sehr penibel, ist aber okay. Ich machte mich auf den Weg zu meiner Gate und war wenig später in einer Boeing 747. Neben mir saß eine Frau, mit der ich mich ganz gut unterhalten konnte. Wie sich herausstellte, ist Oman Air eine richtige Luxus-Airline. Man bekommt ein komplettes Essen und Getränke nach Wahl. Man hat vor sich ein komplettes Entertainment-Paket und eine Decke und ein Kopfkissen, sowie Kopfhörer. Die Zeit verging schnell und der Umstieg in Oman war mit eineinhalb Stunden genau richtig. Auch der Anschlussflug nach Kuala Lumpur verlief ohne Zwischenfälle. Hier hat man sogar Augenbinde, Ohropax, Zahnbürste und Zahnpasta bekommen, nachdem es sich um einen Nachtflug handelt. Wirklich eingeschlafen bin ich jedoch nicht.






3.Tag:Fr 29.09.23
km4500
Aufenthalt in Kuala Lumpur, Flug nach Perth

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  3.Tag Angekommen in Kuala Lumpur war ich erstmal verwirrt: auf meinem Ticket stand Abflug um 11:55 Uhr, aber der Flug war bei Batik Air nicht gelistet. Mir wurde gesagt, ich solle komplett aus dem Transitbereich hinausgehen und dort Batik Air kontaktieren. Die Einreise nach Malaysia war unkompliziert, ich musste nur meinen Reisepass hinlegen und er wurde mit einem Stempel versehen. Am Schalter von Batik Air erfuhr ich, dass damit 23:55 Uhr gemeint war. Nach längerem Telefonat mit Vorgesetzten sagte mir die Frau am Schalter, dass mein Fahrrad nun kostenlos weiter transportiert wird. Für 4 Myr, etwa 80 Cent, kaufte ich mir eine Hin- und Rückfahrkarte für die Schnellbahn zum anderen Terminal, um zum Kapsule Transit zu kommen. Dies ist eine Art Bettenschließfach im Flughafen. Es wirkt irgendwie schräg, aber es ist alles sehr ordentlich und sauber. Ich duschte mich erstmal und legte mich danach hin und schlief auch ziemlich schnell ein. Gegen 20 Uhr stand ich auf und werkelte ein wenig am Laptop. Gegen 21:30 Uhr fuhr ich mit dem Schnellzug wieder ins andere Terminal. Dort erfuhr ich, dass mein Flieger erst um 2:20 Uhr nachts startet. Na toll, wenn ich das gewusst hätte! Dennoch ging ich ziemlich bald in den Transitbereich, wo ich weiter am Laptop werkelte. Der Flieger war eine Boeing 737 und hatte keinerlei Extra-Ausstattung. Kein Entertainment, kein Kopfkissen, keine Decke, kein Essen, keine Getränke. Aber ich hatte mir ja noch meine Wasserflasche aufgefüllt und die sollte für fünfeinhalb Stunden Flug ausreichen. Und meinen Schlafsack habe ich auch dabei. Immerhin saß ich sehr weit vorne und am Fenster, so dass ich den Flug besser genießen konnte. Neben mir saß ein nettes chinesisches Ehepaar. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein.






4.Tag:Sa 30.09.23
km4500
Ankunft in Perth

3

44km
15,9km/h
2:46h

Weitere Bilder am  4.Tag Gegen 6 Uhr entschied ich mich, nicht mehr einzuschlafen sondern meinen Laptop zu nehmen und ein wenig zu "arbeiten". Kurz nach 8 Uhr war das Flugzeug gelandet und wir verließen es und gingen gleich durch die Einreisekontrolle. Bei mir waren sie nur etwas erstaunt, dass ich drei Monate bleiben möchte, ohne dort zu arbeiten. Ich erzählte, dass ich Lehrer im Sabbatjahr bin, da war die Sache erledigt. Wenig später kam das Gepäck, das Rolltor des Sperrgutes ging auf und mein Karton mit dem Fahrrad wurde durchgeschoben. Ich entfernte gleich den Karton und stellte fest, dass alles unversehrt geblieben war. Bei dieser ordentlichen Verpackung hätte ich aber auch nichts anderes erwartet. Während ich mein Fahrrad zusammen schraubte, kam gleich der Zöllner auf mich zu und forderte mich auf, zeitnah durch die Kontrolle zu kommen. Offensichtlich waren schon alle anderen Leute durch und sie warteten nur noch auf mich. Er fragte mich, was ich für Gewürze bzw Teile von Pflanzen dabei hatte, die ich deklariert hatte. Ich nannte die Gewürze und er meinte, es ginge nur darum, keine keimfähigen Samen einzuführen, so dass wieder das Glas Nuss-Nougat-Creme, das ja Nüsse enthält, noch gemahlener Pfeffer eine Rolle spielen. Er zog den Rucksack und das Handgepäck noch mal durch den Scanner und damit war die Einreise erledigt. Draußen buchte ich mich als erstes ins WLAN des Flughafens ein und meldete bei Mojoknows meine Einreise, so dass er meine SIM-Karte aktivieren konnte. Dann entlud ich meinen Rucksack und das Handgepäck und montierte die restlichen Teile wieder ans Fahrrad. Nachdem auch noch die Taschen beladen waren und die Wasserflaschen wieder gefüllt, waren zwei Stunden vergangen und ich hatte inzwischen eine SMS auf meinem Handy: SIM-Karte erfolgreich aktiviert und ich konnte mit Google Maps in Richtung Hotel durchstarten. Der erste Eindruck von Australien war sehr gut. Die Straßen sind großzügig ausgebaut und es gibt viele eigenständige Radwege. Der Linksverkehr ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Insbesondere wenn der Radweg andere Straßen kreuzt, schaute ich häufig in die falsche Richtung wegen querender Autos. Nach gut einer Stunde und 16km hatte ich das Hotel erreicht. Unterwegs machte ich noch einen Stopp an einer Fahrradstation. Hier gibt es eine Luftpumpe, diverse angekettete Werkzeuge und eine Zapfsäule für Wasser. Das finde ich sehr praktisch, denn mit der Luftpumpe per Hand bekomme ich nicht oder nur mit allergrößten Aufwand den nötigen Druck von 4,5bar in die Reifen. Im Hotel hatte ich ein kleines Einzelzimmer mit Bad. Naja, so klein ist das Zimmer nicht einmal, aber es hat nicht wirklich irgendwelche Schränke darin, etwas unpraktisch. Ein Unterschied zu einem typischen Hotel ist die Tatsache, dass es eine Gemeinschaftsküche gibt, wo man sich jederzeit selbst Essen zubereiten kann. Auf den ersten Blick wirkt sie sauber, die Töpfe haben allerdings die besten Zeiten schon hinter sich und leider wischt nicht jeder immer die Arbeitsflächen so sauber ab, wie man es erwartet. Nachdem ich mich eingerichtet hatte, startete ich eine Tour in die Stadt. Ich musste gar nicht weit fahren bis zum nächsten Einkaufszentrum. Dort wurde mir der Tipp für ein nahegelegenes Outdoor-Geschäft gegeben, wo ich mir zwei Gaskartuschen für meine Kocher kaufte. Danach fuhr ich zum nächstgelegenen Aldi. Diesmal ließ ich mich nicht vom Navi kommandieren sondern vor selbstständig. Dabei fuhr ich prompt in die völlig falsche Richtung. Das liegt unter anderem daran, dass die Sonne mittags im Norden steht, der Linksverkehr macht die Verwirrung komplett. Die Lebensmittel sind etwas teurer als in Deutschland, insbesondere das Obst und Gemüse. Im Vergleich zum deutschen Aldi zahlt man hierfür etwa das Doppelte. Die Produkte die hier im Aldi verkauft werden, sind fast alle von Australien und sehen demzufolge etwas anders aus. Aber ich hatte ja genügend Zeit, mich damit zu befassen. Alles bekam ich jedoch nicht, aber das hatte ich im Aldi auch erwartet, dass man nicht alle exotischen Sachen bekommt. Danach machte ich noch einen Ausflug zum Swan River, wo ich mich wieder gefühlt zehnmal verfuhr. Schließlich fuhr ich zurück zu meiner Unterkunft und wurde dabei wider erwarten von einem Regenschauer erwischt. Er war zwar kurz aber heftig. Zum Abendessen gab es Reis mit gebratenem Fisch und Lauch, zur Nachspeise Tiramisu. Abends führte ich noch ein paar Telefonate und fiel schließlich um 21:30 Uhr todmüde ins Bett.






5.Tag:So 01.10.23
km4544
Tagestour nach Norden (Neptun-Statue)

3

142km
18,0km/h
7:53h

Weitere Bilder am  5.Tag Um 6 Uhr stand ich auf und machte mich ans Frühstück. Danach startete ich mit dem Fahrrad nach Norden. Die ersten 20 km ging es teils auf eigenständigen Radwegen, teils auf dem Seitenstreifen mehrspuriger Straßen durch die Stadt. Perth ist tatsächlich sehr ausgedehnt und hat viele Grünflächen. Über die Straße 72 gelangte ich schließlich an die Küste den Indischen Ozean. Der Wind kam aus Nordwesten, da wusste ich was auf mich zukommt für die nächsten Stunden. Und der Wind war relativ stark, dementsprechende Wellen gab es auch. Wie ich später erfuhr, ist so ein starker Wind zu dieser Jahreszeit die Ausnahme. Auch die Küste entlang wurde ich angenehm mit einem Radweg überrascht, der die meiste Zeit nicht direkt an der Straße, sondern relativ nah am Meer durch die Dünen verläuft. Auch hier ist die Region immer noch relativ zersiedelt, aber die Strände sind grundsätzlich öffentlicher Grund und frei zugänglich. Da ist doch ein deutlicher Unterschied zu einigen Gebieten in Südeuropa erkennbar! Zeitweise war der Radweg regelrecht voll von Fußgängern, das liegt wahrscheinlich am Sonntag und dem durchaus angenehmen Wetter. Es war sonnig und immer wieder schoben sich ein paar Wolken dazwischen. Die meiste Zeit hat man Sandstrand, dazwischen gibt es aber auch felsige Abschnitte, die die Ausnahme sind. Erfreulich ist auch, dass es hier viele öffentliche Toiletten und Fahrrad-Wartungsstationen gibt. Hinter Quinn Rocks führt der betonierte Radweg zunächst weiter, endet dann aber schließlich als Sandweg. Nachdem es sich beinahe um losen Sand handelt, war an ein Weiterfahren hier nicht zu denken und fuhr wieder zurück nach Quinn Rocks und dort zur Hauptstraße. An dieser Kreuzung war ein großer geöffneter Coles Supermarkt, wo ich noch einige Sachen nachkaufte, die ich gestern im Aldi nicht bekommen hatte: Chili Pulver, Kakaopulver, Brühepulver und eine Flasche Wasser mit stabilen Plastik. Diese brauche ich nämlich für das Sonnenblumenöl als Behältnis. Denn unsere Einwegplastikflaschen aus Deutschland sind mir für Öl in der Fahrradpacktasche nicht sicher genug. Die Weiterfahrt war sehr mühsam, ich hatte gerade den Eindruck, der Wind hatte noch mal eine Schippe darauf gelegt. Mit zeitweise nur 12 km/h kämpfte ich gegen den Wind. Ich folgte der Straße 71 bis Yantchep dann bog ich links Richtung Two Rocks ab. Dort gibt es eine große Neptun-Statue zu sehen. Sie ist jedoch nicht antik sondern in relativ neuer Zeit errichtet worden. Der Rückweg ging dann mit dem Wind deutlich schneller. Hier folgte ich lange der Straße 71. Sie ist vierspurig, hat ab und zu Ampeln und sowohl einen Fahrradstreifen als auch einen baulich getrennten Radweg. Man kann sich also aussuchen, wo man fährt. Unterwegs gingen zwei kurze Regenschauer nieder. Sie müssen jedoch sehr lokal gewesen sein, denn wenig später war die Straße wieder trocken. Dann bog ich die Straße Nummer 3 nach Osten ab und wenig später nach rechts auf die 77. Ab der Querung der Autobahn gibt es einen hervorragend ausgebauten eigenständigen Radweg, der parallel zur Autobahn führt. Es war nun bereits 18:30 Uhr und dämmerig. Zum Glück fahre ich hier durch bebautes Gebiet und habe außerdem eine gut funktionierende Beleuchtung. Um 19:15 Uhr erreichte ich das Hotel und wärmte mir nach einer kurzen Dusche den Fisch mit Reis auf, zur Nachspeise gab es den restlichen Tiramisu. Es war noch so viel da, dass ich einen Teil meinem Tischnachbarn gab. Es war wieder der Inder von gestern. Abends führte ich ein längeres Telefongespräch mit meinem Jugendleiterkollegen Alex und diktierte anschließend Reisebericht in mein Handy.






6.Tag:Mo 02.10.23
km4686
Perth – Fremantle – Golden Bay

2

59km
10,5km/h
5:37h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am  6.Tag Um 6 Uhr war die Nacht zu Ende. Zunächst ging ich hinunter zum Frühstücken und packte danach gleich alle Essenssachen zusammen in die beiden Taschen. Dann packte ich oben den Rest zusammen und verließ um 8:30 Uhr die Unterkunft. Ich hatte jetzt zum ersten Mal wirklich gepackt, wie ich es zum Radfahren optimal brauche. Zunächst nur mit T-Shirt fuhr ich an den Swan River. Dort fühlte es sich an, als wäre ich im Windkanal, insbesondere blies der Wind die ganze Zeit gegen mich. Also zog ich die Jacke an. In Fremantle war regelrechter Sturm. Dort machte ich meine erste Brotzeit. Der weitere Verlauf des Weges ist sehr schön, es geht häufig auf einem eigenen Rad- und Fußweg direkt am Meer entlang. Überschattet wurde das Ganze nur durch den massiven Gegenwind. Ich wäre auch mal gerne baden gegangen, aber es war mir die Luft zu kalt und die Wellen waren extrem. In Waikiki kaufte ich ein, danach musste ich auf die Hauptstraße bzw auf den Seitenstreifen. Nachdem es bereits 17:45 war und es um 18:45 stockdunkel ist, wurde es höchste Zeit, etwas zu finden. In dem kurzen unbebauten Abschnitt zwischen Golden Bay und Lakelands gab es einen Abschnitt Niemandsland ohne nennenswerte Vegetation. Ich musste mein Fahrrad nur 10m durch hohes Gras wuchten, dann kam ich wieder gut weiter. Nachdem das Zelt stand und ich mich mit zwei Flaschen abgewischt hatte, kochte ich mir Spaghetti Bolognese mit Parmesan obendrauf. Er wurde laut Verpackung in Australien hergestellt. Nach dem Essen führte ich bis 21:30 verschiedene Telefonate nach Deutschland. Dann zog ich mich ins Zelt zurück.






7.Tag:Di 03.10.23
km4745
Golden Bay – Bunbury

2

142km
19,2km/h
7:23h

Weitere Bilder am  7.Tag Nachts hatte es einiges geregnet, man hört das ziemlich deutlich. Zu Beginn des Frühstücks war es noch regenfrei, doch dann zog ein so heftiger Schauer durch, dass ich nochmal ins Zelt flüchtete. Doch 5min später war der Spuk vorbei und ich konnte starten. Wie sich herausgestellt hat, hätte ich von Lakelands spielend leicht zu meinem Platz kommen können. Von Google Maps wurde ich wieder ganz nah an die Küste geschickt und kam wieder auf kleine Radwege am Meer entlang. Doch ich hätte rechtzeitig nach links abbiegen müssen, um auf die Brücke bei Mandurah zu kommen. Also ging es wieder 2km zurück und danach wieder ans Meer bis Wannanup, wo ich diesmal direkt auf die Brücke zufuhr. Südlich der Brücke konnte ich lange Zeit auf einer Nebenstraße am Collins Pool entlang fahren. Doch dann ging es eine längere Zeit auf der Straße 1. Sie ist hier eine breite Straße mit Seitenstreifen, den ich mit dem Rad nutzen konnte. Als die Straße 2 dazu kam, war man wie auf einer Autobahn unterwegs. Es war Tempo 110 und auf dem Seitenstreifen war immer wieder ein Fahrradsymbol. Das bestätigte mir, dass ich hier offensichtlich doch legal unterwegs war. Zweimal versuchte ich es mit einer in Google beschriebenen Nebenstraße, doch sie war eine Piste aus losem Sand. Also folgte ich der Hauptstraße bis Parkfield, wo ich endlich auf eine Nebenstraße abbiegen konnte. Dort gab es mehrere öffentliche Duschen, die ich gleich benutzte. Ich passierte Australind, dann verließ ich die Straße nach links in eine Art Park, wo ich mich niederließ. Gleich nach dem Zeltaufbau verteidigte ich mich chemisch gegen die Mücken, die hier ziemlich aggressiv waren. Dann wärmte ich mein Essen auf und zog mich ins Zelt zurück. Dort führte ich noch ein paar Telefonate, bevor ich einschlief.






8.Tag:Mi 04.10.23
km4887
Bunbury – Busselton – Ellenbrook Camp

1

132km
17,8km/h
7:25h

Weitere Bilder am  8.Tag Wie sich herausstellte, gab es hier sehr viele Stechmücken, die mich auch beim Frühstück nicht in Ruhe ließen. In Bunbury fuhr ich direkt nach Norden zum Aussichtsturm, wo man einen wunderbaren Rundumblick hat. Weiter ging es auf der Ocean Drive nach Süden, danach kam ein Stück reiner Radweg. Von Dalyellup bis kurz unter Capel durfte ich mal wieder Autobahn fahren. Danach geht es wieder auf Radwegen direkt am Meer entlang. In Busselton verließ ich die schöne Radroute und bog ab ins Landesinnere. Über Vasse und North Jindong gelangte ich nach Cowarmup. Ein paar Kilometer waren ungeteert, ließen sich aber gut fahren. Irgendwann gelangte ich auf die "Touristenstraße" 250 und folgte ihr ein Stück nach Süden, bis ich rechts nach Ellensbrook abzog. In Google Maps ist nämlich ein ganz abgelegener Zeltplatz verzeichnet. Zunächst ging es steil hinab zum Meer, dann bog ich links ab. Der letzte Kilometer ist eigentlich Wanderweg, aber ganz gut mit dem Fahrrad zu bewältigen. Der Zeltplatz ist so wie ich mir vorgestellt hatte: mitten im Wald und es gibt nur eine Toilette und Wasser aus dem Regentank. Abgesehen von mir stehen etwa fünf weitere Zelte, alles Wanderer. Ich baute mein Zelt dazu, nahm eine kleine Dusche und kochte mir anschließend Tortellini mit Tomatensoße. Die Wanderer zogen sich genauso wie ich zeitig in ihre Zelte zurück. Wie ich erfuhr, laufen sie den Cape-to-cape-Track, den Weg vom Südkap zwischen Indischem und Südlichen Ozean zur Nordspitze dieses westlichsten Landesteils.






9.Tag:Do 05.10.23
km5019
Tagesfahrt zum Südkap

1

143km
20,3km/h
7:02h

Weitere Bilder am  9.Tag Wie die anderen Wanderer stand ich kurz nach 5 Uhr mit der Morgendämmerung auf. Die Wanderer waren erstaunt, was ich alles dabei hatte und wie gut ich organisiert war. Gegen 6:45 fuhr ich los. Als erstes ging es nach Margaret River. Dort konnte ich im Rathaus meine fast völlig leere Powerbank zum Laden geben. Ich musste nur vor 16 Uhr zurück sein, da sie danach zu schließen. Dann machte ich mich auf den Weg nach Augusta und schließlich zum Südkap. Der Wind war überwiegend gegen meine Fahrtrichtung, aber besser so, als dass ich mich auf dem Rückweg plagen muss. Am Südkap gibt es zwei verschiedene Tickets, nämlich nur Museum oder zusätzlich eine Führung. Dass man dieses Ticket für die Besteigung des Leuchtturm braucht, merkte ich zu spät. Die Führerin meinte, ich solle mein Ticket upgraden und in einer halben Stunde wiederkommen. Doch so viel Zeit hatte ich nicht mehr, da ich sonst meine Powerbank nicht mehr zurückbekomme. Zurück war ich dank Südwind deutlich schneller. So konnte ich sogar noch mein Handy aufladen. Anschließend ging ich noch einkaufen und Wasser auffüllen und fuhr danach noch kurz zum Baden ans Meer, bevor ich die Schlussetappe zum Zeltplatz machte. Zum Abendessen gab es Geschnetzeltes mit Reis. Den Abend ließ ich gemeinsam mit anderen Wanderern ausklingen.






10.Tag:Fr 06.10.23
km5162
Wanderung südwärts bis Redgate Beach

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 10.Tag Heute steht mein erster Wandertag auf dem Programm. Noch vor 7 Uhr war ich auf dem Cape-to-cape-Track nach Süden unterwegs. Zunächst geht es durch dichten Wald, danach durch Macchialandschaft mit Blick auf das Meer. Der Boden war meist leicht sandig, der Weg großzügig freigeschnitten. Erst bei Prevelly muss man über den Strand laufen und anschließend die Flussmündung durchqueren. Sie war gerade vollständig vom Meer zugeschwemmt und konnte problemlos trockenen Fußes gequert werden. Auf der anderen Seite befindet sich ein Parkplatz, Toiletten, Duschen und Trinkwasser. Weiter ging es durch besiedelte Gebiet bis Gnarabup und südlich davon über den großen Sandstrand. Die nächste Flussmündung muss man die Schuhe ausziehen. Nach einer kleinen Brotzeit ging es weiter und ich fand wieder Markierungen des Cape-to-cape-Tracks, der gerade aus dem Inland kommt und nun auf den Strand geht. Da bereits beinahe Umkehrzeit ist, nahm ich gleich den Cape-to-cape-Track durch das Landesinnere. Er geht hier ganz schön weit weg vom Meer und vermeidet damit das besiedelte Gebiet am Meer. Erst in Prevelly Beach kommt man wieder ans Meer. Nun war es Zeit zum Baden. Schwimmen kann man hier nicht wirklich, denn Wellen und Unterströmungen sind zu stark. Aber ich hatte jede Menge Spaß, mich von den Wellen überrollen und an den Strand spülen zu lassen. Dann marschierte ich zurück zum Zeltplatz. Nach einer Wasserflaschendusche wärmte ich mir das Geschnetzelte mit dem Reis auf. Meine Beine sind das Wandern offenbar nicht mehr gewohnt, denn sie brannten wie Feuer. Daher steht wohl morgen ein "Ruhetag" auf dem Programm, denn eigentlich hätte ich morgen nach Norden wandern wollen.






11.Tag:Sa 07.10.23
km5162
Besichtigung der Calgarup und Giant Cave

1

37km
10,4km/h
3:34h

Weitere Bilder am 11.Tag Heute stand ich erst kurz vor 6 Uhr auf, ich hatte es nicht eilig. Nach dem Frühstück fuhr ich zunächst zur Ganarup Cave. Es ist eine erschlossene Tropfsteinhöhle, die man mit Helm und Stirnlampe selbstständig besichtigt. Man hat damit auf jeden Fall mehr Höhlengefühl als in einer beleuchteten Höhle. Während meiner Besichtigung konnte ich Handy und Powerbank zum Laden geben. Danach fuhr ich weiter zur Giant Cave. Ich habe nämlich ein Kombiticket für beide Höhlen gekauft. Die Giant Cave ist etwas größer, aber vor allem anspruchsvoller zu begehen. Man muss nämlich enge Leitern emporsteigen und dann sich wieder abseilen. Es war schon ein eindrucksvolles Erlebnis! Ich machte noch Brotzeit, dann fuhr ich nach Margaret River. Auf der öffentlichen Toilette wusch ich zwei Sätze Fahrradklamotten aus. Ich hatte sie in meinem großen Kochtopf dabei. Dann füllte ich alle meine Plastikflaschen auf und ging anschließend zum Coles gegenüber einkaufen. Auf dem Heimweg machte ich noch einen Stopp am Strand zum Baden. Dann ging es gleich in Badehose den letzten Kilometer zum Zeltplatz. Zum Essen gab es Nudeln mit Garnelen, die ich mit einer Zucchini-Sahne-Soße kombinierte. Während des Kochens und Essens kam ich wieder mit anderen Wanderern ins Gespräch. Um 19:45 zogen wir uns in die Zelte zurück.






12.Tag:So 08.10.23
km5199
Wanderung nordwärts zum Wilyabrup Beach

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 12.Tag Von der letzten Wanderung erholt, konnte ich heute nach dem Frühstück wieder entspannt starten, diesmal den Cape-to-Cape-Track nach Norden. Die ersten eineinhalb Stunden ging ich gemeinsam mit einem anderen Wanderer, der ein ganz schönes Tempo mit seinen schweren Rucksack darauf hatte. Die meiste Zeit ging es durch niedrige Buschlandschaft immer wieder mit Blick auf das Meer. Der einzige größere Ort den man durchquert, ist Graceland. Dort gibt es auch mehrere öffentliche Toiletten, die allerdings kein Trinkwasser haben. Wahrscheinlich kommt das Wasser aus Regentonnen. Ich lief weiter nach Norden, bis ich an einen Strand mit Flussmündung des Wilyabrup River gelangte. Nachdem es bereits 12 Uhr war, drehte ich hier um und wanderte wieder zurück. Dabei traf ich auf Wanderer, die letzte Nacht im Ellenbrook Camp geschlafen hatten. Um kurz nach 16 Uhr war ich bereits am Badeplatz am Meer unweit des Zeltplatzes - unerwartet früh! Ich sprang kurz ins Wasser und machte mich sauber, anschließend gab es noch eine Ladung Süßwasser aus meiner Trinkflasche obendrauf. Zurück am Zeltplatz gab es die zweite Hälfte des Geschnetzelten mit Nudeln in geselliger Runde mit den anderen Wanderern.






13.Tag:Mo 09.10.23
km5199
Ellensbrook Camp – Karridale – Pemberton

1

176km
23,5km/h
7:29h

Weitere Bilder am 13.Tag Die nächsten zwei Tage habe ich insgesamt 290km zu bewältigen. Zwar stand ich zeitig auf, brauchte jedoch zweieinhalb Stunden, bis alles wieder an seinem Platz war. Zunächst ging es auf der 250 nach Süden und dann nach Karridale. Dort gibt es nur eine Tankstelle mit einem kleinen Shop, wo ich Milch bekam. Außerdem füllte ich meine Wasserflaschen auf. Planmäßig kam ich für heute an keinem weiteren Ort vorbei. Es ging auf der 10 nach Osten und zwischendurch über eine sehr gut ausgebaute Nebenstraße nach Beedelup. Etwa 10km später ließ ich mich an einem Waldrand nieder. Zum Abendessen gab es Tortellini in Tomatensoße. Heute war ich vom Gefühl her erstmalig in wirklich abgelegenen Gebiet unterwegs.






14.Tag:Di 10.10.23
km5375
Pemberton – Walpole

2

147km
18,9km/h
7:46h

Weitere Bilder am 14.Tag Auch heute fuhr ich zeitig los und kam gut voran. An Pemberton ging es außen vorbei, über Northcliffe und Shannon gelangte ich nach Walpole. Auch heute kam ich an keinem einzigen echten Laden vorbei. Im IGA Walpole hatte ich von 17:00 bis 17:30 Zeit, alles für die nächsten 5 Tage zu besorgen, danach war auch hier Schicht im Schacht. Als ich kurz vor 18:00 am Caravan Park Goldmine östlich des Ortes angekommen war, war auch hier bereits das Büro geschlossen. Ich rief die angegebene Nummer an und gab meine Kreditkartennummer durch, denn ich wollte morgen zeitig loswandern. Für die Nacht machte er einen Sonderpreis von 30 Dollar, normal wären es 46! Die hohen Preise liegen auch daran, dass ich als Einzelperson den vollen Preis eines Stellplatzes bezahle. Allerdings bekommt man auch einen ordentlichen Service: sehr gepflegte Sanitäranlagen, Küche und Sitzgelegenheiten sind selbstverständlich. Ich nutzte gleich die Gelegenheit, mich mal wieder zu rasieren und danach gab es Nudeln mit roten Bohnen und Hackfleisch. Ich sortierte abends bereits für die Wanderung vor und besserte noch eine Beschädigung des Rucksacks aus, die der Rucksack beim Flug bekommen hat.






15.Tag:Mi 11.10.23
km5522
Wanderung Walpole – Giants Camp

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 15.Tag Um 5 Uhr morgens war die Nacht zu Ende. Ich musste mich nicht mal wecken lassen, sondern warte von selbst auf. Nach Zeltabbau und reichlichem Frühstück packte ich meinen Wanderrucksack. Ich musste Essen für vier Tage einpacken und natürlich die komplette Camping-Ausstattung. Das Volumen war ausreichend, Matte und Schlafsack klammerte ich außen dran. Dann konnte es losgehen. Es war schon gewöhnungsbedürftig mit so einer großen Last zu gehen. Ich folgte dem Bibbulmun-Track nach Osten. Der Weg verläuft die ganze Zeit durch dichten Eukalyptus-Urwald. Die Bäume haben extreme Dimensionen, 50m hoch und zum Teil mehr als 2m Durchmesser. Mittags erreichte ich den Frankland Übernachtungsplatz. Im Rother Wanderführer ist er als erste Übernachtung nach viereinhalb Stunden Wanderzeit vorgesehen. Ich brauchte für diese Strecke 3:45 inclusive kürzerer Pausen. Nachmittags ging es weiter durch den Urwald bis zum Giant Walk. Es handelt sich um einen Weg, der auf gesicherten Brücken bis zu 40m in die Höhe geht. Man läuft also in der Höhe der Baumkronen und hat atemberaubenden Ausblick. Mit 21 Dollar war dies sicherlich nicht der günstigste Weg, aber er hat sich gelohnt. Außerdem kann man am Boden einen weiteren Pfad mit zahlreichen Infotafeln durchlaufen. Nach einem Stopp auf der Toilette ließ ich mir meinen Rucksack wiedergeben und marschierte die letzten 20 Minuten bis zum Giant Camp. Meine Beine brennen regelrecht, bin gespannt, wie das morgen weitergeht. Das Giant Camp ist eine Holzhütte, die auf drei Seiten geschlossen und nach unten hin offen ist. Sie verfügt über mehrere Tischgarnituren und eine erhöhte Holzfläche, auf der man seine Matten und Schlafsäcke ausbreiten kann. Außerdem gibt es Wasser aus einem großen Regentank und eine Toilette. Die anderen Camps sind genauso aufgebaut. Nach einer kurzen kalten Dusche und Kleiderwechsel wärmte ich mir die roten Bohnen mit Hackfleisch und Nudeln auf. Abgesehen von mir war nur noch eine australische Wanderin im Nachtlager. Nachdem ich meine Essensvorräte wie angewiesen in eine Plastikbox geräumt hatte, fiel ich todmüde ins Bett.






16.Tag:Do 12.10.23
km5522
Wanderung Giants Camp – Peaceful Bay

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 16.Tag Fast schon alleine warte ich um 5 Uhr mit der Morgendämmerung auf. Nach einem ordentlichen Toilettengang machte ich mich ans Frühstück. Dabei ließ ich auch die andere Wanderin etwas an belegten Brot mit Schinken, Käse und Salat teilhaben. Im Gegenzug bekam ich etwas Milchpulver. Das gibt es nämlich nur in Kilo Packungen im Supermarkt zu kaufen. Wir unterhielten uns ausgiebig und so wurde es 7:30 Uhr, bis ich losmarschierte. Ich merkte sofort, dass ich weniger Gewicht auf dem Rücken hatte als gestern oder ich hatte mich mittlerweile ganz gut an den schweren Rucksack gewöhnt. Die ersten zweieinhalb Stunden sind ähnlich wie gestern: Dichter Eukalyptus-Urwald mit riesigen Bäumen. Doch dann führte der Weg erstmalig ans Meer und dort wuchsen nur noch niedrige Büsche. Im Gegenzug wurde man mit herrlichen Aussichten belohnt. Zwischendurch muss man mal 400m auf dem Strand laufen, bis der Weg wieder in den Dünen verschwindet und auf den höchsten Berg hinauf geht. Auf wieder etwas geringerer Höhe befindet sich die nächste Schutzhütte. Ich nutzte sie zum Mittagessen und für einen Toilettengang, es war bereits kurz vor 12 Uhr. Dann kamen andere Wanderer hinzu und wir unterhielten uns. Dann marschierte ich weiter Richtung Peaceful Bay. Hier läuft man über zahlreiche kleine Strände und zwischendrin über Felsen, wieder etwas anderes. Eigentlich hatte ich ja vor, mich im Caravanpark von Peaceful Bay niederzulassen, aber ein Strand unterwegs sagte mir mehr zu und ich stellte dort mein Innenzelt auf, nachdem ich den Platz zuvor planiert hatte. Ob es sich hier um den optimalen Platz handelt ist jedoch fraglich, denn es geht ein ziemlicher Wind. Mir blieb fast nichts anderes übrig als alles innerhalb meines Zeltes zu erledigen. Zuvor ging ich allerdings baden und frischte mich mit etwas Süßwasser ab, das aus einer Flussmündung kommt. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Tomatensoße. Die Zeit nach dem Essen verbrachte ich mit diktieren des Reiseberichts und Telefonieren. Das Netz ist ja ganz gut ausgebaut!






17.Tag:Fr 13.10.23
km5522
Wanderung Peaceful Bay – Hillier Beach

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 17.Tag Am Morgen hatte das Zelt Tau, der Wind hatte doch abgeflaut. Dennoch frühstückte ich im Zelt da dort alles schon bereit stand. Obwohl ich ja nicht viel Zeug dabei hatte, brauchte ich doch zwei Stunden zwischen aufstehen und loslaufen. In Peaceful Bay kam ich direkt am Campingplatz vorbei und füllte dort meinen Wassersack auf. Der weitere Weg führt meist hinter den Dünen, geht ab und zu ganz nach oben. Dann ging es etwas von der Küste weg und am Inlet entlang, die Mündung eines größeren Flusses. Dort stehen beiderseits Holzhäuser mit Booten, Paddels und Rettungswesten, um den Fluss zu queren. Ich holte also eines der drei vorhandenen Boote und paddelte über den Fluss. Kurz vor dem Ziel nutzte ich gleich die Gelegenheit, meine verschwitzten Klamotten zu waschen. Da sah ich von meiner Startseite her eine größere Zahl an Leuten an der Anlegestelle. Nachdem ich Erfahrung mit Booten habe, landete ich an, lud meinen Rucksack aus und fuhr mit zwei weiteren Booten im Schlepptau wieder zurück, um der Gruppe das Queren des Flusses zu erleichtern. Die meisten von ihnen waren noch nie Boot gefahren und stellten sich dementsprechend an. Als ich wieder am Zielpunkt war, machte ich gleich Brotzeit und danach ging es weiter. Es war ein ständiges auf und ab, zunächst auf einem Fahrweg, später wieder auf einem eigenständigen Wanderweg. Dann ging es knapp zwei Kilometer über einen Strand, später erneut wieder durch die Dünenlandschaft und über einen größeren Berg, bevor ich das nächste Camp Boat Harbour erreichte. Zum hier bleiben war es mir noch zu bald und ich hatte auch vor, die Wanderung in vier Tagen zu machen. Daher nutzte ich die Gelegenheit nur, um warm zu kochen (Tortellini mit Tomatensoße), meine Wasserspeicher voll zu machen und kurz nach 16 Uhr ging es weiter. Auch jetzt geht es die meiste Zeit hügelig, teils sehr windig teils auf der Wind abgewandten Seite. Gegen 18:30 Uhr fand ich eine geeignete Stelle mitten auf dem Weg zum Zelten. Der Boden ist hier sandig und hat nur geringes Gefälle. Ich planierte noch etwas, dann stellte ich das Zelt auf und warf alles Wichtige hinein. Danach genehmigte ich mir eine Dusche aus einer 0,5 Liter Flasche. Das ist zwar nicht viel aber besser als gar nichts. Danach flüchtete ich regelrecht ins Zelt, da die Stechmücken gerade Hochsaison haben. Im Zelt aß ich noch eine Kleinigkeit, den Rest des Abends verbrachte ich mit telefonieren und diktieren des Reiseberichts.






18.Tag:Sa 14.10.23
km5522
Wanderung Hillier Beach – Denmark

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 18.Tag Wieder erwachte ich von selbst um 5 Uhr. Diesmal frühstückte ich nur ein paar Flachcracker mit Nuss-Nougat-Creme und mit Käse. Dann baute ich mein Zelt ab und marschierte bereits um 5:45 Uhr los. Ich konnte die herrliche Morgendämmerung betrachten. Nach einer Stunde durchquerte ich einen kleinen Campingplatz und danach ging es mehrere Kilometer am Strand entlang. Es ließ sich relativ leicht laufen, da gerade sehr niedriger Wasserstand war. Danach verließ ich den Strand und es ging hinauf zum Williams Bay Camp. Dort packte ich meine ganze Kochausstattung aus und es gab Kaffee, Müsli und Instant Nudeln. Ich nutzte auch gleich die Gelegenheit für einen Toilettengang und zum Auffüllen des Wassersacks. So machte ich Brunch-Pause von 9:30 Uhr bis 11 Uhr. Der weitere Weg von Williams Camp geht zunächst durch die Buschlandschaft der Küstenebene, sowie durch Weideland. Dann geht es noch mal durch den Wald auf 300m hinauf, oben wird man mit herrlicher Aussicht belohnt. Anschließend läuft man bereits auf Denmark zu, zumindest hat man den Eindruck, dass man wieder viel durch bebautes Gebiet läuft, sobald man den Berg hinunter gelaufen ist. Um 17:45 Uhr erreichte ich den Zeltplatz bzw Caravanpark von Denmark. Für 70 Dollar buchte ich gleich zwei Übernachtungen und konnte nach dem Zeltaufbau erstmal eine ausgiebige heiße Dusche genießen und anschließend gab es Instant Nudeln mit gebratenem Thunfisch und Zwiebeln. Ich wusch auch gleich meine nicht getragenen Klamotten und hängte sie auf. Morgen werde ich per Bus oder Anhalter nach Walpole zurück fahren, um mein Fahrrad zu holen.






19.Tag:So 15.10.23
km5522
Fahrradrückholung Walpole – Denmark

1

68km
18,1km/h
3:45h

Weitere Bilder am 19.Tag Auch heute wachte ich ganz von alleine kurz nach 5 Uhr auf. Nach dem Frühstück oder genauer mit dem was noch da war lief ich in die Stadt. Ich hatte nur eine kleine Stofftasche mit Geldbeutel, einer Flache Wasser und einer halben Tüte Nüsse dabei. Der Bus fährt zwar erst um 8:47, aber ich wollte es zunächst per Anhalter probieren. Dazu lief ich die Hauptstraße bis kurz vor das Ortsende. Die Bilanz nach knapp einer Stunde war ernüchternd. Die allermeisten fuhren einfach vorbei, immerhin hielten vier Fahrer, aber sie fuhren nicht bis Walpole. Also marschierte ich wieder ins Zentrum zur Bushaltestelle. Der Bus war pünktlich und nahm für die 67km 16 Dollar, also weniger als für eine vergleichbare Strecke in Deutschland. Der Bus war sehr komfortabel und modern. Am Abzweig zum Campingplatz stoppte der Fahrer und ich konnte von dort direkt zum Campingplatz laufen. Wenig später saß ich auf dem Rad und fuhr dieselbe Straße wieder zurück. Landschaftlich ist sie durchaus abwechslungsreich. Im Supa IGA in Denmark machte ich einen Großeinkauf, denn ich wollte morgen in die Stirling Range fahren und übermorgen eine große Tageswanderung machen.
Angekommen am Campingplatz in Denmark duschte ich mich und wusch gleich meine verschwitzten Klamotten und hängte sie an die Wäscheleine. Wenn man schon die ganze Infrastruktur da hat, dann sollte man sie auch nutzen! Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen mit Hackfleischsoße. Ich hatte eine dreifache Menge gemacht, sodass ich die zwei anderen Dosen in den Gefrierschrank steckte. Außerdem gab ich noch zwei kleine Wasserflaschen dazu. Abends ging ich mal wieder mit dem Laptop ins Internet und zog mich gegen 21:30 ins Zelt zurück.






20.Tag:Mo 16.10.23
km5590
Denmark – Stirling Range

1

137km
16,8km/h
8:09h

Weitere Bilder am 20.Tag Ich nahm direkt die Straße ins Landesinnere. Es ging tatsächlich etwas hoch, zumindest mehr als ich es sonst gewohnt war. Über Mount Barker und Woogenellup ging es in die Stirling Range. Vormittags kam ich sehr langsam voran, ich hatte ständig Gegenwind. Doch am späteren Nachmittag musste der Wind gedreht haben. Die letzten 8km fährt man auf einer Stichstraße, das letzte Stück ist extrem steil. Heute war es ohnehin schon heiß und dann noch ein solcher Anstieg zum Abchluss! Unter Aufbietung meiner letzten Kräfte erreichte ich das Plateau mit den Autoparkplätzen und wurde auch gleich mit dem netten Schild "No Camping" empfangen. Aber ich fand einen versteckten Platz in den Büschen am hinteren Ende des Parkplatzes. Das Zelt stand, dann holte ich aus der Toilette oberhalb Wasser zum Duschen, Kochen und Trinken. Es ist Regenwasser aus der Tonne, sodass man es vor dem Trinken behandeln musste bzw sollte. Zum Abendessen gab es Spaghetti Bolognese. Die Hackfleischsoße war noch eiskalt und gerade erst vollständig durchgetaut.






21.Tag:Di 17.10.23
km5727
Wanderung in der Stirling Range

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 21.Tag Auch wenn ich zeitig aufgestanden war, so wurde es dennoch 6:45, als ich loskam. Der Weg zum Hauptgipfel war keine größere Herausforderung, es war wenn überhaupt eine Frage der Kondition. Doch dann wurde es fordernd. Es ging nämlich weniger gut ausgebaut weiter, insbesondere war manchmal der Weg kaum zu finden. Einmal kam ich auch vom Weg ab und musste mich ein Stück durch die Büsche schlagen. Aber auch sonst ist der Weg oft sehr zugewachsen und ich verkratzte mich ziemlich an Armen und Beinen. Immerhin wurde ich durch schöne Ausblicke belohnt. An exponierten Stellen war es extrem windig, regelrecht stürmisch. Das Hauptproblem war jedoch, dass ich zu wenig Wasser dabei hatte. Ich hatte doch damit gerechnet, dass man irgendwann auffüllen kann, aber nicht in einem Mittelgebirge in Australien! Neben meinem Wassersack mit gut 2 Liter hatte ich noch eine kleine Packung Orangensaft und einen Apfel dabei. Dazu natürlich auch noch belegte Brote und ein paar Flachcracker mit Nutella. Erst eine halbe Stunde vor dem Parkplatz gibt es einen kleinen Bach mit kaltem klaren Wasser. Dort legte ich meine letzte Pause ein. Beim nächsten Mal werde ich wohl neben meinem Rucksack eine Liter Flasche für eine Stunde mittragen und bis dahin halb entleeren und zurücklassen. Um 17:30 Uhr Uhr war der Parkplatz erreicht und ich tankte mich neu mit Wasser auf. Es war nach wie vor extrem windig, aber zum Glück stand mein Fahrrad und mein Zelt sehr geschützt in den Büschen. Hier bekam ich zwar immer noch Wind, aber es war ein Bruchteil gegenüber dem, was am Parkplatz los war. Nach einer kurzen Dusche und einer Trocknung aus Handtuch und Wind gab es die zweite Portion aufgewärmte Spaghetti Bolognese. Danach zog ich mich ins Zelt zurück und tippte noch ein wenig an meinem Reisebericht.






22.Tag:Mi 18.10.23
km5727
Stirling Range – Jerramungup – Fritzgerald

1

155km
19,4km/h
7:59h

Weitere Bilder am 22.Tag Um 4:30 Uhr war die Nacht zu Ende und bereits 6:30 Uhr war ich auf der Straße. Ich konnte zunächst die Abfahrt zur Hauptstraße hinunter genießen und auch danach ging es die meiste Zeit mit Rückenwind weiter. So machte ich ratzfatz 110km bis Jerramungup. Dieser Ort ist wie eine Oase im Nichts. Es gibt öffentliche Toiletten, einen Supermarkt und Trinkwasser. Ich füllte meine Wasservorräte komplett auf und kaufte ein paar Kleinigkeiten ein. Dann fuhr ich noch mal 40 km weiter und ließ mich mitten in der Natur nahe der Straße nieder. Es war glatter roter Boden, im ersten Moment gut geeignet zum Zelten, aber der Untergrund ist extrem hart zum Befestigen von Häringen. Nach einer kurzen Dusche gab es Reis mit Schweinelende in Zwiebel Tomatensoße. Nach einem kleinen Telefonat nach Deutschland zog ich mich ins Zelt zurück. Der heutige Tag war schon mal ein Vorgeschmack für die sicherlich noch einsamere Fahrt in den Nullarbor Plains.






23.Tag:Do 19.10.23
km5882
Fritzgerald – Ravensthorpe – Munglinup

1

154km
17,8km/h
8:38h

Weitere Bilder am 23.Tag Auch heute startete ich wieder gegen 6:30 Uhr. Heute ist leider Gegenwind gemeldet, allerdings nimmt der Wind erst nachmittags an Fahrt auf. Auch heute kam ich vormittags zügig voran bis Ravensthorpe. Im dortigen Supermarkt besorgte ich ein paar Kleinigkeiten und mache es mir danach vor dem Rathaus gemütlich. Währenddessen konnte ich nämlich mein Handy und meine Powerbank mit Strom versorgen. Außerdem aß ich zu Mittag, auch wenn es erst kurz nach 11 Uhr war. In Ravensthorpe fand ich auch einen Baumarkt, der Gaskartuschen verkauft. Er hatte jedoch nur noch eine kleine verfügbar. Der zweite Teil war wie gestern deutlich anstrengender wegen des Gegenwindes, der nachmittags an Fahrt aufnahm. In Munglinup gibt es zwar keinen Supermarkt, aber ein Roadhouse, einen Autohof mit Toiletten, Trinkwasser und heißer Dusche für 2 Dollar, die ich gleich in Anspruch nahm. Es gab auch einen kostenlosen Stellplatz für Wohnmobile und Zelte, allerdings muss man hier ständig mit LKW mit laufenden Motoren rechnen. Aber 500m zuvor hatte ich bereits einen schönen Platz zum Zelten gesehen, wo schon zwei Camper standen. Wie es sich herausstellte, waren es ebenfalls Deutsche. Ich ließ mich nieder und machte mir den zweiten Teil Schweinemedaillons mit Reis, Zwiebeln und Tomaten, dann setze ich mich mit in den Camper und wir verbrachten einen schönen gemeinsamen Abend.






24.Tag:Fr 20.10.23
km6036
Munglinup – Esperace

1

123km
17,0km/h
7:13h

Weitere Bilder am 24.Tag Nachdem es gestern Abend 22:30 Uhr war, bis ich im Zelt lag, schlief ich etwas länger als sonst und verließ das Zelt erst gegen 5:30 Uhr. Länger konnte ich nicht liegen, so war ich das frühe Aufstehen schon gewöhnt. Nach dem Frühstück und Zusammenpacken verabschiedeten wir uns und ich machte noch einen Zwischenstopp auf der Toilette am Autohof, bevor es auf die Straße ging. Nach 22km kam der Abzweig nach Cascade. Angeblich ist die 33km lange Straße ungeteert, aber in Google Street View sah sie großzügig ausgebaut aus. Sie begann breit und wurde wenig später einspurig, aber asphaltiert. Doch ich hatte mich zu früh gefreut, denn nach 1km endet der Asphalt. Nachdem ich keine Lust auf gut 30km Schotterstraße und danach nochmal 15 weitere Kilometer habe, zog ich es vor, auf die Hauptstraße zurückzukehren. Dort donnern zwar die Roadtrains mit 100km/h vorbei, aber mit durchschnittlich einem Fahrzeug pro Minute ist die Verkehrsdichte immer noch okay. Was mich ärgerte, war die Tatsache, dass ich die halbe Zeit faktisch kein Handynetz hatte. Meine SIM-Karte von Deutschland zeigte dauernd bestes Netz von AldiMobile an, während sich meine australische SIM-Karte von AldiMobile häufig nicht im Netz registrieren konnte, und das oft direkt neben einem Funkmast. Doch auf Esperance zu wurde es besser. Schlechter wurde jedoch das Fahren, denn der Gegenwind und der Verkehr wurden immer stärker. Als ich meinen Zielcampingplatz im Zentrum der Stadt erreicht hatte, wurde mir mitgeteilt, dass der Platz bereits voll ist. Also versuchte ich mein Glück auf dem RAC 3km nördlich, doch auch er war voll. Das liegt zum einen am Wochenende, hauptsächlich aber an einem gerade statt findenden Festival. Etwas frustriert fuhr ich wieder in die Stadtmitte und hatte bereits vor, Esperance den Rücken zu kehren und auswärts wild zu übernachten, doch ich machte noch einen Versuch beim Pink Lake Tourist Park. Ich rief dort an und erfuhr, dass sie noch Platz für ein Zelt haben. Um 17:15 checkte ich dort ein, für zwei Nächte nahmen sie satte 80 Dollar. Wie ich später erfuhr, zählt man nicht pro Person, sondern pro Stellplatz. Und wenn man zu zweit mit Auto und Zelt kommt, dann ist das nicht mehr so viel.
Nachdem das Zelt stand, fuhr ich zum nahe gelegenen IGA und kaufte für das Abendessen ein. Dann gab es eine komfortable heiße Dusche und anschließend Pfannenkuchen gefüllt mit Gemüse. Wenn ich schon richtige Pfannen zur Verfügung habe, dann sollte ich sie auch nutzen! Die Küche ist ein sehr kommunikativer Ort, man kommt automatisch mit anderen Leuten ins Gespräch. Danach blieb ich noch bis 22 Uhr in der Küche bzw im Esszimmer und nutzte mal wieder meinen Laptop. Eigentlich hätte die Küche um 22 Uhr geschlossen werden sollen, aber dem war nicht so.






25.Tag:Sa 21.10.23
km6159
Pausentag in Esperance

1

11km
15,0km/h
0:44h

Weitere Bilder am 25.Tag Auch heute konnte ich bereits um 5:45 Uhr nicht mehr schlafen. Also machte ich mich ans Frühstück. Neben Kaba, Müsli und Brot gab es auch ein Rührei, Salat und Gurken. Dann setzte ich die Waschmaschine mit sämtlichen verschwitzten oder auch nur leicht benutzten Klamotten in Gang. In der Zwischenzeit holte ich die Versäumnisse des Reiseberichtes nach. Mittags gab es eine große Portion Salat mit Rührei und geröstetem Brot. Nachmittags fuhr ich in die Stadt bzw zum Baumarkt und bekam eine weitere Gaskartusche. Die Preisunterschiede sind enorm: während ich im Outdoor-Shop in Perth 18 Dollar hinlegen musste, waren es in Ravensthorpe 10,50 und hier 4,50 - für die gleiche Kartusche! Eventuell hat das reine Butangas etwas weniger Brennwert, aber nicht um den Faktor 4. Ein weiterer Nachteil von Butan ist, dass es nicht frostfest ist, also ein wirklich triftiger Grund gerade in Australien...
Dann fuhr ich wieder in die Stadt und ans Meer und ging baden. Es ist ein schöner Sandstrand in geschützter Lage, sodass ich wirklich mal schwimmen konnte. Am Heimweg kaufte ich noch Essen ein. Zum Abendessen gab es eine große Portion Hähnchen-Geschnetzeltes mit Champignons und Zucchini, dazu Nudeln und Parmesan. Diesmal hatte ich die Möglichkeit, alles einzeln anzubraten, sodass es nicht wie gekocht schmeckte. Frische Kräuter, die direkt vor dem Küchengebäude wachsen, werteten das Essen noch auf. Gegen 21 Uhr zog ich mich ins Zelt zurück.






26.Tag:So 22.10.23
km6170
Esperance – Kalgarup

3

144km
18,7km/h
7:41h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 26.Tag Da ich wusste, dass ich mit massivem Gegenwind zu kämpfen habe, startete ich früh morgens, da zu dieser Zeit der Wind noch nicht so stark ist. Doch heute lag ich falsch: ich hatte einen regelrechten Sturm gegen mich und kam dementsprechend langsam voran. Dazu hatte es 32 Grad. Zu Trinken hatte ich viel zu viel dabei, denn es gab alle 30km einen Ort mit öffentlicher Toilette und behandelten Trinkwasser. Gegen 11 Uhr zog das erste Gewitter auf, genau wie angekündigt. Abgesehen von ein paar Wasserspritzern blieb ich jedoch trocken und es kühlte ab auf 20 Grad. Aber der Wind hatte gedreht und kam nun nicht mehr von Norden, sondern aus Südwest. Und das nicht zu schwach! So kam ich gut voran bis 16:30, doch dann wurde ich von einem Gewitter überrollt. Ich verschanzte mich im Unterholz und ließ den Regen durchziehen. Danach war es unangenehm kalt. Ich fuhr mich nochmal 15km warm, dann suchte ich mir einen Übernachtungsplatz. Nachdem der rote Boden feucht ist, nahm ich einen Schotterplatz. Das schwierige war das Befestigen mit den Häringen. Kaum stand das Zelt und ich hatte mich abgeduscht, da setzte der nächste Regenschauer ein. Ich zog mich ins Zelt zurück und wärmte dort mein Essen auf. Zum Glück musste ich nicht frisch kochen. Danach tippte ich noch am Reisebericht und schlief auch zeitig ein.






27.Tag:Mo 23.10.23
km6314
Kalgarup – Norseman – Fraser Range

2

145km
21,1km/h
6:53h

Weitere Bilder am 27.Tag Um 6:30 fuhr ich los. Dank Rückenwind kam ich zügig voran und war noch vor 11 Uhr in Norseman. Ich gab meine Powerbank im Woodlands Visitor Center zum Laden ab, während ich im Supermarkt einen Großeinkauf machte. 1kg Knäckebrot, 1kg Nutella, 1kg Äpfel, 1kg Zwiebeln, 1kg Milchpulver, 1kg Käse, 1kg Nudeln, 1kg Tomatenmark nur um ein paar Eckdaten zu nennen. Dann ging es zurück zum Vositor Center und ich machte erstmals Brotzeit. Dann füllte ich noch alle meine Wasserflaschen auf. Ich habe 7x1,25l, sowie die beiden Fahrradflaschen und 2x0,5l vollgemacht. Die Wasserflaschen und die schweren Lebensmittel kamen in die Packtaschen, das leichte Zeug in den Wanderrucksack obendrauf. Um 12 Uhr verließ ich die Stadt mit einem etwas komischen Gefühl, denn wenn ich jetzt etwas vergessen habe, kann ich es die nächsten 8 Tage nicht mehr bekommen, wenn man mal von Kleinigkeiten an den Roadhouses absieht. Und die haben wahrscheinlich Phantasiepreise.
Die weitere Fahrt verlief dank Rückenwind zügig. Die Straße ist unerwartet kurvig und hügelige und verfügt die meiste Zeit über einen Seitenstreifen. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Manchmal vergehen mehrere Minuten, ohne dass ein Auto kommt. Allerdings ist der Anteil der Roadtrains, also LKW mit drei Hängern mit 42m Gesamtlänge sehr hoch. Darüber hinaus sind viele Camper, vor allem Wohnwagen unterwegs. Um 17:30 kam ich an den 24h-Rastplatz Southern Hills links der Straße. Er verfügt über eine Toilette und Wasser aus Tanks. Außerdem gibt es Tischgarnituren, leider nur sehr nah an der Straße. Ich ließ mich dort nieder und nutzte gleich das Wasser zum Absuschen und Kochen. Es gab Spaghetti Bolognese. Nach dem Essen wusch ich noch meine durchgeschwitzten Fahrradklamotten und hängte sie auf. Das Hauptproblem an meinem Platz war der Wind, der mich ziemlich auskühlen ließ. Weiter hinten im geschützten Bereich hätte ich dafür keine Tischgarnitur bekommen. Gegen 20 Uhr zog ich mich ins Zelt zurück.






28.Tag:Di 24.10.23
km6459
Fraser Range – Balladonia

1

116km
17,1km/h
6:48h

Weitere Bilder am 28.Tag Als ich um 4 Uhr morgens aufstand, zeigte mein Tacho 3 Grad an, aber es war windstill. Und so nutzte ich die ersten zwei Stunden, bevor der Wind wieder gegen mich arbeitet. So besagt es zumindest die Prognose. Und so schaffte ich die 48km bis zum Newmans Rock Camping in einem Sitz. Dort befinden sich ein paar Felsen und eine Tischgarnitur, sowie ein kleiner Tümpel mit Süßwasser. Aber so spektakulär wie in Google beschrieben ist der Platz nicht. Es ist halt ein schöner Platz für Camper. Ich fuhr weiter und bekam wenige Kilometer später eine Bauchweh-Attacke. Ich wusste, dass ich mich bald übergeben muss, wenn ich jetzt nicht anhalte. Also suchte ich mir einen schattigen geschützten Platz und legte mich auf die Picknickdecke. Das entspannte den Bauch und ich musste für gut eine Stunde weggedöst sein. Danach ging es mir wieder besser und ich konnte weiterfahren. Doch nun machte sich der Wind immer heftiger bemerkbar. Meistens konnte ich im Auflieger gerade mal 18km/h fahren, aufrecht 15. Um 17:30 Uhr erreichte ich Balladonia, die lestzten Kilometer waren wie im Windkanal. Es ist eigentlich nur ein Autohof mit Tankstelle, Shop, Toiletten und einem Campingplatz. Wie ich von einem anderen Fernradfahrer aus England erfuhr, verlangen sie satte 50 Dollar, für einen Radfahrer mit Zelt! Ich füllte nur alle meine Wasserflaschen auf und fuhr weiter. Ich bekam sogar heißes Wasser! Ich verließ den Autohof und ließ mich 2km später in den Büschen nieder. Es war recht geschützt, man glaubt gar nicht wie viel Wind ein paar Büsche abfangen. Nach dem Zeltaufbau gab es eine heiße Dusche und danach Spaghetti mit Hackfleischsoße. Leider verweigert meine australische SIM-Karte nach wie vor eine telefonische Teilhabe.






29.Tag:Mi 25.10.23
km6575
Balladonia – Straßengerade

1

116km
16,4km/h
7:05h

Weitere Bilder am 29.Tag Zeitig packte ich zusammen und fuhr nach dem Frühstück los. Die ersten 25km waren noch "kurvig", danach ging es auf die 90-Meilen-Gerade, Australiens längste Straßengerade von 145km. Das große Problem auch heute war der massive Gegenwind, der heute vormittags bereits die Stärke von gestern nachmittag hatte. Es war ziemlich frustrierend, mit voller Kraft maximal 18km/h zu fahren und sofort stehen zu bleiben, wenn man zu treten aufhört. Und so schaffte ich gerade mal 116km und ließ mich auf einem 24h-Rastplatz nieder. Dort standen bereits mehrere Camper, die sich vermutlich schon mehr als einen Tag dort aufgehalten haben. Aber wirklich kontrollieren kann und will man dies auch nicht. Ich fuhr ein ganzes Stück nach hinten, um weiter von der Straße weg zu sein und nutzte einen Busch, mein Fahrrad und das Zelt als Windschutz, um mir Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln und Thunfisch zu braten. Auf die Tischgarnitur, die ganz vorne an der Straße stand, verzichtete zu Gunsten des Windschutzes und der Entfernung zur Straße. Wasser habe ich noch genügend, muss aber in Caiguna dringend auffüllen.






30.Tag:Do 26.10.23
km6691
Straßengerade – Caiguna

1

96km
13,2km/h
7:16h

Weitere Bilder am 30.Tag Auch heute war der Wind nicht besser. Zu allem Überfluss kam er heute schräg von rechts vorne, also aus Südosten. Das hat zur Folge, dass mir entgegen kommende LKW einen riesigen Luftwirbel hinnwerfen, sodass ich beide Hände am Lenker halten muss und danach fast zum stehen komme. Die 65km bis zum Autohof Caiguna brauchte ich über 5 Stunden und war ziemlich erschöpft. Ich steckte gleich Handy und Powerbank ein und machte Brotzeit. Dies war direkt vor dem Gebäude nicht erlaubt und der dahinter liegende Spielplatz ähnelte einem Windkanal. Aber auf einer Grünfläche zwischen Gebäude und Motel-Einfahrt ließe sich gut aushalten. Ein paar Bäume und Büsche sorgten für etwas Schutz vor Wind und Sonne. Ich dehnte die Pause lange aus durch Tippen am Reisebericht, immerhin konnte meine Powerbank zeitgleich Strom tanken. Außerdem genehmigte ich mir für 50€ ein 500MB-Datenpaket für eine Woche, sodass ich zumindest etwas online sein kann. Hinter Caiguna war es windmäßig hauptsächlich durch Buschbewuchs wieder etwas besser. Unmittelbar hinter Caiguna kam die Aufforderung, die Uhren auf "Bordertime", also um 45min vorzustellen, einfach nur verrückt! Ich stelle erst an der Grenze meine Uhren um - und dann gleich um zweieinhalb Stunden, denn neben den regulären eineinhalb Stunden hat Südaustralien zusätzlich Sommerzeit. Gegen 17 Uhr verließ ich die Straße und fand einen erstaunlich geschützten Platz, relativ weit weg von der Straße. Nach der obligatorischen Dusche und dem Zeltaufbau kochte ich mir Instant-Nudeln mit Thunfisch in Zwiebel-Tomatensoße. Nachdem der Wind morgen mal von Westen bis Südwesten kommen soll, legte ich mich zeitig schlafen. Morgen mache ich dann richtig Kilometer.






31.Tag:Fr 27.10.23
km6787
Caiguna – Eucla

3

299km
23,0km/h
13:01h

Weitere Bilder am 31.Tag Um 3 Uhr westaustralischer Zeit klingelte mein Wecker. Nach dem Frühstück im Zelt war es draußen hell genug zum Zusammenpacken und um 4:40 war ich bereits auf der Straße, als mich ein herrlicher Sonnenaufgang empfing. Es wehte eine leichte Brise von hinten, ich kam zügig voran. Nach 45km erreichte ich den Autohof Cocklebiddy. Ich fühlte mich, als wäre ich gerade erst losgefahren. Ich steckte wieder meine Powerbank ein, während ich meine Flaschen ausfüllte und gleich die Gelegenheit nutzte, meine Fahrradklamotten zu waschen. Es waren nämlich nebeneinander fünf Bäder, also Räume mit Toilette, Waschbecken und Münzdusche. Alles war nagelneu und total ordentlich und saunber. Weiter ging es danach zur nächsten Station Madura. Auch diese Strecke bewältigte ich mühelos ohne nennenswerte Pause. Madura ist so eine richtige Oase. Man fährt über die ungeschützte Hochebene und dann hinunter in die Küstenebene. Das Roadhouse liegt geschützt im Wald. Dort genehmigte ich mir wieder eine größere Pause und kaufte mir ein Eis und eine Stange gefrorenen Toast, das war das einzige "Brot", das sie anbieten konnten. Im weiteren Verlauf geht die Straße immer an der Bergflanke entlang, die ich eben hinuntergefahren war. Der Wind hatte sich inzwischen so verstärkt, dass ich stehend leicht seitwärts gedreht mit 15km/h "surfen" konnte. So konnte ich mir rollenden viele Pausen genehmigen, zwischendurch drehte ich wieder auf 25-30km/h auf. Auf der Strecke traf ich einen Radfahrer aus Deutschland, der in die Gegenrichtung unterwegs war. Erstaunlich ist, dass ich bis Esperance keinen einzigen Radfahrer getroffen habe und nun auf der einsamen Strecke treffe ich jeden Tag einen. Doch dann musste ich eine Zwangspause einlegen. Vor mir zog nämlich ein heftiges Gewitter von Südwest nach Nordost, also mit dem Wind. Ich wartete lieber hier für 10-15min, bis es durchgezogen war. Die Vorsichtsmaßnahme war gut, denn nur 500m weiter war die Straße über mehrere Kilometer klatschnass, ich bekam allenfalls noch ein paar seitliche Spritzer. Kurz vor dem Autohof Mundrabilla wurde es dunkel. Nachdem aber der Wind unvermindert weiter für mich "arbeitete", beschloss ich, nach einer kleinen Brotzeit und einer heißen Dusche weiterzuführen. Wirklich erschöpft fühle ich mich nicht. Denn ab morgen ist schon wieder Gegenwind gemeldet. Es spielte keine Rolle, dass ich schon geduscht war, da ich mich ohnehin kaum anstrengen musste. Das Licht funktionierte hervorragend und die Straße ist bestens markiert, sodass ich gute Sicht hatte. Außerdem leuchtete ab und zu der Vollmond zwischen den Wolken. Nur zwei LKWs fuhren mit vollem Fernlicht auf mich zu. Gegen 22:30 Uhr bog ich einen Seitenweg ab und fand kurz darauf einen geschützten Platz zwischen ein paar Bäumen zum Zelten. Davon hatte ich am meisten Angst, dass ich bei Dunkelheit keinen Platz zum Zelten finde. Geschützt im Innenzelt kochte ich mir noch eine Portion Instant-Nudeln, bevor ich mich zufrieden hinlegte. Trotz der fast 300km und 13h Lenkzeit war ich nicht müder als sonst.






32.Tag:Sa 28.10.23
km7086
Eucla – Nullarbor Plains

2

100km
18,6km/h
5:23h

Weitere Bilder am 32.Tag Heute ließ ich es gemütlicher angehen. Obwohl ich keinen Wecker gestellt hatte, war ich trotzdem um 6 Uhr wach und bereit zum Frühstück. Die Fahrt nach Eucla zog sich wie Kaugummi. Zunächst geht es im vollen Gegenwind durch die Tiefebene, danach ca 150m wieder auf das Plateau hinauf, immerhin windfrei. Dafür wird man oben mit wunderbarer Aussicht belohnt. Nachdem ich mich mit Wasser versorgt und die Aussicht genossen hatte, kam ich mit anderen Deutschen ins Gespräch. Dabei hatte ich auch die Möglichkeit, meine SIM-Karte in einem anderen Handy zu testen und stellte fest, es liegt nicht an meinem Gerät, sondern am Anbieter. Darüber war ich jedenfalls froh! Scheinbar habe ich mit AldiMobile so was wie Telstra zweiter Klasse, ähnlich wie Congstar oder ja-Mobil in Deutschland. Bestimmte Masten in abgelegenen Gebieten unterstützen meine Karte offenbar nicht. Mit EverywhereSIM wie mein Anbieter geworben hat, hat das jedenfalls nichts zu tun! Nur 13km hinter Eucla liegt Border Village, also die Grenze zur Provinz Südaustralien. Um die Ausbreitung der Fruchtfliege und anderer Schädlinge zu verhindern, darf kein Obst und Gemüse zwischen Westaustralien und den östlichen Territorien transportiert werden. Während man nach Westen hier kontrolliert wird, erfolgt die Kontrolle nach Osten erst unmittelbar vor Ceduna, der ersten Stadt in im Territorium Südaustralien. Das hat für mich den Vorteil, dass ich meine restlichen Zwiebeln und Äpfel in Ruhe noch die nächsten Tage essen kann. Im Shop von Border Village kaufte ich mir noch ein Glas Nutella (sagen wir lieber 220g-Plastikbecher, in Australien gibt es Nuss-Nougat-Creme grundsätzlich in Plastikgefäßen, für mich als Radfahrer ein Vorteil), da mein 1kg-Glas so gut wie leer ist. Der weitere Straßenverlauf ist interessant. Man fährt durch relativ offenes, aber keinenfalls völlig baumloses Gelände auf einem etwa 150m hohen Plateau und bekommt immer wieder Panoramablicke auf das Meer und auf die steil abfallenden Felsen. Hier muss vor Jahrmilliarden die Antarktis weggebrochen sein. Zwar herrscht Gegenwind, aber die Stärke ist vertretbar. Ich komme ohne größere Mühe auf 15-20km/h. Später wurde ich von zwei deutschen Frauen überholt, die gleich anhielten und mich in ein längeres Gespräch verwickelten. Sie haben selbst Fahrräder dabei und wären selber ggf. die Nullarbor-Route gefahren, aber ihnen wurde wegen der großen Hitze abgeraten. Was dies mit Hitze zu tun hat, weiß ich nicht. Seit meiner Ankunft in Australien hatte ich zwei Tage mit knapp über 30 Grad, meistens lagen die Höchstwerte unter 25 Grad. Ich fuhr noch weiter bis 19:30 südaustralischer Zeit, dann ließ ich mich gut 100m weg von der Straße geschützt von ein paar Büschen nieder. Zum Essen gab es Nudeln mit Thunfisch in Zwiebel-Lauch-Sahne-Tomatensoße. Um 20:00 ging die Sonne unter, um 20:30 ist es finster.






33.Tag:So 29.10.23
km7186
Nullarbor Plains – Nullarbor Roadhouse

1

117km
17,3km/h
6:46h

Weitere Bilder am 33.Tag Um 6:30 Uhr wurde es hell, kurz vorher stand ich auf. Auch heute war der Wind gegen mich, wenn auch nicht übermäßig stark. Die Straße verläuft den ganzen Tag auf dem Plateau bietet immer wieder schöne Ausblicke. Bezüglich Vegetation ist die Natur hier schon sparsamer. Zwar gibt es immer wieder Bäume und Büsche, aber insgesamt sind doch größere Flächen nur Grasland. Ich hatte mir vorgestellt, ich fahre hunderte von Kilometern durch Wüste bzw Steppe ohne jegliche Vegetation, die über Gras hinausgeht. Gegen 19 Uhr erreichte ich das Nullarbor Roadhouse, kurz zuvor fährt man ins insgesamt 20km lange wirklich baumlose Gebiet hinein. Dort füllte ich meine Wasservorräte auf (scheußliche Geschmack, aber dann nutze ich es halt zum Kochen oder Duschen...) und duschte mich. Hier sind die Duschen direkt bei den Toiletten und man muss nur 1 Dollar für 5 Minuten einwerfen. In anderen Roadhouses muss man oft erst Spezialmünzen oder einen Schlüssel holen. Ich zog mir gleich dem Schlafanzug an, da ich nicht mehr weit fahren möchte. Es wurden auch nur noch 2km, bis in der Ebene etwa 100m von der Straße ein einsamer Busch stand. Dort stellte ich mein Zelt auf und wärmte mir die Thunfisch-Bolognese mit den Nudeln von gestern auf. Morgen soll der Wind angeblich wieder aus Südwesten kommen und im Lauf des Tages immer mehr auf Süden drehen.






34.Tag:Mo 30.10.23
km7303
Nullarbor Roadhouse – vor Penong

1

183km
19,9km/h
9:13h

Weitere Bilder am 34.Tag In Erwartung auf den Rückenwind machte ich mich bereits um 5:30 ans Frühstück und konnte während des Zeltabbaus den Sonnenaufgang genießen. Und tatsächlich kam ich gut voran. Der Wind kam aus Süd-Südwest und ich fuhr genau nach Osten. Ohne nennenswerte Pause fuhr ich bis Yalata. Der dortige Autohof ist offenbar gerade erst im Aufbau. Es gibt eine nagelneue Tankstelle und einen Shop, sowie einen großen überdachten Bereich mit Tischgarnituren, aber keine Toiletten. Für Australien sehr ungewöhnlich! Ich machte Brotzeit, danach ging es weiter nach Südosten. Das bedeutet, ich habe nun Gegenwind von leicht rechts. Das ist genau die Richtung, bei der jeder entgegenkommende LKW einen riesigen Wirbel erzeugt. Unterwegs traf ich auf einen Rennradfahrer mit Begleitbus, der werbewirksam für einen guten Zweck gegen MS von Sydney nach Perth fährt. Wir unterhielten uns etwas, dann ging es weiter. Der Autohof Nundroo war der bisher mieseste auf der Strecke. Die Toiletten waren gammelig, es gab keine Steckdosen, keinen windgeschützten Platz und das Wasser schmeckt scheußlich. Es gab nicht einmal Handynetz. Hinzu kam, dass ich die letzten 5km zuvor massiv gegen den Wind kämpfen musste. Hier ist nämlich kein Wald mehr wie zuvor, sondern Ackerland. Dies änderte sich 3km später, da die Straße ab dort wieder genau nach Osten geht, der Wind jedoch weiterhin aus Süd-Südwest kommt. Am nächsten Rastplatz legte ich nochmal eine kleine Pause zum Entspannen ein, danach ging es nochmal 30km weiter, bevor ich mich in die Büsche zum Übernachten zurückzog. Im Schutz von Zelt und Büschen ließ es sich ganz gut aushalten. Es gab Reis mit Thunfisch, Zwiebeln und Tomatensoße. Morgen stehen nochmal gut 100km bis Ceduna auf dem Programm - sollte ich auch bei Gegenwind schaffen.






35.Tag:Di 31.10.23
km7486
vor Penong – Ceduna

1

115km
16,9km/h
6:49h

Weitere Bilder am 35.Tag Zeitig startete ich. Nach 40km legte ich in Penong die erste Pause ein. Penong ist mehr als ein Autohof, sondern schon ein kleines Dorf mit einem Gemischtwarenladen und einer Grundschule. Ich hatte jedoch noch genug für die nächsten 70km bis Ceduna. Auch hier ist wieder ein Großteil der Fläche agrarisch genutzt. Knapp 30km vor Ceduna legte ich nochmal eine längere Pause ein. Ich verbriet meine letzte Zwiebel mit Thunfisch und Instant-Nudeln. Auch in Ceduna waren die letzten 5km vor dem Kontrollpunkt die anstrengendsten. Hier ging es ungeschützt nach Süden voll dem Wind entgegen. Am Checkpoint fragten sie mich nach Obst und Gemüse und glaubten mir sofort, dass ich nichts mehr dabei habe. In Ceduna quartierte ich mich für zwei Nächte im Foreshore Caravan Park ein. Mit 30 Dollar pro Nacht ist der Platz für sein Angebot nicht zu teuer. Die Anlage ist blitzblank sauber und gepflegt. Neben großzügigen Sanitäranlagen und einer Küche (leider ohne Töpfe, aber mit Gasherd) verfügt der Platz über ein Schwimmbecken mit 12,5m x 4m und liegt mitten in der Stadt und am Meer. Nachdem das Zelt stand und das Essen auf die Picknickdecke entleert war, fuhr ich zum 200m entfernten Foodland und kam mit zwei vollen Taschen zurück. Dann gab es eine heiße Dusche und anschließend Pfannenkuchen mit verschiedenen Gemüse, unter anderem Bambussprossen und Okra. Nach einer Woche Einkaufsentzug und vor allem fast ohne Gemüse fühlte ich mich wie im Paradies. Nach dem Essen telefonierte ich ausgiebig, denn hier hatte ich wieder volles Netz und legte mich zufrieden ins Zelt.






36.Tag:Mi 01.11.23
km7601
1. Pausentag in Ceduna

2

2km
10,9km/h
0:11h

Weitere Bilder am 36.Tag Um 7 Uhr wachte ich von alleine auf. Nach einem üppigen Frühstück mit Rührei fuhr ich auf Empfehlung anderer Camper zum Hardware Shop, einem Baumarkt. Mir ist nämlich eine der beiden Schlauchschellen gebrochen, an denen ich das Zelt immer am Lenker befestige. Dort waren sie sehr bemüht und fanden schließlich geeignete Teile - vielen Dank für Die Zeit, die ihr euch genommen habt! Außerdem kaufte ich eine große Gaskartusche nach. Ich hatte nämlich nur noch eine kleine gut halb volle. Nun kann ich nämlich wieder mit der großen den Hauptkocher betreiben und die kleine bei Bedarf an den zweiten Kocher anschließen. Am Rückweg fuhr ich noch im Foodland vorbei und kaufte für Mittag ein, sowie das was ich gestern Abend vergessen hatte. Dinge wie Sonnencreme, Gewürze, Zahnpasta oder Duschgel gehen nun zur Neige und muss ich jetzt nachkaufen. Zu Mittag kochte ich mir ein Gemüse aus Bambussprossen, Lauch und Okra, ich kann davon einfach nicht genug kriegen! Nachmittags sortierte ich am Laptop die Bilder nach Brauchbarkeit und warf doppelte und misslungene heraus. Zwischendurch ging ich baden im Schwimmbecken. Außerdem tippte ich einige Zeit am Handy, da ich es mit dem Verfassen des Reiseberichts die letzten Tage nicht so genau genommen hatte. Nachdem es mir hier gut gefällt und ich noch genügend digitale Arbeit hatte, beschloss ich, morgen nochmal hier zu bleiben. Abends kochte ich Naturreis mit Geschnetzeltem. Eine zweite Portion kam in den Kühlschrank. Ich legte außerdem zwei große Wasserflaschen in den Gefrierschrank, damit sie mir unterwegs die Lebensmittel kühl halten. Abends telefonierte ich und sortierte weiter an den Bildern, den auf die Webseite kommt immer nur ein Teil der Fotos.






37.Tag:Do 02.11.23
km7603
2. Pausentag in Ceduna

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 37.Tag Nach dem Frühstück kümmerte ich mich wieder voll um die digitale Verarbeitung und zwischendurch ging ich baden im Schwimmbecken. Zu Mittag gab es Toast mit Rührei, dazu Eissalat, Gurken und Paprika. Nachmittags ging ich mal an den Strand. Es geht sehr flach ins Wasser und es gibt große Mengen an Seegras. Ich hätte den Steg vorgehen sollen. Er ist nicht nur für Boote, sondern auch für Schwimmer gemacht, die nicht ewig durch bewachsenes Flachwasser wollen. Anschließend ging ich zurück zum Schwimmbecken, um mich "nachzubaden". Zum Abendessen gab es eine große Portion Spaghetti Bolognese. Abends saß ich wieder in der Küche am Laptop. Auch wenn ich nicht fertig werde, fahre ich morgen weiter an der Küste entlang nach Süden.






38.Tag:Fr 03.11.23
km7603
Ceduna – Perlubie Beach

1

93km
16,4km/h
5:40h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 38.Tag Zeitig stand ich auf, packte die Übernachtungssachen zusammen und ging danach in die Küche zum Frühstück. Es gab Rührei mit Toast, Gurken und Salat, ich wollte nochmal die Infrastruktur der Küche nutzen. Die ganze Kühlware packte ich über zwei gefrorene Wasserflaschen nach rechts vorne unten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Wasser den ganzen Tag zum Auftauen braucht und damit die Kühlung bis abends gewährleistet ist. Doch selbst 3l kaltes Wasser ohne Eis wirken kühlend auf den Inhalt darüber. Die rechte Seite hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Tasche kaum direkte Sonnenstrahlung abbekommt.
Knapp zweieinhalb Stunden später fuhr ich wirklich los. Ich nahm die Hauptstraße B100 nach Port Lincoln. Es war ziemlich starker Gegenwind, sodass ich nur langsam vorankam. Nach 40km verabschiedete sich mal wieder das Handynetz - also das australische, denn meine deutsche SIM-Karte meldete nach wie vor volles Netz. Auf dem Weg wurde ich von einem Road Train überholt, der anschließend vor mir hielt. Der Fahrer spendierte mir ein Eiswasser und verwickelte mich in ein Gespräch. Er hatte mich in der Nullarbor-Region schon mal überholt. Er habe riesigen Respekt vor den Radfahrern. Er sei hauptsächlich zwischen Ceduna und Port Lincoln unterwegs. Sein dreihängriger LKW ist 42m lang und darf bis zu 110t wiegen. Es ging weiter auf de B100 nach Süden. Nachmittags verstärkte sich der Wind, sodass ich nicht mehr ewig fahren wollte. Ich sah Sanddünen nur unweit der Straße. Das Buschland schaut durchdringbar aus. Also erkundete ich die Gegend fußläufig. Unweit der Sanddüne fand ich auch einen geeigneten Platz zum schlafen. Doch als ich auf der Krone der Düne stand, sah ich, dass das Meer noch weit entfernt ist. Enttäuscht kehrte ich um und fuhr weiter. Dann versuchte ich es beim Perlubie Beach erneut. Hier ist ein einfacher Campingplatz eingezeichnet. Es gibt nur eine Toilette. Wie sich herausstellte, stehen hier Autos und Zelte direkt am Strand, also quasi im Windkanal. Ich wollte schon fast enttäuscht weiterfahren, da erkundete ich die Felsen rechts der Zufahrt. Der Wasserstand war gerade sehr niedrig, sodass man gut herumgehen konnte. Und gleich hinter den Felsen gibt es eine wunderschöne geschützte Felsenhöhle, ideal zum übernachten. Der Platz liegt hoch genug um nicht überflutet zu werden. Nach oben kann man auch direkt zur Straße. Ich richtete mich ein, ging baden (sehr flach, aber sandig) und wärmte mein Essen auf, das immer noch eiskalt war. Den Abend arbeitete ich weiter am Laptop am Reisebericht - da steckt ganz schöner Aufwand dahinter.






39.Tag:Sa 04.11.23
km7696
Perlubie Beach – Elliston

1

141km
17,7km/h
7:59h

Weitere Bilder am 39.Tag Auch heute wachte ich bald auf und war noch vor 8 Uhr auf der Straße unterwegs. Leider hatte ich erneut Gegenwind, da wird sich auch die nächsten Tage nichts ändern. In Streaky Bay legte ich eine kurze Pause ein. Ich kaufte ein paar Kleinigkeiten und cremte mich gegen die Sonne ein, während ich meine Elektrogeräte mit Strom versorgte. Der Ort hat ebenfalls eine schöne Uferpromenade mit Strand. Weiter ging es auf der Hauptstraße nach Süden. Das Gebiet ist stark landwirtschaftlich geprägt, allerdings mit Getreidefeldern größer als sie in der DDR waren. Pausen machte ich meist auf den Rastplätzen. Dort gibt es in aller Regel überdachte Tischgarnituren. Hinter Port Kenny hatte ich mal Glück. Ich kämpfte mit 17km/h mit voller Kraft gegen den Wind, da überholte mich ein Traktor mit 4m breitem Anhänger und setzte sich mit 25km/h vor mich. Einen solchen Windschatten kann ich nicht davonfahren lassen. Er fuhr die meiste Zeit mitten auf der Straße, nur bei Verkehr von vorne oder hinten wich er auf den Seitenstreifen aus. Nach entspannten 20km bog er ab. Auf meiner Haut hatte sich zwar eine schöne Schicht aus Sonnencreme, Schweiß und Staub gebildet, aber das war es mir Wert. Als ich zufällig mal wieder auf mein Handy blickte um neue Musik aufzulegen, stellte ich fest, dass ich wieder Netz hatte. Südlich von Colton hatte ich vor, mich am Walkers Rocks Campground niederzulassen, da sah ich links der Straße eine größere Zahl Pinien mit Wiese dazwischen, sowie ein Loch bzw eine Einfahrt durch den Zaun. Wenig später hatte ich einen geschützten Platz zwischen den Bäumen, ich brauchte nicht mal ein Zelt. Nachdem es sich hier um agrarisches Trockenland handelt, gab es auch kaum Ungeziefer, wie Ameisen oder Stechmücken. Ich duschte mich mit zwei Fahrradflschen und wärmte mir mein Essen auf. Mit den zwei Flaschen Eis konnte ich die Kühlung für über 24h in meiner rechten Vordertasche aufrechterhalten. Man muss aber dazusagen, dass es mit gut 20 Grad nicht extrem warm war und die rechte Seite meist im Südwesten kaum direkte Sonne bekam. Bevor ich mich schlafen legte, telefonierte ich noch ein wenig und surfte im Internet. Der Empfang war hier hervorragend.






40.Tag:So 05.11.23
km7837
Elliston – Port Lincoln

1

182km
17,7km/h
10:18h

Weitere Bilder am 40.Tag Heute stellt sich folgende Frage: schaffe ich es bis Port Lincoln oder nicht? 180km sind eine lange Strecke für einen Tag, vor allem wenn man noch Gegenwind bekommt. Andererseits erreiche ich dann einen "geschützten" Campingplatz, wo es nicht so viel ausmacht, wenn man in die Dunkelheit kommt. Ich werde es jedenfalls versuchen. In Elliston machte ich den ersten Kurzstopp für Wasser und Sonnencreme. Zwar geht es auch heute viel durch Ackerland, aber meistens ist die Straße mit Büschen gesäumt, die doch einigen Wind abfangen. Einige Streckenabschnitte sind jedoch Wald oder Buschland und etwas geschützter. Um 17 Uhr hatte ich noch 55km zu fahren und es war klar: ich fahre durch bis Port Lincoln. Ich rief den Caravanpark an, konnte jedoch nur auf den Anrufbeantworter sprechen. In Port Lincoln gab es noch eine Überraschung, nämlich einen richtigen Berg und noch einen kleinen Hügel unmittelbar vor dem Caravanpark. Aber das war mir lieber als das ewige Geradeaus bei ständigem Gegenwind. Um 20:15 Uhr erreichte ich den Caravanpark und ließ mich ca 100m von Küche und Sanitäranlagen nieder. Nach Zeltaufbau und Duschen gab es Pfannenkuchen mit eingebackenem Lauch und Zwiebeln. Ich hatte nicht mehr viel an Essen dabei, aber Pfannenkuchen ließen sich hervorragend machen. Es gab nämlich zwei große Pfannen in der Küche. Danach zog ich mich ins Zelt zurück.






41.Tag:Mo 06.11.23
km8019
Port Lincoln (Einkaufsfahrt)

1

6km
15,7km/h
0:23h

Weitere Bilder am 41.Tag Heute steht ein Pausentag auf dem Programm. Nach dem Frühstück meldete ich mich für zwei Tage bei der Rezeption an, danach benutzte die Waschmaschine und nachdem die Wäsche "online" war, fuhr ich in den 3km entfernten Coles. Dort gab es so viele Sonderangebote, dass ich den Laden mit zwei randvollen Fahrradtaschen und 130 Dollar verließ. Ich hatte mich nämlich entschieden, morgen und eventuell auch noch übermorgen hier zu bleiben und im Nationalpark zu wandern. Zurück am Caravanpark kochte ich mir Spaghetti mit Königskrabben in Tomaten-Zwiebel-Sahne-Soße mit geriebenen Käse obendrauf. Die zweite Hälfte wanderte sofort in den Gefrierschrank für unterwegs. Nachmittags schaffte ich es endlich, meinen Reisebericht bis zum 31.10., also bis zur Ankunft in Ceduna, weitgehend online zu stellen. Abends gab es frittierte Kartoffeln mit Bohnengemüse, dazu ein Rührei mit Zucchinischeiben. Mit riesigen Pfannen, Tischgarnituren und Gasherd macht das Kochen richtig Spaß.






42.Tag:Di 07.11.23
km8025
Wanderung im Westteil des Nationalparks

1

30km
19,6km/h
1:32h

Weitere Bilder am 42.Tag Bereits um 5 Uhr stand ich auf und machte mich ans Frühstücken und Zusammenstellen meiner Mittagsbrotzeit für unterwegs. Dann fuhr ich mit dem Fahrrad 15km bis zum Eingang des Nationalparks. Dort parkte ich und marschierte zunächst entlang der Salzlagune nach Süden. Am Tinah Beach ging der Wanderpfad auf einer sandigen Offroadpiste. Es ging ein beständiger leichter Wind von Süden und hatte 22 Grad, sodass es sich in der Sonne gut aushalten ließ. Zeitweise ging es auch direkt an steil abfallenden Felsen entlang. Dort machte ich im Sonnen- und Windschatten Brotzeit. Dann ging es ins Landesinnere und ich kam an der Clark Hut vorbei. Es ist eine kleine Hütte für ca 4 Personen und es gibt einen Regenwassertank, aber keine Toiletten. Weiter ging es nach Norden, bis ich zum Pillie Lake gelangte. Es handelt sich dabei um einen komplett ausgetrockneten Salzsee. Von dort führt ein Wanderung direkt entlang der Nordküste zurück zum Eingang des Nationalparks. Unterwegs gibt es viele schöne Plätze zum Zelten. Um kurz vor 18 Uhr war ich zurück am Fahrrad und bin laut Komoot 36km gewandert. Zurück am Caravanpark gab es Naturreis mit gebratenen Auberginen und Tomaten.






43.Tag:Mi 08.11.23
km8055
Wanderung im Nordosten

1

46km
21,2km/h
2:10h

Weitere Bilder am 43.Tag Auch heute fiel der Startschuss nochmal um 5 Uhr bei Dunkelheit und konnte bereits kurz vor 7:30 Uhr am Pillie Lake die Wanderung starten. Laut Komoot ist die heutige Tour 43km lang und dauert 11h, inclusive Pausen muss ich ungefähr mit dieser Zeit rechnen. Auf gutem und schönen Weg ing es zunächst nach Taylors Landing Beach, dann einige Zeit am Strand nach Norden bis zum Mc Laren Beach. Dann ging ich auf einem Fahrweg direkt zum Splading Cove Beach und kürzte die nördliche Landspitze ab. Dort ging ich baden. Ich hatte zwar keine Badesachen, war aber völlig alleine. Es ist überhaupt erstaunlich, dass ich heute noch keinen einzigen Menschen getroffen habe. Weiter ging es zum Woodcutters Beach und erreichte kurz vor 18 Uhr mein Fahrrad. Ich war also trotz mehrerer Pausen schneller als Komoots reine Wanderzeit auf dem mittleren Fitnessniveau "gut in Form". Zurück auf dem Caravanpark gab es die zweit Hälfte Bohnengemüse mit frittierten Kartoffeln, sowie einem Pfannenkuchen dazu.






44.Tag:Do 09.11.23
km8101
Port Lincoln – Cowell

1

185km
18,8km/h
9:51h

Weitere Bilder am 44.Tag Mit Südostwind und 23 Grad Maximum ist die Wetterprognose nicht wirklich schlecht. Bereits um 7 Uhr hatte ich den Caravanpark verlassen und verließ nach einem kleinen Einkauf im Coles die Stadt. Die ersten 30km war noch etwas Verkehr von der Stadt, dann dünnte es sich aus. Es ging wieder viel durch Agrarland, in Arno Bay legte ich einen längeren Stopp ein. Bis jetzt kam der Wind meist von der Seite, doch er drehte immer mehr südwärts. Daher entschied ich mich, heute noch möglichst weit zu fahren und morgen bis nachmittags zu pausieren. Morgen sind nämlich 38 Grad mit 38km/h Nordwind gemeldet, der gegen 16 Uhr auf West und schließlich auf Südwest drehen soll. Und so ließ ich mich vom Rückenwind bis 20km nördlich von Cowell unterstützen, wo ich erst kurz vor 20 Uhr im Buschland mein Innenzelt aufschlug. Nach einer kleinen Dusche gab es aufgewärmte Spaghetti mit Königskrabben und Streukäse. Dann zog ich mich ins Zelt zurück und telefonierte noch ein wenig. Der Empfang war grenzwertig.






45.Tag:Fr 10.11.23
km8286
Cowell – Whyalla (Extreme Hitze!)

1

78km
21,9km/h
3:34h

Weitere Bilder am 45.Tag Wie sich herausstellen sollte, ist der Boden ziemlich bevölkert mit Ameisen, vor denen man sich selbst und sein Essen in Sicherheit bringen muss. Ich telefonierte zunächst etwas mit einem Kollegen, bei dem es gerade späterer Abend war, dann gab es den Zeltabbau und das Frühstück. Vormittags tippte ich an meinem Reisebericht. Es war gut, dass ich nicht weitergefahren bin, denn es hatte bereits um 10 Uhr 32 Grad und es wehte sogar zwischen den Büschen ganz ordentlich - in diesem Fall zum Glück, denn so lassen sich diese Temperaturen ganz gut aushalten. Doch die Temperatur stieg und stieg weiter, laut meinem Fahrradtacho hatte es Mittags 42 Grad. Der Nordwind war wie ein Heißluftföhn. Mein Handy verweigerte wegen der hohen Temperatur die weitere Aufladung und die Lüfter des Laptops liefen auf Höchstleistung, obwohl ich ihm überhaupt keine nennenswerte Leistung abverlangte. Um 16 Uhr ging ich trotz der hohen Temperatur an den Start. Der Wind kam aus Westen und ich fuhr die ersten 10km nach Norden, danach nach Nordosten. Es machte trotz der Hitze Spaß, mit so geringem Aufwand so schnell voranzukommen. Doch ein Problem bekam ich dennoch: ich hatte nicht mehr genug Wasser, um vor Whyalla übernachten zu können. Als ich auf einer langen Geraden ein Wohnwagengespann entgegenkommen sah, hielt ich an und hielt meine beiden Fahrradflaschen hoch bzw winkte mit ihnen. Der Camper hielt sofort und ließ meine Flaschen auffüllen - vielen Dank für die Hilfe. Mit nun wieder 4,5l hatte ich genügend Wasser, um mich abzuduschen und ausreichend Trinkwasser bis morgen früh. Gut 10km vor Whyalla ließ ich mich um 19:45 Uhr in den Büschen nieder. Ich wäre bei der jetzigen Windlage gerne weitergefahren, aber es wird um 20:30 Uhr dunkel und außerdem bleibt der Südwind morgen weitgehend gleich. Es hatte immer noch 29 Grad, wurde aber ständig kühler. Vor allem kühlte jetzt der Wind wieder. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Tomatensoße und einem Rest Streukäse, der sich zu einem Klumpen vereinigt hatte. Ansonsten kann ich froh sein, dass ich so gut wie keine Lebensmittel dabei hatte, denn sie wären bei der Hitze schnell "gealtert".






46.Tag:Sa 11.11.23
km8364
Whyalla – Port Augusta – Kanyaka

1

167km
20,6km/h
8:07h

Weitere Bilder am 46.Tag Heute ist in Port Augusta starker Südwind bei 26 Grad Höchsttemperatur gemeldet, also ideal für mich. Die ersten 10km bis Whyalla hatte ich Seitenwind, doch dann ging die Post ab. Trotz anfangs leichter Steigung konnte ich mit 25-30km/h durchfahren bis Port Augusta. Die Stadt selbst ist wenig sehenswert. Im Coles nach der Brücke rechts kaufte ich für 150 Dollar ein. Ich wollte ja für einige Tage in die Flinders Range fahren und da gibt er vermutlich nicht viel zum kaufen.Danach machte ich im daneben liegenden Park Brotzeit und verstaute dabei das ganze Gepäck. In meine rechte Fronttasche packte ich die gefrorenen Königskrabben, das Sprudelwasser und anderes Obst und Gemüse, das kühl bleiben sollte. In den Wanderrucksack kam leichtes temperatur-unempfindliches Zeug wie Knäckebrot, Thunfisch oder Haferflocken. Mit gut 20kg mehr ging es durch die Vororte von Port Augusta. Der Wind kam nach wie vor aus Süden, d h hier seitlich von vorne. Er war so stark, dass ich gerade so die Spur halten konnte. Doch ab dem Abzweig auf die B83 war alles gut. Der Wind kam von hinten und ich erreichte trotz Steigung und extremer Beladung eine Geschwindigkeit um die 20km/h. Es war landschaftlich sehr abwechslungsreich. Kurz vor Quorn hatte ich die Passhöhe erreicht. Ich stellte fest, dass ich in Quorn ebenfalls alles bekommen hätte, aber ich musste nur Wasser nachtanken. Hinter Quorn geht es scheinbar endlos durch eine Ebene, die ich dank Rückenwind mit 30km/h rollenden durchfuhr. Auf halben Weg nach Hawker bei Kanayaka ging es über eine Brücke, die einen ausgetrockneten Fluss überquert. Mein Instinkt sagte mir, dass sie sich zum Übernacten eignet. Und so fand ich unter der Brücke tatsächlich einen sauberen, geschotterten und windgeschützten Platz. Ich duschte mich ab, breitete meine Picknickdecke aus und kochte mir die zweite Hälfte der Tortellini aus der Packung. Die Königskrabben, die zusätzlich in ein Handtuch eingewickelt waren, waren immer noch gefroren und das Gemüse immer noch kälter als die Umgebung. Morgen muss ich bald starten, um das Zeug bis mittags am Campingplatz im Kühlschrank in Sicherheit zu bringen. Es sind nämlich trotz Südwind wieder 36 Grad gemeldet, hier ist es einfach wärmer als an der Küste.






47.Tag:So 12.11.23
km8531
Kanyaka – Hawker – Wilpena

1

86km
17,8km/h
4:50h

Weitere Bilder am 47.Tag Um 5:15 Uhr wurde ich vom Handy geweckt, um 7 Uhr war ich auf der Straße. Der Wind kam aus Südosten, wehte also eher gegen als für mich, doch er war nicht so stark und die größere Herausforderung waren die Steigungen mit der übermäßig großen Beladung. Hawker ist nochmal ein netter Ort, in dem ich ebenfalls alles bekommen hätte. Ich wurde aber in Australien schon so von der Versorgungslage enttäuscht, dass ich in Port Augusta auf Nummer Sicher ging. In Hawker verließ ich die B83 und nahm eine "kleinere" Straße nach Nordosten, die sich aber weder in Ausbauzustand noch Verkehrsdichte unterschied. Auf einem Rastplatz machte ich Brotzeit und traf dort ein Auto mit Deutschen. Um meine Gemüsetasche kühl zu halten, befeuchtete ich den Stoff der Tasche immer wieder mit Wasser. Durch die Verdunstung wird der Umgebung Wärme entzogen, sodass es innen kühl bleibt. Um 13:30 Uhr erreichte ich das Wilpena Pound Ressort. Das Informationszentrum des Nationalparks war zugleich auch die Rezeption des Campingplatzes. Ich buchte zunächst mal 3 Nächte und zahlte dafür gerade mal 60 Dollar, Platz konnte ich selbst aussuchen. Außerdem bekam ich ein 10l-Wasserpack weil das Leitungswasser auf dem Campingplatz nicht trinkbar ist. Es handelt sich um ein richtiges Bushcamp. Der Platz liegt im Wald, zwischendrin gibt es immer wieder Grills mit Tischgarnituren. Ich postierte mich strategisch nahe der Küche in Richtung Sanitärhaus. Alles ist etwas einfacher als auf den bisherigen Caravanparks, aber sauber und ordentlich. Zu allererst brachte ich meine Kühlware in die Küche, denn mittlerweile hatte es 34 Grad, Höchstwert soll 36 sein. In der Tasche war es immer noch sehr kühl. Naja, die hohe Temperatur war nicht lange und alleine die beiden Wasserflaschen haben eine große Wärmekapazität, d h sie können viel Energie aufnehmen, ohne sich nennenswert zu erwärmen (da kommt doch wieder der Physiker durch...). Die Küche hat zwar keinen Herd und Töpfe (macht mir nichts, habe ich selber), aber dafür einen Schrank, in den man seine Lebensmittel verräumen kann, offenbar bin ich der einzige Nutzer. Nachdem alles verräumt und das Zelt aufgebaut war, fuhr ich zum Swimmingpool, der bei den Ferienwohnungen liegt. Etwas ungeschickt ist der Umstand, dass es weder Umkleiden noch Duschen in der Umgebung gibt. Man ist also gezwungen, verschwitzt bzw verdreckt ins Wasser zu gehen. Ich holte meine Fahrradflasche und wusch mir den groben Dreck herunter, bevor ich baden ging. Zurück am Campingplatz telefonierte ich noch ein wenig, dann war es Zeit zum Kochen. Es gab Königskrabben in Tomatensoße mit Spaghetti und Parmesan obendrauf. Abends bereitete ich noch meinen Wanderrucksack vor und zog mich nach einer Dusche ins Zelt zurück.






48.Tag:Mo 13.11.23
km8617
Wanderung zum Peak Mary

1

2km
15,0km/h
0:08h

Weitere Bilder am 48.Tag Auch heute stand ich zeitig auf, damit ich den Mary Peak noch vor der großen Hitze erreiche. Heute sind immerhin 32 Grad gemeldet. Nach ausgiebigen Frühstück ging es um 6:30 Uhr los. Am hinteren Ende des Zeltplatzes beginnt der Outside Trail. Er ist gut ausgeschildert und sogar mit Reflektoren versehen. Der Aufstieg ist teilweise sehr steil, zumindest für australische Verhältnisse. Aber insgesamt ging es ja nur von 550m auf 1170m hinauf, ein Kinderspiel verglichen damit was ich sonst wandere. Der Ausblick war großartig und ich konnte auch schon ungefähr sehen, wo ich hinlaufe. Die letzten 1,6km sind Wendepunktstrecke, danach ging es die andere Seite in den bewaldeten Talkessel hinunter. Bei meiner zweiten Brotzeit am Cooinda Camp versteckte ich eine kleine Wasserflasche, die ich heute nicht mehr brauche. Morgen werde ich zu den Wasserfällen wandern (die trocken sind...) und komme dort wieder vorbei. Der weitere Rückweg ist bretteben. 3km vor Wilpena kommt man an einem Haus vorbei, dort machte ich meine letzte Pause. Den weiteren Weg kann man beinahe als barrierefrei bezeichnen. Im Laden an der Rezeption holte ich mir nochmal eine 10l-Box, da ich nicht weiß ob ich die nächsten zwei Tage zu Öffnungszeiten dorthin komme. Außerdem kaufte ich weitere Milch und Sprudelwasser. Zurück am Zelt duschte ich mich ab und fuhr anschließend eine Runde zum Swimmingpool. Zwischendurch tippte ich an meinem Reisebericht. Zum Abendessen gab es Reis mit Bohnengemüse mit Tomaten. Ich werkelte noch ein wenig am Laptop und telefonierte, schließlich zog ich mich ins Zelt zurück.






49.Tag:Di 14.11.23
km8619
Wanderung zu den Malloga Falls

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 49.Tag Auch heute ging es zeitig in der Früh los. Ich nahm den selben Weg wie gestern auf dem Rückweg, erst durch das enge Tal und dann durch die geschützte Wilpena-Ebene. Am Cooinda-Camp deponierte ich einen Apfel, nachdem ich dort gestern bereits eine Flasche Wasser versteckt hatte. Dann ging es weiter zu den Malloga Falls. Bis zum Erreichen der Edeowie Gorge war der Weg ausgeschildert und in recht ordentlichem Zustand, ab hier muss man jedoch selber seinen Weg finden. Und so ging ich durch das trockene Flussbett immer weiter hinab, die Kulisse war großartig. Nach gut einer Stunde kommt man an einen größeren trockenen Wasserfall. Der Abstieg geht auf der rechten Seite und man muss schon etwas klettern. Beim kurz darauf folgenden Fall sah ich keine Möglichkeit, weiterzukommen. Ich kletterte wieder hoch (das geht deutlich leichter) und machte Brotzeit. Auf dem Rückweg erlebte ich auf einem Felsen eine regelrechte Bienen-Invasion und wurde einmal am Hals und zweimal auf der rechten Handoberseite gestochen. Zum Glück habe ich keine Allergie und mir ging es abgesehen von den Schmerzen durch die Stiche gut. Leider hatte ich nicht allzu viel Wasser zum Kühlen dabei. Zurück auf dem Cooinda-Camp holte ich mir das Wasser und den Apfel zurück und machte gleich Brotzeit. Zwei Stunden später erreichte ich wieder Wilpena und stoppte gleich am Swimmingpool. Dann ging es zum Zelt bzw in die Küche zurück. Dort werkelte ich weiter am Computer und machte mir zum Abendessen Pfannenkuchen mit eingebratenen Zucchini und Auberginen. Mit meinem Alu-Topfset geht das zwar nicht ideal, aber ich wollte mal das Mehl und die Eier verbrauchen.






50.Tag:Mi 15.11.23
km8619
Wanderung zur Bunyeroo-Schlucht

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 50.Tag Heute geht es in die andere Richtung entlang des Heysen-Trails nach Nordwesten. Ich war bereits um 6:15 Uhr unterwegs, da es laut Komoot heute 40km werden. Die Höchsttemperatur soll ähnlich wie gestern um die 30 Grad liegen. Während ich am Hals völlig beschwerdefrei war, hatte sich meine rechte Hand beinahe auf das Doppelte vergrößert. Sie fühlte sich heiß an und die Haut spannte. Sonst ging es mir aber gut und ich laufe ja nicht auf den Händen! Es half am meisten, die Hand senkrecht nach oben zu halten. Der Weg geht zunächst leicht aufwärts und nach Erreichen des Sattels leicht hinunter. Nennenswerte Steigungen gab es nicht, es ging gie ganze Zeit in einem bewaldeten Tal. Am Wilcolo Camp versteckte ich eine große Wasserflasche, von der ich bereits ein wenig getrunken hatte, und einen Apfel. Hier gibt es im Gegensatz zum Cooinda-Camp eine Toilette und einen Regenwassertank. Die weiteren 10km marschierte ich auf einem Fahrweg durch lichten Wald. Dann kam ich am Wanderparkplatz der Bunyeroo Gorge, auf dem kein einziges Auto stand. Die 4km Pfad durch die Schlucht waren zwar schön, aber im Vergleich zur gestrigen Schluchtwanderung langweilig. Der Rückweg war abgesehen von einer kleinen Abkürzung am oberen Ende des Tales derselbe. Durch die Hitze wurde meine Hand noch dicker. Regelmäßiges Befeuchten und Hochhalten halfen ein wenig. Am Wilcolo Camp gab es Wasser, Nutellabrot und Apfel. Mich wundert es, dass ich nicht schon früher darauf gekommen bin, einen Teil der Verpflegung bei Wendepunktstrecken irgendwo zurückzulassen. Abgesehen von meiner rechten Hand erreichte ich wohlbehalten um 16:15 Uhr den Campingplatz. Ich werkelte wieder ein wenig am Computer und kochte mir Thunfisch mit Karotten, Zwiebeln, Lauch, Sahne, Tomatenmark mit den Spaghetti von vorgestern. Morgen werde ich es mal etwas ruhiger angehen lassen, vielleicht erholt sich dann auch meine Hand schneller.






51.Tag:Do 16.11.23
km8619
Wanderung zum Mount Ohlssen (vormittags)

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 51.Tag Ich wachte gegen 6 Uhr auf und führte als erstes ein Telefonat mit einem Kollegen. In Deutschland ist es gerade 20:30, also eine gute Zeit zum Telefonieren. Nach dem Frühstück brach ich zum Mount Ohlssen Bagge auf. Der einfache Weg beträgt etwa eineinviertel Stunden, sodass ich bis mittags wieder zurück bin. Der Weg geht steil hinauf, ist aber gut ausgebaut und markiert. Am Gipfel wurde ich mit herrlicher Aussicht in alle Richtungen belohnt. Am Rückweg kaufte ich im Laden ein und kochte mir anschließend Hackfleisch mit Mais, Zwiebeln und Tomaten, dazu gab es aufgewärmten Reis. Nachmittags arbeitete ich weiter am Laptop. Neben meinem Reisebericht war auch der Jahresbereicht aus der Wasserwachtjugend fällig. Zum Abendessen gab es Reis mit Bohnengemüse, aufgewärmt in der Mikrowelle.






52.Tag:Fr 17.11.23
km8619
Wanderung zum Bridle und Black Gap

1

10km
18,2km/h
0:33h

Weitere Bilder am 52.Tag Heute steht eine große Wanderung nach Süden an. Nachdem ich schon mehrfach durch das enge Tal in den Kessel von Wilpena gewandert bin, nahm ich heute das Fahrrad und fuhr damit die ersten 4,5km. Eigentlich ist das Radfahren hierher verboten, aber um 6:15 Uhr muss mich erstmal jemand finden. Der Weg ist zwar nicht asphaltiert, aber doch gut fahrbar. Kurz nach dem Abzweig auf den Bridle Gap versteckte ich mein Rad in die Büsche und marschierte los. Die ersten 4km verlaufen noch durch den Kessel und hätte ich ohne weiteres noch fahren können. Dann geht es steinig bergauf zum Bridle Gap. Von dort aus hat man eine traumhafte Aussicht nach Süden - und auch wieder ein Handynetz, das ich nutzte, um meine Tante in Kalifornien anzurufen. Ich habe auch unbegrenzt Freiminuten nach USA. Nun geht es steil bergab und schließlich noch über einen weiteren Pass, den Black Gap. Im weiteren Verlauf durchquert man eine "Schlucht", die immerhin sehenswerter ist als die Bunyeroo-Schlucht von vorgestern. Ein kurzes Stück folgte ich einer Straße nach links, bevor der Heysen-Trail wieder rechts abbiegt. Wenig später kommt man an einer überdachten Bank mit Wassertank vorbei, zelten darf man hier aber nicht. Die hier zunächst agrarisch geprägte Landschaft geht wieder mehr in Wald über und es geht bergauf. Kurz vor dem Sattel musste ich leider zeitbedingt umkehren, um rechtzeitig zurückzukehren. Eine unterschätzte Herausforderung auf dem Rückweg war der Bridle Gap am Nachmittag in voller Sonne. Hier spielte ich ausnahmsweise mal etwas Musik beim Laufen ab. Oben holte ich meine halbvolle Wasserflasche und den Apfel aus den Büschen, was ich morgens hier deponiert hatte. Die letzte Stunde zum Fahrrad war schnell geschafft. Zurück am Campingplatz gab es nach einer ausgiebigen Dusche Spaghetti mit aufgewärmter Thunfisch-Bolognese. Nun habe ich im Gefrierschrank noch eine Portion Königskrabben in Tomatensoße und Hackfleisch mit Mais. Beides geht morgen, unterstützt von zwei großen gefrorenen Wasserflaschen mit auf die Reise und kann langsam auftauen und dabei Käse und Gemüse kühlen.






53.Tag:Sa 18.11.23
km8629
Wilpena – Quorn – Stony Creek Camp

1

170km
19,7km/h
8:37h

Weitere Bilder am 53.Tag Um 4:30 ließ ich mich wecken, sodass ich um 6:45 den Campingplatz verlassen konnte. Mein Ziel war nämlich der 175km entfernte Longhill Camp im Mount Remarkable Nationalpark. Der erste Teil begann recht vielversprechend. Der Wind kam aus Osten und ich fahre nach Südwesten. Nach einer kurzen Pause in Hawker ging es weiter. Auf der halben Strecke nach Quorn drehte der Wind auf Süd. So kam ich nur noch mit Anstrengung auf 20km/h, aber im Vergleich zu manchen Tagen auf der Nullarbor-Strecke war es ein Kinderspiel. In Quorn kaufte ich ein und machte anschließend im Park nahe des ehemaligen Bahnhofes Mittagspause. Ich fand auch eine Steckdose für mein Handy, denn die nächsten Tage werde ich keine Stromversorgung haben. Die nächsten 40km nach Wilmington waren windbedingt nicht die allerleichtesten, aber ich kam dennoch ganz gut voran. In Wilmington nahm ich die B82 nach Südosten.In einem Park machte ich nochmal Pause und füllte alle Wasserspeicher auf. Auf den Wanderzeltplätzen gibt es nämlich in der Regel nur Wasser aus Regentanks. Zu meinem geplanten Zeltplatz Longhill Camp waren es noch 14km und dabei 400m Höhe. Mich machte eine Google-Rezension misstrauisch, die besagt, dass dort mittlerweile Zelten verboten sei. Als ich gerade in den Nationalpark hineingefahren war, stand der Stony Creek Track ausgeschildert. Laut Google gibt es auch hier einen Zeltplatz, zu dem es nur 2,2km ebener Schotterweg waren. Und so fuhr ich dorthin. Das heißt, etwa die Hälfte musste ich wegen zu vielen Steinen schieben. Unmittelbar 100m vorher war ein Schlagbaum mit der Info, dass alle Einrichtungen von Mambray Creek geschlossen seien (das wusste ich bereits, deswegen bin ich hierher gefahren), der Nationalpark aber grundsätzlich offen. Ich wuchtete mein Fahrrad darüber und fand am Zeltplatz ein 3x3m großes Holzpodest und ein Blechdach mit Wassertank vor, mehr nicht. Aber das reicht mir. Ich baute mein Zelt auf, duschte mich ab und wärmte mir mein Abendessen auf. Es gab Königskrabben mit Spaghetti. Es war immer noch ein leichter Frostkern vorhanden, so gut waren sie gekühlt. Handyempfang gab es keinen, sodass ich auf Telefonate verzichten musste.






54.Tag:So 19.11.23
km8799
Wanderung zur Alligator Gorge

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 54.Tag Nach einer angenehmen Nacht verließ ich mit der Morgendämmerung kurz nach 5:30 Uhr das Zelt. Als Toilette hatte ich ein großes Loch gegraben, das ich bis zum Ende meines Aufenthaltes offen lasse. Kurz nach 7 Uhr marschierte ich den Stony Track los. Alternativ hätte ich auch den hier abbiegenden Heysen Track nehmen können, aber ich hatte genügend Zeit für den längeren Weg. Nach einigen Kilometern auf und etwas auf und ab bog ich links ab in Richtung Alligator Gorge. Nach einem halben Kilometer geht es erneut nach links auf den Wanderweg, der mitten durch die Schlucht führt. Die Schlucht selbst war bisher das Highlight aller Wanderungen in Australien. Sie ist mehrere Kilometer lang und stellenweise nur 2m breit. Hier traf ich auch mal wieder auf andere Leute, dann man kann bequem bis kurz vor die Schlucht mit dem Auto fahren. Am Picknickplatz oberhalb gibt es nur eine Toilette, aber kein Wasser. Der Longhill Camp ist zwar nicht gesperrt, aber abgesehen von einem Holzpodest gab es hier überhaupt nichts, lediglich die Zufahrt mit dem Fahrrad wäre einfacher gewesen. Weiter ging es nach Süden. Am Kingfisher Flat Camp legte ich eine längere Pause ein. Dort gibt es Toiletten und Wassertanks. Von dort nahm ich den Fricks Track, etwas enttäuschend, es ist ein breiter Fahrweg ohne Besonderheiten. Auch der Battery Track ist breit und gerade, bietet aber immerhin schöne Ausblicke in beide Richtungen. Über den Stony Creek Track kam ich schließlich gegen 18 Uhr zum Zelt zurück. Zum Abendessen gab es Hackfleisch mit Mais, dazu Reis.






55.Tag:Mo 20.11.23
km8799
Wanderung zur Hidden Gorge

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 55.Tag Heute steht eine große Wanderung auf dem Programm, also startete ich zeitig noch vor 7 Uhr. Zunächst ging es den Heysen Trail und dann auf der Straße bis zum Parkplatz der Alligator Gorge. Nach 2:10 Stunden machte ich im Kingfisher Flat Camp erste Pause. Weiter ging es nach Süden und anschließend nach rechts durch die Hidden Gorge hinauf zum Battery Track. Es handelt sich um eine eindrucksvolle Schlucht in der es eng zwischen roten Felsen durchgeht. Oben am Battery Track gibt es einen Aussichtspunkt, der eigentlich gesperrt ist. Man muss aber nur die Leitersprossen auf der anderen Seite ein Stück nach oben und sich dann zwischen zwei Sprossen auf die andere Seite durchquetschen - ich bin ja nicht dick. Danach kann man bequem und sicher wie auf einer Brandschutztreppe hochsteigen. Der Ausblick lohnt sich jedenfalls. Nach einem kurzen Stück breiten Fahrweg geht zweigt wieder ein schmaler Wanderweg ab, der hinunter zum aktuell geschlossenen Besucherzentrum führt. Etwa 1km vorher kommt man auf den Fahrweg, der mich wieder über das Hidden Camp zur Alligator Gorge führt. Im Gegensatz zur Flinders Range gibt es hier gefühlt fast an jeder Kreuzung einen Regenwassertank. Die Alligator Gorge durchwanderte ich den unteren Teil, der am schönsten ist, ein zweites Mal. Ich hatte noch die notwendige Zeit. Am Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht machte ich meine letzte Pause. Auf dem Rückweg telefonierte ich einige Zeit, hier gab es Netz. Um 19:15 Uhr erreichte ich den Zeltplatz und kochte mir gebratene Zucchini mit viel Zwiebeln und Knoblauch, dazu den Reis von gestern. Heute war der erste Tag, an dem ich keinen einzigen Menschen angetroffen hatte. Das liegt hauptsächlich daran, dass das Besucherzentrum Mambray Creek derzeit geschlossen ist und die Alligator Gorge weder um 8 Uhr morgens noch um 18 Uhr besonders frequentiert ist.






56.Tag:Di 21.11.23
km8799
Stony Creek – Yacka

1

121km
16,8km/h
7:11h

Weitere Bilder am 56.Tag Kurz vor 8 Uhr verließ ich den Zeltplatz. Als ich auf die Nationalpark-Zufahrtsstraße kam, sah ich den Hinweis, dass der Heysen Trail von November bis April wegen Waldbrandgefahr gesperrt ist - naja, zu spät! Aber es war keine Hochrisikozeit. Kaum war ich auf der Hauptstraße, wurde ich auch schon von einem kontinuierlichen Gegenwind empfangen. Auf der B82 ging es mit Pausen in Melrose, Wirrabara, Laura und Gladstone nach Yacka. Es sind alles schöne überschaubare Orte mit netten Parks. Die letzten 30km hatte ich extremen Wind von vorne. In Yacka ging ich auf den Campingplatz. Es gab heiße Duschen, Toiletten und Tischgarnituren. Man musste eine Nummer wählen, um sich anzumelden. Der Wärter kam, nahm die 15 Dollar und teilte mir den Code für die Dusche mit. Zum Abendessen gab es Königskrabben mit Nudeln und Parmesan. Abends buchte ich gleich für übermorgen ein Hostel in Adelaide für zwei Nächte.






57.Tag:Mi 22.11.23
km8920
Yacka – Adelaide

1

186km
17,4km/h
10:40h

Weitere Bilder am 57.Tag Zeitig stand ich auf, denn es war weiterhin Gegenwind gemeldet und der ist in den ersten Stunden des Tages in der Regel am schwächsten. Doch heute blies er schon kräftig am Morgen. Abgesehen von kürzeren Bahnradweg-Abschnitten fuhr ich auf der B82. Der Verkehr war nicht der Rede wert. Der Wind drehte etwas auf Ost und hatte ihn von der Seite, ja teilweise sogar von schräg hinten. In Rhynie war die Entscheidung gefallen, ich fahre heute noch bis Adelaide und buchte beim Hostel noch einen Tag dazu. Die letzten 40km vor Gawler war spürbar mehr Verkehr. In Gawler machte ich eine Pause, dann ging es weiter auf einer Nebenstraße etwas westlich der Hauptstraße. Und so gelangte ich auf meist kleineren Straßen bis ins Zentrum von Adelaide und erreichte um 21 Uhr das Hostel. Ich bekam ein 6er Zimmer, das mit insgesamt 5 Personen belegt war. Nach einer erfrischenden Dusche nahm ich meine zwei Essenstaschen in die Küche und wärmte mir die Nudeln mit den Königskrabben auf. Die Küche und der angrenzende Aufenthaltsbereich sind großzügig ausgelegt. In der Küche gibt es Kärtchen zum Beschriften der Lebensmittel. Es wirkt alles sehr sauber und ordentlich. Nach dem Essen führte ich noch ein paar Telefonate nach Deutschland, dann zog ich mich reichlich spät ins Bett zurück.






58.Tag:Do 23.11.23
km9106
Adelaide und Wanderung im Morialta Park

5

39km
17,3km/h
2:15h

Weitere Bilder am 58.Tag Um 7:30 stand ich auf und ging zum Frühstücksbuffet. Ich hatte es für heute für 12 Dollar dazugebucht, nachdem ich selber nichts mehr hatte. Überragend war das Angebot nicht, aber man konnte sich satt essen. Leider gab es keine Nutella oder was Vergleichbares. Während des Frühstücks studierte ich Wanderführer, Reiseführer und Wetterbericht. Aktuell regnete es, aber es war weitgehend trocken für heute gemeldet, sodass ich eine Wanderung östlich der Stadt unternehmen konnte. Ich hatte kaum gepackt, da schüttete es erneut. Und so machte ich nur eine Fahrt bis zum nächsten Supermarkt und wurde dabei schon ziemlich nass. Gegen 15:30 ließ der Regen tatsächlich nach und ich startete nach Osten zum 12km entfernten Morialta Nationalpark. Es ging auf schnurgeraden rechtwinklig angelegten Straßen durch die Stadt bis zum Eingang des Parks. Von dort wanderte ich auf gut ausgebauten Wegen für eineinhalb Stunden durch die Natur. Es gibt Wasserfälle mit vorhandenem Wasser. Angeblich versiegt das Wasser gegen Weihnachten. Es ist erstaunlich, wie nah man neben einer Millionenstadt in so unberührte Natur kommt. Leider tröpfelte es schon wieder, aber viel war es nicht. Der Rückweg zum Hostel war schnell geschafft. Zum einen ging es bergab, zum anderen wusste ich bereits den Weg. Zurück im Zimmer stellte ich fest, dass wir nur noch zu zweit waren. Nach dem Duschen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit Gemüse. Ich hatte reichlich eingekauft. Den Abend ließ ich zusammen mit anderen Deutschen im Aufenthaltsraum ausklingen. Gegen Mitternacht legte ich mich schlafen. Draußen regnete es in Strömen und auch morgen soll es nass bleiben.






59.Tag:Fr24.11.23
km9145
Adelaide: Besuch des Botanischen Gartens

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 59.Tag Heute mache ich mein eigenes Frühstück, ich hatte mehr als genug zum Essen da. Den Vormittag verbrachte ich am Laptop. Nach Bohnengemüse mit Instant-Nudeln zu Mittag ging ich in die Stadt. Das Zentrum ist komplett rechtwinklig angelegt und sehr autogerecht. Doch es gibt auch eine Fußgängerzone, in der doch einiges los war. Viele Geschäfte hatten Weihnachtsdekoration. Dabei hatte es gut 20 Grad. Das quirlige Treiben bin ich nach gut 7 Wochen Outback bzw ländlichen Raum nicht mehr gewohnt. Städte mit über 5000 Einwohner waren bisher schon große Zentren - meinem Wissen nach waren das nur Esperance, Port Lincoln und Port Augusta auf meinem Weg. Dann ging es in den Botanischen Garten. Der Eintritt ist erstaunlicherweise frei, nur in ein Gewächshaus muss man Eintitt bezahlen. Doch leider kam ich dorthin wenige Minuten vor der Schließung, sodass es sich nicht mehr lohnte. Auf dem Rückweg machte ich noch einen kleinen Einkauf im Coles. Es handelt sich um einen richtigen Stadtsupermarkt mit Rolltreppen in den Untergrund, nur Einkaufskörben und Selbstbedienungskassen. Preise und Angebot sind jedoch wie anderswo auch. Zurück am Hostel gab es Nudeln mit gebratenem Lachs und Gemüse. Den Abend formatierte ich weiter an meinem Reisebericht, zwischendurch unterhielt ich mich mit anderen Leuten. Ein Hostel ist schon eine sehr kommunikative Einrichtung. Aber zum Schlafen ist mir ein eigenes Zelt oder Zimmer lieber.






60.Tag:Sa25.11.23
km9145
Adelaide – Deep Creek Nationalpark (Trig Camp)

3

109km
14,5km/h
7:30h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 60.Tag Zwischen Aufstehen und Losfahren vergingen gut zwei Stunden. Ich hatte doch etwas mehr Lebensmittel einzupacken als erwartet. Ich verließ die Stadt nach Süden, der Weg war nicht schwer zu finden. Über die A13 und B23 ging es über Myponga nach Normanville. Dort kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten und fuhr weiter nach Delamere. Hier ist man wieder auf dem Land und die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Natürlich kam der Wind ausgerechnet aus Westen, also gegen mich. Sonst kam er immer aus Osten. Auf der Toilette in Delamere hätte ich alle meine Flaschen füllen wollen, aber hier gibt es nur Regenwasser aus Tonnen, wie am Zeltplatz selbst. Die letzten 10km waren hart: erst den Berg hinauf und dann eine Piste zum Zeltplatz, dem Trig Campground. Wie ich bereits vorher wusste, muss man für 25 Dollar pro Nacht einen nummerierten Platz buchen. Dafür dass es weder Strom noch Duschen oder Küche gibt, ist das ganz schön viel, auch wenn der Platz mitten in der Natur liegt. Aber ein Camper erlaubte mir, mein Zelt mit auf seinen Platz zu stellen, denn es waren ja bis zu 8 Personen pro Platz erlaubt. Ich stand genau zwischen dem überdachten Picknickplatz und dem Toilettenhaus. Nach einer Dusche aus ein paar Flaschen gab es den aufgewärmten Fisch mit Nudeln. Die Überdachung war absolut nötig, denn es regnete immer wieder ein wenig und hatte keine 15 Grad mehr. Mit langer Kleidung und zwei Paar Socken übereinander ließ es sich aber ganz gut aushalten.






61.Tag:So26.11.23
km9254
Wanderung zum Tunkallila Beach (ostwärts)

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 61.Tag Gut ausgeschlafen machte ich mich ans Frühstück. Dann brach ich auf. Es ging auf dem Heysen-Trail (ja, den gibt es hier immer noch!) parallel zur Küste nach Osten. Der Weg verläuft geschützt durch Urwald, sodass ich das erneut einsetzende Nieseln gar nicht merkte. Am Tappanapa-Aussichtspukt hatte ich wieder gute Sicht nach Osten auf meine weitere Wanderroute. Auch hier nahm ich hinwärts einen anderen Weg durch das Landesinnere. Als ich mal hinreichend Internet hatte, buchte ich noch die nächsten zwei Nächte für den Zeltplatz. Als ich den Tunkallila Beach erreicht hatte, war die Zeit zum Umkehren gekommen. Den Rückweg nahm ich den Pfad direkt an der Küste entlang. Er verlief exponierter und bot mehr Aussichten, war aber auch anstrengender zum Gehen. Um 18 Uhr war ich wieder am Zeltplatz und hatte eine Überraschung: Neben mir hatte sich eine größere Gruppe aus Nepal niedergelassen, die heute hier einen Geburtstag feiern. Sie warnten mich gleich vor, dass es lauter werden könnte. Nach der obligatorischen Dusche gab es Reis mit Okra-Gemüse in Tomatensoße. Gegen 21 Uhr zog ich mich ins Zelt zurück. Zwar waren sie vorher beim Grillen laut gewesen, aber nun sitzen sie mit Gitarrenmusik am eigentlich verbotenen Lagerfeuer.






62.Tag:Mo27.11.23
km9254
Wanderung zum Cobbler Hill Beach (westwärts)

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 62.Tag Zeitig brach ich nach Westen auf. Bis zum Cobbler Hill Camp ging es auf dem Heysen-Trail, dann nahm ich den Weg auf der Straße. Vorher kam ich am reinen Wanderer-Campingplatz Eagle Waterhole vorbei. Es ist eine extrem gepflegte und nagelneue Anlage mit Küchenraum und USB-Ladeanschluss. Dem Fahrweg nach zu urteilen, der dorthin führt, hätte ich auch mit dem Fahrrad hinfahren können.
Am Strand stößt man wieder auf den Heysen-Trail, dem ich ein ganzes Stück noch folgte. Er führt bis zum Fähranleger nach Kangaroo Island und geht auf der Insel weiter. Irgendwann war aber die Zeit zum Umkehren gekommen. Den Rückweg nahm ich komplett den Heysen-Trail am Meer entlang. Kurz vor dem Eagle Waterhole Camp nahm ich noch den Pfad zur Küste. Er ging verschlungen in einem trockenen Flussbett durch dichten Urwald. Leider war er so zugewachsen, dass ich nach 20 Minuten umdrehte, weil ich mich nicht für einen Stichweg zu einem Strand völlig zerkratzen wollte. Am Eagle Waterhole Camp holte ich meine zurückgelegte Wasserflasche und den Apfel aus dem Versteck und machte meine letzte Rast. Zurück am Trig Camp gab es Pfannenkuchen mit frischem Gemüse. Als Nachbarn hatte ich einen Spanier, der seit einem Jahr in Australien in seinem Jeep lebt und Gelegenheitsjobs macht. Wir hatten einen schönen gemeinsamen Abend. Nachdem nachts und morgen vormittags Dauerregen gemeldet ist, stellte ich Fahrrad, Zubehör und Zelt (verbotenerweise) mit Einbruch der Dunkelheit in die Picknickhütte.






63.Tag:Di28.11.23
km9254
Deep Creek Nationalpark – Mittleton

4

70km
16,7km/h
4:11h

Weitere Bilder am 63.Tag Wie zu erwarten regnete es weit in den Vormittag hinein, doch mein gesamtes Zeug war ja im geschützten trockenen Bereich. Nach Frühstück und Packen formatierte ich am Laptop weiter am Reisebericht und brach um 12 Uhr auf. Der Weg war weitgehend trocken, doch an einer Stelle ging es durch aufgeweichten roten Lehmboden und vom Schwarz meines Fahrrades war nicht mehr viel zu sehen. Insbesondere der Schlamm unter den Schutzblechen ging kaum heraus. Bitter war vor allem, dass es nur eine solche Stelle war. Auf der B37 ging es nach Port Harbor. Natürlich bläst heute der Wind wieder aus Osten, aber zum Glück ist die Region ziemlich bewaldet. Im Coles von Port Harbor machte ich einen größeren Einkauf, lud meine Powerbank und tankte Wasser. Im Bunnings nebenan versuchte ich es mit einer Gaskartusche, doch sie hatten keine. In Middleton verließ ich die Küstenstraße ins Landesinnere und nur 1km später fand ich eine freie Zufahrt zwischen zwei Feldern, wo zahlreiche Bäume und Büsche standen. 200m weg von der Straße im Sichtschutz von Eukalyptusbäumen baute ich mein Zelt auf. Auf der windabgewandten Seite ließ ich das Außenzelt komplett offen und breitete die Decke mit dem Essen direkt davor aus. So war es in Bodennähe völlig windgeschützt. Dass ich nicht schon eher darauf gekommen bin! Zum Essen gab es Tortellini mit gebratenen Zucchini und Zwiebeln.






64.Tag:Mi29.11.23
km9324
Mittleton – Wellington – Meningie

1

125km
17,7km/h
7:04h

Weitere Bilder am 64.Tag Km9324 488.29h Die ersten 80km bis Wellington gingen sehr schnell, denn der Wind kam von Südwesten und ich fuhr nach Osten. Ich nahm den Weg über Milang und Tolderol, also möglichst nahe dem Lake Alexandrina. Etwa 10km waren nicht asphaltiert, aber dennoch gut zu fahren. Solange keine 4WD-Warnung kommt, bedeutet dies, dass die Straße mit normalem PKW befahrbar ist - ähnlich wie zum Zeltplatz im Deep Creek. In Wellington quert man den Fluss mit einer Fähre, die erstaunlicherweise kostenlos war. Andere Autofahrer sagten mir, das wäre immer so in Südaustralien, wenn es in näherer Umgebung auch (kostenlose) Brücken gibt. Doch nach der Fähre ging es auf der B1 nach Süden, also voll durch den Gegenwind. So einen starken Gegenwind hatte ich bisher nur zwischen Balladonia und Caiguna in den Nullarbor Plains. Gegen 18:45 erreichte ich Meningie, wo ich zunächst im Foodland ordentlich einkaufte. Dann ging ich im See baden. Es war sehr flach, aber kein Salzwasser. Auf den Picknickplätzen kochte ich mir Spaghetti Bolognese, während meine Powerbank in der Toilette zum Aufladen war. Leider war es bereits 20:30, bis ich aufbrechen konnte und es war bereits sehr düster und schwer, einen Platz zu finden. Gleich kurz nach dem Ort zweigt ein Fahrweg zum Flugplatz ab. Kurz vor der Einfahrt zweigt erneut ein Weg ab, der an einem Zaun endet. Dort war aber genug Platz, nun bereits bei fast völliger Dunkelheit das Zelt aufzubauen. Nach einem kurzen Telefonat legte ich mich schlafen.






65.Tag:Do30.11.23
km9449
Meningie – Kingston

1

149km
16,1km/h
9:15h

Weitere Bilder am 65.Tag Km9449 495.33h Leider änderte sich an der Windsituation nichts, selbst am Morgen hatte ich ein regelrechtes Gebläse gegen mich. Immerhin gab es auch ein paar geschützter Abschnitte zwischendrin. Den Hinweis "No service 145km" hatte ich am südlichen Ortsende von Meningie gestern Abend offenbar nicht ernst genug genommen. Die Straße führt tatsächlich durch kaum besiedelte Küstenregion und es gab auch keine einzige Wasserstelle. Zwar hatte ich gerade genug Wasser für den Tag, brauchte aber zusätzlich ca 3l zum Duschen und für sonstiges. Daher musste ich über Kingston hinausfahren und ließ mich am südlichen Ortsende zwischen ein paar Bäumen nieder. Zwar waren hier noch Häuser in Sichtweite, aber es wurde ohnehin gleich dunkel. Wenig später gab es die aufgewärmte Bolognesesoße mit Spaghetti von gestern.






66.Tag:Fr01.12.23
km9598
Kingston – Millicent

1

113km
16,3km/h
6:55h

Weitere Bilder am 66.Tag Zumindest die ersten zwei Stunden hielt sich der Gegenwind in Grenzen. Im Foodland von Robe tätigte ich einen größeren Einkauf. Da man sich vor dem Laden gut hinsetzen und zugleich Handy und Powerbank einstecken kann, dehnte ich die Pause etwas aus und studierte im Rother Wanderführer meine nächsten Ziele. Denn aktuell fahre ich aufs Geradewohl nach Süden die Küste entlang. Weiter ging es gegen den Wind nach Beachport. Wie es der Name sagt, gibt es einen schönen Sandstrand, aber bei 18 Grad und beinahe Sturm ist er nicht wirklich attraktiv. Immerhin gibt es eine öffentliche Toilette mit Trinkwasser, dessen Gebäude guten Windschutz bietet. In Rendelsham kam ich fast in Versuchung, mitten im "Dorf" unter der Überdachung des Rastplatzes zu nächtigen, fuhr aber dann doch weiter. Jede Nacht, die ich outdoor ohne Zelt verbracht hatte, gab es irgendein Problem. Leider ist diese Region sehr landwirtschaftlich genutzt und wie in Australien üblich komplett abgezäumt. Doch schließlich kam doch noch ein aufgelassener Steinbruch. Hinter einem Erdwall zwischen ein paar Pinien fand ich einen schönen windgeschützten Platz mit Weitblick auf das Weideland. Die Kühe hinter dem Zaun sahen mir erstaunt zu. Zum Essen gab es Tortellini in Sahnesoße.






67.Tag:Sa02.12.23
km9711
Millicent – Piccaninnie Pond

1

99km
15,3km/h
6:29h

Weitere Bilder am 67.Tag Die ersten 30km gingen vergleichsweise zügig, denn der Wind war schwach. Um kurz vor 10 Uhr kam ich an den Tantanoola Caves vorbei. Die voll erschlossene Tropfsteinhöhle öffnete gerade und ich konnte sie besichtigen. Sie war zwar nicht sehr groß, hatte aber eindrucksvolle Formationen. Anschließend nahm ich noch den Rundweg oberhalb der Höhle und hate Ausblick auf das ganze Tal. Danach machte ich erste Brotzeit. Während der ganzen Zeit wurden Laptop und Powerbank mit Strom gefüttert. Man merkt es schon, wenn man tagelang abends keine Steckdose zur Verfügung hat! In Mount Gambier fuhr ich zielstrebig zum Bunnings Baumarkt, da ich bereits im Vorfeld in Erfahrung gebracht hatte, dass er Gaskartuschen hat - ich fand sie zielstrebig im Gang 33. Im Woolworth nebenan stockte ich meine Essensvorräte auf. Auch hier gab es eine Steckdose für meine Powerbank. Weiter ging es mitten durch die Stadt nach Süden auf die C192 nach Nelson. Wenige Kilometer vor der Staatengrenze verwickelte mich ein haltender Autofahrer in ein Gespräch und empfahl mir dringend den Besuch des hier abzweigenden Piccaninnie Pond. Es handelt sich um einen sehr tiefen Süßwassersee mit glasklaren Wasser, dessen Fluss ins Meer mündet. Er hatte nicht zu viel versprochen. Zwar war Baden verboten (wozu dann ein Steg mit Badeleiter?!), aber dafür war der Strand und die Mündung umso schöner. Ich zog mir sofort Badehose an und stürzte mich ins Wasser. Es war relativ wenig Wìnd und es war ein breiter Sandstrand. Zunächst ließ ich mich im Meer von den Wellen überrollen, danach befreite ich mich im Fluss vom Salzwasser. In Badekleidung fuhr ich den Kilometer wieder zurück, denn dort gibt es einen überdachten Infostand mit Tisch und Pritsche, sowie einer Toilette. Dort richtete ich mein Nachtlager ein. Ich gehe nicht von größerem Besucherandrang nach 19 Uhr aus. Zum Abendessen gab es Thunfisch mit Gemüse und Instant-Nudeln. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich so gute Bedingungen zum Kochen vorfinde. Den Abend führte ich einige Telefonate, hier gab es richtig gutes Netz.






68.Tag:So03.12.23
km9810
Piccaninnie Pond – Byaduk Caves

1

144km
16,9km/h
8:31h

Weitere Bilder am 68.Tag Eine Outdoor-Übernachtung ohne Zelt hat immer seinen Haken. Hier waren es die Stechmücken, die sich auch mit Antibrumm nicht völlig abhalten lassen. Immerhin kam ich sehr zeitig los, da ich mir Zeltabbau und großes Umherräumen von Essen sparen konnte. Nach wenigen Kilometern hatte ich die Grenze nach Victoria erreicht. Meine Uhren hatte ich bereits gestern abend um eine halbe Stunde umgestellt. Davon dass hier die Straßen erheblich schlechter seien, merkte ich nichts. Unterwegs traf ich eine australische Rad-Fernfahrerin auf dem Weg von Melbourne nach Adelaide. Sie hatte nur einen Bruchteil des Gepäcks von mir. Sie erzählte mir, dass sie Neuseeland bereits komplett durchwandert habe - in vier Monaten! Ich fühlte mich plötzlich ganz klein. Von Gorae nach Heywood nahm ich eine Nebenstraße. So sparte ich mir die exponierte Region von Portland. Auch die Nebenstrecke war asphaltiert und zweispurig, ging aber enger im Wald, sodass der Wind keine Chance hatte. Im Norden von Heywood gibt es einen großen IGA, eine Toilette und einen Park. Ich kaufte ein und ließ meine Powerbank im IGA zum Laden zurück, während ich Brotzeit im Park machte, Wasser auffüllte und mein Zeug verstaute. Dann ging es auf der A200 weiter nach Norden und konnte dabei seit langem mal wieder Rückenwind genießen. Die Landschaft ist hier etwas hügeliger und deutlich grüner als noch um Adelaide. Auf der C186 und über einige einspurige Asphaltstraßen ging es zu dem Byaduk Caves. Am Parkplatz gab es gleich nette Begrüßungsschilder: Feuer, Hunde, Fahrräder und Camping verboten. Noch vor dem Schild schob ich mein Rad durch das Buschland und fand einen versteckten Platz zum Zelten. Morgen werde ich die Höhlen erkunden und ansonsten hier bleiben, dann bringe ich meinen Reisebericht wieder auf Vordermann. Morgen sind 30 Grad und Nordwind gemeldet, sodass ich mich nicht unnötig plage. Leider liegen hier viele Vulkansteine herum, die eine wirklich ebene Wiese sehr erschweren. Aber nach dem Wegräumen einiger Lavasteine hatte ich hinreichend ebenen Untergrund. Zum Abendessen gab es Instant-Nudeln mit Tunfisch und gefrorenen, bereits aufgebauten Gemüse aus Erbsen, Mais, Karotten und Bohnen. Nachdem es bereits dunkel war, war ich froh, dass ich keinen größeren Aufwand mehr hatte.






69.Tag:Mo04.12.23
km9954
Aufenthalt bei den Byaduk Caves

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 69.Tag Heute schlief ich etwas länger, war aber dennoch um 7 Uhr bereits frühstücken. Danach ging ich mit Stirnlampe, Handy und einer kleinen Wasserflasche bewaffnet los. Die erste Höhle konnte man gut 100m hineingehen. Es handelt sich nicht um Tropfsteinhöhlen, sondern um ehemalige Lava-Tunnels. Beim Hinuntersteigen spürte man, wie die Temperatur fiel, denn es hatte bereits um 9 Uhr gut 25 Grad. Zwar tropfte Wasser von der Decke, aber es gab leider keine Seen, wo es sich sammelte. Die miteinander verbundenen Höhlen Bridge 1 und 2 kann man nur von oben besichtigen, es sei denn man klettert hinunter, was ich mir ungesichert nicht traue. Auch der Rother Wanderführer hat vor dem Absteigen gewarnt. Nach der Beschreibung lief ich weiter nach Südosten, wo sich angeblich weitere begehbare Höhlen befinden, aber ich war offenbar unfähig, sie zu finden. Nach gut einer Stunde vergeblicher Suche durch hohes Gras mit Einfang zahlloser Spelzen lief ich einen großen Bogen durch Weideland zu einem Wasserpumpen-Windrad. Zwar habe ich genügend Wasser zum Trinken, aber zum Abduschen heute Abend reicht es nicht mehr. Doch dort gibt es kein Wasser. Aber auf der Herfahrt hatte ich einen kleinen See gesehen, der hauptsächlich als Schafstränke diente. Zum Abduschen ist das Wasser gut genug. Zurück am Zelt aß ich zu Mittag, danach klopfte ich fleißig in mein Handy. Die Temperatur stieg laut Tacho auf 32 Grad und ich ging nochmal in den Eingang der Höhle, der nicht mal 100m entfernt war, wie ich jetzt erst feststellte. Um 18 Uhr lief ich nochmal zum Weiher, um das Wasser zu holen, denn mittags hatte ich nur meine kleine Flasche dabei. Dort hatte ich im Gegensatz zum Zeltplatz Handynetz, sodass ich den Campingplatz für morgen buchte und etwas telefonierte. Zurück am Zelt kochte ich mir Zucchini-Bohnengemüse mit Instant-Nudeln und etwas Thunfisch. Morgen kaufe ich mal wieder was anderes ein, denn am Campingplatz habe ich bessere Bedingungen zum Kochen.






70.Tag:Di05.12.23
km9954
Byaduk Caves – Hamilton – Roses Gap

2

146km
18,9km/h
7:43h

Weitere Bilder am 70.Tag Um 5:20 stand ich auf, zwei Stunden später war ich auf der Straße und kam dank Rückenwind zügig nach Hamilton. Dort gab ich Powerbank und Handy im Tourist Info Center zum Laden ab und ging nach einer kurzen Brotzeit gemütlich im Coles einkaufen. Nachdem ich wusste, dass ich die nächsten Tage im Busch bin und es dort nichts gibt, machte ich den Einkauf nicht zu knapp. Das hatte auch den Vorteil, dass sich meine Elektrogeräte umso mehr aufladen konnten. Weiter ging es auf der Nebenstraße am Flugplatz vorbei nach Cavendish. Die letzten 5km waren zwar ohne Asphalt, aber dank guter Oberfläche fast genauso schnell zu fahren. An der öffentlichen Toilette von Cavendish machte ich Mittag und konnte eine weitere Stunde mit meiner Powerbank ans Netz. Dann ging es auf der A200 weitere ca 65km nach Norden. Zwar ist es eine Hauptstraße, aber der Verkehr war gelinde gesagt überschaubar und ich hatte einen Seitenstreifen für das Fahrrad. Dank Rückenwind kam ich nach wie vor zügig voran. Ich hatte nur den Fehler gemacht, abgesehen von meinen Fahrradflaschen kein weiteres Wasser mitzunehmen, denn unterwegs gab es nur eine Toilette mit Regenwasser mäßiger Qualität. Problem ist nämlich, dass die Blüten der Eukalyptusbäume auf das Dach fallen, das Wasser gelblich färben und den Geschmack verändern. In Brimpaen ging es über eine Nebenstraße nach Osten, die C222 ein Stück nach Süden und schließlich über zwei kleine Pässe über Roses Gap bis zum Troopers Camp. Es handelt sich um einen kleinen unbewirtschafteten Zeltplatz mit Tischgarnituren, Toilette und Wassertank. Dennoch muss man ihn online für 15 Dollar pro Nacht buchen bzw vorbuchen, denn Netz gibt es im engen Tal keines. Ich packte mich aus und kochte mir Reis mit gebratenem Lachs und Gemüse. Das Wasser aus dem Regentank schmeckte scheußlich, aber ich hatte keine andere Wahl. Dankenswerter Weise überließen mir meine Nachbarn ihre Powerbank über Nacht, sodass ich Handy und meine Powerbank komplett vollpumpen konnte. Die drei Stunden Ladezeit unterwegs haben zwar viel gebracht, schafften es aber nicht, eine völlig leere Powerbank vollzumachen. Sie sagten, ihnen spiele das keine Rolle, da sie diese während der Autofahrt wieder aufladen. Vielen Dank auch dafür, dass sie meine Fischverpackung gleich mitgenommen haben. Denn im Gegenstz zu leeren Milchpackungen ist Fisch nach drei Tagen nicht geruchsneutral!






71.Tag:Mi06.12.23
km10100
Wanderung zum Mount Difficult

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 71.Tag Um 5:30 war die Nacht zu Ende. Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von meinen hilfsbereiten Nachbarn und marschierte los zum Mount Difficult auf dem Grampains Peak Track, dem gut ausgebauten Hauptwanderweg durch den Nationalpark. Was abgesehen von den 600 Höhenmetern schwierig sein, soll weiß ich nicht. Unterwegs kam ich an einem Luxus-Wandercampingplatz vorbei. Er verfügt im Gegensatz zu meinem Camp über USB-Ladesäulen und einen geschützten Gemeinschaftsraum. 50 Dollar pro Nacht für einen Platz ohne richtige Dusche stehen jedoch in keinem Verhältnis! Nach einem herrlichen Rundumblick am Mount Difficult ging es weiter zum Longpoint West Camp. Dort konnte ich meinen Wassersack durch deutlich besseres Wasser ersetzen. Micropur-Tabletten habe ich immer dabei. Weiter ging es zum Longpoint East. Leider ist dieser Wegabschnitt bis zum Hauptweg auf der Bergkuppe sehr kratzig und zugewachsen. Weiter ging es zum Brig Bluff, wieder ein Gipfel, von dem man fast senkrecht in die Tiefe schauen kann. Der Abstieg zum Camp war der gleiche wie heute früh. Um 19 Uhr kam ich wohlbehalten an und mache mir Reis mit Lachs und Bohnengemüse zum Abendessen. Heute war ich der einzige Übernachtungsgast auf dem Platz.






72.Tag:Do07.12.23
km10100
Wanderung zum Mount Zero and Stapylton

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 72.Tag Nach Frühstück um 5:30 war ich um 6:45 auf dem Weg. Bereits nach 700m, an der Querung der Roses Gap Road stand eine Wassertonne, die regelmäßig mit Stadtwasser aufgefüllt wird. Zwar musste ich auch hier Micropur anwenden, aber es war klares gutes Wasser. Warum kann man nicht auch so was an den immerhin kostenpflichtigen Zeltplatz aufstellen? Er ist doch auch problemlos mit dem Auto erreichbar! Kaum war ich 15 Minuten gelaufen und aus dem Tal draußen, hatte ich wieder Empfang und telefonierte nach Deutschland mit einer Kollegin und mit meinem Jugendleiter-Kollegen. Am Barigar-Camp macht ich erste Brotzeit. Auch dieser Platz ist ausgestattet mit Hütte wie am Mount Difficult (und genauso teuer!). Auf hervorragendem Weg ging es westlich vorbei am Mount Stapylton und hinauf zum Mount Zero, dem nördlichsten Punkt des Wanderweges. Direkt unterhalb es Mount Zero machte ich Brotzeit am Picknickplatz. Dann ging es auf dem östlichen Weg hinauf zum Mount Stapylton. Bis kurz vor dem Gipfel ist es ein gut ausgebauter, wenn auch steiler Wanderweg, doch am Ende musste man etwas klettern. Doch ich hatte in Norwegen, Spanien und Griechenland schon anderes gemeistert. Nach einem weiteren Rundumblick marschierte ich zügig zurück zum Barigar-Camp, wo ich meine letzte Brotzeit am Hinweg versteckt hatte. Wettermägig war es offenbar nicht ganz stabil, denn es tröpfelte ein wenig - aber besser jetzt als wenn ich beim Abendessen alles ausgepackt habe. Um 19 Uhr war ich zurück am Zelt und kochte mir den restlichen Reis mit ein paar Bohnen, dazu gebratene Zucchini mit Zwiebeln und Sahne, ergänzend dazu gab es noch eine Packung Instant-Nudeln. Damit habe ich alle Reste aufgebraucht. Während es vorgestern, gestern und heute mit 25 Grad Maximum und Sonne mit Wolken im Wechsel ideales Wetter war, soll es morgen 34 Grad bekommen, abends heftige Gewitter und übermorgen Dauerregen bei 16 Gad, werde ich morgen auf dem Caravanpark in Halls Gap umziehen, denn dort habe ich eine trockene Küche und entsprechende Sanitäranlagen. Abgesehen davon bin ich die Region hier "abgewandert", während es in Halls Gap noch jede Menge schöne Ausflugsziele gibt.






73.Tag:Fr08.12.23
km10100
Roses Gap – Halls Gap, kleine Wanderung

2

29km
13,8km/h
2:06h

Weitere Bilder am 73.Tag Um 5:30 morgen tröpfelte es wieder etwas, aber bis ich im Zelt eingepackt hatte und auf der Toilette war, hatte es aufgehört. Man merkt jetzt schon, dass es heute wärmer wird, denn im Gegensatz zu den letzten zwei Tagen war es heute schon beim Frühstück angenehm mit kurzer Hose. Zwei Stunden später war ich abfahrbereit. Es dauert einfach so lange, bis man alles erledigt hat, wenn es nicht in Stress ausarten soll. Die ersten 4km ging es auf der Teerstraße, danach bot ich rechts ab auf die ungeteerte 20km lange Mount Zero Road. Sie verläuft zwar weitgehend eben und ich hatte Rückenwind, konnte aber wegen des Wellblechs zeitweise kaum mehr als 10km/h fahren. Um 9:45 erreichte ich Halls Gap. Eigentlich hätte ich auf den Caravanpark gehen wollen, doch da kam ich direkt am Hostel von YHA vorbei. YHA ist der australische Jugendherbergsverband und hat einen sehr guten Ruf, was Ausstattung und Hygiene betrifft. Ich fragte nach und bekam für drei Nächte ein Bett im 4er-Zimmer für 37 Dollar pro Nacht, weniger als auf dem Caravanpark. Eine vierte Nacht konnten sie mir noch nicht garantieren, da eine Gruppe das ganze Haus reserviert hat, aber erffahrungsgemäß nie alle Zimmer braucht. Wie es aussah, war ich im Zimmer alleine. Ich quartierte mich gleich in Küche und Zimmer ein, stellte mir ein Lunchpaket zusammen und marschierte los. Über den Chataqua Peak und einem Badestopp im Venus Bath, Gumpen im Fluss, ging es zurück nach Halls Gap. Dort traf ich im Park die beiden Leute, die mir ihre Powerbank geliehen hatten. Im Supermarkt gegenüber kaufte ich ein und lief zum Hostel zurück. Ich wartete noch bis um 16 Uhr die Rezeption wieder öffnete, dann besorgte ich mir Waschpulver und ließ mal wieder alle Klamotten durch die Maschine. 30 Minuten später gingen die Sachen "on-line" und ich fuhr mit Badesachen bewaffnet ins Freibad. Es war zwar nur ein einfaches 25m-Becken, aber ideal um ein paar Bahnen zu ziehen und zu tauchen. Richtig schwimmen war ich schon lange nicht mehr. Entweder war es ungeeignet oder ich hatte keine Badesachen dabei. 35 Grad Luft- und 27 Grad Wassertemperatur waren geradezu ideal. Ich schaffte es tatsächlich, zwei Bahnen durchzutauchen, nachdem ich zuvor mehrmals eine Bahn getaucht und mich zwischendurch mit meiner Schwimmnachbarin aus Singapur unterhalten hatte. Zurück im Hostel machte ich mir eine große Form Lasagne. Wenn ich schon mal einen Backofen und genügend Zeit zur Verfügung habe, dann sollte ich die Gelegenheit nutzen. Zum Glück war meine Wäsche in eineinhalb Stunden getrocknet und bereits im Zimmer, denn nun schüttete es draußen wie aus Gießkannen. In der Summe sind 15 Liter pro Quadratmeter gemeldet. Das ist zwar auf einen Tag verteilt keine Sintflut, aber doch eine ganz ordentliche Menge.






74.Tag:Sa09.12.23
km10129
Halls Gap: Ruhetag im Hostel (Regen-Ruhe-Tag)

6

3km
18,0km/h
0:10h

Weitere Bilder am 74.Tag Als ich morgens aufwachte, war es draußen grau in grau. Nach ein paar Telefonaten nach Deutschland machte ich mich ans Frühstück. Dann klopfte ich den Reisebericht ins Handy und checkte meine Mails. Nach Zucchini- und Lauch-Pfannenkuchen zu Mittag macht ich mal wieder eine Datenübertragung meiner Fotos auf den PC. Als der Regen mal etwas nachließ, fuhr ich einkaufen. Zum Abendessen machte ich gefüllte Weinblätter. Hackfleisch, Reis, gehackte Tomaten, Zwiebeln, Käse und Sahne sind kein Problem. Frische Weinblätter wachsen direkt auf der Terrasse und einen Backofen gibt es in der Küche. Als Helfer hatte ich einen zweiten Wanderer, der noch nichts zum Essen orgenisiert hatte. Morgen ist es trocken und kühl gemeldet, sodass ich mal wieder richtig wandern kann. Nach ein paar Telefonaten nach Deutschland (dort ist samstagfrüh und viele sind erreichbar) legte ich mich schlafen.






75.Tag:So 10.12.23
km10132
Wanderung zum Rosea-Gipfel

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 75.Tag Um 6 Uhr war die Nacht zu Ende. Ein warmer, trockener, aber nicht zu heißer Tag war für heute gemeldet. Zunächst lief ich am Venusbad vorbei hinauf zum Parkplatz oberhalb des Ortes. Dann ging es durch den "Grand Canyon". Den Pinnacle-Gipfel umging ich südlich. Weiter dem Grampian Peak Trail folgend gelangte ich an einem weiteren Parkplatz vorbei auf den Rosea-Gipfel. Bevor der Pfad anschließend komplett hinab geht und südlich des Stausees die Hauptstraße kreuzt, bog ich auf einen nicht markierten Pfad nach links ab. Er war zeitweise etwas zugewachsen, aber noch okay, da er mal ein Fahrweg war. Doch nachdem er die Silverband Road gekreuzt hat, geht er nicht weiter. Also lief ich die Straße hinauf bis zum Parkplatz und lief bis kurz vor dem Pinnacle-Gipfel den gleichen Weg zurück. Die Aussicht vom Gipfel war großartig, es ist ein gut gesicherter Aussichtspunkt. Der Abstieg nach Halls Gap war einfach, ich nutzte dabei die Zeit zum Telefonieren. Zum Essen gab es aufgewärmte Lasagne.






76.Tag:Mo 11.12.23
km10132
Wanderung Richtung Williams Peak

4

23km
18,9km/h
1:13h

Weitere Bilder am 76.Tag Als ich gegen 7 Uhr frühstückte, war es draußen noch trocken, aber gerade als ich losfahren wollte, kam ein heftiger Regenschauer. Ich zog mich ins Zimmer an den Laptop zurück. Erst um 10 Uhr war es trocken. Ich fuhr die Hauptstraße durch den Ort und am Stausee vorbei. 2km dahinter quert der Grampian Peak Trail die Straße und ich versteckte mein Fahrrad in den Büschen. Der Wanderweg hatte einige glatte Stellen, einmal legte es mich hin. Es ging die meiste Zeit in Kammlage, aber dafür erstaunlich wenig Wind. Eigentlich hätte ich auf den Mount Williams gehen wollen, aber dafür reicht die Zeit nicht mehr. Im unteren Bereich nahm ich einen 4WD-Fahrweg zurück. Und tatsächlich kam mir ein Jeep entgegen, der den feuchten roten Boden ganz schön zerpflügt hatte. An manchen Stellen fragte ich mich, ob hier überhaupt Autos durchfahren können. Die Rückfahrt mit dem Fahrrad ging bergab und sehr schnell. Zum Abendessen hatte ich noch genug Lasagne zum Aufwärmen. Danach saßen wir draußen am Feuer und unterhielten uns. Auch die beiden Angestellten des Hostels waren dabei. Im Hostel zu arbeiten, gerade in so einem kleinen, das muss man schon mögen. Denn es ist kein Job, bei dem man nach 8h einfach nach Hause geht. Andererseits sind sie sozusagen "Herr des Hauses". Heute war ich wieder alleine im Zimmer.






77.Tag:Di 12.12.23
km10155
Halls Gap: Kleine Wanderung, Ruhetag

1

2km
10,0km/h
0:12h

Weitere Bilder am 77.Tag Bereits gestern Mittag hatte ich mich entschieden, noch einen weiteren Tag zu bleiben. Heute waren nämlich 35 Grad und Nordostwind gemeldet, während der Wind danach für längere Zeit auf West dreht. Ich ließ mich aber dennoch oder gerade deswegen um 5:15 wecken und machte eine Morgenwanderung zum Boron Peak. Er liegt östlich des Ortes und ist nur gut 300m höher als Halls Gap. Nach einem Rundumblick ging es zurück ins Hostel und nach dem Duschen ans Frühstück. Den ganzen Tag verbrachte ich mit digitaler Arbeit im Gebäude, es war angenehm kühl. Um 17 Uhr fuhr ich ins Freibad und anschließend zum Supermarkt. Ich bekam jedoch nur noch Hackfleisch. So gab es zum Abendessen Spaghetti Bolognese. Morgen ist es zwar wieder heiß gemeldet, aber mit Westwind.






78.Tag:Mi 13.12.23
km10157
Halls Gap – Landsborough – Maldon

1

174km
20,5km/h
8:30h


Quelle: Google Maps

Weitere Bilder am 78.Tag Um 6 Uhr stand ich auf und packte im Zimmer zusammen. Gut dass ich wieder alleine war, so störte ich keinen. Dann gab es Frühstück und wurde das Essen gepackt. Die Hackfleischsoße, Lasagne, die gefrorene Wasserflasche sowie eine Packung Milch kamen vorne ganz nach unten. Darüber kam das ebenfalls kühl zu haltende Gemüse. Um 7:30 war ich auf der C216 nach Stawell, weiter über Landsborough, Moonambel, Dunolly nach Maldon. Die Temperatur stieg bis auf 33 Grad und es war leicht hügelig. Aber der Wind kam aus Nordwesten und trieb mich gut an, sodass ich mal wieder einen Schnitt von über 20km/h schaffte. Wenige Kilometer hinter Maldon in Richtung Castlemaine liegt links der Straße C282 ein Naturpark mit Wald. Es führt ein Schotterweg hinein und nach 400m ließ ich mich zum Zelten nieder. Es ist roter Lehmboden. Er hat noch etwas Restfeuchte der letzten Regentage, sodass ich die Häringe für das Zelt leicht hineinbrachte. Zum Essen gab es aufgewärmte Lasagne. Sie war genauso wie die Hackfleischsoße zwar durchgetaut, aber noch schön kalt. Beim Aufwärmen im Topf muss man etwas Wasser hineingeben, den Deckel auflegen und auf niedrigster Stufe heizen. Nach dem Essen zog ich mich ins Zelt zurück und telefonierte noch ein wenig. Um 21 Uhr war es noch so warm, dass an Schlafen nicht zu denken war. Erst gegen 22 Uhr kam kühler Wind auf.






79.Tag:Do 14.12.23
km10331
Maldon – Nagambie – Euroa

1

168km
19,6km/h
8:34h

Weitere Bilder am 79.Tag Auch heute brach ich zeitig auf. Über Castlemaine und Rednesdale gelangte ich nach Heathcote. Über die C344 gelangte ich nach Nagambie, anschließend ein Stück nach Süden und dann auf der Nebenstraße parallel zur M31 nach Longwood. Das Fahren machte Spaß, denn es war leicht hügelig, nicht zu warm und ich hatte leichten Rückenwind. Im Park von Longwood machte meine Flaschen voll, ich hätte hier auch Strom bekommen. 3km nach dem Ortsende kam ich auf die M31. Es ist eine teilweise kreuzungsfreie Autobahn mit breiten Seitenstreifen. Auf dem Einfahrtsschild stand nur, dass sie landwirtschaftliche Fahrzeuge und Tiere nicht benutzen dürfen, von Radfahrern stand nichts. Ich kam mir anfangs verboten vor, aber fühlte mich doch sicher. Denn im Gegensatz zu den kleineren Straßen habe ich hier einen kompletten Seitenstreifen für mich, der zum Teil sogar gekennzeichnet war. Nur 500m nach der Abfahrt nach Euroa liegt auf der linken Seite das Arboretum, ein kleiner See mit Bänken herum. In einem von drei Seiten geschützten Aussichtspunkt bezog ich mein Nachtquartier. Der Weg ging auf Kunststoffgittern und lag 30cm höher. Nach einer kurzen Dusche wärmte ich mir die Nudeln mit Hackfleischsoße auf, nach dem Abspülen stellte ich mein Innenzelt auf. Zwar ist es weder nass noch sehr kalt gemeldet, aber so nah an einem See sind Stechmücken zu erwarten.






80.Tag:Fr 15.12.23
km10499
Euroa – Myrtlefort – Buffalo River

1

167km
20,0km/h
8:22h

Weitere Bilder am 80.Tag Nach dem Aufstehen hatte ich eine böse Überraschung: Unter dem Getriebe meines Fahrrades befindet sich ein schwarzer Fleck, das Getriebe verliert Öl. Ich wischte das Öl weg und machte mich an die üblichen Morgentätigkeiten, also Zeltabbau, Frühstück, Essen zusammenpacken, Toilettengang, Zähne putzen, umziehen, Klamottentasche packen (dort kommt Matte und Schlafsack hinein), eincremen und losfahren. Die Schaltung funktioniert nach wie vor einwandfrei, aber es tritt weiterhin Öl aus. Die erste Hälfte nach Violet Town gibt es eine ordentliche Parallelstraße, dann geht es erneut auf die Autobahn. Erst kurz vor Baddaginie konnte ich sie über einen vom Seitenstreifen abzweigenden Schotterweg verlassen, der wenig später in die alte Straße übergeht. In der nächsten größeren Pause in Benalla steckte ich Handy und Powerbank beim luxuriösen Tourist Info Center ein und öffnete den Plastikdeckel auf der linken Seite, wo die Schaltzüge hineingehen und wo das Öl heraustropft. Er lässt sich mit vier Imbusschrauben leicht öffnen. Nach dem Öffnen kam mir eine größere Menge Öl entgegen. Ich kann also davon ausgehen, dass das Getriebe schon länger undicht ist, ich habe ja nie genau hingesehen. Ich konnte nun erkennen, dass das Öl zwischen den Zahnrädern herauskommt. Das Problem ist, dass mir hier im Gegensatz zu einer Shimano-Schaltung hier keine Werkstatt helfen kann. Beim Googeln fand ich erleichtert heraus, dass das Getriebe auch bei größerem Ölverlust immer noch genügend Schmierstoff hat und nicht davon kaputtgehen kann. Nachdem ich Pinion ohnehin erst ab 18 Uhr kontaktieren kann (dann ist es in Deutschland 8 Uhr morgens) fuhr ich weiter über die C522 nach Myrtleford. Dort machte ich im Coles einen Großeinkauf und fuhr anschließend die C526 über den Buffalo Lake nach Süden. Es geht kontinuierlich leicht bergauf durch ein immer enger werdendes Tal. Um kurz nach 18 Uhr versuchte ich es mit einem Anruf bei Pinion, doch ohne Erfolg. Wenig später gab es kein Netz mehr. Nur die letzten 5km bis zum Tee Tree Camp waren nicht asphaltiert, aber gut zu fahren. Es handelt sich um einen kostenfreien Naturcampingplatz direkt am Fluss. Abgesehen von Tischgarnituren, Grills und Toiletten verfügt er über keine weitere Ausstattung. Nachdem das Zelt stand, ging ich erstmal im Fluss baden. Man kann hier über ca 50m sogar schwimmen. Wasser gibt es keines, aber ich habe genügend zum Trinken dabei und für alles andere gibt es den Fluss. Behandelt mit Micropur lässt sich das Wasser sogar trinken, es sieht zumindest sehr klar aus und ist nicht übermäßig warm. Zum Abendessen gab es Geschnetzeltes mit Reis in Sahnesoße. Leider kam ich beim Essen etwas in die Dunkelheit und stellte dabei fest, dass die Batterien der Stirnlampe nicht mehr die vollsten sind. Gegen 22 Uhr legte ich mich ins Zelt. Ich stellte fest, dass es hier deutlich kälter war als im Flachland.






81.Tag:Sa 16.12.23
km10666
Rundwanderung östlich des Zeltplatzes

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 81.Tag Nach dem Frühstück marschierte ich zunächst 2km auf der "Hauptstraße" nach Süden, an einem weiteren Zeltplatz vorbei. Auch hier ist wie an den vorigen beiden Plätzen die Straße für 300m asphaltiert, sodass man am Zeltplatz keinen Staub durch vorbeifahrende Autos bekommt. An meinem Abzweig nach links stand "4WD only". Ich musste Schuhe und Strümpfe ausziehen und knietief durch den Fluss laufen. Wie das ein Geländewagen bewältigen soll? Dabei lagen riesige Steinbrocken im Wasser. Anschließend geht es 500 Höhenmeter auf relativ gutem Weg steil bergauf, bis ich auf den Weg gelangte, der die Bergkuppe entlang geht. Dort machte ich erstmal Brotzeit und ging mal wieder ins Internet. Nach einigen Kilometern auf der Bergkuppe nach Norden gelangte ich an eine Wegkreuzung. Es handelt sich vermutlich um den Wartungsweg der hier verlaufenden Hochspannungsleitung. Er geht nämlich direkt an jedem Mast vorbei. Ich ging nach Westen zurück in "mein" Tal hinunter und lief zuletzt die 5km nach Süden bis zu meinem Zeltplatz zurück. Ich werkelte ein wenig am Laptop, ging baden und kochte mir Bohnengemüse mit Instant-Nudeln. Den Abend verbrachte ich bei meinem Nachbarn am Lagerfeuer.






82.Tag:So 17.12.23
km10666
Wanderung, Aufstieg Richtung Nationalpark

1

13km
14,7km/h
0:53h

Weitere Bilder am 82.Tag Heute startete ich meine Wanderung zeitig, denn ich wollte bis in den Mount Buffallo Nationalpark hineinlaufen, geplant waren 36km Wanderweg. Bis zum Beginn der Asphaltstraße und noch 1km bergauf, wo ich gestern hergekommen war, ging es mit dem Rad. Dann ging es parallel zur Hochspannung über den Berg, anschließend 2km nach Norden im nächsten Tal. Dann zweigt der Wanderweg, eigentlich Fahrweg nach Osten den Berg hinauf ab. Er war sehr zugewachsen. Nach gut einer Stunde wurde die Vegetation so dicht, dass kaum mehr ein Weg zu erkennen war. Frustriert kehrte ich um und legte nochmal eine längere Pause im Tal am Fluss ein. Ich kühlte meine Füße und befreite meine Strümpfe von den ganzen Spelzen und Steinen. Außerdem tippte ich ein wenig Reisebericht. Gegen 16:30 war ich zurück am Zelt und ließ den Tag gemütlich ausklingen. Zum Essen hatte ich noch das Geschnetzelte mit dem Reis. Auch sonst hätte ich noch etwas Essen für 1-2 weitere Tage, aber ich hatte für die nächsten drei Nächte den Zeltplatz am Lake Catani gebucht, dort gibt es auch bessere Wandermöglichkeiten.






83.Tag:Mo 18.12.23
km10679
Buffalo River – Myrtlefort – Lake Catani

1

92km
14,0km/h
6:34h

Weitere Bilder am 83.Tag Früh am Morgen stand ich auf und packte zusammen. Dann ging es als erstes zurück nach Myrtleford zum Einkaufen im Coles. Währenddessen gab ich Powerbank und Laptop zum Laden an der Tourist Info gegenüber ab. Das ist immer eine gute Adresse für so was. Gut eineinhalb Stunden später und 15kg schwerer ging es weiter auf dem Radweg nach Porepunkah. Es ist eine ehemalige Bahntrasse, also recht flach. Dann ging es zur Sache, bzw hinauf in den Buffalo Nationalpark. Die Straße geht kontinuierlich mit gut 5% Steigung von 250m auf 1350m hinauf. Berge dieser Größenordnung war ich nicht mehr gewohnt, schon gar nicht so schwer beladen. Wie sich ziemlich schnell herausstellte, waren die 6l Trinkwasser überflüssig, denn hier sprudelt gefühlt jeden Kilometer kaltes klares Wasser aus dem Berg. Gegen 17:30 erreichte ich den Catani Lake Camp. Es ist ein Naturcampingplatz direkt am See auf 1300m Höhe. Er verfügt zwar über ein Sanitärhaus mit heißen Duschen, Spüle und Handwaschraum, aber über keine Küche und keine Steckdosen. Nur die Sanitärräume verfügen über solarbetriebene LED-Beleuchtung. Ich baute mein Zelt zwischen Platz 12 und 13 auf, denn ich hatte 12, 18 und 13 für die drei Nächte buchen müssen, ich bekam keinen Platz für drei Nächte am Stück. Aber die 13er waren total nette Leute und hatten kein Problem damit. Direkt vor dem Platz hatte ich eine große Tischgarnitur für mich alleine zum Kochen. Nach dem Duschen gab es Fisch mit Lauch und Champignons und Nudeln dazu. Abends werkelte ich noch ein wenig an Laptop und legte mich zufrieden ins Zelt. Für 1300m Höhe war es erstaunlich warm.






84.Tag:Di 19.12.23
km10771
Wanderung zum Rocky Creek Camp

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 84.Tag Zeitig am Morgen startete ich die Wanderung. Zunächst ging es am See entlang, dann quert man die Hauptstraße. Über den Long Plain Track und dem Mollisons Galleries Track und mehreren Stichwegen zu Gipfeln ging es zum Rocky Creek Camp, einem kleinen Minimal-Zeltplatz im Wald. Dort endet mehr oder weniger der Rocky Creek Track und er sieht recht zugewachsen aus. Vorgestern bin ich ja von der anderen Seite gekommen und irgendwann umgedreht. Schade, dass es vom Buffalo River aus keine einzige Verbindung zu diesem Wandergebiet gibt! Den Rückweg ging ich direkt bis zur Hauptstraße. Da ich noch reichlich Zeit hatte, ging ich nördlich des Sees zum Monolith und zu den Aussichtspunkten in Catani Chalet. Hier kann man gut gesichert von verschiedenen Plattformen weit in die Berge schauen. Den Rückweg nahm ich über den Underground River Track. Hierbei läuft man ins tief eingeschnittene Tal des Abflusses vom Lake Catani. Als Schlucht kann man es noch nicht bezeichnen, aber es war dennoch eindrucksvoll. Zurück am Zeltplatz stand nun auf der 12 ein einziges kleines Zelt, das einem chinesischen Touristen gehörte. Er hatte auch kein Problem mit meiner Nachbarschaft. Zum Abendessen gab es Fisch mit Nudeln von gestern, dazu Bohnengemüse. Meine Powerbank konnte ich über Nacht meinem Nachbarn zum Laden geben. Er hat einen Wohnwagen mit mehreren Solarzellen.






85.Tag:Mi 20.12.23
km10771
Wanderung zum Hauptgipfel „The Horn“

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 85.Tag Heute steht die Wanderung zum Hauptgipfel auf dem Programm. Aber zunächst ging es über den Long Plain Track und danach ein kurzes Stück auf der Hauptstraße hinauf zum Pass. Von dort ging ich auf den rechten Gipfel "The Hump", anschließend weiter auf der Hauptstraße an einem aufgelassenen Skigebiet vorbei zum Hauptgipfel "The Horn". Besonders wanderfreundlich ist das Gebiet nicht, denn es gibt hier keine durchgehenden Fußwege, sondern immer nur Stichwege von der Straße weg. Insbesondere nervig war der nicht asphaltierte Weg zum Hauptgipfel, auf dem mir jedes Auto eine Staubwolke verpasste. Doch der Ausblick entschädigte mich wieder. Zurück bis zum Großparkplatz nahm mich ein Auto mit, sodass ich noch genug Zeit hatte, den Stichweg zum Dickson Wasserfall zu nehmen. Hier fällt das Wasser quasi hinab in die Tiefebene. Zurück ging es entlang der Hauptstraße bis zur Passhöhe. Dort erkundete ich nun die östliche Seite. Hier trifft man mehrfach auf scheinbar lose liegende Rundsteinriesen, ähnlich dem Monolith. Einmal nimmt der Wanderweg ein richtiges Labyrinth hindurch. Zurück nahm ich komplett die Hauptstraße und nutzte die Gelegenheit, mit meiner Tante aus Kalifornien zu telefonieren. Auch in die USA habe ich unbegrenzt Freiminuten. Nach einer heißen Dusche am Campingplatz gab es Pfannenkuchen mit eingebratenen Zucchinischeiben. Den Abend verbrachte ich am Feuer zusammen mit andern Campern.






86.Tag:Do 21.12.23
km10771
Lake Catani – Mount Beauty

1

79km
16,6km/h
4:46h

Weitere Bilder am 86.Tag Heute stand ich erst um 7 Uhr auf und war wie üblich zwei Stunden beschäftigt, bis ich losfahren konnte. Die Abfahrt hinab bis Porepunkah bereitete keine größeren Probleme. Erstens habe ich solide Scheibenbremsen, die für dieses Gewicht ausgelegt sind. Zweitens habe ich das meiste aufgegessen und deutlich weniger Gewicht. Und drittens ist die Straße mit einem durchschnittlichen Gefälle von gut 5% nicht extrem steil, aber eben sehr kurvig. Bis kurz hinter Bright geht es nahezu eben auf dem Radweg. Die C536, die nach Mount Beauty führt, geht wieder kontinuierlich bis auf 893m nach oben. Mir fiel es allerdings deutlich leichter als auf der Auffaht zum Catani Lake. Dies liegt vermutlich am geringeren Gewicht, aber auch daran, dass ich mich nun ein wenig an Berge gewöhnt habe. Bis zur C531 geht es steil hinab, danach gemächlich nach Mount Beauty. Dort gab ich Handy und Powerbank an der Touristinfo zum Laden ab und kaufte ein. Leider hatte ich die Entfernung zum Supermarkt unterschätzt und war gelaufen. Die schwere Kiste mit den Sachen deponierte ich am Rückweg im dazwischen liegenden Park und holte mein Fahrrad, da die Touristinfo in 10min um 16 Uhr zu macht. Im Park zurück, machte ich Brotzeit und konnte meine Digitalgeräte wieder einstecken. Danach ging es die letzten 14km bzw 300 Höhenmeter hinauf zum Mountain Creek Camp. Es ist ein sehr schöner Naturcampingplatz an einem eiskalten Gebirgsbach. Nachdem es sich um einen freien Platz handelt und andere kostenpflichtige Campingplätze ausgebucht sind, hatte ich deutlich mehr Ansturm erwartet. Ich baute mein Zelt auf und ging im Fluss baden, dann gab es Königskrabben in Tomatensoße mit Spaghetti.






87.Tag:Fr 22.12.23
km10850
Wanderung zum Mount Bogong

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 87.Tag Um 5:15 war die Nacht zu Ende. Ich frühstückte, packte mein Lunchpaket ein und startete die Wanderung zum Mount Bogong, dem höchsten Berg Victorias. Nach 1km Fahrweg kam der Abzweig des direkten Wanderweges. Dort befindet sich auch eine Registrierbox. Hier soll man Name, Ziel und Rückkehrtag eintragen. Anschließend ging es steil nach oben. Auf drei Viertel der Höhe kommt man an einer Schutzhütte vorbei. Davor befindet sich ein Regenwassertank und in der Hütte ein Ofen. Wenig später lichtet sich der Wald und man läuft durch offenes Gelände. Bis kurz vor dem Gipfel hat der Bergrücken einen Windschutz geboten, doch nun war es ganz schön zugig. Am Gipfel traf ich eine Mutter mit ihrem zehnjährigen Sohn. Bei ihm haben gerade die Weihnachtsferien begonnen. Wir gingen ein Stück gemeinsam, doch dann setzte ich mich nach vorne ab. Ich lief den Bergkamm nach Südosten, bis ich wieder geschütztes Gebiet und schließlich die Cleve Cole Hut erreichte. Sie ist eine richtig gut ausgestattete Hütte mit 8 Matratzen, Ofen, ja sogar Dusche. Dort ließ ich mein Gepäck zurück und ging noch eine halbe Stunde weiter zu einem Wasserfall. Dort fällt das Wasser in mehreren Stufen über 100m in die Tiefe. Zurück an der Hütte traf ich die beiden Wanderer wieder und wir machten Brotzeit. Bis kurz vor dem Gipfel nahm ich den selben Rückweg, dann bog ich rechts ab auf den Eskdale Spur Track. Er führt an der Michell Hut vorbei und gelangt schließlich auf den Mountain Creek River, der durch ein enges Tal zum Zeltplatz führt. Ein paarmal muss man den Fluss furten, das heißt entweder Schuhe und Strümpfe ausziehen oder geschickt über Steine "springen". Kurz nach der Registrierstelle zweigt vom Fahrweg ein kleiner Pfad ab. Er verläuft unmittelbar am Fluss und es wachsen Unmengen Farne, die hier wie Palmen aussehen. Es ist ein sehr lohnender Umweg. Um 18:30 erreichte ich den Zeltplatz. Nach einem kurzen Bad im Fluss gab es den zweiten Teil der Spaghetti und Königskrabben. Abends werkelte ich noch ein wenig am Laptop an den Bildern, doch für ein Upload war hier das Internet hier zu langsam.






88.Tag:Sa 23.12.23
km10850
Mount Beauty – Harietville – Mount Hotham

3

85km
12,9km/h
6:36h

Weitere Bilder am 88.Tag Gegen 8:30 verließ ich (fast wehmütig) den Zeltplatz. Ich fuhr in Tawonga auf die Hauptstraße C531 nach Süden und danach die C536 wieder Richtung Bright, wo ich hergekommen war. Die Auffahrt zum Sattel ist steil, danach kann man die lange Abfahrt bis zur B500 genießen. Im Tal geht weiter der Radweg nach Harietville. Auf einem Rastplatz machte ich eine längere Pause, um mit einem ehemaligen Schüler aus Pfaffenhofen zu telefonieren. Er hatte eine kleine Feier zu Ferienneginn und war jetzt noch wach. Im Park von Harietville legte ich nochmal eine Pause ein, um Strom zu tanken und mich zugleich für die Bergfahrt zu stärken. Ich war kaum 2km gefahren, da ging ein Regenschauer nieder und ich überlegte mir schon, umzukehren und die Tour für heute im geschützten Harietville zu beenden. Doch ich fuhr weiter. Und das war gut so, denn wenig später kam wieder die Sonne hervor und verdampfte regelrecht die Feuchtigkeit. Der erste Straßenabschnitt ist sehr steil, doch dann geht es ab 1200m Höhe ganz gemächlich weiter. Die Straße verläuft meistens auf der Bergkuppe und man wird mit traumhaften Ausblicken in beide Richtungen belohnt. Auf 1700m Höhe und 3km vor Mount Hotham liegt die Diamantina Hut. Diese Hütte ist Ausgangspunkt meiner morgigen Wanderung. Die Hütte besteht aus Wellblech und hat die Form eines Dreiecksprismas. Auf der einen Stirnseite befindet sich der Eingang mit Windfang, die andere Stirnseite besteht aus Plexiglas, sodass Licht hineinkommt. Innen sind Tischgarnituren und in der Raummitte ein offener Kamin. Alles wirkt sehr neu und steril. Auf der Wiese oberhalb steht ein Anhänger mit zwei Dixi-Toiletten und 100m unterhalb der Straße gibt es eine Quelle mit eiskaltem Gebirgswasser. Ich parkte und sicherte mein Rad im Windfang, packte alles in die Hütte und machte mich mit dem Wanderrucksack und allen leeren Flaschen darin auf dem Weg zur Quelle. Anschließend gab es eine kalte Dusche und Thunfisch in Tomatensoße mit Spaghetti zum Abendessen. Dadurch dass die Hütte aus unisoliertem Blech besteht, ist es innen genauso kalt wie außen. Aber mit Schlafsack, langen Klamotten und Picknickplane war es in Ordnung.






89.Tag:So 24.12.23
km10935
Wanderung zum Mount Feathertop

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 89.Tag Um 5:15 wurde ich von meinem Handy geweckt. Ich wollte früh loskommen, denn nachmittags sind wieder Schauer und Gewitter gemeldet. Ich lief den Bergkamm entlang nach Norden. Die ganze Zeit hatte ich großartige Ausblicke in beide Richtungen. Die ersten eineinhalb Stunden nutzte ich zum Telefonieren. In Deutschland war gerade Abend und die Netzabdeckung dank Skigebiet hervorragend. Einmal wurde ich von einem kurzen Regenschauer überrascht, da zog ich mir die Picknickdecke über und verschanzte mich unter einem großen Busch. Um 10 Uhr hatte ich den Mount Feathertop erreicht. Von dort aus konnte ich fast alle Orte sehen, an denen ich gestern vorbeigefahren bin. Am Rückweg machte ich noch einen Abstecher zur Federation Hut auf dem Weg nach Harietville. Der Rückweg war abgesehen von 1km derselbe. Von der Ferne konnte ich beobachten, wie sich der Himmel immer mehr verdunkelte. Ich lief ein wenig schneller und lief die letzten 5 Minuten durch leichten Tröpfelregen. Unmittelbar nachdem ich in der Hütte war, schüttete es wie aus Gießkannen. Das war eine richtige Punktlandung! Nach dem Regen sammelte ich etwas Holz und brach es klein und holte nochmal drei Flaschen Wasser. Inzwischen schien wieder die Sonne. Dann marschierte ich erneut los in die andere Richtung, über den Gipfel nach Mount Hotham Village. Hier befinden sich die ganzen Skilifte und Pisten, in der Summe etwa 10 Stück. Dabei handelt es sich überwiegend um nicht koppelbare 4er-Sessellifte und ein paar Schlepplifte. Mit Österreich kann diese Anlage also weder in Größe noch in Komfort mithalten. Dennoch ist es eines der wichtigsten Skigebiete Australiens. Zurück an der Hütte gab es die obligatorische Dusche aus zwei Wasserflaschen. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen mit Zucchini. Heute hatte ich den Kamin angeheizt, sodass es etwas wärmer und gemütlicher war - so kam in mir doch noch etwas Weihnachtsstimmung auf. Es hatte auch überzogen, sodass es nicht ganz so kalt wird wie gestern. Aber es war extrem windig, die Hütte steht nun mal sehr exponiert. Wie ich morgen weiterfahre, hängt vom Wetter ab. Zwar ist es morgen sehr schlecht gemeldet, aber die Prognosen haben öfter mal nicht gestimmt.






90.Tag:Mo 25.12.23
km10935
Mount Hotham – Swift Creek

5

94km
19,4km/h
4:51h

Weitere Bilder am 90.Tag Um 2 Uhr wachte ich auf. Das war in letzter Zeit nichts Außergewöhnliches, aber diesmal waren drei Männer gekommen, die sich mit zum Schlafen niederließen. Aber sie legten sich sofort hin und machten keinen nennenswerten Lärm. Ich war fast wie automatisch um 6 Uhr wach und war nach knapp zweistündigen Morgenprogramm auf der Straße. Es war nach wie vor sehr windig, aber sah nicht nach Regen aus. Die ersten eineinhalb Kilometer ging es extrem steil hinauf. Dann hatte ich die Passhöhe erreicht und die Straße geht mit kurzen Anstiegen zwischendurch leicht abwärts. Man ist nach wie vor meistens auf der höchsten Stelle unterwegs und kann in beide Richtungen schauen. Nachdem es noch sehr kalt war, zog ich mir Jacke, Handschuhe und lange Hose an. Auf den Abfahrten war das auch nicht verkehrt. In Omeo machte ich eine längere Pause und versorgte dabei Laptop und Powerbank mit Strom. Ich setzte mich auf eine überdachte Tischgarnitur direkt neben der Bibliothek und Touristinfo. Wegen Weihnachten war aber alles geschlossen. Auch der Supermarkt im Ort war geschlossen. Das kommt in Australien nur zwei bis drei Tage im Jahr vor. Dort konnte ich endlich die Bilder hochladen. Als ich gerade aufbrechen wollte, zog ein Regenschauer durch und ich verlängerte meinen Aufenthalt nochmal ein wenig. Dann ging es weiter nach Süden. Ich kam zügig voran bis Swift Creek. Dann schüttete es erneut wie aus Gießkannen. Aber ich hatte einen bequemen Platz auf einer Sitzbank vor dem geschlossenen Supermarkt, ja sogar meine Powerbank konnte ich weiterladen. Ich tippte auf dem Handy weiter an meinem Reisebericht, ab 17:30 führte ich noch ein Telefonat nach Deutschland. Schließlich hörte der Regen auf und ich fuhr weiter, doch nach gerade mal 10km kam der nächste Wolkenbruch und ich konnte mich gerade noch rechtzeitig an einem überdachten Tisch an einem Aussichtspunkt bzw Rastplatz unterstellen. Dort packte ich gleich mein Kochzeug aus und es gab die zweite Hälfte der Thunfisch-Bolognese von vorgestern. Die niedrigen Temperaturen haben immerhin den Vorteil, dass die Lebensmittel länger halten. Nach dem Essen hatte der Regen zumindest so weit nachgelassen, dass ich mein Zelt aufbauen konnte. Abends tröpfelte es immer wieder ein wenig. Ich telefonierte mit verschiedenen Freunden aus Deutschland und nutzte ein wenig YouTube. Das mobile Internet funktioniert hier hervorragend.






91.Tag:Di 26.12.23
km11029
Swift Creek – Bruthen – Stratfort

5

126km
19,2km/h
6:33h

Weitere Bilder am 91.Tag Um 6 Uhr weckte mich meine innere Uhr. Es war trocken und hatte nachts meinem Wissen nach nur einmal kurz getröpfelt. Doch ich war kaum eine halbe Stunde unterwegs, da musste ich mich schon wieder unterstellen. Weiter ging es auf nasser Straße, ein kurzer Regenschauer überrollte mich und schließlich musste ich mich nochmal für eine Stunde unterstellen. Irgendwann erreichte ich doch Bruthen, den Südrand der australischen Alpen. Dort fand ich in einem Gemischtwarenladen eine geeignete Gaskartusche. Zwar habe ich noch geringfügig Gas, aber es reicht nicht mehr bis Melbourne. Im Regal lagen drei gleiche Kartuschen, die aber nicht mehr neu aussahen und unterschiedlich schwer waren. Nachdem ich dies monierte, bekam ich sie gratis. Hinter Bruthen hatte ich zwei angenehme Überraschungen: Die Sonne kam heraus und ich bekam einen Bahntrassen-Radweg nach Bairnsdale. Teilweise war er asphaltiert, teilweise ordentlicher Feinsplitt. Im Coles Bairnsdale machte ich meinen wahrscheinlich letzten größeren Einkauf. Leider zog der Himmel wieder zu und es sah nach Regen aus. Doch es kamen nur ein paar Spritzer. Der nächste Wegabschnitt nach Stratfort war zwar sicher, aber nicht gerade romantisch. Ich fuhr nämlich auf dem Seitenstreifen der A1, auch Princess Highway genannt. Die meiste Zeit befindet sich eine Leitplanke in der Mitte und auf etwa einem Drittel der Strecke gibt es eine Überholspur. Aber immerhin hatte ich quasi eine eigene Spur. Um 18:30 fing es unerwartet heftig zu regnen an. Ich verließ die Straße auf einen Feldweg und fand sofort eine geeignete Stelle zum Zelten. Die sensible Phase zwischen Aufstellen des Innenzeltes und dem äußeren Überhang darüberzuziehen schaffte ich erstaunlich schnell. Dann riss ich meine Taschen herunter und stellte sie in die Vorzelte, holte mein Handtuch heraus, zog mich nackt zum Abduschen aus und ließ mich schließlich trocken und sauber ins Innenzelt fallen. Beim Abduschen hatte ich zu allem Überfluss auch noch ein Zischen aus meinem Hinterrad gehört, ich hatte auch noch einen Platten. Aber erstmal machte ich es mir im Zelt gemütlich und kochte mir Tortellini mit Tomaten und Zwiebeln. Nach dem Essen hatte der Regen aufgehört und ich machte mich an die Behebung der Reifenpanne. Ich hatte Glück im Unglück, denn das Hinterrad ließ sich problemlos ausbauen, ich fand sofort das Loch und den Übeltäter in Form eines Stücks Metalldraht im Mantel. Ich verpasste dem Hinterreifen mit meiner Pumpe den gleichen Druck wie vorne, um einen Vergleich bezüglich Luftverlust zu haben. Auch der Einbau ging problemlos. Bei dieser Gelegenheit kontrollierte ich gleich das Getriebe auf Ölverlust, doch die Tropfstelle war nun trocken. Inzwischen hat die Dämmerung eingesetzt und ich zog mich halbwegs zufrieden ins Zelt zurück. Dort telefonierte ich noch ein wenig.






92.Tag:Mi 27.12.23
km11155
Stratfort – Heyfield – Warragul

3

146km
18,6km/h
7:52h

Weitere Bilder am 92.Tag Die Nacht war trocken und ich konnte mein Zelt mit recht geringer Restnässe abbauen und gegen 8 Uhr losfahren. Ab Stratfort gibt es wieder einen Bahntrassen-Radweg, der sich jedoch auf Grund des aufgeweichten Splitt-Belags nicht so gut fahren ließ. So nahm ich zum Teil die C105 nach Heyfield. Während ich dort Brotzeit machte, ging ein Regenschauer hernieder. Ich nutzte die Zeit gleich für einen kleinen Einkauf im IGA nebenan, und wenn es nur Milch, Sprudelwasser und eine Zwiebel waren. Weiter ging es auf noch nassen Straßen. Ich änderte meinen Kurs etwas nach Süden, da ich es in meiner eigentlichen Richtung pechschwarz am Himmel war. So schaffte ich es tatsächlich, zwischen zwei Regenwolken nahezu trocken durchzukommen. Bei Newborough kam ich an einem Braunkohle-Tagebau-Gebiet und einem Kraftwerk vorbei. Es ist schade, dass Australien immer noch den größten Teil der Stromversorgung mit Kohle deckt, obwohl es mehr als genug Wind und Sonne, sowie entsprechende Flächen für Anlagen gibt. Leider sind die alten Kohlekraftwerke auch kaum regulierbar, sodass sie nennenswert Schwankungen in Wind und Sonne ausgleichen könnten. Moe - Trafalgar - Yarragon ging auf der Waterloo Road nördlich direkt neben der Autobahn M1. Dann ging es auf dem Seitenstreifen der Autobahn weiter. Mittlerweile weiß ich ja, dass dies weder gefährlich noch verboten ist. Kurz vor der Ausfahrt Warragul zweigt nach links (mal wieder) ein Feldweg ab. Diesmal sind die Wiesen jedoch nicht eingezäunt, sondern man fährt über ein Weidegitter. Im hintersten Winkel der Wiese ließ ich mich zum Zelten nieder. Dem Elektrozaun nach scheine ich in aktivem Weidegebiet zu sein, es hat ganz schön gebitzelt. Nach einer Wasserflaschen-Dusche gab es gebratene Zucchini mit Zwiebeln, Thunfisch und Instant-Nudeln, obendrauf. Meine Essen sind zwar sicher keine Luxusklasse, aber enthalten immer möglichst frisches Gemüse und sind für Outdoor sicherlich ordentlich. Im Gegensatz zu einem Restaurant stimmt insbesondere die Menge! Mit Einbruch der Dunkelheit telefonierte noch einige Zeit, während ich den aufgehenden Vollmond beobachtete. So hatte ich doch noch eine letzte versöhnliche Outdoor-Nacht in Australien.






93.Tag:Do 28.12.23
km11301
Warragul – Melbourne

2

116km
16,3km/h
7:08h

Weitere Bilder am 93.Tag Heute schlief ich unerwartet lange bis 6:40. Um 8:30 hatte ich alles zusammengepackt. Insbesondere das Zelt konnte ich trocken und sauber einpacken. Zum einen zelte ich die nächsten vier Nächte nicht, zum anderen nimmt es die Einreisekontrolle nach Neuseeland sicherlich sehr genau. So habe ich beispielsweise auch die Häringe von jeglicher Erde befreit. Gleich nach 2km stoppte ich im Bunnings und besorgte ein Cutter-Messer und Panzer-Tape, um mein Fahrrad angemessen verpacken zu können. Als ich den Baumarkt verließ, nieselte es schon wieder. Dabei war es für heute eigentlich absolut trocken gemeldet. Im Zentrum von Warragul regnete es richtig, sodass ich mich unterstellte bzw einen Toilettengang machte und meine Flaschen neu füllte. Doch der Regen ließ bald nach und ich konnte weiterfahren. Über Drouin und Nar Nar Goon gelangte ich nach Pakenham, wo ich Brotzeit machte. Von nun an ging es fast durchgehend durch bebaute Gebiet. Ich folgte der alten Straße 1. Die meiste Zeit fuhr ich auf sogenannten Service Roads, also Parallelstraßen neben der Hauptstraße, zwischendurch wieder auf abgetrennten Radwegen oder abmarkierten Fahrradstreifen. Schon hier war die Rad-Infrastruktur besser als in Adelaide. Weiter im Zentrum wurde ich auf Radwege am Gardiners Creek und am Yarra River geleitet. Hier fährt man abseits jeglicher Straßen durch Parks und Grünanlagen. Je mehr man sich dem Zentrum nähert, desto verschlungener wird der Weg. Es geht unter Autobahnbrücken, auf Uferpromenaden und auf Schwimmpontons auf dem Fluss. Plötzlich biegt man rechts ab und befindet sich in den Häuserschluchten des Stadtzentrums. Auch dort gibt es baulich getrennte Radwege und jede Menge Straßenbahnen. Bis 50m vor das Hostel fand ich sofort, doch den Eingang von "The village" fand ich erst, nachdem ich einmal herumgefahren war. Der Eingang sieht aus wie eine Partymeile, die Rezeption befindet sich an der Bar-Theke, an der man die Musik überplärren muss - nicht gerade einladend für mich. Wie ich erfuhr, gibt es keinen Stellplatz für das Fahrrad, ich solle draußen parken. Mein Zimmer befindet sich im 4.Stock. Die Türen lassen sich per Handy über die Goki-App öffnen. Ich bekam ein 4er-Zimmer mit eigenem Bad. Auf dem Gang befinden sich Tische und auf der Stirnseite die Küche. Sie hatte jedoch bei weitem nicht die Standards wie im YHA bezüglich Ordnung und Sauberkeit. Naja, irgendeinen Grund muss es ja haben, dass YHA teurer ist. Aber ich wollte einen möglichst kurzen Weg zum Busbahnhof, da ich mein Fahrrad im Karton dorthin tragen muss. Verbotenerweise, wie ich später erfuhr, stellte ich mein Fahrrad oben in meinem Zimmer ab, denn ich lasse kein 4500€-Fahrrad nachts auf offener Straße stehen. Zum Abendessen gab es Pfannenkuchen gefüllt mit gebratenen Zwiebeln und Tomaten sowie Parmesan. Danach werkelte ich noch ein wenig am Laptop und legte mich schlafen. Draußen auf dem Gang unterhielt sich eine Gruppe Italiener mit entsprechender Lautstärke.






94.Tag:Fr 29.12.23
km11417
Aufenthalt in Melbourne

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 94.Tag Um 1 Uhr nachts wachte ich auf, es kam eine Frau ins Zimmer und belegte das Bett unter mir. Zwar war sie nicht laut, aber dennoch ist es störend, wenn mitten in der Nacht jemand dazukommt. Gegen 7:30 machte ich mich ans Frühstück. Danach ging ich zur Post und schickte meine zwei Australien-Karten und den Rother Wanderführer, zusammen ein Großbrief mit 455g (erlaubt sind 500g). Ich hatte noch zwei weitere Australien-Reiseführer mit insgesamt 1,3kg, die ich in den Hostels in Adelaide und hier in Melbourne zurück ließ. Dann öffnete das Fahrradgeschäft nahe dem Hostel und ich bekam einen Karton mit 150x80x25cm, den einzigen, den sie hatten. Wie viele Fahrradhändler war auch er sehr neugierig wegen der Pinion-Schaltung, so was sieht man halt nicht alle Tage. In Deutschland hatte ich einen Karton mit 180cm Länge, aber mit Ausbau des Lowriders, Vorderrades und Schutzblechs, sollte es laut Maßband gehen. Offiziell erlaubt Air New Zealand ohnehin nur 144cm Länge. Vor dem Hostel ging ich an die Arbeit. Ein Franzose sah mir interessiert zu und assistierte mir ein wenig. Zwei Stunden später war der Karton verschlossen und stand im Zimmer. In der Zwischenzeit hatte ich meine ganzen Klamotten durch Waschmaschine und Trockner gejagt. Dann kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten zum Essen ein und machte mir Tortellini mit Tomatensoße zu Mittag. Nachmittags suchte ich den Busbahnhof auf, wo der sogenannte Skybus auf direktem Weg zum Flughafen fährt. Ich fragte wegen des Fahrradtransportes nach und kaufte mir gleich das Ticket für 22 Dollar. Wie ich erfuhr, kann man die Straßenbahnen der Innenstadt gratis benutzen und braucht kein umständliches Ticket. Bevor ich ins Hostel zurücklief, ging ich noch ein wenig in den Park. Wie andere australische Städte hat auch Melbourne jede Menge Grünanlagen. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese mit Reis. Damit habe ich es geschafft, mein Lebensmittel-Depot auf nahe Null zu reduzieren. Ich hatte einen neuen Zimmergefähden aus Laos bekommen. Zeitig legte ich mich schlafen, denn morgen geht es bald los.






95.Tag:Sa 30.12.23
km11417
Flug Melbourne – Christchurch

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 95.Tag Um 5 Uhr stand ich auf, machte mich ans Frühstück und verließ mit Wanderrucksack, Packtasche fürs Handgepäck und Fahrrad im Karton die Unterkunft. Die Straßenbahn erwischte ich gerade so, sie fährt nur alle 20min in der Früh. Auf dem Weg zum Busbahnhof konnte mir ein Passant beim Tragen helfen. Der Bus ist ein Doppeldecker mit großem Stauraum für Gepäck. Dort konnte ich problemlos meinen Fahrradkarton und Wanderrucksack hineinlegen, dann nahm ich den Panoramaplatz vorne oben. Über teils fünfspurige Autobahn ging es auf direktem Weg ins Terminal 2. Ich nahm mir einen Kofferkuli und checkte ein. Ich musste sowohl mein Neuseeland-Visum als auch mein Rückflugticket nach Athen vorzeigen. Außerdem musste ich 40 Dollar Übergewichtszusckag für das Rad bezahlen, da es mehr als 23kg wiegt (habe ich bereits im Vorfeld von Air New Zealand erfahren). Anderenfalls wäre es einfach als zweites Gepäckstück durchgegangen, das ich bereits bezahlt hatte. Bei der Personenkontrolle nahmen sie mir meine Nagelschere ab, ich hatte sie zusammen mit dem Rasierer im Handgepäck. Alles zusammen dauerte gut eine Stunde und nun hatte ich nochmal eine knappe Stunde Zeit zum Telefonieren, bis ich in den Flieger steigen konnte. Es war ein A320 mit voller Medienausstattung. Während des insgesamt dreieinhalbstündigen Fluges bekam ich zu Trinken, was ich wollte, und zum Essen gab es Kartoffeln mit Hackfleìschbällchen, sowie Vor- und Nachspeise. Air New Zealand ist eben keine Billig-Airline. Ich nutzte die Zeit für meinen Reisebericht.

Zwar ist der Tag noch nicht zu Ende, aber die Fortsetzung folgt im Bericht von Neuseeland.






Rückblick über Australien

 

Fazit in Worten:
In Australien hat (fast) gepasst: Großartige Natur, weitläufige Areale, tolle Wanderwege, meistens angenehmes Wetter. Wenn ich jemendem erzählte, ich fahre nach Australien, dann wurde mir immer das gleiche gesagt: Da ist es doch so heiß! Lasse dich nicht von Schlangen beißen! Da gibt es doch die Würfelquallen, bei denen jede Berührung tödlich ist und die Salzwasserkrokodile, die dich mit einem Haps zermalmen können!
Die meisten Tatsachen kann ich sofort entkräften: Ich befinde mich im Süden Australiens und dort herrscht Mittelmeerklima. Das bedeutet viel Regen und niedrige aber frostfreie Temperaturen im Winter und heiße trockene Sommer. Der Oktober bis Dezember entspricht quasi April bis Juni am Mittelmeer, und da ist noch keine extreme Hitze zu erwarten. Die gefährlichen Würfelquallen und Salzwasserkrokodile gibt es nur im dauerhaft warmen Norden Australiens und nicht im Süden. Was Schlangen angeht, so habe ich insbesondere beim Wandern ständig welche gesehen. Sie waren allerdings so scheu, dass ich nicht in der Lage war, eine in die Kamera zu bekommen. Der Beschreibung nach wäre es die fünft- und sechstgiftigste Art der Welt. Sie haben es nicht auf Menschen abgesehen, sondern flüchten, sobald man in ihre Nähe kommt. Dennoch besteht die Gefahr, gebissen zu werden, wenn man versehentlich draufsteigt.
Ich hatte aber auch viele "nette" Tierbegegnungen, wie zum Beispiel Kängurus, Koalabären, Tannenzapfenechsen, Salamander, Varane, bunte Vögel, Emus, ...
Die Australier selbst sehe ich als weltoffen und gebildet. Anders als die US-Amerikaner (weiß das bloß aus Erzählungen) sind die Australier durchaus über das Geschehen auch über ihr eigenes Land hinaus informiert. So wurde ich mehrfach wegen des Ukraine-Krieges und den Flüchtlingen angesprochen. Auch für den deutschen Weg der Energiewende waren sie durchaus interessiert. Scheinbar wird aber in den australischen Medien berichtet, dass es hinten und vorne nicht funktioniert und ständig zu Ausfällen kommt. Viele Australier haben Verwandschaft zu Europa und dadurch einen ganz anderen Bezug. Die meisten, die ich getroffen habe, waren schon mal in Europa.
Es ist jedoch gut, dass es nur 25 Millionen gibt, denn sie hinterlassen meinem Gefühl nach einen riesigen CO2-Abdruck. Dies beginnt bei den Autos. Dass man einen Geländewagen braucht, ist in diesem Land nachvollziehbar. Muss es dann aber eine 3,5t-Maschine sein? Aber wenn das Benzin umgerechnet nur gut 1€ kostet, dann ist das auch kein größeres Problem, einen Spritfresser zu fahren! Ein anderer Punkt ist die Stromversorgung. Obwohl es mehr als genug Wind und Sonne gibt und entsprechende Flächen dazu, läuft der größte Teil der Stromversorgung in Australien mit Kohle. Auch die Nutzung von Sonnenkollektoren ist immer noch die Ausnahme, ich habe kaum welche gesehen. Heiße Duschen auf Campingplätzen werden mit Gas beheizt. Auf einem Roadhouse wurden sie sogar mit Strom beheizt, der wiederum von einem Dieselgenerator kam. Das größte Energieproblem sind aber die schlecht isolierten "Papphäuser", die im Winter Unmengen Heizenergie brauchen und im Sommer klimatisiert werden müssen. Meinem Gefühl nach essen die Australier auch Unmengen klimaschädliches Fleisch. Diesen Eindruck habe ich zumindest an den kostenlosen öffentlichen meist gasbetriebenen Grills, die ich überall sehe und sich großer Beliebtheit erfreuen. Auch die Portionen, die sie dort auf den Grill legen, sind riesig. Dass es in Australien kaum E-Autos gibt, ist dagegen wenig verwunderlich und auch sinnvoll. Zum einen sind die Entfernungen deutlich größer als in Europa, zum anderen kommt ein Großteil des Stromes ohnehin aus der CO2-schädlichen Kohle.
Aber ich will nicht nur Schlechtes über die Mentalität der Australier sagen: Mit Wasser gehen die Australier sehr sparsam und effizient um. So decken die Australier gerade im ländlichen Raum einen Großteil ihres Bedarfs mit Regenwasser, das sie in riesigen Tanks speichern. Ich habe noch nirgends so viele Wassertanks gesehen. In der Summe fällt ja genügend Regen (vorwiegend im Winter), sodass man mit großen Speichern die Trockenheit des Sommers problemlos überbrücken kann. Selbstschließende Wasserhähne und Hinweise zum Wassersparen sind allgegenwärtig. Bei den Wassertanks steht immer der Hinweis, dass das Wasser unbehandelt nicht trinkbar ist. Die Qualität bzw der Geschmack des Wassers ist sehr unterschiedlich.
Ebenfalls sehr positiv hervorzuheben ist die liebevolle und ansprechende Gestaltung des öffentlichen Raumes in den Städten. Überall gibt es nett angelegte Parks, Grillplätze, Spielplätze und hervorragend gepflegte öffentliche Toiletten. Darüber hinaus gibt es in jedem Ort eine Tourist-Info, bei der man seine Digitalgeräte während des Einkaufens zum Laden abgeben kann. Häufig gibt es auch Steckdosen an den Grillplätzen. Auch in den großen Metropolen gibt viele solcher Parks und Grünanlagen.

Hochs und Tiefs:
Highlights war sicherlich der Bibbulmun-Track (Südwesten), vor allem am ersten und zweiten Tag im Urwald zwischen den Baumgiganten. Aber auch die Wandertage an der Westküste und in der Stirling Range waren schöne Erlebnisse. Das Radfahren ist manchmal etwas monoton, da es sehr oft lange geradeaus an irgendwelchen Feldern oder Weidegebieten entlang geht. Highlight mit dem Fahrrad war sicherlich die Great Alpine Road (B500 durch die Australischen Alpen) mit all ihren Ausblicken und auch die anderen Bergstraßen in den Australischen Alpen. Tiefpunkte waren der Tag 24 im Gegenwind auf Esperance zu, in Verbindung auch damit, dass ich auf zwei Campingplätzen nicht mehr aufgenommen werden konnte. Letztlich bin ich dann aber mit dem dritten Versuch untergekommen. Ein weiterer Tiefpunkt war der massive Gegenwind an manchen Tagen von Norseman nach Ceduna durch die Nullarbor Plains. An solchen Tagen muss man mehr Pausen machen, weniger fahren und auf buchstäblich bessere Tage warten. Ebenfalls schade war der Regen am Tag 90 und 91 ("Weihnachtsgeschenk" zum 25.12. und 26.12.) auf der Abfahrt aus den Australischen Alpen heraus. Wenigstens konnte ich mich hier immer rechtzeigig unterstellen und bin nicht nennenswert nass geworden.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen Caravanparks, Campingplätzen, Hotels, Hostels, Flieger: 36

Gesamtstrecke: 6917km

freie Übernachtungen (auch einfache teils kostenpflichtige Zeltplätze und Rastplätze): 58

Anzahl der Fahrtage über 50km: 50 von 94


Wetter:

Das Wetter hat gepasst. Abgesehen von wenigen Tagen (Adelaide, Deep Creek Nationalpark, Halls Gap, Australische Alpen) war es trocken, aber nicht zu heiß, wenn man mal vom 10.11.23 (Tag 45) mit den 44 Grad absieht. Nur an wenigen Tagen hatte es über 30 Grad (ein Tag bei Esperance, mehrere Tage in Flinders Range), meist lagen die Höchstwerte zwischen 20 und 30 Grad. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Wetter 1: Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Wetter 2: Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Wetter 3: Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Wetter 4: Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Wetter 5: Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Wetter 6: Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


letzte Aktualisierung am 30.03.24