Skandinavienfahrt Sommer 2016

 

Eine Fahrt nach Nord-Norwegen hatte ich für Sommer 2018 auf jeden Fall geplant, und das möglichst von Beginn der Ferien an. Ursprünglich wollte ich mit dem Flieger nach Kirkenes. Doch hierfür hätte ich erst nach Frankfurt mit dem Zug gemusst, anschließend hätte ich zwei Umstiege in Kopenhagen und Oslo gehabt. Das hätte Abfahrt morgens um 4:30 und 16 Stunden Reisezeit bedeutet. Außerdem hätte ich Rad und Gepäck fluggerecht verpacken müssen. Dabei wären Dinge wie eine Gaskartusche schon mal undenkbar gewesen und auch sonst hätte ich mich sehr einschränken müssen. Daher entschied ich mich für Flixbus Nürnberg - Berlin - Stockholm, Fähre nach Turku und Zug nach Rovaniemi in Nordfinnland. Bei einem Gesamtpreis von 290€ incl. Kabine und Frühstück auf dem Schiff ist das nicht nur deutlich günstiger, sondern auch umweltfreundlicher als mit dem Flieger.

Die Berichte wurden meist in Schlechtwetter- oder Fähren-Wartezeiten geschrieben und hatten zum Teil eine Woche Rückstand. Daher hat die Objektivität vielleicht etwas gelitten. Klickt an auf das Bild des Tages, so erhält man in doppelter Größe alle Fotos des jeweiligen Tages.






1.Tag: Fr 27.07.18
km105394
Fahrt nach Weißenburg und Nürnberg, Busfahrt nach Berlin

1

83km
22,33km/h
3:43h

Weitere Bilder am 1.Tag Aufstehen um 7:30 und mit dem Fahrrad nach Weißenburg in den letzten "Schultag". Heute geht es nur noch darum, Tische und Stühle aus den Räumen zu schaffen, Zeugnisse, Jahresberichte, Klassenfotos und Sportfesturkunden zu verteilen. Für "meine" fünfte Klasse war das beinahe ein wehmütiger Abschied. Nach teilweise heftigen Abschiedsszenen mit pensienierten Kollegen verließ ich um 10:00 die Schule. Zurück in Georgensgmünd ging es um 13:00 voll bepackt nach Nürnberg. Im Main-Donau-Kanal badete ich und erreichte nahezu schweißfrei um 15:30 den Busbahnhof. Mit 30min Verspätung ging es um 16:30 mit dem Nonstop-Bus nach Berlin. Mein Fahrrad wurde senkrecht am Heck festfemacht, das Gepäck kam normal in den Laderaum. Nun sitze ich in einem hochmodernen zu etwa dreiviertel gefüllten Doppelstockbus mit Panoramablick nach vorne. Es ist deutlich bequemer als in einem Flieger, vor allem muss man keine stundenlange Vorlaufzeit einplanen. Um 22:00 erreichte ich leicht verspätet den ZOB Berlin. Pünktlich um 23:20 ging es mit dem nächsten Bus weiter in Richtung Stockholm, ebenfalls ein gut zur Hälfte gefüllter Doppeldecker. Diesmal setzte ich mich in eine Vierergruppe mit Tisch, Blick nach hinten. Und so schlief ich, mit dem Kopf ans Fenster gelehnt, bald ein.






2.Tag: Sa 28.07.18
km105477
Busfahrt Berlin-Stockholm

2

1km
15,00km/h
0:04h

Weitere Bilder am 2.Tag Um 5:00 wachte ich auf, der Bus stand in der Warteschlange für die Fähre nach Gedser. Nach 10min waren wir im Autodeck und gingen nach oben. Nach knapp einer Stunde waren wir in Dänemark, doch zuerst stand die Grenzkontrolle an. Das Vorzeigen der Ausweise hätte keine 5min gedauert, doch eine Familie hatte keine gültigen Papiere. Nach fast einer Stunde Verhandlungen fuhr der Bus ohne sie weiter. Der Zwischenstopp in Kopenhagen war unkompliziert, doch nach der Öresundbrücke wurden wir erneut kontrolliert und offenbar gab es wieder "problematische" Ausweise und wir verloren nochmal eine Stunde. Auf der Weiterreise gerieten wir ind drei kleinere Staus, vor allem der eine wäre durch Umfahren vermeidbar gewesen. Nachdem ich sah, dass die 20:00-Fähre von Stockholm nicht mehr zu schaffen ist, buchte ich telefonisch um auf den nächsten Tag - 7€ Gebühr sind OK.

Um 19:45 erreichten wir mit gut 2h Verspätung den Hauptbahnhof von Stockholm. Nachdem ich aufgepackt hatte nahm ich den direkten Weg zur Jugendherberge mitten in der Stadt, mit der ich bereits telefoniert hatte. Für 250SEK (entspricht 24€) bekam ich ein Bett in einem 6er-Zimmer. Da Stockholm nicht für eine solche Hitze ausgelegt ist, gibt es keine Klimaanlage und kaum aufmachbare Fenster - und das bei über 25 Grad. Zunächst nahm ich eine Dusche, dann kochte ich mir aufgewärmnte Hackfleischsoße mit Tagliatelle. Danach befasste ich mich mit den Umbuchungsmodalitäten der finnischen Bahn für die Strecke Turku-Rovaniemi, was aber nur telefonisch am nächsten Tag möglich ist. Abends lief ich noch ein wenig in der Stadt umher, bevor ich mich in Unterhose und Bettlaken schlafen legte.






3.Tag: So 29.07.18
km105478
Stadtrundfahrt Stockholm

1

60km
13,64km/h
4:24h

Weitere Bilder am 3.Tag Trotz der Wärme schlief ich störungsferi bis 9:30 und kompensierte den fehlenden Schlaf der Busfahrt der letzten Nacht. Frühstücksbuffet gibt es keines, aber immerhin Kaffee, Tee und Milch. Ich hatte ohnehin mehr als genug zum Essen dabei. Danach brachte ich mein Gepäck größtenteils in den Lagerraum. Die Umbuchung bei der finnischen Bahn verlief problemlos, allerdings musste ich 40€ mehr zahlen, da ich nun den Regelpreis und nicht das Sparticket zahlen musste. Allerdings sind 80€ für knapp 900km Zugfahrt samt Fahrradtransport nicht wirklich teuer. Dann fuhr ich in die Stadt. Wie sich herausstellen sollte, war es gut, umgebucht zu haben, denn das Terminal der Viking-Line befindet sich südlich der Stadt und nicht neben dem Silja-Terminal im Norden - ansonsten wäre ich bei möglicherweise knapper Zeit erstmal in die falsche Richtung gefahren!

Da ich das Vasa-Museum vom Jahr 2000 noch in sehr schöner Erinnerung hatte, wollte ich es erneut besuchen. Doch als ich die über 100m lange Warteschlange davor sah, verzichtete ich freiwillig darauf. Weiter ging es mit dem Rad durch die Altstadt und auf verschiedene Inseln. Es ist schön, dass es so viele Grünanlagen und Wasserflächen gibt. Viele Leute lassen es sich nicht nehmen, von Bootsstegen aus ins Wasser zu springen. Ich tat dasselbe. Das Wasser ist so gut wie Süßwasser. Vor 50 Jahren hätte das Baden wahrscheinlich ein erhebliches Gesundheitsrisiko bedeutet, aber heute ist davon auszugehen, dass die Abwässer der Stadt gründlich gereinigt werden.

Dann fuhr ich auf eine vorgelagerte Insel nordöstlich der Stadt hinaus. Dorthin führt auch eine Straßenbahn, dennoch fühlt man sich hier schon wie auf dem Land. Auf dem Rückweg aß ich einen Kebap-Teller. Das Angebot an Pizza und Döner ist sowohl von der Dichte als auch vom Preisniveau mit Deutschland vergleichbar. Dann holte ich mein restliches Gepäck ab und erreichte um 18:50 das Terminal von Viking Line südlich der Altstadt. Dort traf ich auf mehrere Radfernfahrer. Diejenigen, die zelten, waren genauso aufgepackt wie ich. Um 19:30 durften wir die Rampe ins obere Autodeck einfahren und unsere Räder in einer Ecke parken. Dann nahm ich den Weg zu meiner Kabine: Vier Betten, überziehen muss man selbst, Toilette und Dusche ist auf dem Gang. Aber im Gegensatz zur letzten Nacht bin ich alleine und in einem klimatisierten Raum. Schnurstracks machte ich mich auf den Weg zur Saunaanlage. Für 12€ bekommt man da eine nach Geschlechtern getrennte Sauna und einen nicht gerade kleinen Wellnessbereich mit drei Becken, ein paar Liegestühlen und einem Dampfbad. In meiner Gewohnheit nutzte ich die Wärmequellen so exzessiv, dass mir anschließend auf dem Liegestuhl wie üblich schummrig wurde... . Um 22:30 legte ich mich tiefenentspannt in mein Bett.






4.Tag: Mo 30.07.18
km105538
Rundfahrt in Turku und Tampere

1

40km
14,81km/h
2:42h

Weitere Bilder am 4.Tag Um 5:20 schwedischer bzw. 6:20 finnischer Zeit riss mich mein Handywecker aus dem Schlaf. Ich packte mein Zeug zusammen und lief zum Frühstücksbuffet, das ich von Anfang an mitgebucht hatte. Wie zu erwarten, gab es alles, was man sich so vorstellen kann, angefangen von zehnerlei Müslisorten über Pfannenkuchen, verschiedene Brotsorten und Kaffee, Cappuccino, Kakao usw. . Und so wurde es 7:20, bis ich das Buffet verließ und mich auf direktem weg ins Autodeck machen konnte. Kaum war mein Fahrrad beladen, konnte ich auch schon herausfahren. Da ich nicht bis 13:00 in Turku herumsitzen wollte, nahm ich den Flussradweg ins Hinterland. Dabei stellte ich fest, dass in Finnland nach wie vor viele Wege ungeteert, aber trotzdem gut zu fahren sind. Pünktlich um 13:05 fuhr mein Zug los. Es ist ein moderner Doppelstockwagen mit jeweils drei Fahrradplätzen unter der Treppe. Direkt im Abteil daneben war mein (zugewiesener) Sitzplatz. Für einen Doppelstock sind die Abteile extrem hoch, offenbar sind die finnischen Oberleitungen höher als bei uns - naja, über Tunnelhöhen müssen sich die Finnen keine Gedanken machen. Doch was ich noch nie gesehen hatte, ist ein Spielabteil für Kinder mit kleiner Rutsche, zwei Gruppenräumen, Bilderbüchern und sicherbaren Türen vor den Treppen.

In Tampere hatte ich zwei Stunden Aufenthalt. Ich fuhr an den See mitten in der Stadt und sprang wie die Leute dort von einem Steg aus ins Wasser, das weit über 20 Grad hatte. Die stehende Luft der Innenstadt hatte garantiert über 30 Grad. Nachdem ich noch ein wenig eingekauft hatte, fuhr ich zum Bahnhof zurück. Mit 10min Verspätung (ist also kein alleiniges Phänomen der DB...) ging es mit dem IC nach Rovaniemi. Laut Anzeige fährt der Zug zwar "nur" mit 130-140km/h, aber sehr kontinuierlich und mit wenig Zwischenstopps. Und so erreichte ich fast pünktlich um 23:30 Rovaniemi, wo meine eigentliche Radreise beginnt. Da ich vorhatte, die (nicht vorhandene) Nacht durchzufahren, ordne ich diese halbe Stunde bis Mitternacht bereits dem Dienstag zu.






5.Tag: Di 31.07.18
km105578
Rovaniemi – Ivalo (50km südlich)

1

245km
21,27km/h
11:31h

Weitere Bilder am 5.Tag Beim Verlassen des Zuges traute ich meinen Augen nicht: Die Temperaturanzeige am Bahnseig zeigte 27 Grad und das um 23:30 am Polarkreis - OK, der Beton hatte sich tagsüber ordentlich aufgeheizt und strahlt nun die Wärme ab, aber dennoch herrscht temperaturmäßig in ganz Skandinavien der Ausnahmezustand!

Bis zum Arctic-Center nördlich der Stadt gibt es einen Radweg, danach geht es auf der E75 weiter. Es wurde immer dunkler bis um 1:00 finnischer Zeit, aber immer noch hell genug, dass man alles sehen und lesen konnte. Trotzdem ließ ich mein Rücklicht vorsichtshalber blinken. Auf leerer Straße fuhr ich in einer herrlichen Dämmerung am nördlichen Horizont. Alleine damit hat es sich gelohnt, "nachts" zu fahren. Die Temperatur fiel laut lokalen Anzeigen nicht unter 18 Grad, sodass ich nur ca. eine Stunde mit Windjacke fahren musste. In Sodankylä zwang mich die Müdigkeit dann doch zu einer zweistündigen Pause auf einer Parkwiese. Danach kaufte ich ein und bereitete 10km weiter nach einer Badepause in einem See mein Mittagessen (Geschnetzeltes mit Nudeln) zu. Gut gesättigt ging es bei 30 Grad Lufttemperatur weiter. An einem See legte ich eine weitere Badepause ein. Der Verkehr tagsüber auf der E75 ist nicht schlimm, aber doch deutlich stärker als in den Nachtstunden. 50km südlich von Ivalo schlug ich im trockenen Wald mein Zelt auf. Meine Rechnung ging auf: wegen der lange anhalteneden Trockenheit gab es so gut wie keine Mücken. Und die paar wenigen ließen sich problemlos mit "Antibrumm" vertreiben. Gerne hätte ich an einem See gezeltet, doch ausgerechnet hier gibt es keinen. Da ich das wusste, hatte ich rechtzeitig vorher meine Flaschen gefüllt, um Wasser zum Duschen zu haben. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Tomatensoße und Parmesan, die letzten Reste noch von zu Hause. Dann legte ich mich ins Zelt und schlief sofort ein.






6.Tag: Mi 01.08.18
km105823
Ivalo (50km südlich) – Settijärvi

1

174km
22,65km/h
7:41h

Weitere Bilder am 6.Tag Zeitig stand ich auf, trotzdem stand die Sonne schon hoch am Himmel und es war jetzt schon warm. Die 50km bis Ivalo fuhr ich in einem Sitz durch, dann kaufte ich ein. Zwischen Ivalo und Inari machte ich an einem See Bade- und Esspause. Ich nutzte gleich die Gelegenheit, alle bis dahin verschwitzten Klamotten auszuwaschen und zum Trocknen aufzuhängen - bei etwas Wind und 30 Grad im Schatten sollten sie nach der Mittagspause trocken sein. Danach setzte ich mich in Badehose an eine Tischgarnitur im Schatten und machte Brotzeit. Dann ging es nochmal 25km auf der etwas befahrenen und schnurgeraden E75, bevor ich auf die nahezu unbefahrene 971 nach Nordosten abbog. Diese Straße führt durch den Wald, ab und zu an Seen vorbei und ist deutlich abwechslungsreicher als die E75. 10km vor Sevettijärvi ließ ich mich mit meinem Zelt direkt an einem Seeufer nieder. Dort traf ich auf einen WOMO-Fahrer aus Hannover, der sich ein Sabattjahr genommen hat und seit Monaten schon unterwegs ist. Nach einem erfrischenden Bad im See konnte ich nahezu mückenfrei den zweiten Teil des Geschnetzelten mit Nudeln essen - es ist einfach zu trocken für die Mücken. Abends kündigten sich die ersten Gewitter an, auch wenn sie an mir vorbeizogen. Vorsichtshalber legte ich Außenzelt und Häringe bereit.






7.Tag: Do 02.08.18
km105997
Settijärvi – Näätämö – Kirkenes

4

116km
20,12km/h
5:46h

Weitere Bilder am 7.Tag Am Morgen wurde ich durch Donnern geweckt und der Regen ließ nicht lange auf sich warten. Ich hatte gerade das Außenzelt übergezogen und gesichert, da schüttete es auch schon aus Gießkannen. Doch ich hatte im Zelt kaum gefrühstückt, zusammengepackt und eine halbe Stunde Reisebericht geschrieben, da war der Regen zu Ende und ich konnte zusammenpacken und losfahren. Es war stark bewölkt, trocken und hatte 22 Grad, also nicht ganz verkehrt zum Radfahren. In Näätämö kaufte ich nochmal ordentlich nach, vor allem Obst, Gemüse und Milch, alles Dinge, die in Norwegen erheblich teurer sind. Danach aß ich zu Mittag.

Obwohl ich nach Osten fuhr, muss man die Uhren eine Stunde zurückstellen. Das klingt zunächst paradox, ist aber insofern sinnvoll, da das an sich östlichere Finnland osteuropäische Zeit hat, während der gesamte Staat Norwegen mitteleuropäische Zeit hat. Man befindet sich eben nur am östlichsten Zipfel des Landes. Für diese drei Tage Finnland habe ich jedoch auf die Umstellung von Tacho und Handy verzichtet - abgesehen von den Zugfahrten bin ich ja ohnehin zeitunabhängig und es ist sowieso immer hell.

Nach 10km kam ich in Neiden auf die deutlich stärker befahrene E6, der ich nach Osten bzw. Kirkenes folgte. In die Stadt selbst fuhr ich nicht hinein, sondern folgte der E105 bzw. dem danebenleigenden Radweg. Bei Elvnes gibt es einen neu gebauten "verbotenen" Tunnel, den man über die alte Straße umfahren kann. Bis zum Flughafen 10km vor Kirkenes war es bewölkt und trocken, danach begann es zu tröpfeln. Nach dem Tunnel bei Elvnes wurde der Regen stärker. Nach meiner bisherigen Norwegen-Erfahrung eignen sich Brücken-Neubauten gut zum Übernachten bei Rgen: Man kann in der Regel nicht gesehen werden, hat einen größeren trockenen Bereich, einen sauberen, ebenen, häufig betonierten Untergrund und natürlich einen Fluss, in dem man sich baden kann. Außerdem hat man an nächsten Morgen kein nasses Zelt zum Zusammenpacken. Genau diese Bedingungen fand ich unter der neuen E105-Brücke vor. Und so richtete ich mich wohnlich unter ihr ein. Nach einem Bad im erstaunlich warmen Fluss kochte ich mir Spaghetti Bolognese und legte mich nach einigen Telefonaten schlafen. "Draußen" nieselte es weiter und so freute ich mich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.






8.Tag: Fr 03.08.18
km106113
Kirkenes – Grense Jakobselv – Kirkenes – Bugöyfjord

4

170km
19,62km/h
8:40h

Weitere Bilder am 8.Tag Nach dem Frühstück hatte es tatsächlich zum Regnen aufgehört. Ich packte zusammen, ließ aber Hecktaschen und Packsack hinter dem Stromkasten unter der Brücke zurück und fuhr los. Ich wollte zur knapp 50km entfernten Grense Jakobselv am Meer und nachmittags wieder zurück. Bis zur russischen Grenze hin ist die E105 neu ausgebaut mit Radweg. Doch ich hatte kaum 10km auf der Nebenstraße nach Jakobselv gefahren, setzte erneut Regen ein. Ich konnte mich unter der überdachten Veranda eines unbesetzten Wochenendhauses gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bzw. Trockenheit bringen. Zunächst hab es eine kleine Brotzeit, dann schrieb ich weiter an meinem Reisebericht. Nach einenhalb Stunden ging es, zunächst bei leichtem Nieseln, dann trocken weiter. Erst ging es über vegetationsloses Fjell, an einigen Seen vorbei, dann hinunter zum Grenzfluss oder besser gesagt Grenzbach hinunter. Es handelt sich um eine Military Restricted Area, es dürfen keine Militäranlagen provokativ fotografiert werden und das Überqueren des Flusses ist nicht gestattet. Auf beiden Seiten der Grenze stehen Wachtürme und diverse andere Militäreinrichtungen, auch einige Soldaten waren unterwegs - schließlich handelt es sich um eine Schengen- und Natoausßengrenze zum "Feind Russland". Immerhin haben Norwegen und Russland jeweils eine 30km-Toleranzzone. Das bedeutet, dass alle Einwohner bis zu 30km von der Grenze jeweils bis zu 30km in das andere Land visafrei einreisen dürfen. Die letzten 10km sind ungeteert, aber sehr gut zu fahren. Ich kam an einen weißen Strand, an dem ein paar ganz Hartgesottene sogar badeten. Da es die letzten Wochen jedoch sehr heiß war, ist das Wasser jedoch nicht einmal so kalt, sagten mir Deutsche, die dort mit ihrem Wohnmobil standen. Von Massentourismus wie am Nordkapp kann man jedoch nicht sprechen bei einem Parkplatz für vielleicht 20 Autos. Ich machte dort Brotzeit, schaute mich ein wenig um und fuhr wieder zurück. Mein übriges Zeug holte ich wieder hinter dem Stromkasten unter der Brücke hervor. Dann fuhr ich nach Kirkenes hinein, um mir Bargeld zu besorgen. Dazu musste ich tatsächlich mitten in die Stadt, wo es genau eine Bank gab. In den großen Vorstadt-Einkaufszentren gibt es tatsächlich keinen Geldautomaten mehr. Mit 5000NOK (entspricht etwa 500€) mehr fuhr ich weiter am Flughafen vorbei. Auf einer Tischgarnitur im Freien wärmte ich meine Spaghetti mit Hackfleischsoße auf. Mit einer warmen Dusche im Gepäck (=PET-Flaschen mit heißem Wasser aus der Flughafentoilette eingewickelt zwischen Matte, Zelt und Schlafsack) fuhr ich weiter auf der E6 nach Westen. Mit leichtem Rückenwind und fast ohne Autoverkehr kam ich zügig voran und ließ mich gegen 22:30 auch trockenem Moosboden mit meinem Zelt nieder.






9.Tag: Sa 04.08.18
km106283
Bugöyfjord – Varangerbotn – Mortensnes

5

92km
20,75km/h
4:26h

Weitere Bilder am 9.Tag Wie zu erwarten, war es nachts trocken geblieben. Ich packte zügig zusammen und fuhr los - bis mittags soll es angeblich trocken bleiben. Und so kam ich bei leichtem Rückenwind ohne Probleme bis Varangerbotn. Im dortigen COOP-Markt kaufte ich ein und machte anschließend im Eingangsbereich Brotzeit. Kaum war ich danach 10km gefahren, begann es zu nieseln - das wäre ja nicht so schlimm gewesen, aber nun hatte ich leichten Gegenwind, der mich ganz schön nass machte. Eigentlich hätte ich bis zum Campingplatz in Vadsö kommen vollen, doch da kam mir das vorspringende Dach eines Museums, das saisonbedingt schon geschlossen war, zuvor. Dort gab es eine Holztisch-Garnitur und trockenen betonierten Untergrund. Ich schrieb an meinem Reisebereicht weiter und legte mich zeitig schlafen.






10.Tag: So 05.08.18
km106375
Mortensnes – Vardö, Hurtigruten nach Berlevag

4

110km
20,75km/h
5:18h

Weitere Bilder am 10.Tag Um 6:00 stand ich auf, es war trocken. Ich hatte nun Rückenwind und kam zügig nach Osten voran. Doch schon zogen die nächsten grauen Wolken mit Regen auf, ich stellte mich in einer Scheune unter. Da wurde ich gleich vom Besitzer auf einen Kaffee eingeladen - das nennt man norwegische Gastfreundschaft! Der Regen hörte bald wieder auf und ich konnte weiter. Im Gegensatz zur Nordkappregion fährt man hier ständig durch besiedeltes Gebiet und man muss keine Angst davor haben, bei plötzlichem Regen keine Unterstellmöglichkeit zu finden. Wie es aussah, wurde ich von einer Schlechtwetterfront verfolgt und musste davonfahren. Erleichtert kam ich trocken vor dem Vardö-Tunnel an. Ähnlich wie zur Nordkappinsel geht auch zur Vardö-Insel ein 3km langer und 88m tiefer Unterseetunnel, mit Baujahr 1984 der älteste dieser Art in Norwegen. Er macht für sein Alter einen recht guten und soliden Eindruck, wahrscheinlich ist er frisch saniert. Nach dem Tunnel in Vardö sah das Wetter wieder besser aus. Es war mittlerweile 13:30, also höchste Zeit, etwas Warmes zu essen. Ansonsten wirkt die Stadt ziemlich leer und trostlos, wahrscheinlich auch dem schlechten Wetter geschuldet. Zwar gibt es in der Stadt ein öffentliches Schwimmbad, hatte aber (wie immer wenn ich zu einem Bad komme) geschlossen. Ich setzte mich an einen windgeschützten Platz, kochte und verbrachte die Zeit bis 16:00 mit Tagebuch schreiben und Telefonieren. Punkt 16:00 ertönte die Schiffshupe der Hurtigruten. Ich packte ein und fuhr zum Hafen. Die "Kong Harald" legte an und als erstes stiegen ca. 200 Passagiere zur Erkundung der Stadt aus. Dann parkte ich mein Fahrrad im Autodeck (2,50m hoch, Platz für ca. 50 PKW) und checkte ein. Für die fünfstündige Fahrt nach Berlevag zahlte ich 530NOK - nicht das Billigste, aber ich hatte schon teurere Fährpassagen. Bereits auf dem Plan des Schiffes konnte ich sehen, dass es eine Sauna gibt. Und so verbrachte ich dort erstmal drei Stunden. Danach ging ich an Bord herum und unterhielt mich mit verschiedenen Leuten. Die allermeisten machen eine ein- oder zweiwöchige Kreuzfahrt und das mit durchschnittlich 400 Passagieren. Die Obergrenze des 110m langen Schiffes liegt bei 590 Personen. Ihrer Aussage nach ist diese Fahrt nur "etwas teurer" als eine klassische Kreuzfahrt, aber dafür ist man hier fast individuell und nicht auf einer schwimmenden Kleinstadt mit 5000 Leuten unterwegs. Man muss jedoch etwas seefest sein, um das Geschaukel auf der hier offenen und rauen Barentssee zu "überleben", aber meistens fahren die Hurtigruten ja im geschützen Fjordbereich zwischen vorgelagerten Inseln. Offenbar war die Überfahrt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn es regnete fast die ganze Fahrt. Pünktlich um 21:45 erreichte ich den Hafen von Berlevag. Keine 2km vom Hafen entfernt ließ ich mich im Windschatten eines Baucontainers auf planierter Fläche nieder. Es begann wieder zu regnen, aber morgen soll es angeblich wieder schön werden.






11.Tag: Mo 06.08.18
km106485
Berlevag – TanaBru – Ifjord

4

225km
19,59km/h
11:29h

Weitere Bilder am 11.Tag Als ich morgens aufstand, war es tatsächlich trocken und auch für die nächsten acht Stunden kein Regen gemeldet. Der schönste Streckenabschnitt waren tatsächlich die ersten 20km. Hier geht die kurvenreiche Straße durch wilde Felsformationen direkt am Meer entlang. Wie nicht anders zu erwarten geht es danach über das Fjell ungeschützt, doch ich hatte Glück mit dem Wind, der aus Norden kam. Die 30km auf Tana Bru zu sind sehr langweilig und auch nicht gerade aufbauend, wenn man weiß, dass man danach dasselbe auf der anderen Flussseite wieder zurückfahren darf. In Tana Bru kaufte ich gründlich ein. Erstens hatte ich so gut wie kein Essen mehr und zweites ist auf der anstehenden Nordkinnhalbinsel nicht die beste Versorgung zu erwarten. Die Straße 98 nach Norden ging schneller als erwartet und in Ruostefjellbrua verließ ich die Tana. Nach leichtem Auf und Ab kam ich nach Vestertana. Zwar war es bereits 20:00, aber für heute war bis Mitternacht kein Regen angekündigt und für morgen vormittags dagegen Dauerregen gemeldet. Daher entschied ich mich, diese Etappe heute noch zu fahren. Die Auffahrt war zunächst keine besondere Herausforderung, ca. 400 Höhenmeter ein paar Kehren, 10% Steigung bei Windstille. Doch sobald ich die Hochebene erreicht hatte, war ich plötzlich wie im Windkanal. Zu allem Überfluss setzte jetzt auch noch Nieselregen ein, der bei dieser Windstärke auskühlt und sofort nass macht. Mit 8km/h kämpfte ich mich die letzten Meter in die Hochebene hinauf. Zum Glück hörte der Regen bald wieder auf und meine Klamotten trockneten sofort wieder im Gegenwind. Im weiteren Verlauf geht es immer wieder leicht bergab und bergauf. Beim Abfahren konnte ich sogar etwas rollen, beim Auffahren hatte ich je nach Wind 5-12km/h. Und so wurde es 23:30, bis ich Ifjord erreichte. Ich bog die 888 nach Norden ab und fand bereits nach 2km einen regenfesten Übernachtungsplatz: ein unbewohntes Wochenendhaus mit überdachter Veranda, ein ganzes Stück von der Straße entfernt. Ich richtete mich auf der Terrasse ein und legte mich schlafen.






12.Tag: Di 07.08.18
km106710
Ifjord – Mehamn

4

102km
16,91km/h
6:02h

Weitere Bilder am 12.Tag Als ich gegen 9:00 aufwachte, regnete es. Ich drehte mich um und schlief nochmal bis 10:30. Dann stand ich auf und frühstückte, während es "draußen" weiterregnete. Ich packte zusammen und schrieb am Reisetagebuch. Bei nachlassendem Regen startete ich um 12:30 im Richtung Mehamn/Kjöllefjord. Gegen 13:00 hatte der Regen komplett aufgehört. Zu meiner Überraschung gibt es in Kalak nochmal einen Coop-Markt. Bekkarfjord ist die letzte Station vor dem "langen Nichts" über 60km. Dort gibt es einen beheizten Warteraum, da dort im Winter die Wartestelle für die Kolonnenfahrt im Winter ist, wenn die Autos nur hinter dem Schneepflug herfahren müssen. Dann geht es erstmal 300m ins vegetationslose Fjell hinauf. Es war weniger Wind, als ich erwartet hatte, vor allem war es recht berechnenbar, z. B. dass bestimmte Bergrücken Windschatten machen u. ä. . Auf halber Länge geht es auf dem Übergang zur eigentlichen Nordkinnhalbinsel kurzzeitig bis auf Meereshöhe hinab. Dort befindet sich ein Denkmal über die Einweihung der Straße im Jahr 1989. Auch der zweite Teil verlief abgesehen von Kälte und Seitenwind ohne Zwischenfälle, sodass ich Mehamn um 19:30 erreichte - da ein massiver Wind aus Westen kommt, entschied ich mich bewusst nicht für Kjöllefjord. Im bzw. vor dem Warteraum der Hurtigruten kochte ich mein Abendessen. Danach breitete ich im Warteraum Matte und Schlafsack aus und stellte den Wecker auf 0:45, denn um 1:00 geht die Fähre.






13.Tag: Mi 08.08.18
km106812
Hurtigruten nach Honningsvag, Nordkapp – Nordkapptunnel

2

91km
12,47km/h
7:18h

Weitere Bilder am 13.Tag Um 0:45 wurde ich planmäßig geweckt und hatte mein Zeug in gut 5min zusammengepackt. Doch das Schiff war nicht da. Ich hatte schon Zweifel, ob der kleine Hafen Mehamn überhaupt von jedem Schiff angefahren wird. Doch kurz nach 1:00 kam ein Mann mit Gabelstapler und öffnete die Lagerhalle - er erklärte mir, dass das Schiff durch den extremen Westwind und den Wellengang 30min verspätet war. An Bord nahm ich zielstrebig den Weg zur Sauna, doch sie ist auf der MS Midnatsol nachts außer Betrieb und wurde gerade geputzt. Immerhin gestattete mir die Putzfrau, mich heiß zu duschen, was ich dann auch ausgiebig tat. Kaum war das Schiff aus dem Hafen heraus, lief ich herum wie ein Betrunkener. Ich setzte mich auf das Sofa in einem Aufenthaltsraum und legte mich hin, da mir etwas übel war. Ich stellte mir vorsichtshalber den Wecker auf 5:30, nicht dass ich versehentlich über Honningsvag hinausfahre.

Und so schlief ich tatsächlich ein und verließ die Fähre in Honningsvag. Nach einem kleinen Frühstück startete ich gleich die Straße zum Nordkapp. Das sind zwar nur 30km, die es aber in sich haben. Erstmal geht es 350m nach oben. Damit habe ich ja kein Problem, aber es war extrem windig. Oft hatte ich Mühe, das Fahrrad gerade auf der Straße zu halten. Hinzu kommen die vielen Busse uns Wohnmobile, die bei zu geringem Seitenabstand zunächst den Seitenwind blocken, sodass man auf das überholende Fahrzeug zukommt. Ist der Windschatten vorbeigefahren, bin ich mehrfach fast in den Straßengraben nach rechts geblasen worden. Während sich die einheimischen Busfahrer dieses Problems voll bewusst sind und sehr rücksichtsvoll überholen, sind viele mitteleuropäische Wohnmobile aus Unwissenheit die größere Gefahr für mich.

Abgesehen davon, dass Radfahrer nun freien Eintritt haben, hat sich gegenüber 2010 nicht so viel geändert. Ich schaute mir den 3D-Film an, ging vor an die Nordspitze, schaute mir einige Infotafeln an und machte Brotzeit (bis mir ein "Wächter" sagte, dass dies innen nicht gestattet ist, war ich schon mit dem Essen fertig... komisch ist nur dass innen auch einiges an Essen verkauft wird, das dann wohl auch draußen verzehrt werden musss...). Trocken war es schon auf der ganzen Herfahrt, jetzt kam sogar die Sonne hervor. Der Rückweg war deutlich einfacher, doch es gab jede Menge an Seitenwind. In Honningsvag kaufte ich ein. Danach ist es deutlich leichter zu fahren, da die Straße hier geschützter verläuft. Der 4,4km lange Honningsvag-Tunnel ist eine regelrechte Wohltat. Er ist eben und hat eine bis nach außen geteerte Fahrbahnfläche ohne Randstein, sodass ich bequem den Seitenstreifen nutzen konnte. Selbst der 7km lange und 212m tiefe Unterseetunnel zum Festland war ein Kinderspiel im Verleich zu dem Wind in den Hochebenen. Hier ist jedoch der Randstein genau so gesetzt, dass der Gehweg zu schmal zum Fahren ist, man muss also auf der normalen Straße fahren. Von dem Höllenkrach der Deckenventilatoren wusste ich noch von meiner letzten Fahrt. Aber abgesehen von ihrer Lautstärke sind sie ja harmlos - schließlich bin ich mir bewusst, dass sie mir nur Gutes wollen, d. h. Frischluft zuführen.

Unmittelbar nach dem Nordkapptunnel fand ich etwas abseits der Straße einen schönen und windgeschützten Platz zum Zelten. 20m neben mir zeltete ein Ehepaar aus Finnland.






14.Tag: Do 09.08.18
km106903
Nordkapptunnel - Olderfjord

6

76km
21,01km/h
3:37h

Weitere Bilder am 14.Tag Zeitig startete ich nach dem Frühstzück. Es war wieder bewölkt, aber trocken. Nach 25km kam ich bei dem Ehepaar vorbei, wo ich mich vor 8 Jahren auf dem Rückweg vom Nordkapp völlig durchnässt untergestellt hatte. Daraufhin hatten sie mir eine heiße Dusche und Übernachtung im Gästezimmer angeboten, aber heute war ich trocken. Kaum hatte ich mein Rad geparkt, kam auch schon der Mann zur Tür. Er erkannte mich sofort wieder. Er hatte seiner Tocher davon erzählt und mich als Nugatti-boy bezeichnet, weil ich damals das T-Shirt "schmiert selbst seine Kette mit original Nutella" anhatte. Heute war seine Tochter samt Mann und Kind zu Besuch, die gerade aufgestanden waren. Wir frühstückten gemeinsam, redeten über dies und das, bevor ich schließlich aufbrach. "And if you go to Nordkapp again, visit us on your trip," verabschiedete er sich. Leider hatte das Wetter umgeschlagen und es tröpfelte immer wieder, aber genau so war es gemeldet - und nachmittags und abends Dauerregen, der am Morgen nachlässt. Bei leichtem Regen erreichte ich wohlbehalten den Campingplatz in Olderfjord. Ich zahlte 95 NOK und hatte eine ordentlich beheizte Küche, kostenlose Waschmaschine mit Trockner und ein gemeinsames Wohnzimmer zur Verfügung. Neben heißen Duschen (10NOK wie üblich) gibt es auch eine Sauna, die man per Münzeinwurf beheizeh kann (10NOK pro 10min). Und so verbrachte ich nach dem Zeltaufbau den restlichen Nachmittag mit zwei weiteren Radfernfahrern in der Sauna und bereitete danach tiefenentspannt mein Abendessen zu, während es draußen unaufhörlich weiterregnete.






15.Tag: Fr 10.08.18
km106979
Olderfjord – Alta

2

118km
17,83km/h
6:37h

Weitere Bilder am 15.Tag Als ich um 6:30 aufstand, hörte ich noch ein ganz leichtes Tröpfeln. Ich stand auf und frühstückte, danach packte ich zuerst die Lebensmittel, danach das Zelt zusammen. Abgesehen von den Ecken des Innenzeltes war es trocken - und diese Ecken umschlug ich mit Zeitungspapier.

Auf dem Weg nach Skaidi geht es zwar nur kurz durch offenes Gelände, aber der Gegenwind setzte mir ganz schön zu. Ich machte mir schon richtige Sorgen wegen des völlig offenen Geländes zwischen Skaidi und Alta und musste zurückdenken, wie ich vor 8 Jahren von Alta nach Skaidi regelrecht geblasen wurde und 50km/h ohne Treten auf der Ebene erreichte. Aber meine Sorgen waren unberechtigt. Zwar hatte ich auf der ganzen Strecke Gegenwind, kam aber dennoch mit ca. 20km/h voran. Je näher ich auf Alta zukam, desto mehr lösten sich die Wolken auf und die Sonne kam hervor. In Alta hatte es am Meer schließlich 20 Grad. Dort kaufte ich einiges ein und verließ die Stadt. Die E6 ist nagelneu ausgebaut und hat einen Radweg neben sich. 10km hinter der Stadt fand ich eine nur vom Radweg aus einsehbare Brücke unter der E6. Da für nachts bzw. morgens schon wieder Regen angesagt ist, schlug ich dort mein Nachtlager auf. Auf den Schotter stellte ich mein Innenzelt und machte es mir gemütlich. Nach einer Portion aufgewärmter Thunfisch-Bolognese zog ich mich in das Innenzelt zurück. Da die Brücke keine Dehnfugen hat, hört man den E6-Verkehr, der sich nachts ohnehin sehr in Grenzen hält, deutlich weniger als 50m neben der Staße wie in Olderfjord.






16.Tag: Sa 11.08.18
km107097
Alta – Sörstraumen

4

113km
19,48km/h
5:48h

Weitere Bilder am 16.Tag Tatsächlich regnete es die zweite Nachthälfte und am Vormittag. Ich schlief lang in den Tag hinein, frühstückte gemütlich und machte mich im letzten Nieseln gegen 11:30 auf den Weg. Das neue Brücken-Tunnel-Bauwerk ist für Fahrräder gesperrt, ich nusste die alte E6 nehmen - solange es eine vernünftige Alternativroute gibt, sage ich nichts gegen Tunnelsperrungen. Leider sind jedoch in Norwegen einige wenig befahrene Tunnels sinnlos gesperrt und es gibt keine Alternative (diverse Unterseetunnels, bei denen der Fährverkehr eingestellt wurde, Höyangertunnel, Norden von Sunndalsöra). Die E6 ist eine eher stärker befahrene Strecke. Durch die Tatsache, dass es gerade Wochenende ist, kommt mir sehr zu Gute, vor allem durch den geringeren LKW-Verkehr. Am südlichen Ende der Sörstraumen-Brücke schlug ich mein Nachtlager auf. Es war wieder ein trockener sauberer Betonuntergrund und eine kaum hörbare Dehnfuge. Zunächst hatte ich überlegt, unten mein Zelt aufzubauen, doch die dortigen Wasserpfützen schmeckten salzhaltig, d. h. ich wäre wohl nachts buchstäblich überflutet worden.






17.Tag: So 12.08.18
km107210
Sörstraumen – Storslett

6

63km
17,03km/h
3:42h

Weitere Bilder am 17.Tag Mit dem Losfahren musste ich regenbedingt bis 11:30 warten. Bis 13:00 ging es trocken voran, dann regnete es erneut, mal stärker, mal schwächer. "Zum Glück" war es so kalt, dass man bei voller Regenmontur auf ebener Straße nicht ins Schwitzen kommt. Doch ein Vergnügen war die Fahrerei nicht. Hinter Storslett gibt es einen neuen Tunnel, während man mit dem Fahrrad die alte E6 am Meer entlang nehmen muss - ich hatte mich schon darauf gefreut, bei Regen mal einen längeren Tunnel zu bekommen. Aber abgesehen von einer kurvenreichen und autofreien Straße wurde ich schließlich von einem aufgelösten Souvenirladen der Samen überrascht. Eine der Türen war offen und vor dem Gebäude gab es außerdem einen überdachten Platz. Zunächst kochte ich mir "nur" Spaghetti Bolognese, danach entschloss ich mich, hier zu nächtigen - ich hatte zwar erst 63km, aber ein Ende des Regens war nicht in Sicht.






18.Tag: Mo 13.08.18
km107273
Storslett – Olderdalen – Lyngseidet – Rundhaug

4

159km
20,38km/h
7:48h

Weitere Bilder am 18.Tag Zeitig stand ich auf und startete trocken in Richtung Olderdalen. Zwar hätte ich auch die E6 durchfahren können, aber auf der anderen Fjordseite ist ein Bruchteil des Verkehres. Um 8:20 erreichte ich die Anlegestelle und um 8:15 ist gerade das Schiff abgefahren und das nächste geht wieder um 9:10. Ich machte Brotzeit vor dem COOP-Markt, der um 9:00 öffnet. Dann kaufte ich ein paar Kleinigkeiten und ging auf die Fähre, die wie alle Fähren in der Troms nun für Fußpassagiere kostenlos sind. 50min später ging es in Lyngseidet weiter. Leider setzte bereits nach 10km erneut Nieselregen ein. Als er stärker wurde, machte ich eine Pause und konnte eine halbe Stunde später trocken weiterfahren. Ab und zu streifte mich ein Regenzug aus einem der Seitentäler, war aber harmlos im Vergleich zu gestern. Kurzzeitig ging es auf die E6, bog aber in Overgard auf die Straße 87 ab. Dort geht es zunächst steil nach oben, aber man wird durch herrliche Natur entschädigt. Eigentlich hätte ich hinter Rundhaug auf einen Campingplatz gehen wollen, kam aber an keinem einzigen vorbei. Doch dann fand ich ein offensichtlich unbewohntes Haus mit überdachtem Eingang, in dem ich mich wohnlich einrichtete. Im Garten fand ich außerdem eine angerostete CV470-Kartusche, die ich gleich dank Adapter in Betrieb nehmen konnte.






19.Tag: Di 14.08.18
km107432
Rundhaug – Setermoen – Steinsland

3

134km
18,15km/h
7:23h

Weitere Bilder am 19.Tag Zeitig morgens ging es zunächst trocken weiter. Leider muss ich ab Storfossen wieder auf die E6, mit all den vielen LKW. Kurz vor Setermoen erwischte mich ein heftiger Regenschauer, ich schaffte es gerade noch bis zum REMA-Markt. Während ich einkaufte, ging wohl das meiste Wasser vom Himmel, beim Verladen tröpfelte es nur noch. Auf der 825 nach Steinsland war es dann deutlich schöner zu fahren, auch landschaftlich ist es wieder ineressanter. Zwischen Tovik und Steinsland ließ ich mich im Eingangsbereich eines unbewohnten Wochendendhauses nieder. Gerade nachmittags gab es immer wieder größere Wolkenlücken und morgen soll es mal wieder richtig schön.






20.Tag: Mi 15.08.18
km107566
Steinsland – Lödingen – Sördaltunnel

1

98km
19,73km/h
4:58h

Weitere Bilder am 20.Tag Seit langem mal wieder bei Morgenrot aufgestanden, ging es nach wenigen Kilometern über die Brücke und weiter auf "Kong Olavs veg", der E10-Lofotenstraße. Mir kam sehr zu gute, dass es auf der Brücke eine Baustellenampel mit sehr langen Phasen gab, was mir für die meiste Zeit eine leere Straße bescherte. In Fiskefjorden sah ich mehrere Wanderwege angeschrieben. Da es sonnig war, wusch ich als erstes meine verschwitzten Klamotten und hängte alles zum Trocknen auf. Dann marschierte ich los. Zwar ging der Weg nicht direkt zu einem Gipfel, führte aber trotzdem über schöne Aussichtspunkte und durch karges Hochland. Vier stunden später war ich wieder am Rad zurück. Alle Sachen waren getrocknet. Nach einem Bad im eiskalten Fluss fuhr ich weiter. Da der nächste Supermarkt erst wieder in Svolvär kommt, machte ich einen Abstecher nach Lödingen und kaufte, was ich brauchte. Da man im Freien gut sitzen konnte, schnippelte ich gleich die Zutaten für das Abendessen klein. Dann fuhr ich zurück zur E10 und erstmal ordentlich bergauf. Es war windstill und klarer Himmel, ich kam gut voran. Auf der Westseite der zweiten Brücke nach dem Sördal-Tunnel (6,4km lang, bestens zu fahren) richtete ich mich unter der Brücke gemütlich ein. Dort hatte ich schon 2015 bei strömenden Regen genächtigt. Zum Abendessen gab es Geschnetzeltes mit Paprika-Tomatensoße und Nudeln dazu - wenn man das Fleisch geschnitten kauft und das Gemüse schon zerkleinert hat, ist das Kochen keine so große Aktion mehr. Angeblich ist für morgen wieder deutlich schlechteres Wetter gemeldet - hätte mich auch sehr gewundert, wenn es auf den Lofoten anders gewesen wäre! Bisher war es auf den Lofoten jedesmal kalt und regnerisch, wenn ich dort war.






21.Tag: Do 16.08.18
km107664
Sördaltunnel – Svolvär – Stamsund

6

132km
19,13km/h
6:54h

Weitere Bilder am 21.Tag Auf trockener Straße startete ich auf die E10-Tunnelpassage (nenne ich so, da auf diesen 50km Neubaustrecke gut 15km im Tunnel verlaufen, hinzu kommen zahlreiche Brücken). Ab und zu tröpfelte es, war aber nichts von Bedeutung. In Svolvär kaufte ich ein paar Kleinigkeiten, dann ging es gleich weiter. Doch ich war keine 10km weiter gekommen, da schüttete es wie aus Kübeln. Ich konnte gerade noch rechtzeitig eine Bushaltestelle erwischen, in der ich gleich mein Geschnetzeltes mit Nudeln warm machte. Nach dem Essen ging es auf dem Radweg weiter, der leider in Orsvag endet. Die E10 ist ganz schön stark befahren. Doch nach zwei Verbindungsbrücken auf der nächsten Insel kann man auf die 815 ausweichen. Kurz hinter Valberg begann es wieder zu regnen und es war (laut Wetterbericht) auch kein Ende abzusehen. Ich fand heraus, dass es in Stamsund ein Vandrarheim (=Jugendherberge/Hostel) gibt und fuhr in voller Regenkleidung dorthin. Es ist eine sehr einfache Unterkunft direkt im Hafen, kostet auch nur 165NOK zzgl. Duschmünze und Bettwäsche. Ich war in einem 6er-Zimmer, zu dem eine Steiltreppe aus der Küche hinaufführt. Neben mir waren nochmal ca. 20 weitere Leute im Haus, hauptsächlich Franzosen und ein paar Deutsche. Nach Duschen und Bett beziehen machte ich mich in der Küche zu schaffen. Es gab eine große Portion Tortellini in Tomatensoße. Ansonsten hatte ich einen recht geselligen Abend, während es draußen unaufhörlich regnete. Gegen 22:30 legte ich mich schlafen.






22.Tag: Fr 17.08.18
km107796
Stamsund – Moskenes – Bodö – Örnes

3

197km
19,38km/h
10:10h

Weitere Bilder am 22.Tag Gut ausgeschlafen ging ich um 8:30 in die Küche und frühstückte. Draußen regnete es noch immer, soll aber angeblich um 11:00 aufhören, um 23:00 wieder anfangen und dann einen kompletten Tag durchregnen. Daher packte ich nach dem Frühstück zusammen und konnte tatsächlich um 10:15 das Haus nahezu trocken verlassen. Nun hieß es "Fahren, was die Beine geben"! Es sind ca. 75km bis zum Hafen von Moskenes und um 14:45 geht die Fähre nach Bodö. Unter normalen Umständen ist das überhaupt kein Problem, aber zum einen ist die Straße nicht ganz eben, zum anderen kann es jederzeit eine Regenschauerzwangspause geben. Außerdem muss ich mit Gegenwind rechnen. Doch ich erreichte tatsächlich ohne größere Zwischenfälle bereits um 14:15 die Anlegestelle. Zwar wurde ich unterwegs einmal richtig eingeweicht, aber jetzt sieht es regelrecht freundlich aus. Zur Belohnung gönnte ich mir eine übrig gebliebene dritte Portion Geschnetzeltes mit Nudeln, bevor ich an Bord ging. Während der Überfahrt telefonierte ich einige Zeit mit Lukas, einem ehemaligen Schüler aus Pfaffenhofen, der sich gerade in Südnorwegen befindet, danach schrieb ich an meinem Reisebericht und döste etwas vor mich hin. Nun fahre ich diese Passage schon das vierte Mal, aber noch nie hatte ich einen solchen Seegang. Da das Wetter heute sehr schön und morgen richtig schlecht gemeldet ist, beschloss ich, heute (ggf. auch über Mitternacht hinaus) die 110km von Bodö nach Örnes durchzufahren, um morgen früh die Hurtigruten nach Brönnöysund zu nehmen. Aus Bodö heraus führt ein durchgehender Radweg bis Lödning, danach kann man ohne Umwege die alte Straße 17 nehmen, bis man nach ca. 15km wieder auf die Hauptstraße stößt. Doch auch der "Gesamtverkehr" auf der 17 hält sich in Grenzen - wohl auch bedingt durch die Tageszeit. Ab 22:00 schaltete ich das Rücklicht an. Erst ab 23:30 war es so düster, dass ich das Vorderlicht brauchte. Die Tunnels (2x1km, 1x3km und ein paar kürzere) waren buchstäblich ein Lichtblick. Man könnte nachts die Beleuchtung, insbesondere in den Einfahrten, ohne weiteres auf die Hälfte reduzieren. Kurz vor Mitternacht gab es in einem Bushäuschen nochmal eine Portion aufgewärmte Tortellini mit Tomatensoße. Abgesehen von massivem Gegenwind auf die letzten 10km gab es keine größeren Zwischenfälle und gelangte gegen 1:30 an den Fähranleger von Örnes. Die Tür des Warteraumes war offen und so breitete ich Matte und Schlafsack am Boden aus und verbrachte die restliche Nacht.






23.Tag: Sa 18.08.18
km107993
Hurtigruten nach Brönnöysund

5

12km
21,82km/h
0:33h

Weitere Bilder am 23.Tag Gegen 6:30 wurde ich durch die ersten Leute im Warteraum geweckt, aber kurz vor 7:00 wäre ich ohnehin aufgestanden. Um 7:15 legten die Hurtigruten an und ich ging an Bord. Zwar zahlte ich für 8,5h Fahrt 900NOK, aber bis Brönnöysund habe ich mir 6 Kurzfähren gespart, für die ich bestimmt auch 300NOK ausgegeben hätte. Den Vormittag verbrachte ich im Wesentlichen in der Sauna, zwischendurch legte ich mich in den heißen Jacuzzi am Oberdeck. Das Wetter war besser als erwartet. Nachmittags legte ich mich etwas hin, zwischendurch schrieb ich an meinem Reisebericht. Wettermäßig zog es zu und begann zu regnen. Und so verließ ich das Schiff um 16:45 bei strömenden Regen in Brönnöysund. Zunächst kaufte ich ein, dann ließ ich mich zum Kochen im überdachten Raucherstand einer Fabrik nieder. Nach etwa zwei Stunden hatte der Regen tatsächlich aufgehört und ich startete in Richtung Vennesund. Nach einer halben Stunde ließ ich mich auf einer Wiese am Waldrand nahe einer Bushaltestelle nieder. Ich fiel wie ein Stein ins Bett.






24.Tag: So 19.08.18
km108005
Brönnöysund – Kongsmoen

4

108km
17,80km/h
6:04h

Weitere Bilder am 24.Tag Nachts hatte es wie gemeldet zeitweise heftig geregnet, noch nun war es trocken. Gut ausgeschlafen startete ich um 9:30. Man sollte meinen, dass es für die knapp 40km bis zur Vennesund-Fähre um 12:00 kein Problem sein sollte. Doch zweimal musste ich mich wegen Regen unterstellen, die restliche Zeit bremste mich der Gegenwind auf zeitweise unter 15km/h. Und so erreichte ich die Fähre buchstäblich in der letzten Minute. 3km nach der Fähre kamen Regen, Bushaltestelle und Brotzeitpause gerade richtig zusammen. Danach ging es weiter auf der 17 über den Rastplatz "Bindal", an dem ich schon zweimal übernachtet hatte. Nun verfügt auch die Toilette über heißes Wasser, von dem ich mir gleich eine Duschladung zwischen Zelt, Matte und Schlafsack packte. Kurz hinter Kongsmoen ging mal wieder ein heftiger Regenschauer nieder. Zufällig fand ich an der Strecke ein mit "Skytebane" ausgeschriebenes überdachtes Gebäude. Es handelt sich um einen Schießstand, auf drei Seiten geschlossen und nur zu den Zielflächen offen. Da es bereits 20:00 war, beschloss ich, hier zu nächtigen. Nach dem Abendessen schrieb ich noch etwas an meinem Reisebericht und legte mich danach in mein (Innen-)Zelt.






25.Tag: Mo 20.08.18
km108113
Kongsmoen – Namsos – Follafoss

3

150km
20,22km/h
7:25h

Weitere Bilder am 25.Tag Zeitig konnte ich starten, es war trocken. Insgesamt ist dieser Straßenabschnitt nicht so spektakulär, aber abgesehen von kurzen Regenschauern kam ich gut voran. Im Gegensatz zum hohen Norden kann man sich hier jederzeit irgendwo unterstellen. Meistens reicht ein größerer Baum und nach 2min ist der ganze Spuk auch schon wieder vorüber. Südlich von Namsos hat man ein ganzes Stück Radweg, doch nachdem man auf die Straße "entlassen" wird, merkt man doch, dass die Verkehrsdichte etwas höher als im Norden ist - liegt wahrscheinlich auch daran, dass heute wieder Werktag ist. Und so war ich gar nicht böse darum, als ich auf die 720 abbog. Kurz vor Follafoss ließ ich mich auf einer Wiese unter großen Bäumen am Meer nieder und kochte mir Spaghetti Bolognese. Danach zog ich mich ins Zelt zurück. Schon während des Kochens und Essens gab es immer wieder kleine Regengüsse, die die Bäume abfingen, nun schien es mal wieder länger zu regnen. Gut so jetzt!






26.Tag: Di 21.08.18
km108263
Follafoss – Flakk – Orkanger – Meldal

3

175km
18,62km/h
9:24h

Weitere Bilder am 26.Tag Zunächst dachte ich, es regnet, bis ich merkte, dass es nur Tropfwasser von den Bäumen war. Die weitere 720 ist sehr eng und geht direkt am Fjord entlang. An sich schön zu fahren, aber zweimal musste ich mich regenbedingt unterstellen. Ab Olsöy kommt man auf die neu ausgebaute 715, die zum Fähranlieger Rörvika führt. Die Fähre nach Flakk verkehrt halbstündlich und wird über das Trondheimer Mautsystem abgerechnet, d. h. man fährt als Radfahrer kostenlos. In Rye kaufte ich ein und rechnete mir aus, dass ich heute noch das Fischerhaus hinter dem Busstand in Meldal erreichen kann, wenn ich mich ranhalte. Bis Orkanger fährt man im wesentlichen auf der alten E39, meist direkt am Meer entlang. Dann ging es die alte E39 nach Solbu, wenige km auf der 65 und schließlich die 700 über Lökken nach Meldal. Unmittelbar am Abzweig der 701 bog ich links zum Busdepot ab und gelangte auf direktem Weg zum Fluss zum besagten "Haus". Es ist ein Holzhaus mit offener Seite zum Fluss hin und wie ich später erfahren sollte als Aufenthaltsraum für Fischer vorgesehen. Ich richtete mich ein, badete im Fluss (brrr!), wärmte bei bereits einsetzender Dunkelheit mein Abendessen auf und legte mich schlafen. Eine Toilette gibt es übrigens auch 30m flussaufwärts - vor zwei Jahren hatte ich dieses Haus samt Toilette entdeckt, als ich hinter dem Busdepot irgendwo am Fluss zelten wollte.






27.Tag: Mi 22.08.18
km108438
Meldal – Vognill – Gröa

4

99km
17,07km/h
5:48h

Weitere Bilder am 27.Tag Wie gemeldet, regnete es in der zweiten Nachthälfte und am Morgen, daher blieb ich länger liegen. Gegen 9:00 stand ich dann doch auf und frühstückte. Kaum war ich damit fertig, hörte der Regen auf. Während ich gerade zusammenpackte, kamen zwei Fischer, die dann die Hütte besetzten. Sie sagten, die Hütte gehöre dem Fischereiverein. Ich dachte immer, sie wären kommunales Eigentum. Aber sie haben kein Problem damit, wenn sie auch von Reisenden wie mir zum Nächtigen benutzt werden. Wichtig ist nur, dass man sie sauber und ordentlich hinterlässt - für mich wie die meisten Reisenden eine Selbstverständlichkeit, aber leider gibt es auch Partygruppen, die die Hütte richtig schlimm hinterlassen! Gegen 10:45 verabschiedete ich mich von ihnen und es ging weiter auf der 700 nach Süden. Beinahe wäre ich zu bald abgebogen und dann nach Rindal gekommen. 2016 kann ich mich nur noch erinnern, dass es eine mehr oder weniger steil bergauf führende ungeteerte Straße war. Doch "mein" Abzweig nach Nerskogen geht erst nach der Flussquerung in Grindal weg. Die ersten 4km sind ziemlich heftig, danach geht es nur noch leicht bergauf. Ab Oppheim tröpfelte es etwas, kurz nach dem letzten Haus von Nerskogen begann es heftig zu regnen. Ich konnte gerade noch umdrehen und mich im überdachten Bereich eines unbewohnten Hauses in Sicherheit bringen. Dort verbrachte ich gut zwei Stunden bei zeitweise heftigem Regen mit Tagebuch schreiben. Danach ging es noch die letzten Höhenmeter bis zur Passhöhe hinauf und dann nach Vognill hinaunter. Ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, zu schnell zu werden, denn der Gegenwind bremste mich. Leider setzte sich der Gegenwind auf der 70 nach Westen fort, sodass das Gefälle meist davon kompensiert wurde. Leider war in Gjöra schon 18:00 vorbei, sodass der Joker-Markt schon zu hatte. Weiter ging es auf der 70, die mehrfach die Flussseite wechselt. 10km hinter Gjöra, nachdem die Straße gerade wieder rechts des Flusses liegt, bog ich links einen Weg in den Wald ein auf den Fluss zu. Es sah aus, als ob man dort gut zelten könnte - da fand ich wieder eine Fischerhütte wie gestern, in der ich mich einrichtete. Zum Abendessen gab es Broccoli und Tortellini mit Tomatensoße und Käse obendrauf. Leider lässt sich der Tisch nicht verrutschen und die Sitzbank ist zum Schlafen zu schmal. So sahen meine Füße aus dem Dach heraus, aber eingepackt in Picknickdecke, sollte auch ein kleinerer Regen (nicht gemeldet!) nichts ausmachen.






28.Tag: Do 23.08.18
km108537
Gröa – Sunndalsöra – Molde – Magerholm

2

162km
19,13km/h
8:28h

Weitere Bilder am 28.Tag Zeitig morgens ging es weiter - doch mit einem gemütlichen Frühstück ohne Hektik vergehen zwischen Aufstehen und Losfahren nach wie vor eineinhalb Stunden. Leider hatte ich keine Milch, sodass ich auf Milchpulver zurückgreifen musste - bei Pudding und Kaba kein Problem, aber bei Müsli schon deutlich schlechter. In Sunndalsöra kaufte ich erstmal gründlich ein, während mein Handy und meine Power-Bank an der Steckdose hingen - das geht in keinem Land so einfach wie in Norwegen. Ich bezahlte nun jedes Mal mit einem 500NOK-Schein, da diese ab Mai kommenden Jahres ungültig sind und auch nicht mehr in der Bank getauscht werden können - sie werden wertlos! Die 100NOK- und 200NOK-Scheine sind dagegen neu.

Mancher wird sich vielleicht fragen, warum ich nicht über die 65 nach Skei, die 670 zur Fähre Kvanne-Rykkjem und über die 70 nach Süden gefahren bin. Doch der Norden von Sunndalsöra wurde unpassierbar gemacht: Der neue kaum befahrene 7,5km-Tunnel ist für Fahrräder gesperrt und die alte Straße wurde dicht gemacht! Dies wurde mir 2015 zum Verhängnis, während des 2010 noch die alte Straße mit drei kurzen Tunnels war. Der 6,0km lange Öksendalstunnel ist dagegen freigegeben, obwohl es hier eine Umfahrung gibt. Ähnlich ist es bei dem 2,4km-Tunnel an der Strecke. Ich durchfuhr beide Tunnels.

Wettermäßig war es heute so gut wie schon lange nicht mehr. Zwar blieb es kühl und die Sonne ließ sich nur hin und wieder kurz blicken, aber es war vollkommen trocken. In Eidsvag blieb ich auf der 62 und nahm Kurs auf Molde. Sobald ich auf die E39 kam, hatte sich der Verkehr etwa vervierfacht und Radwege gibt es nur teilweise. Von Molde nach Furneset verkehren die Fähren in den Spitzenzeiten im 15min-Takt. Trotzdem hatte ich die Straße immer wieder für mich alleine. Auf der Passhöhe zwischen Vestnes und Sjöholt machte ich eine kurze Brotzeit, dann ging es auf der 656 weiter. 3km vor Magerholm ließ ich mich am Waldrand auf einer großen Wiese nieder und kochte nach einem kurzen Bad im Bach mein Abendessen. Danach zog ich mich ins Zelt zurück.






29.Tag: Fr 24.08.18
km108699
Magerholm – Volda – Sandane

4

129km
18,34km/h
7:02h

Weitere Bilder am 29.Tag Nachts hatte es mal wieder einiges geregnet, aber jetzt war es wieder trocken. 5km hinter Magerholm nahm der Verkehr zu, die Auffahrt auf die E39 war autobahnähnlich. Aber es gibt keine durchgehende Radwegbeschilderung, die einen nach Sunde zum Fähranleger lotsen würde. Dort war es dann 9:55 und kam im letzten Moment noch auf die Fähre. Ich hatte mit "glatten" Abfahrtszeiten gerechnet, wie es sonst üblich ist. Dabei verkehren die Fähren "nur" halbstündlich. Hinter Festöy hatte ich die E39 für gut 30min für mich alleine, dann machte ich Pause und ließ den Konvoi passieren. Leider musste ich mich bis Volda dreimal regenbedingt unterstellen. Die Regengüsse waren zwar kurz, aber heftig. Hinter Volda ging es so weiter: alle 30min kam ein Fahrzeugpulk, den Rest der Zeit hatte ich die Straße für mich alleine. Der 3km lange Lote-Tunnel ist kein Problem, allerdings etwas sparsam beleuchtet. 5km vor Sandane begann es erneut zu regnen. Ich konnte mich auf einem überdachten Spielplatz eines Kindergartens in Sicherheit bzw. Trockenheit bringen. Dort wärmte ich gleich mein Abendessen auf. Dann ging es weiter über Sandane. Kurz hinter den Tunnels lachte mich ein Wochenendhaus "til salgs" bzw. dessen überdachte Veranda zum Übernachten an. Nach einer heißen "Dusche", abgefüllt aus dem Warteraum von Anda, legte ich mich schlafen.






30.Tag: Sa 25.08.18
km108828
Sandane – Förde – Duesund – Hope

4

183km
19,43km/h
9:25h

Weitere Bilder am 30.Tag Heute im Laufe des Tages muss ich mich entscheiden, ob ich morgen oder übermorgen mittag um 13:30 die Fähre von Bergen nach Hirtshals nehme. Laut Straßenbeschilderung sind es 230km, dazu muss man noch ein paar Tunnelumfahrungen mit einkalkulieren. Bis Skei nahm ich die E39, dann ging es südlich des Sees nach Vassenden. 5km vor Vassenden fing leichter Regen an, der allmählich stärker wurde. Gerade wieder auf der E39 kam mir ein Coop sehr gelegen. Während es draußen wie aus Gießkannen schüttete, kaufte ich ein und setzte mich anschließend noch bei einem Kaffee im Eingangsbereich eine halbe Stunde zum Tagebuch schreiben. Dann zog ich Regenjacke und Überschuhe an und machte mich bei leichtem Nieselregen an die Abfahrt nach Förde. Dort war es längst wieder trocken. Im "Plantasjen"-Geschäft kaufte ich mir eine neue Gaskartusche und es ging aus Förde heraus, die E39 wieder in mehreren Kehren nach oben. Diese Strecke bin ich schon dreimal bei wahnsinnigem Verkehr gefahren, doch heute fahren bedingt durch das Wochenende kaum LKW, sodass die Auffahrt um einiges entspannter ist. Daher entschied ich mich auch, nicht die 64 über Dale-Rysjedalsvika, sondern direkt über die E39 nach Bergen zu fahren. Nach Erreichen der Passhöhe ca. 10km hinter Förde geht es fast nur noch bergab bis zum Sognefjord, das tief eingeschnitten vom Steilhang umgeben ist. Mich hatte schon die ganze Zeit eine schwarze Wolke verfolgt, doch nach 10km am Sognefjord erwischte mich der Wolkenbruch doch noch. Ich war gerade wegen Bergfahrt ohne Jacke und musste 2min durch dichten Regen, bis ich mich unterstellen und abtrocknen konnte. Die Fähre erreichte ich mal ohne Fahrplankenntnis minutengenau - ich lag in meiner Vermutung richtig, dass sie zu jeder halben und vollen Stunde verkehren. Auf der Fähre erfuhr ich von anderen Passagieren, dass fast alle Tunnels, die sich über Duesund umfahren lassen, für Radfahrer gesperrt sind. Sie zeigten mir auch den Fahrplan für die nicht allzu oft verkehrende Duesund-Fähre. Und so startete ich hinter dem Konvoi auf die E39. Der erste 1,5km-Tunnel ist legal befahrbar. Doch der Tunnel unmittelbar hinter dem Abzweig auf die Straße 570 ist bereits gesperrt. Unmittelbar nach dem Abzweig erwischte mich ein kurzer Regenschauer, danach hatte ich wieder den Eindruck, von einer dunklen Regenwolke verfolgt zu werden. Die Straße ist sehr eng und kurvig und bietet ständig traumhafte Ausblicke auf die Fjordlandschaft. Um 20:15 erreichte ich dann den Fähranleger Duesund und konnte 15min später übersetzen. Mit 30NOK für 5min Überfahrt zahlt man doch einen recht hohen Minutenpreis. 10km nach der Fähre ließ ich mich im Eingangsbereich eines verfallenen Hauses nieder. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese mit Tagliatelle. Die letzte halbe Stunde musste ich mit Taschenlampe leuchten, da es bereits dunkel war. Aber es sind "nur" noch 70 Straßenkilometer bis Bergen, wobei ich eher mit 80km rechne.






31.Tag: So 26.08.18
km109011
Hope – Knarvik – Bergen, Fähre nach Hirtshals

2

79km
17,75km/h
4:27h

Weitere Bilder am 31.Tag Bereits um 5:30 stand ich augf, sodass ich kurz vor 7:00 starten konnte. Nachts hatte es etwas geregnet, die Straßen waren noch feucht. Die 570 ist sehr kurvig und eng, nach jeder Ecke bekommt man neue Ausblicke. Nach ca. 30km kam ich auf die E39, sonntagfrüh natürlich völlig ohne Verkehr. Doch bereits nach 3km musste ich sie wieder verlassen und unnötige Berge fahren, weil ein 850m-Tunnel für Radfahrer gesperrt ist. Im weiteren Verlauf bis Knarvik wird mam über Nebenrouten geschickt, die zwar sehr schön, aber auch etwas bergig und in meinem Fall zeitraubend waren. Nur den letzten Tunnel vor Knarvik muss und darf man befahren. Vor der Einfahrt muss man einen Knopf drücken, der ein Blinklicht als Warnung für die Autofahrer aktiviert ("cyklist i tunnellen"). Über die beiden Brücken gibt es Radwege, danach geht es nicht ganz ohne Berge über Salhus am Meer entlang bis in die Stadtmitte. Man fährt lange durch bebautes Gebiet. Etwas südlich des historischen Zentrums liegt die Anlegestelle der FjordLine, die ich um 12:15 erreichte - Punktlandung, denn um 13:30 ist Abfahrt. Für 55€ bekam ich das Ticket, für Schlafsessel und Fahrrad. Kabinen waren ausgebucht, aber alleine hätte ich ohnehin keine genommen. Dann fuhr ich auf die Spur zur Bereitstellung. Dort traf ich einige andere Radfahrer. Entweder hatten sie schon zu zweit eine Kabine oder gar keine gebucht. Dabei fand ich eine Möglichkeit, mich in einer Kabine bei zwei Radfahrern zu duschen, denn ansonsten gibt es keine öffentlichen Duschen auf dem Schiff.

In meiner Wartezeit wärmte ich meine zweite Portion Thunfisch-Bolognese auf. Doch ich war noch nicht ganz fertig mit Essen, da wurde ich zum Einfahren aufgefordert - "five minutes please" sagte ich dem Einweiser, aß auf und packte in Windeseile zusammen. Auf dem Schiff hatte ich genug Platz und Zeit, das einzupacken, was ich brauchte. Ich nahm nämlich nur den Packsack und die Fronttaschen mit hinauf. Gemeinsam mit den anderen beiden Radfahrern ging ich in die Kabine zum Duschen, danach brachte ich mein Zeug zu den Schlafsesseln, legte Matte und Schlafsack aus und setzte mich in den Aufenthaltsraum direkt davor. Den Nachmittag und Abend schrieb ich im wesentlichen Reisebericht, zwischendurch telefonierte ich oder unterhielt mich mit den anderen Reisenden. Um 22:00 zog ich mich zum Schlafen zurück.






32.Tag: Mo 27.08.18
km109090
Hirtshals – Aalborg – Hobro

5

115km
18,06km/h
6:22h

Weitere Bilder am 32.Tag Um 6:15 verließ ich den Schlafsesselbereich möglichst leise. Dann ging ich zum Frühstücksbuffet. Mit 17€ ist es sicher nicht das billigste, aber man bekommt jede Menge dafür geboten. Bei meinem Nahrungsbedarf lohnt sich so ein Buffet immer! Und so aß ich von 6:30 bis 7:15, danach ging ich hinunter zum Autodeck und machte mein Fahrrad startklar. Tatsächlich verließ ich Punkt 7:30 das Schiff - das nennt man nordeuropäusche Zuverlässigkeit! Wettermäßig sah es bescheiden aus, aber noch war es trocken. Allerdings sind für heute mehrere Stunden Regen bzw. ca. 10l/m² Niederschlag gemeldet. Bis Hjörring kam ich trocken, dann gab es den ersten Regenschauer.

Ich ging gleich in einen LIDL zum Einkaufen, denn ich hatte überhaupt nichts mehr Essbares dabei. Auch wenn Dänemark als teuer gilt, im Vergleich zu Norwegen war es billig, vor allem das Obst und Gemüse! In Dänemark sind die Löhne etwas höher als in Deutschland, insbesondere schlagen aber bei den Lebensmitteln die einheitlichen 25% Mehrwertsteuer zu Buche, während in Deutschland Lebensmittel nur mit 7% besteuert werden.

Nach dem Einkauf konnte ich zunächst mal trocken weiterfahren, musste mich aber zweimal kurz unterstellen. In Dänemark verlaufen die Radwege meist direkt neben der Straße in beide Richtungen, manchmal sind sie auch nur als breiter Seitenstreifen abmarkiert. Insgesamt kann man sich als Radfahrer sehr sicher fühlen, wozu auch das Tempo 80 auf den Landstraßen beiträgt, an das sich die Dänen weitgehend halten. Innerorts sind die Radwege im Gegensatz zu Deutschland "barrierefrei", d. h. man donnert nicht an jeder Kreuzung über eine Vielzahl an Bordsteinen. Nicht selten gibt es auch Unterführungen.

Gegen 12:30 zog mal wieder ein größerer Regen durch und ich verschanzte mich in einer Bushaltestelle. Dort kochte ich mir Spätzle mit Champignon-Rahm-Geschnetzeltem. Ich hatte schon mit Vorbedacht etwas Wasser zum Kochen mitgenommen. Nach Essen, Saubermachen, Verpacken usw. war es fast 14:00 und mal wieder trocken, es konnte weitergehen. Im Laufe des restlichen Tages musste ich mich noch zweimal vor Regen flüchten. Etwa 8km vor Hobro ließ ich mich in einem dichten Fichtenwald nieder. Auch wenn in Dänemark wie in fast ganz Europa das "wilde" Zelten verboten ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass gezielt gegen "Einzeltäter" wie mich vorgegangen wird.






33.Tag: Di 28.08.18
km109205
Hobro – Vejle

2

137km
17,87km/h
7:40h

Weitere Bilder am 33.Tag Bis Randers nahm ich weiter die Straße 180, die meist über Radwege verfügt. Dann nahm ich die 511 nach Skanderborg, stark befahren und ohne Radweg. Erst kurz vor Skanderborg wich ich auf Nebenstrecken aus bzw. setzte mich erstmalig bewusst damit auseinander. Wettermäßig ist es OK. In Randers hatte es mal etwas getröpfelt, sonst war es trocken und gut 20 Grad warm, nachmittags kam etwas Sonne hervor. Weiter ging es auf der 170, die wieder Radwege hat, nach Horsens und weiter in Richtung Vejle. Etwa 8km vor Vejle ließ ich mich in einem Waldstück nieder. Zum Essen gab es die zweite Hälfte Geschnetzeltes mit Nudeln.






34.Tag: Mi 29.08.18
km109342
Vejle – Flensburg – Schleswig

1

139km
18,13km/h
7:40h

Weitere Bilder am 34.Tag Bei schönstem Wetter startete ich gegen 9:00 auf die 170 nach Süden. Im LIDL in Kolding gab ich meine letzten dänischen Kronen aus, was mir bis auf 50 Öre genau gelang. In Christiansfeld machte ich Mittagspause, wo ich mit einem deutschen Radfahrer ins Gespräch kam. Unterwegs machte ich nochmal an einem Friedhof einen längeren Stopp. Während weine digitalen Geräte mal wieder Strom bekamen, konnte ich bequem auf die Toilette gehen und danach ein paar Fahrradklamotten (heiß) waschen und in Sonne und Wind trocknen. Etwas eigenartig finde ich es schon, dass Flensburg nicht einmal hinter Aabenraa angeschrieben steht. Zum ersten Mal stand es in Krusa, wenige Kilometer vor der Grenze. Nach Deutschland hinein wird nicht kontrolliert, wohl aber in die Gegenrichtung - so viel zum Thema Schengenraum!

In Flensburg gab es erstmal einen Döner mit Pommes dazu - Sonderpreis 5€ samt Getränk! Da ich sonst heute nichts mehr brauche, verließ ich die Stadt auf dem Radweg Richtung Schleswig. Auf etwa halber Strecke bog ich in den Wald ab und schlug mein Zelt auf. Laut Wetterbereicht soll es morgen etwas regnen. Bei längerem Regen werde ich wohl in die Saunalandschaft nach Schleswig gehen.






35.Tag: Do 30.08.18
km109481
Schleswig – Hemmoor (Kreidesee)

3

146km
21,47km/h
6:48h

Weitere Bilder am 35.Tag Als ich um 7:00 aufstehen wollte, regnete es - oder die Laubbäume schütteln das restliche Wasser herunter. Um 8:00 frühstückte ich im Zelt, dann packte ich zusammen, der Regen hatte scheinbar aufgehört. Doch ausgerechnet während ich zusammenpackte, musste nochmal ein Regenguss kommen und Zelt, Matte und Schlafsack unnötig nass machen! Ich rollte Zeitungspapier dazwischen und verließ fluchtartig den Platz. Bis Schleswig nieselte es ganz leicht. Nachdem ich dort erstmal gründlich eingekauft und alles verstaut hatte (besonders sperrige Lebensmittel verstaute ich gleich im Mund...), hatte der Regen tatsächlich aufgehört. Mein weiterer Weg zweigte 10km vor Rendsburg rechts ab und ging über Hohn - Hamdorf - Breiholz an den Nord-Ostseekanal. In Hamdorf legte ich regenbedingt nochmal eine längere (Mittags-)Pause ein. Kurz vor Wilster verließ ich den Kanal und kam an die tiefste Landstelle Deutschlands, die 3,40m unter dem Meeresspiegel liegt. In Wilster kaufte ich eine neue Fahrradkette und montierte sie. Das Risiko ist gering: entweder passt sie noch auf die alten Ritzel und ich fahre damit weiter oder ich montiere wieder die alte Kette und fahre Kette und Ritzel so lange, wie es funktioniert. Ich hatte Glück, hinten gibt es überhaupt keine Probleme und vorne hört man die Katte etwas "arbeiten", aber sie rutscht nicht durch.

Bei vollem Rückenwind ging es weiter zur Elbfähre nach Glückstadt. Meiner Ansicht nach ist es ein Anachronismus, dass es täglich stundenlange Staus gibt und nicht mit einer größeren Fährkapazität Abhilfe geschaffen wird. Als Radfahrer konnte ich jedoch einfach vorbeistrampeln und das nächste Schiff nehmen. Zwar war es bei Ankunft der Fähre bereits 19:45 und es sind noch 25km bis zum Campingplatz an der Taucherbasis am Kreidesee Hemmoor, aber ich weiß noch von vor sieben Jahren, dass dieser Platz hervorragend ausgestattet ist und über eine Küche innen verfügt. Und so nahm ich alle Kraft zusammen und fuhr bei Rückenwind in Rekordtempo dorthin. Ich stellte sofort mein Zelt auf, legte Matte und Schlafsack hinein und ging anschließend mit meinen vier Taschen ins Sanitärgebäude. Es war gerade 21:00 geworden und nun vollständig dunkel. Zum Essen gab es Nudeln mit Thunfisch-Bohnengemüse. Danach duschte ich mich ausgiebig und legte mich schlafen.






36.Tag: Fr 31.08.18
km109627
Hemmoor – Verden – Nienburg

1

146km
19,38km/h
7:32h

Weitere Bilder am 36.Tag Um 9:30 verließ ich den Campingplatz. Laut Google in meinem Handy gibt es einen Weg, der um den kleinen See westlich des Kreidesees herumführt, von dem ein Pfad ins nächste Dorf führt. Der Weg ist sehr eng und führt nur um den See, ins nächste Dorf geht kein Abzweig. Und so stand ich eine halbe Stunde später wieder am Eingang des Campingplatzes, nachdem es mich samt Fahrrad und Ladung kräftig durchgeschüttelt hatte. Dann nahm ich doch die B73 zurück nach Hemmoor und anschließend die B495 nach Süden. Das Tolle in Niedersachsen ist, dass es fast neben jeder Bundesstraße einen Radweg gibt - das habe ich jedoch schon vorher über Google Maps in Erfahrung gebracht. Weiter ging es über Zeven. 10km vor Rotenburg an der Wümme bog ich rechts ab und nahm den Schleichweg über Bötersen und landete bei Ahausen wieder auf der B215 nach Verden bzw. am Radweg daneben. Im Gegensatz zu Mecklenburg-Vorpommern sind auch die Nebenstraßen anständig asphaltiert und nicht gepflastert, sodass auch dort ein angenehmes Vorankommen möglich ist. In Verden geht es mitten durch und ich erwischte zunächst die falsche Ausfallstraße, da ich die Aller kreuzen musste. Nach Nienburg nahm ich den Radweg neben der B215. Eigentlich hätte ich kurz hinter Nienburg in der Weser baden und anschließend zeltden wollen, doch ich kam am "Vesavi", dem Nienburger Schwimmbad vorbei. Dort ging ich eine Runde schwimmen, Dampfbad oder Sauna sind im Sommer außer Betrieb. Danach fuhr ich nur noch um das Bad herum an die Weser und ließ mich nicht sehbar vom Radweg unter großen Bäumen nieder. Da kein Regen gemeldet war, verzichtete ich auf das Zelt. Doch bevor ich mich schlafen legte, wärmte ich mir noch die Nudeln mit der Thunfisch-Bohnensoße auf. Gerne hätte ich Pizza oder einen Döner gegessen, aber das Essen musste weg.






37.Tag: Sa 01.09.18
km109773
Nienburg – Minden – Höxter

1

161km
20,82km/h
7:44h

Weitere Bilder am 37.Tag Zeitig verließ ich den Platz und fuhr weiter nach Süden. Bis Leese neben der B215, anschließend neben der B441 und B482 bis Wasserstraße, dann muss man bis kurz hinter Döhren auf Nebenstraßen ausweichen. Am Kraftwerk Heyden verließ ich wieder die B482 und nahm den Schleichweg über den Lahder Schleusenkanal und das Petershagener Wehr, worüber man das Rad tragen muss. Im weiteren Verlauf fährt man den Weserradweg am Wasserstraßenkreuz direkt nach Minden. Dort gab es zu Mittag einen großen Dönerteller. Weiter geht es westlich der Weser direkt auf der B61. Diese Straße geht mitten durch das Naturschutz- und Naherholungsgebiet, man bekommt aber nichts davon mit, da sie komplett in einem Einhausungstunnel vergraben ist - ein gutes Beispiel dafür, dass Staßenneubau und Naturschutz durchaus im Einklang stehen können! Den Weserbogen kürzte ich über Hausbergen - Eisberge ab. Zwar geht die Straße doch ordentlich hoch, fällt aber in in Richtung Eisbergen nur sehr sachte, schließlich liegt Eisbergen schon etwas höher. Weiter ging es wieder am Weserradweg über Hameln bis Daspe bzw. Hehlen, wo ich mal wieder auf die B83 fuhr. Zum einen spart man damit ca. 2km, zum anderen kommt man an einem LIDL vorbei, wo ich gründlich einkaufte. Eis gab es leider nur im Dreierpack, das heißt, zwei Stück gleich essen und eines herschenken - und das kostet dann immer noch die Hälfte eines Magnum vom Kiosk. Ab Bodenwerder ging es wieder auf den Weserradweg östlich des Flusses bis Reileifzen. Dort nahm ich den kurzen, aber steilen Pass nach Forst und kürzte die Schleife über Polle ab. In Holzminden verdrückte ich ein Schnitzel mit Pommes und Salat (zwei Dönertteller an einem Tag braucht es dann doch nicht...), dann ging es weiter nach Höxter. Etwa 4km hinter dem Ort ließ ich mich in der Holzhütte an einem Rastplatz nieder. Dann badete ich im Fluss und legte mich schlafen. Morgen abend werde ich in Borken bei einer Familie übernachten, die ich 2015 in Südschweden getroffen hatte.






38.Tag: So 02.09.18
km109934
Höxter – Kassel – Borken

2

140km
21,71km/h
6:27h

Weitere Bilder am 38.Tag Nach dem Frühstück startete ich die Weser aufwärts. Der Radweg ist hervorragend ausgebaut und endlich landschaftlich wieder interessanter, schließlich fährt man ab Porta Westfalica durch das Weserbergland. Teilweise geht der Radweg nah am Fluss, teilweise auch hinter der Leitplanke der Bundesstraße. Ab Hann. Münden ging es weiter auf dem Fulda-Radweg. Der Fluss ist nur noch halb so groß, aber kann immer noch von Sportbooten und Ausflugsdampfern bis Kassel befahren werden. In Kassel geht es zwar mitten durch, aber der Fernradweg R1 ist hervorragend ausgeschildert und verläuft fast ausschließich durch Flussauen und Parkanlagen. Eigentlich hätte ich den R4 nach Borken abbiegen wollen, aber nachdem kein Abzweig ausgeschrieben war, blieb ich zu lange am R1 bis zur Schleife in Büchenwerra. Und so hatte ich einen Zusatzberg nach Brunslar, bis ich schließlich auf dem Eder-Radweg landete. An Felsberg vorbei ging es nach Wabern, wo ich dann doch auf dem R4 nach Borken kam, das wunderbar auf einem Hügel liegt. Leider wusste ich nicht mehr genau den Weg und so rief ich nochmal an, was sich wegen des dünnen Handynetzes schwieriger gestaltete als erwartet. Schließlich klappte das Telefonat doch und ich erreichte das Haus. Es gab jede Menge zu erzählen und seit langem mal wieder Pizza zum Essen. Gegen 22:30 zog ich mich zurück, denn morgen müssen alle zur Arbeit und ich möchte auch ein gutes Stück bis Bad Neustadt weiterkommen.






39.Tag: Mo 03.09.18
km110074
Borken – Fulda – Bad Neustadt

4

160km
19,55km/h
8:11h

Weitere Bilder am 39.Tag Nach dem Frühstück ging es um 8:00 los. Gestern war es abgesehen von wenigen Tropfen trocken, nachts hatte es geregnet und nun sind nur noch die Straßen nass. Über Homberg - Knüllwald ging es nach Bad Hersfeld zurück an den Fulda-Radweg. 10km vor Fulda begann es zu regnen, doch nur so schwach, dass bereits die Bäume am Weg das meiste abfingen. In Fulda genehmigte ich mir einen Dönerteller, während es draußen regnete. Dann ging es bei leichtem Tröpfeln weiter, wenig später war es trocken. Kurz vor Gersfeld gab es erneut einen kurzen Schauer, aber es reichten große Bäume, um ihn aufzuhalten. Die letzten 4km zur Schwedenschanze nahm ich die B279, die mit ca. 8% Steigung zur Schwedenschanze nach Bischofsheim/Bad Neustadt führt. Leider begann es kurz vor der Passhöhe kräftig zu regnen und ich stellte ich in einem Gartenhaus an der Schwedenschanze unter. Doch kaum hatte ich meine Brotzeit ausgepackt, kam der Besitzer und schickte mich weg. "Das ist MEIN Gartenhaus und keine Schutzhütte" - Manche Leute befriedigen sich halt daran, sich an anderen auszulassen, denn einen Schaden hätte er an meiner Rast nicht gehabt. In Norwegen wäre ich ein einer ähnlichen Situation wohl eher auf einen Kaffee ins Haus eingeladen worden. Also packte ich zusammen und fuhr durch strömenden Regen bis zur Bushaltestelle im nächsten Dorf und machte dort Brotzeit. Wenig später hatte der Regen nachgelassen und ich konnte weiter. Von Bischofsheim an fährt man auf einem Bahntrassenradweg bis Bad Neustadt. Dort ging ich für zwei Stunden in die Therme "Triamare". Dort gibt es ein Sportbecken, eine 100m-Rutsche, ein Erlebnisbecken mit Sprudler und Strömungskanal, sowie einen heißen Whirlpool und ein Dampfbad. Dazu gibt es noch das Freibad mit bis zu 10m-Sprungturm, ein 50m-Becken und ein weiteres Becken, die jedoch alle drei sehr kalt waren. Ich saß die meiste Zeit im Dampfbad, das man auf Knopfdruck heizen musste und auch ordentlich überheizen konnte! Danach zog ich mich zum Schlafen unter die Saale-Brücke zurück. Dort hatte ich schon vor drei Jahren genächtigt.






40.Tag: Di 04.09.18
km110234
Bad Neustadt – Nürnberg

1

165km
20,67km/h
7:59h

Weitere Bilder am 40.Tag Um 8:45 fuhr ich weiter nach Süden. Ich nahm Nebenstraßen nach Münnerstadt, dann ging es am Fluss Talwasser auf kleinsten Wegen nach Rannungen, weiter auf Radwegen über Pfändhausen und Hambach nach Schweinfurt auf den Main Radweg. Dieser geht schnurgerade ohne große Umwege über Hassfurt nach Bamberg und hatte gerade mal 4km mehr als die Bahnstrecke. In Bamberg verpasste ich einen Abzweig und landete statt am Main-Donau-Kanal östlich davon und nahm so den Radweg nach Strullendorf an der Bundesstraße entlang und gelangte erst in Hirschaid an den Kanal. In Forchheim legte ich nochmal eine größere Pause ein und telefonierte mit Wolf, dass ich in etwa zwei Sunden bei ihm in Nürnberg wäre. Bis in den Erlanger Süden nahm ich den Kanal, dann wechselte ich auf den B4-Radweg nach Nürnberg hinein. Ich verfuhr mich dank Stadtplan im Handy nicht nennenswert und erreichte Wolfs Haus um 19:30. Nach dem Duschen wurde ich mit gefüllten Paprika und Nudeln verwöhnt. Abends unterhielten wir uns über unsere gemeinsame Sizilienfahrt Pfingsten und über die Schule, da kamen doch wieder die Lehrer durch ... . Gegen 23:30 zogen wir uns zurück.






41.Tag: Mi 05.09.18
km110399
Nürnberg – Georgensgmünd

1

38km
20,73km/h
1:50h

Weitere Bilder am 41.Tag Um 8:00 standen wir auf und frühstückten. Nutella hatte Wolf nicht da, in der weisen Voraussicht, dass ich eines dabei hatte. Danach verabschiedeten wir uns und für mich stand die letzte Etappe mit knapp 40km nach Georgensgmünd an. Von Kornburg bis Meckenlohe nahm ich den Kanalweg, dann ging es über Roth nach Georgensgmünd, wo mein Vater pünktlich um 12:00 schon mit dem Mittagessen auf mich wartete.






Rückblick über die gesamte Fahrt

 

Fazit in Worten:
In den fast 6 Wochen war ich 5000km mit dem Fahrrad unterwegs. Die hohe Kilometerzahl ist ein Resultat aus dem schlechten Wetter, das ich in Norwegen hatte: Normalerweise bin ich immer ein paar Tage wandern, aber diesen Sommer war das Wetter so instabil, dass es zum Wandern nicht sicher genug war. Immerhin konnte ich die Regenzeiten halbwegs sinnvoll nutzen, indem ich an meinem Reisebericht schrieb, kochte oder telefonierte - häufig unter Brücken, überdachten Rastplätzen oder in Bushaltestellen. Aber von meinen bisher 6 Fahrten nach Norwegen hatte ich nur Pfingsten 2017 schlechteres Wetter als dieses Jahr. Dabei war es im Juni und Juli sehr heiß (Nordkapp bei 30 Grad über mehrere Wochen), aber Anfang August sind die Temperaturen auf unter 15 Grad gefallen und ich hatte nur zwei völlig regenfreie Tage in dreienhalb Wochen Norwegen. Die erste Woche dagegen (Anreise mit Bus, Fähre, Zug), sowie der Tag in Stockholm und die Fahrt durch Nordfinnland war es noch heiß und trocken. Auch auch dem Festland zurück war das Wetter abgesehen vom ersten Tag in Dänemark in Ordnung.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen auf Campingplätzen (im Zelt): 2

Gesamtstrecke: 5043km

Übernachtungen in Häusern (Gästezimmer, Herberge o. ä.): 4

Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,2km/h

Übernachtungen in Verkehrsmitteln unterwegs (Schiff, Bus o. ä.): 3

Mittlere Tagesstrecke an Fahrtagen mit über 80km: 142km

freie Übernachtungen im Zelt ("wild" gezeltet): 11

Anzahl der Fahrtage über 80km: 33 von 41

freie Übernachtungen ohne Zelt: 19
(unter freiem Himmel, leere Wochenendhäuser, unter Brücken, Hütten am Fluss)


Wetterstatistik:

Selten hatte ich auf einer Skandinavienfahrt so schlechtes Wetter wie diesmal, zumindest in Norwegen. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Note 1 (11 Tage): Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Note 2 (7 Tage): Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Note 3 (5 Tage): Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Note 4 (12 Tage): Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Note 5 (3 Tage): Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Note 6 (3 Tage): Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


erstellt am 18.11.18