Schottland 2025

 

Dies ist meine erste Reise nach Großbritannien. Mein Fahrtpartner Wolf, mit dem ich schon mehrfach gemeinsame Touren gefahren bin, ist bereits in Großbritannien bzw. Schottland. Ich hatte jedoch vorher noch in der ersten Ferienwoche den Pelletbunker zu bauen und am Wochenende eine Kanutour mit der Wasserwachtjugend. Eine Fahrt mit dem Flixbus von Nürnberg oder München nach Edinburgh ist zwar möglich, aber nicht mit einem Fahrrad. Und die Fähre von Amsterdam nach Newcastle kostet mehr als ein Flug mit KLM von Nürnberg nach Edinburgh. Die Buchung eines Fahrrads ist beim Flieger recht unkompliziert, allerdings muss man dafür Pedale, Vorderrad und Lenker demontieren und das ganze in einen Karton packen. Dabei reize ich die 30kg Maximalgewicht voll aus. Meine zwei Heckpacktaschen bestückte ich normal, schraubte die Klammern ab und klebte die Taschen mit Panzertape zusammen, sodass es ein großes Aufgabe-Gepäckstück ist. Bei meinen bisherigen Flugreisen mit Fahrrad hatte ich entweder einen großen Packsack oder meinen Wanderrucksack genommen.

1.Tag: Di 12.08.25
km23650
Flug Nürnberg – Amsterdam – Edinburgh

1

6km
10,0km/h
0:36h

Weitere Bilder am  1.Tag Nachdem gerade die U2 rund um den Hauptbahnhof nur alle 13 Minuten fährt, ist sie nachmittags um 15:30 hoffnungslos überfüllt und nach Aussage meines Vaters absolut unmöglich, mein Fahrrad im Karton dort mitzunehmen. Daher brachte er mich mit dem Auto zum Flughafen. Der Fahrradkarton passte mit 1,67x28x80 gerade so hinein. Und ich sparte mir die Verladung am Hauptbahnhof vom Regionalzug in die U-Bahn, was ohnehin ein schwieriges Unterfangen und ohne Fremdhilfe von Passanten nahezu unmöglich ist. So konnte ich einen Kofferkuli vor das Auto stellen und alles aufladen. Das Check-in ging schnell und ich nutzte die Zeit zum Telefonieren. Der Flug nach Amsterdam ging in einem Kleinflugzeug mit nur zwei Sitzen rechts und links. Nach gut 15 Minuten Laufzeit war ich an der Gate D24 dieses Riesen-Flughafens. Der Flieger nach Edinburgh war eine nagelneue A320 und offenbar nicht ganz voll. Ich saß zunächst unmittelbar hinter einem Notausgangsplatz, bei dem zwei Sitze leer waren. So hatte ich einen freien Nebensitz und obendrein mehr Beinfreiheit. Gelandet in Edinburgh konnte ich zügig Fahrrad und Packtaschen in Empfang nehmen. Dann begann der Kampf gegen das Fahrrad. Karton öffnen, Lenker, Pedale, Vorderrad und Sattel montieren, Taschen aufpacken, alles kein Problem. Doch als ich Luft in die Reifen pumpen wollte, wurde mein Vorderrad nur platter, die Pumpe war quasi Schrott. So musste ich ca 1km schieben bis zur nächsten Tankstelle. Dort gab es Luft, allerdings muss man hierfür 1,50£ zahlen. Wie ich aber später herausfand, ist das in Großbritannien normal. Ich fuhr die Glasgow Road nach Westen und kurz vor der Autobahn die Lochend Road nach Norden. Bei der Kläranlage zweigt ein Radweg ab, der über eine alte Bahntrasse führt. Unterhalb der Böschung fand ich einen geeigneten Platz zum übernachten. Nachdem es warm, trocken und mückenfrei war, breitete ich nur die Picknickdecke aus, darauf Matte und Schlafsack. Mittlerweile war es schon nach Mitternacht, also höchste Zeit zum Schlafen.






2.Tag: Mi 13.08.25
km23656
Edinburgh – Stirling-Callander – Tyndrum

1

139km
18,0km/h
7:44h

Weitere Bilder am  2.Tag Der heutige Tag begann recht vielversprechend. Die Sonne soll heute den ganzen Tag scheinen und gut 30 Grad bekommen. Auf dem Weg nach Norden kaufte ich in einem Tesco ein paar Kleinigkeiten, darunter einen Stecker-Adapter. Weiter ging es über die Brücke nach Dunfermline. Mir wurde nämlich der Tipp gegeben, dass es dort im Halfords Gaskartuschen gibt. Bis jetzt war ich nämlich erfolglos im Tesco und in einem Gartenmarkt gewesen, es scheint nicht so einfach zu sein wie in Norwegen oder Griechenland. Neben dem Gas (hatten sowohl Coleman-Primus als auch Campingaz CV470) bekam ich auch eine neue Luftpumpe. Nach einer deutlichen Ecke nach Nordosten ging es nun in meine eigentliche Richtung nach Westen. Google Maps lotste mich auf einen Bahntrassen-Radweg Nummer 76, dem ich bis Stirling folgte. Ab Doune kam ich auf die stärker befahrene A84. Ab Callender gab es wieder einen Radweg, der auf der anderen Flussseite durch das Tal führt. Teilweise ging der Weg schnurgerade und eben wie eine Bahntrasse, dann wieder eng kurvig. Der Belag war ok, meistens Asphalt, ab und zu feiner Splitt. Einmal ging es so steil hinauf, dass ich glaubte, falsch zu sein, doch oben kam wieder schnurgerader Bahntrassen-Radweg. Kurz vor Killin musste ich wieder auf die Straße. Auf der A85 und A82 ging es nach Tyndrum. Dort nahm ich den Weg durch das Dorf und oberhalb ein Stück auf der Wanderroute. Dort standen direkt am Fluss einige Zelte. Ich gesellte mich zu einem Wanderer aus Deutschland dazu. Nach Zeltaufbau, einer Dusche aus Flusswasser und aufgewärmten gefüllten Weinblättern unterhielten wir uns ein wenig, um 22.00 war es dunkel und wir zogen uns in die Zelte zurück. Morgen ist nochmal ein langer Fahrtag, bis ich Wolf treffe.






3.Tag: Do 14.08.25
km23795
Tyndrum – Corran – Malleig – Broadford

2

171km
19,0km/h
9:00h

Weitere Bilder am  3.Tag Kurz nach 8.00 hatte ich den Platz verlassen und es ging weiter auf der A82 über Glencoe zur Fähre nach Corran. Teilweise ging es durch nebeliges Hochland, wo ich kaum 50m Sicht hatte. Die Fähre von Corran nach Ardgour fährt alle 20 Minuten und ist für Radfahrer und Fußgänger kostenlos. Weiter ging es entlang am Loch Eil nach Norden und schließlich nach Westen. Während einer kurzen Pause sah ich nach, wann die letzte Fähre von Malleig nach Armadale geht und war etwas erschrocken, dass dies schon um 17:20 ist. Es war gerade 14:00 und brauche laut Google noch 3:15 Stunden. Nach weiteren 5km erschrak ich erneut, denn Google hatte diese Zeit für einen späteren Wegpunkt berechnet. Ich hatte keine 3 Stunden für 50km nicht ganz ebene Strecke zur Verfügung. Nachdem ich diese Fähre auf jeden Fall schaffen wollte, aktivierte ich bergauf meine letzten Reserven. Nach und nach holte ich auf und unterbot schließlich die geschätzte Google-Ankunftszeit. Um 17:17 war ich an der Anlegestelle. Für 3,85£ kaufte ich ein Ticket und war eine Minute später auf dem Schiff. An Bord stärkte ich mich mit ein paar Flachkräckern mit Nutella, bevor es auf die letzten 27km nach Broadford ging. Dort auf einem super ausgestattetem Campingplatz wartete schon Wolf auf mich. Ich stellte mein Zelt auf, duschte mich und danach gab es Tortellini. Wolf hatte bereits Fish & Chips gegessen.






4.Tag: Fr 15.08.25
km23966
Broadford – Uig

2

91km
15,2km/h
6:00h

Weitere Bilder am  4.Tag Um 7:00 war die Nacht zu Ende und wir machten uns an Zeltabbau und Frühstück. Wir brauchten recht lange bis wir loskamen, ließen es aber gemütlich angehen. Wir nahmen zunächst die stark befahrene Hauptstraße in Richtung Uig, dann nahmen wir die Nebenstraße über Moll nach Sconser. In Portree kauften wir ein und machten im Hafen Brotzeit. Danach nahmen wir die Straße entlang der Ostküste nach Norden. Trotz starken Verkehrs ist diese Straße teilweise einspurig. In ständingem Auf und Ab kamen wir an den bizarren Felsen "The Storr" vorbei. Wir beschlossen, hochzulaufen. An sich ist es ein schöner Weg, aber es war so nebelig, dass man nicht viel zu sehen bekam. Gerade als wir wieder fast unten waren, lichtete sich der Nebel vorübergehend und gab einen Blick auf die bizarren Gipfel frei. Insgesamt waren wir knapp 2 Stunden zu Fuß unterwegs und wollten eigentlich um das Kap herumfahren. Nun entschieden wir uns für den direkten Weg über den Pass nach Uig. Hier ging die Straße mit bis zu 15% nach oben, Wolf kam an seine Grenzen. Für mich war die Passfahrt jedoch das Highlight des Tages. Die Abfahrt nach Uig ist um einiges flacher und dafür länger. In Uig gingen wir auf den Campingplatz. Im vorderen Bereich waren Rad- und Womo-Fahrer, im mittleren Bereich eine organisierte französische Oldtimer-Gruppe - und wir sollten in den hinteren oberen Bereich des Hanges. Der Weg zum Sanitärhaus war damit sehr weit, im Gegenzug hatten wir einen herrlichen Ausblick. Während wir die Zelte aufstellten, merkten wir es bereits: es gibt unzählige kleinen Mücken, die sich auch mit viel Antibrumm nicht wirksam abwehren ließen. Auch gestern und vorgestern gab es sie schon, aber nicht in diesem Ausmaß. Zum Abendessen gab es Spaghetti Bolognese. Wolf zog sich während des Essens in sein Zelt zurück. Nach dem Abspülen gingen wir noch einmal nach unten, dann legten wir uns schlafen.






5.Tag: Sa 16.08.25
km24057
Uig – Tarbert - Rodel(Südspitze) – Tarbert

1

64km
14,4km/h
4:26h

Weitere Bilder am  5.Tag Nachts war es tatsächlich ruhig, wir hatten erwartet, dass die Franzosen die halbe Nacht durchmachen, aber sie zogen sich ähnlich wie wir mit Einbruch der Dunkelheit zum schlafen zurück. Die Sonne kam heraus und wir bekamen unsere Zelte recht trocken in die Taschen. Um 9:00 hatten wir den Zeltplatz verlassen und waren sofort im Hafen. Für 16,20£ bekamen wir zwei Tickets nach Tarbert zur Insel Harris, dem Südteil von Lewis. Fährtickets sind für Fußpassagiere offenbar sehr günstig. Nach knapp zwei Stunden waren wir in Tarbert. Wir fuhren nach Süden zum 10km entfernten Campingplatz Lickisto Blackhouse an der Ostküste. Dort bauten wir unsere Zelte auf und aßen zu Mittag. Der Platz liegt zwar mitten im Dschungel und hat einen sehr schönen Gemeinschaftsraum, aber es gibt Unmengen von Mücken, sobald man dich im Freien aufhält. Wir fuhren die einspurige Straße nach Süden bis Rodel. Es geht ständig durch Kurven und auf und ab, nach jeder Ecke gibt es was Neues zu sehen. Die Landschaft besteht hauptsächlich aus Felsen und Gras. Von Autoverkehr ist hier nicht zu reden. Anschließend ging es die Westküste wieder nach Norden. Diese Straße ist immer wieder zweispurig und ein wenig befahrener, aber es war ok. Hier gibt es immer wieder breite Sandstrände und auch schöne Campingplätze. Teilweise hatten wir etwas Gegenwind. Gegen 19:00 waren wir zurück am Zeltplatz und erlebten eine Mücken-Invasion, die alles bisherige übertraf. Wir holten unsere Wechselklamotten aus dem Zelt und verzogen uns ins Blackhouse, das Haupt-Aufenthaltsgebäude mit Küche, bad und Wohnzimmer. Alles ist sehr urig eingerichtet, aber eben auch vollgestellt und der Kühlschrank hätte eine Inventur dringend nötig. Nach dem Duschen kochten wir uns Tortellini mit Käse-Sahne-Soße. Neben uns war noch eine Familie aus Deutschland und zwei andere Gruppen aus Großbritannien da. Nach dem Essen kam eine Band mit zwei Gitarren und einem Saxophon und spielte zwei Stunden Livemusik. So wurde es ein ganz netter Abend. Danach zogen wir uns in die mückensicheren Zelte zurück. Schon der Weg bis dorthin war eine Zumutung!






6.Tag: So 17.08.25
km24121
Tarbert – Stornoway

1

86km
18,0km/h
4:46h

Weitere Bilder am  6.Tag Im Zelt packte ich alles zusammen, danach musste es blitzschnell gehen: Zelt abbauen, Schlafsack, Matte, Picknickdecke und Zelt in die Klamotten-Packtasche stopfen und dann samt Fahrrad so schnell wie möglich ins Blackhouse. Dort frühstückten wir in Ruhe und stellten gleich die Lunchpakete zusammen. Wolf überlegt gerade, ob er wegen der Mücken überhaupt noch auf dieser Insel bleiben möchte. Aktuell war es wieder nebelig, aber im Laufe des Tages soll wieder die Sonne hervorkommen. Wir nahmen die kleine Straße entlang der Ostküste nach Tarbert, die sogenannte Golden Road. Auch sie ist kurvig, schmal, hügelig und kaum befahren. Tarbert ließen wir rechts liegen und nahmen die Hauptstraße nach Stornoway. An einem Rastplatz nach dem größten Anstieg machten wir Brotzeit. Hier standen einige Camper aus Mitteleuropa und gingen zu den nächstgelegenen Gipfeln wandern. Auch hier gab es einzelne Mücken. Nachmittags wurde der Wind stärker. Dies vertreibt zwar einerseits die Mücken, andererseits bremste und der Gegenwind ganz schön aus. Und so erreichte Wolf den Holiday Park Laxdale mit letzter Kraft. Mit 36£ ist er nicht der billigste, aber ordentlich ausgestattet mit Küche, Abspülbereich, Waschmaschine und Tischgarnituren im Freien. Nachdem die Zeltwiese recht exponiert liegt, gab es auch kaum Mücken. Sobald mein Zelt atand, bretterte ich nochmal los zum Tesco, dem einzigen am Sonntag offenen Supermarkt. Zum Abendessen gab es gebratenen Seelachs mit Reis und Lauch-Sahnesoße.






7.Tag: Mo 18.08.25
km24207
Fahrt zur Nordspitze

1

95km
15,0km/h
6:19h

Weitere Bilder am  7.Tag Heute steht eine Tagesfahrt zum nördlichen Leuchtturm der Insel auf dem Programm. Doch zuvor frühstückten wir bei herrlichem Panoramablick in der Küche. Ähnlich wie die letzten Tage war es vormittags nebelig, aber nachmittags soll wieder die Sonne hervorkommen. Zunächst ging es bergauf aus dem Ort heraus in die vegetationslose Hochebene und schließlich in Barvas an die Westküste. Von dort fuhren wir weiter nach Norden. Leider war der Wind sehr stark und blies uns voll entgegen - da kann man nur hoffen, dass sich die Windrichtung bis zum Rückweg nicht ändert. In Port of Ness bogen wir links ab und steuerten auf den Leuchtturm Butt of Lewis zu. Abgesehen vom nicht besteigbaren Turm und viel Wind gab es nicht viel zu sehen. Wir machten Brotzeit und traten den Rückweg an. Wolf wollte unterwegs unbedingt in einem Cafe einkehren, weil ihm am Leuchtturm so kalt war. Nach der Pause kehrte die Sonne ein und es wurde schlagartig warm. Die Rückfahrt ging dank Rückenwind sehr zügig. Dennoch seilte ich mich 10km vor Stornoway ab und tätigte noch einen Einkauf im Tesco. Nach umfassender Körperpflege (Bart schneiden, Duschen, Nägel schneiden usw) gab es Reis mit Bohnengemüse und Rührei.






8.Tag: Di 19.08.25
km24302
Stornoway – Ullapool

1

11km
12,5km/h
0:53h

Weitere Bilder am  8.Tag Nach umfassenden Frühstück und Aufpacken steht heute ein ruhiger Tag an. Nachdem nämlich die erste Fähre bereits um 7:00 geht und wir vorher frühstücken, zusammenpacken, in den Hafen fahren und dann noch 30 Minuten vorher da sein müssen, haben wir uns für die 14:00-Fähre nach Ullapool entschieden. So schliefen wir ein wenig länger, frühstückten ausgiebig und verbrachten noch etwas Zeit in der Stadt. Die zweieinhalb Stunden auf dem Schiff vergingen unerwartet schnell. Ich saß am Laptop und sortierte Bilder, Wolf schrieb Postkarten. Ullapool verließen wir sofort und ließen uns wenige Kilometer nördlich davon am Ardmair Holiday Park nieder. Nach einem erfrischenden Bad im eiskalten Meer und einer kalten Dusche gab es Geschnetzeltes mit Reis zum Abendessen. Während des Essens wehte ein leichter Wind, der die Mücken vertrieb. Zeitig zogen wir uns in die Zelte zurück, denn morgen steht eine lange Etappe auf dem Programm.






9.Tag: Mi 20.08.25
km24313
Ullapool – Durness

1

105km
15,0km/h
7:01h

Weitere Bilder am  9.Tag Um 6:30 standen wir auf, es war völlig windstill und die Luft erfüllt mit Mücken. Zwar hatten wir nun "Smidget" gekauft, das gegen die kleinen Mücken in Schottland besser wirken soll als Antibrumm, aber dennoch sind und bleiben sie eine Plage. Nach dem Zeltabbau verlegten wir das Frühstück kurzerhand in die Spülküche. Dort ist reichlich Platz und um 7:00 morgens sicher noch nicht der große Run auf die Spülbecken. Wir konnten in Ruhe essen und trinken, dann brachen wir auf. Wir nahmen die Küstenstraße nach Norden. Es ging über Ledmore zur Kylesku Bridge, wo wir mittag machten. Eigentlich ist der Begriff Küstenstraße irreführend, denn die Straße geht weit im Hinterland über zahlreiche Berge, in der Summe heute über 3500 Fuß Höhe, wie es GoogleMaps angibt. Weiter ging es über Scourie zur Laxford Bridge. Der letzte Pass liegt zwischen Rhiconich und Durness. Doch nach der Abfahrt machte der Gegenwind die letzten Kilometer nochmal extra-anstrengend. In Durness fanden wir ein Hostel, in das wir uns telefonisch eincheckten. 60£ zu zweit für eine Nacht sind OK. Leider konnte uns der Wärter noch keinen Platz für die Nacht von morgen auf übermorgen zusichern. Es handelt sich um eine sehr saubere und gepflegte Unterkunft mit gemeisam genutzter Dusche, Toilette und Küche. Wir bekamen zu zweit ein Achterzimmer mit Stockbetten. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Soja-Bolognese. Für Fälle, in denen man nicht vernünftig einkaufen kann, habe ich 2x150g Soja-Granulat mitgenommen. 150g eingeweicht ergibt in etwa eine Menge wie 400g Hackfleisch und kässt sich auch auf ähnliche Weise verarbeiten. Die fertige Soße auf den Nudeln ist geschmacklich von einer herkömmlichen Hackfleischsoße kaum zu unterscheiden. Neben uns war noch eine vierköpfige deutsche Gruppe, sowie ein britisches und ein italienisches Paar im Haus. Abends unterhielten wir uns noch einige Zeit, dann zogen wir uns zum Schlafen zurück.






10.Tag: Do 21.08.25
km24418
Durness: Kap Wrath und Smoo-Caves

1

49km
10,9km/h
4:29h

Weitere Bilder am 10.Tag Nach dem Frühstück bekamen wir die gute Nachricht, dass wir doch im Haus bleinen können, wenn auch in einem anderen Zimmer. Wir sollten unsere Sachen in den Waschraum stellen. Um 9:00 hatten wir das Haus verlassen und radelten zur Anlegestelle des Bootes nach Kap Wrath. Hierfür mussten wir unsere Fahrräder auf das kleine Motorboot wuchten und wir wurden auf die andere Seite des Flusses gefahren. Von dort führt ein teilweise asphaltierter Fahrweg über 11 Meilen und viele Höhenfüße zu dem Leuchtturm. Dort machten wir Brotzeit und traken anschließend noch einen Kaffee bzw Tee. Kurz vor 15:00 erreichten wir wieder die Anlegestelle, wo wir wieder zurückgafahren wurden. Mit 15£ pro Person mit Rad hin und zurück ist die Fähre nicht gerade billig! Danach besuchten wir die Smoo cave am anderen Ende von Durness. Ein großer Teil der Höhle ist kostenlos zu besichtigen. Zunächst steigt man von der Straße her einige Stufen in die Flussmündung hinab, dann ging es in einen großen Hohlraum hinein und man hat Blick auf einen kleinen unterirdischen See. Dies alles ist kostenfrei zugänglich. Für 15£ pro Person buchten wir uns eine Bootsfahrt zur anderen Seite des Sees und liefen ein Stück in die Höhle hinein, bis sie unter Wasser in einem Sifon verschwindet. Dazu bekamen wir einige Erklärungen vom Guide geliefert. Wirklich wert ist es dem Preis nicht! Zurück im Hostel gab es zum Abendessen Nudelauflauf mit Ei, Zucchini und Käse.






11.Tag: Fr 22.08.25
km24467
Durness – Bettyhill

2

81km
15,5km/h
5:14h

Weitere Bilder am 11.Tag Heute steht ein recht unspektakulärer Tag auf dem Programm. Wir fuhren gemeinsam bis zur Mittagspause bei Hope. Bis dahin war es ein dauerndes leichtes Auf und Ab. Bei jeder Flussmündung geht die Straße komplett hinab und danach wieder hinter dem nächsten Kliff vorbei. Den nun größeren Anstieg fuhr ich alleine hoch und anschließend um die große Bucht von Tongue außen herum. Es ist landschaftlich sehr schön und kaum befahren. Wolf nahm den direkten Weg über die Brücke und wir trafen zeitgleich im SPAR in Tongue wieder zusammen. Nach einem kleinen Einkauf und einer Stärkung ging es gemeinsam weiter zum Campingplatz Bettyhill. Es ist ein einfacher, aber ordentlicher Campingplatz min Blick auf die Steilküste bzw auf den Strand. Wie üblich gab es kostenlose heiße Duschen, Waschmaschinen, Abspülmöglichkeit, ein paar Tischgarnituren, aber keine Küche. Zum Abendessen gab es Reis mit Thunfisch-Bolognese. Zwar gab es einzelne Mücken, aber mit Smidget und langer Kleidung stellten sie kein Problem dar.






12.Tag: Sa 23.08.25
km24548
Bettyhill – Thurso

2

50km
14,4km/h
3:28h

Weitere Bilder am 12.Tag Heute steht ein kurzer Fahrtag nach Thurso auf dem Programm. Auch hier geht die Straße ständig auf und ab. In Reay kommt man an einem ehemaligen Kernkraftwerk vorbei, das gerade rückgebaut wird. Dort machten wir vor der Schule Brotzeit. Dann nahmen wir die Inlandsroute. In Thurso ließen wir uns auf den Campingplatz nieder. Er liegt östlich der Stadt. An der einzigen steinernen Tischgarnitur bauten wir unsere Zelte auf. Leider wehte starker Ostwind. Naja, besser Wind als Mückenplage. Dann ging ich in den gegenüber liegenden Lidl zum einkaufen. Nach immer nur Kleinstläden seit Stornoway fühlte ich mich geradezu wie im Paradies. Insbesondere Müsli-Ware war zur Neige gegangen. Danach machte ich noch einen Spaziergang zum Strand hinunter. Gerade war niedriger Wasserstand und es war eine riesige freie feste Sandfläche. Zum Baden wae es mir aber zu kalt. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit gebratenen Garnelen in Tomatensoße.






13.Tag: So 24.08.25
km24598
Thurso – John o Groats – Wick

1

81km
16,2km/h
5:00h

Weitere Bilder am 13.Tag Heute erreichen wir das Nordostende der Britischen Hauptinsel. Doch zunächst ging es zum Kap Dunnet, dem tatsächlich nördlichsten Leuchtturm auf dem "Festland". Er liegt auf einem Felsplateau und bietet einen schönen Ausblick. Davor befindet sich ein größerer Parkplatz für die Touristen. Zurück auf der Hauptstraße kämpften wir uns durch den Gegenwind aus Südost nach John o Graots. Dieser Ort nennt sich das Nordostende Großbritanniens, obwohl es nochmal 3km weitergeht. John o Groats ist ein rinziger Souvenir-Tempel. Es gibt Kitsch und Grusch aller Art zu kaufen, aber auch eine recht liebevoll bemalte Hafenwand. Wir machten dort Brotzeit und fuhren dann zum Leuchtturm, dem eigentlich östlichsten Punkt. Von hier aus gibt es herrliche Aussicht auf die Klippen, den sogenannten Stacks. Weiter ging es auf der A99 nach Süden bzw Südosten. Zeitweise wehte ganz schöner Wind entgegen. Der Verkehr war anfangs ok, nahm aber in Richtung Wick immer mehr zu. In Wick hatten wir eine Unterkunft "the Kirkhouse" gebucht. Es handelt sich um ein Zimmer mit gemeisamer Küche in einem alten stilvollen Haus mit gefühlten 4m Zimmerhöhe und Stuckdecke. Wir nutzten die Gelegenheit und machen uns zum Abendessen eine frische Lasagne. Wolf benutzte inzwischen Waschmaschine und Trockner. Mit Waschen und Lasagne wurde es recht spät, aber so fielen wir umso müder ins weiche Bett.






14.Tag: Mo 25.08.25
km24679
Wick – Brora

1

81km
17,7km/h
4:34h

Weitere Bilder am 14.Tag Mitten in der Nacht schrillte eine durchringende Sirene, der Feuermelder. Offenbar war er in der Küche durch den feuchtwarmen Dampf des Wäschetrockners losgegangen, das haben die Rauchmelder der anderen Zimmer gehört und waren darauf auch losgegangen. Zum Ausschalten befindet sich im Eingangsbereich extra ein Stock, mit dem man auf die Taste drücken kann. Offenbar gibt es häufiger solche Alarme. Danach zogen wir uns wieder ins Bett zurück und schliefen weiter bis kurz vor 8:00 Uhr.
Zum Frühstück gab es Pfannkuchen, denn irgendwie muss man ja das überschüssige Mehl verwerten. Während des Frühstücks setzte der Feueralarm zwei weitere Male ein, doch tagsüber stört das nicht weiter. Es wurde 10:30, bis wir losfuhren. Je weiter wir die Küstenstraße nach Süden fuhren, desto stärker wurde der Verkehr. Ich fuhr immer wieder ein Stück voraus und wartete danach wieder auf Wolf. Ich nutzte die Zwischenzeit zum Tippen des Reiseberichtes am Handy. Nebeneinander fahren und Unterhalten wäre bei dem Verkehr ohnehin nicht möglich gewesen. Die Landschaft ist hier komplett anders. Der größte Teil ist landwirtschaftlich genutzt und es gibt kaum Mücken. In Brora ließen wir uns südlich des Ortes auf dem Campingplatz nieder. Es war ein ehemaliger Militärstützpunkt, sehr ruhig und einfach ausgestattet. 40£ für zwei kleine Zelte ist aber zu teuer! Das liegt daran, dass konsequent pro Einheit 20£ berechnet werden. Während Wolf sich fish & chips holte, kochte ich mir Tortellini in Tomatensoße. Abends berieten wir über den weiteren Weg und anschließend werkelte ich noch ein wenig im Aufenthaltsbereich am Laptop.






15.Tag: Di 26.08.25
km24760
Brora – Inverness

1

101km
16,4km/h
6:09h

Weitere Bilder am 15.Tag Heute steht eine lange, aber flache Etappe nach Inverness auf dem Programm. Zunächst ging es auf der stark befahrenen Küstenstraße. Ein paar Kilometer hinter Tain konnten wir dem Verkehr entkommen, indem wir die Fähre Nigg-Comarty benutzten. Auf recht ruhigen Nebenstraßen gelangten wir über Bogallan an die autobahnähnliche A9. Hier gibt es einen durchgehenden Parallel-Radweg, der auch über die große Hängebrücke nach Inverness führt. Dort machten wir in einem Aldi einen größeren Einkauf und fuhren danach die letzten 4km zu unserer gebuchten Unterkunft. Doch wir hatten uns zu früh gefreut, denn wir hatten von Booking.com keinen Türcode geschickt bekommen. Schließlich machte uns jemand auf und wir konnten immerhin in die Küche. Auf die Nummer der Unterkunft ging nur die Mailbox ran. Nachdem wir durch die Warteschleife von Booking.com durchgekommen waren, erfuhren wir, dass die Vermittlung dieser Unterkunft über einen Subunternehmer aus Hongkong lief. Nach diesem erfolglosen Telefonat kam ein Mann aus Spanien, der vor einer Woche bereits in dem wahrscheinlich uns zugewiesenen Zimmer übernachtet hatte und einfach denselben Code für den Schlüsseltresor probierte - mit Erfolg. Eine halbe Stunde später kam der Rückruf des Hausverwalters, der uns dieselben Daten nochmal übermittelte. Wir hatten für die nächsten zwei Nächte ein gemütliches Zimmer mit zwei Betten und Bad auf dem Gang, sowie eine hervorragend ausgestattete Küche mit ausreichend Platz zum Sitzen. Zum Abendessen gab es, reichlich spät, Spaghetti mit Hackfleischsoße.






16.Tag: Mi 27.08.25
km24861
Inverness, Umrundung des Loch Ness

2

108km
20,1km/h
5:23h

Weitere Bilder am 16.Tag Nach einer sehr ruhigen Nacht startete ich völlig ausgeschlafen die Rundtour um den Loch Ness. Diesmal fuhr ich alleine in meinem Tempo. Wolf machte eine kleinere Wendepunkt-Tour. Nach Süden ging es zunächst am Kanal entlang und anschließend auf der Westseite die stark befahrene A82. Noch war es nahezu windstill und ich kam zügig voran. An der Invermoriston Bridge legte ich die erste Pause ein - und ein längeres Telefonat. Hier gibt es einen großen Rastplatz und zahlreiche Souvenir-Läden rund um das Monster des Loch Ness. Wesentlich interessanter fand ich meinen zweiten Stopp am südlichen Ende des Sees in Fort Augusta. Dort gibt es eine Schleusentreppe ähnlich wie bei den französischen Kanälen. Doch im Gegensatz zu Frankreich gibt es hier keine Höhenbegrenzung und Segelschiffe brauchen beispielsweise keinen Mast einzuklappen. Zu diesem Zweck führt die Straße über eine schwimmende Drehbrücke, die bei Bedarf hohe Schiffe durchlassen kann. Zwar fahren hier überwiegend "anhängergerechte" Motorboote, aber es verkehren auch größere Ausflugsdampfer. Hinter Fort Augusta wurde es verkehrsmäßig ruhig, aber auch sehr bergig. Hier geht nämlich eine einspurige Straße über einen Pass. Dort machte ich eine kleine Wanderung zum Gipfel hinauf. An den Foyer-Falls ging es wieder hinunter zum See. An den Wasserfällen genehmigte ich mir eine weitere Pause, indem ich zum Wasserfall hinunter lief. Der weitere Verlauf des Weges ist schnurgerade am See entlang, immer wieder mit schönen Ausblicken versehen. Auf Inverness zu wurde der Verkehr wieder etwas mehr, es gab aber auch einen Radweg. Im Tesco machte ich einen mittelgroßen Einkauf. Die letzten 2km vom Supermarkt nach Hause musste ich leider bei Regen fahren. Dieser Regen war aber bereits gestern abend vorhergesagt und ich war deswegen auch zeitig losgefahren. Zurück in der Unterkunft gab es Pfannkuchen gefüllt mit Hackfleischsoße.






17.Tag: Do 28.08.25
km24969
Inverness – Tomintoul

2

81km
13,5km/h
6:00h

Weitere Bilder am 17.Tag Nach dem Frühstück fuhren wir weiter bei ständigem Gegenwind nach Südosten. Zunächst ging es auf Radwegen nach Cradlehall, danach auf bwrgigen Nebenstraßen nach Castleton. Ab Craggie folgten wir der alten A7 nach Tomatin und Carrbridge. Es war nur ein wenig lokaler Verkehr, unangenehm war vor allem der Gegenwind. Weiter ging es über Nethy Bridge und Bridgw of Brown. Hier hat die Straße zum Teil Steigungen und Abfahrten von 20%. In Tomintoul erreichten wir "The Smugglers Hostel". Wir waren keine Minute zu bald da, denn jetzt ging ein heftiger Schauer nieder. Wir bekamen zu zweit ein Viererzimmer, in den anderen Räumen waren hauptsächlich Wanderer untergebracht. Die Umgebung eignet sich auch hervorragend zum Wandern. Die Ausstattung war einfach, aber alles sehr sauber und ordentlich. Die Küche dagegen bot alles, was man sich so vorstellen kann. Zum Abendessen gab es Bohnengemüse mit Tomaten-Sahnesoße und Nudeln dazu.






18.Tag: Fr 29.08.25
km25050
Tomintoul – Braemar

3

53km
13,3km/h
4:00h

Weitere Bilder am 18.Tag Nach einer völlig entspannten ruhigen Nacht und einem reichlichen Frühstück fuhren wir geradeaus weiter durch das Dorf. Schließlich wurde die Dorfstraße einspurig und ging dann in Schotter und dann einen schmalen Pfad über. Nach gut 1km gelangten wir wieder auf die Hauptstraße, die uns hinauf ins Lecht Ski-Center brachte. Kurz vor der Passhöhe ging ein Schauer nieder, dem ich derade noch entkommen konnte, Wolf aber erwischt wurde. Dann besorgte sich Wolf einen heißen Tee. Die Abfahrt auf der anderen Seite hat wieder bis zu 20%, geht aber recht gerade hinunter. Weiter ging es über Rinloan und über einen kleinen Pass nach Balmoral Castle. Dort ist jedoch alles verriegelt, da im Sommer dort der König Urlaub macht. Für Wolf war es wichtig, mal dort gewesen zu sein. Die letzten 10km nach Braemar waren abgesehen von einem Regenschauer leicht zu fahren. Am Ortseingang kommt man an einer riesigen Burg vorbei. Der Ort selbst ist sehr touristisch, geprägt von Wintersport, Wandern und den jährlich stattfindenden Highland Games. Wir kauften einiges ein und fuhren danach zum Campingplatz südlich des Dorfes, wo wir eine Hütte gebucht hatten. Sie verfügte über vier Betten, Kühlschrank, Mikrowelle und Toaster. Die sonstigen Küchenutensilien hatten wir selbst dabei. Das Sanitärhaus ist großzügig ausgestattet und verfügt unter anderem über einen Aufenthalts- und einen Trocknungsraum. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Garnelen in Gemüse-Tomatensoße.






19.Tag: Sa 30.08.25
km25103
Braemar – Perth Airfield

3

78km
18,1km/h
4:18h

Weitere Bilder am 19.Tag Nachdem ab Nachmittag Regen gemeldet wurde, starteten wir zeitig in Richtung Süden. Die ersten Kilometer ging es eben, dann aber steil hinauf zum Devils Ellbow. Die Abfahrt auf der anderen Seite war weniger steil und konnten wir richtig genießen. Es ging im weiteren Verlauf ab und zu ein wenig hoch, bis wir Blairgrowie erreichten. Nach einem Einkauf im Tesco hatte sich der Himmel verdüstert und begann zu tröpfeln. Nachdem ich nicht unnötig nass werden wollte, fuhr ich nun voraus über Coupar Angus zum Hotel Sky am Flugplatz von Perth. Der Regen wurde mit der Zeit stärker. Das Hotel besteht aus mehreren Baracken des ehemaligen Militärflugplatzes. Das Zimmer ist recht geräumig und besitzt neben dem Badezimmer und Doppelbett eine Sitzgruppe, einen Fernseher und einen Wasserkocher mit Tassen und Teebeutel. Wie Wolf, der später dazukam feststellte, gibt es überhaupt kein Restaurant oder ähnliches in näherer Umgebung. Aber ich hatte bereits vorgebaut und für diesen Fall ein Abendessen organisiert. Es gab Spaghetti mit Soja-Bolognese und geriebenen Cheddar, zubereitet im Badezimmer, das keinen Rauchmelder, aber einen Abzug besitzt. Danach schrieben wir noch unsere Tagebücher und legten uns schlafen.






20.Tag: So 31.08.25
km25181
Perth Airfield – Edinburgh

3

85km
13,2km/h
6:26h

Weitere Bilder am 20.Tag Am nächsten Morgen gab es Frühstück vom Hotel. Es war ein einfaches Continental breakfast mit Müsli, Kaffee, Brot, Marmelade und Käse, nichts besonders, aber okay. Das Hotel insgesamt ist mit "nichts besonderes, aber okay" am treffendsten beschrieben. Die 66 Pfund waren in Ordnung. Noch vor 9.00 waren wir auf der Straße. Es ging über Perth, Bridge of Earn, Glenfarg nach Kinross. Der Gegenwind war ständig präsent. Über Dunfermline gelangten wir zur Hängebrücke über den Fifth of Forth. Der Wond auf der Brücke war so extrem, dass wir schon befürchten, sie würde für Radfahrer gesperrt werden. Danach konnte man nahezu blind dem Fernradweg 1 folgen, der uns zielsicher ins Zentrum von Edinburgh brachte. Dort zeigte mir Wolf ein paar historische Gebäude, bevor wir uns nach einem Einkauf zu unserer Unterkunft "Destiny Student" machten. Wir waren in einem Studentenzimmer mit Gemeinschaftsküche untergebracht. Der Zugang in den 4ten Stock war eng und verwinkelt, Zimmer und Küche ordentlich und gepflegt, für 47 Pfund okay. Zum Abendessen gab es Nudeln mit verschiedenem mit Käse überbackenen Gemüse aus Champignons, Zwiebeln, Tomaten, Auberginen und Broccoli. Leider lassen sich die Fenster aus Sicherheitsgründen nur 10cm weit kippen, sodass es ziemlich warm wurde. Ich musste mich etwas erkältet haben, mir kratzte gestern abend schon der Hals und nun läuft die Nase.






21.Tag: Mo 01.09.25
km25266
Edinburgh – Peebles

3

41km
14,9km/h
2:45h

Weitere Bilder am 21.Tag Ich hatte sehr schlecht geschlafen, lange Zeit wach gelegen und geschwitzt. Wolf dagegen hat wie ein Sägewerk durchgeschnarcht. Nach reichlichem Frühstück und Zusammenpacken verließen wir die Stadt in Richtung Süden auf der schnurgeraden A701 bzw B7026. In Leadburn setzte ein kurzer Schauer ein, den wir in einem Bushäuschen aussaßen. Der weitere Weg nach Peebles war recht angenehm zu fahren. Hier gab es einen nahezu durchgehenden Radweg, entweder direkt neben der Straße oder als eigenständige Trasse. Im Tesco von Peebles tätigte ich nach der Mittagsbrotzeit einen größeren Einkauf, bevor wir die letzten 5km bis zu unserer Unterkunft am Campingplatz Glentress Forest fuhren. Dort hatten wir für zwei Tage eine Kabine gemietet. Die Kabine verfügt über Staufächer für Lebensmittel, Kühlschrank, Heizung und bis zu fünf Schlafplätze. Darüber hinaus gibt es im Hauptgebäude neben den Sanitäranlagen eine Gemeinschaftsküche und einen Aufenthaltsraum. 60 Pfund pro Tag sind echt preiswert dafür. Nachdem ich gesundheitlich etwas angeschlagen war, legte ich mich ein wenig hin. Doch dann konnte ich es nicht lassen, noch eine Runde zu wandern. Direkt oberhalb des Zeltplatzes liegt der große Staatsforst, durch den zahlreiche Mountainbike-Trails verlaufen. Ich hatte eine schöne Aussicht auf das Tal. Zum Abendessen gab es gebratenen Fisch mit Lauchsoße und Reis.






22.Tag: Di 02.09.25
km25307
Wanderung um Peebles

3

19km
16,5km/h
1:09h

Weitere Bilder am 22.Tag Heute haben wir getrenntes Programm. Wolf machte eine Rundtour mit dem Rad, ich eine Wanderung. Das war mir mit der Erkältung lieber. Doch zunächst legte ich 5km mit dem Rad zurück. Ich fuhr auf die andere Talseite und dann einen Forstweg ca 2km hinein, bevor ich parkte und der Fußmarsch begann. Erstmal ging es nach Südwesten noch auf dem Forstweg, dann 500m querfeldein und dann durch offenes Gelände. Dann ging es hinab ins nächste Tal und auf der anderen Seite wieder steil hinauf. Dann beschrieb ich einen großen Bogen von einem Gipfel zum nächsten mit Panoramablick in alle Richtungen, aber auch dementsprechenden Wind. Während es vormittags gelegentlich getröpfelt hatte, schien nun nachmittags die Sonne. Am Rückweg fuhr ich noch im Tesco in Peebles vorbei. Zum Abendessen gab es Reisnudeln mit asiatischem Gemüse. Dazu gab es noch eine Pfanne mit gebratenen Kartoffeln. Wenn man schon eine so gut ausgestattete Küche hat, dann muss man sie auch vernünftig nutzen.






23.Tag: Mi 03.09.25
km25326
Regenpause in Peebles

6

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 23.Tag Wie bereits gestern früh absehbar, ist das heutige Wetter eine einzige Katastrophe: 12mm Regen von 7:00 bis 18:00 mit nur wenigen Unterbrechungen. Ich nutzte die Zeit zum Reisebericht schreiben und Bilder formatieren. Mittags gab es gebratene Kartoffeln mit Broccoli, abends Tortellini mit Tomatensoße. Eigentlich hätten wir heute zum Kielder Camping weiterfahren und dort zwei Nächte bleiben wollen, aber wir waren froh, dass wir es nicht gemacht haben. Abgesehen davon ist dieser Campingplatz recht regenfreundlich ausgestattet, selbst ohne die Kabine.






24.Tag: Do 04.09.25
km25326
Peebles – Kielder

3

89km
15,3km/h
5:48h

Weitere Bilder am 24.Tag Das heutige Wetter und auch für die nächsten Tage sieht recht vielversprechend aus. Zwar ist es kühl gemeldet und es kann einzelne Schauer geben, aber größere Regenmengen sind nicht zu erwarten. Bis Selkirk hatten wir Radweg und kaum befahrene Nebenstraßen. In Selkirk geht es ordentlich nach oben, dann kauften wir im Coop ein aßen zu Mittag. Weiter ging es auf einem Radweg neben der A7, dann über Lillisleaf nach Denholm und Bonchester Bridge. Dann ging es über den Pass durch den Staatsforst und schließlich über die Nebenstraße zum Campingplatz Kielder. Dort hatten wir ebenfalls eine Kabine gebucht (eigentlich für zwei Tage, mussten aber die £50 für den ersten Tag verfallen lassen). Im Gegensatz zu Peebles sind diese Kabinen viel kleiner und verfügen nur über Teppichboden und einem Heizkörper, aber keine Möbel oder Betten. Zum Abendessen gab es Reis mit Hackfleisch-Mais-Chili. Leider mussten wir zum Essen wegen eines Regenschauers in die Kabine flüchten und am Boden sitzend essen. Während ich wieder vollständig gesund war, hat es nun Wolf mit einer Erkältung erwischt. Dementsprchend bald zog er sich zurück, während ich mich noch ein wenig im überdachten Gemeinschaftsbereich aufhielt.






25.Tag: Fr 05.09.25
km25415
Kielder – Riding Mill

2

73km
16,4km/h
4:27h

Weitere Bilder am 25.Tag Als ich einmal nachts aufwachte, war es bitterkalt, auch in der Holzhütte. Ich schaltete den Heizkörper an und schlief weiter. Gegen 8:30 machten wir uns ans Frühstück, wieder in der Hütte, da es draußen absolut windstill und kalt war und viele Mücken gab. Wie es sich gestern schon abgezeichnet hatte, ist nun Wolf erkältet, während ich wieder gesund bin. Gegen 10:30 verlißen wir den Platz. Die Straße ging zunächst am Stausee entlang nach Bellingham. Dort genehmigte sich Wolf ein typisch English Breakfast mit Ei und Black Pudding (Blutwurst), während ich belegte Schinken-Salat-Käsesemmeln aus meiner Vorratstasche vorzog. Der weitere Wegverlauf geht zwar offiziell an der Tyne entlang über Birtlay und Chipchase Castle nach Chollerford, doch tatsächlich waren extreme Steigungen dazwischen. Dann ging es erneut die B6318 steil hinauf zur Panoramastraße am Hadrianswall, von dem man allerdings nicht mehr so viel sehen konnte. Interessanter war eine neu gebaute Kirche nahe des Walls. Dann machten wir den Fehler und folgten Google Maps und bogen nicht die A68 rechts ab, sondern wurden über einen gesperrten Privatweg gelotst. Wir drehten um und fuhren die stark befahrene A68 hinab nach Corrbridge, was bergab aber kein Problem darstellte. Nach einer letzten Pause in Corrbridge ging es zum Tiny Tearoom in Riding Mill. Diese Unterkunft hatte ich bereits im Voraus gebucht. Es war eine Art Gartenhaus, ausgestattet mit Badezimmer, Bett und Küche. Alles wirkte sehr neu und noch beinahe unbenutzt. Zum Abendessen gab es die zweite Hälfte Reis, dazu Hähnchenfilet und Lauchgemüse.






26.Tag: Sa 06.09.25
km25488
Riding Mill – Newcastle (Fähre)

1

47km
14,6km/h
3:13h

Weitere Bilder am 26.Tag Wir schliefen etwas länger als sonst, denn wir mussten heute nur noch zur Fähre nach Newcastle. Wir querten die Tyne, denn dahinter verläuft die Fahrradroute 76. Doch es gab keine Verbindung zum Radweg und wir bekamen gut 5km gratis. Doch dann gelangten wir komfortabel bis in die Innenstadt. Dort fand gerade ein Benefizlauf statt, dementsprechend voll waren die Wege. Nach einer kleinen Mittagsbrotzeit an der Uferpromenade machten wir noch einen Stopp im Supermarkt, bevor wir direkt ins Fährterminal fuhren. Es war bereits 15:00 und wir konnten gleich einchecken. Unsere 2er-Stockbett-Kabine war zwar winzig, aber zweckmäßig. Wir duschten uns und konnten danach die Fähre beim Herausfahren aus der Tyne-Mündung beobachten. Danach gingen wir ans Buffet zum Abendessen, das wir mitgebucht hatten. Zur anschließenden Verdauung saß ich nochmal zwei Stunden am Laptop und formatierte Bilder der Fahrt, bevor ich mich schlafen legte.






27.Tag: So 07.09.25
km25535
Amsterdam (Fähre) - Arnhem

1

122km
18,9km/h
6:27h

Weitere Bilder am 27.Tag Nachts war es mir zu warm in der Kabine, aber nachdem ich im Bettlaken schlief, war es okay. Das Frühstücksbuffet war reichlich. Gegen 10:00 konnten wir als letzte Gäste das Schiff verlassen. Danach mussten wir nochmal 20 Minuten an der Passkontrolle warten, bevor wir wirklich losfahren konnten. Ich verabschiedete mich von Wolf und fuhr los. Der Tag war recht vielversprechend. Zwar kämpfte ich mit Gegenwind, aber es hatte 26 Grad und Sonne und die niederländischen Radwege sind hervorragend ausgebaut. Sie sind wesentlich breiter und auch für kleine Roller freigegeben. In Amsterdam fuhr ich nördlich an der Altstadt und am Bahnhof vorbei. Ich hatte noch nie ein solches Verkehrsaufkommen auf Radwegen erlebt. Die Holländer fahren sehr zügig, und das mit den unterschiedlichsten Fahrrädern. Vom alten Drahtesel bis zum Lastenrad mit Anhänger fährt dort alles. Nicht üblich ist es allerdings einen Helm zu tragen, da war ich die auffällige Ausnahme. Weiter ging es am Kanal entlang nach Utrecht, dann nach Woudenberg und Ede. Dann ändert sich die Landschaft. Statt durch kanaldurchzogenes landwirtschaftlich genutztes Tiefland geht es nun durch eine Heidelandschaft, zwischendurch auch durch dichten Wald. Meistens geht ein Radweg auf beiden Seiten der Straße. Im Grunde verfügt jede stärker befahrene Straße über einen Radweg daneben und es ist eine Ausnahme, mal zwischen Autos zu fahren. Kurz vor Arnhem bog ich rechts in den Wald ein und ließ mich etwa 100m von der Straße entfernt zum Zelten nieder. Unter einem großen Laubbaum war trockener ebener Waldboden. Es ist hier nichts abgezäunt, man kann wie in Deutschland einfach querfeldein. Zum Abendessen gab es Bami Goreng mit Instant-Nudeln. Im Supermarkt hatte ich eine Packung geschnittenes Gemüse gefunden - ja, die Supermärkte haben hier auch sonntags geöffnet!






28.Tag: Mo 08.09.25
km25657
Arnhem - Köln

2

179km
20,7km/h
8:38h

Weitere Bilder am 28.Tag Morgens als ich aufstehen wollte, regnete es ein wenig. Ich frühstücke daher im Zelt. Danach konnte ich zusammenpacken und losfahren. Von Arnhem ging es nach Nijmegen und weiter nach Kranenburg. Auch in Deutschland gibt es hervorragende Radwege, allerdings immer nur auf einer Straßenseite (reicht ja). Weitere Orte waren Goch, Kevelaer, Geldern und Willich. Dann ging es schnurgerade teils auf Forstwegen nach Pulheim. Gegen 20:00 erreichte ich in Köln das Hostel Meininger. Ich hatte heute eine Bett-Übernachtung gebucht, da nachts und morgen vormittags über 30 Liter Regen pro Quadratmeter gemeldet waren. Die Unterkunft erwies sich sehr gut. Für 30€ bekam ich zusammen mit drei Belgiern ein geräumiges 4er-Zimmer mit eigenem Badezimmer. Darüber hinaus gab es eine Gästeküche und einen Rewe-Markt 50m entfernt. Alles wirkte sehr neu und gepflegt, nur das Geschirr in der Gästeküche war nicht aufgeräumt. Nach einer heißen Dusche kaufte ich ein (ja, die 20:00 Ladenschluss gibt es nur in Bayern!) und kochte mir anschließend Nudeln mit Garnelen und Tomatensoße. Die Unterkunft ist sehr international. Abgesehen von einer Schulklasse war ich gefühlt der einzige Deutsche. Ich unterhielt mich mit einem Argentinier, einem US-Amerikaner, einem Australier und einer Schwedin. Zufrieden legte ich mich schlafen.






29.Tag: Di 09.09.25
km25836
Köln - Koblenz

5

106km
19,7km/h
5:23h

Weitere Bilder am 29.Tag Heute konnte ich mir Zeit lassen, da es ohnehin den ganzen Vormittag regnen soll. Gegen 9:00 machte ich mich ans Frühstück, das heißt ich buchte mir für 12,90€ das Frühstücksbuffet dazu. Hier bekam man doch einiges geboten, und zwar reichlich! Dann packte ich im Zimmer alles zusammen, gab unten meine Zimmerkarte ab und ließ mich im Aufenthaltsbereich mit Laptop und Handy nieder. Dort arbeitete ich noch bis 12:30, dann konnte ich bei nur noch ganz leichtem Tröpfelregen meine Weiterfahrt starten. Zunächst ging es südöstlich am Zentrum von Köln vorbei. Der Radweg war zum Teil überflutet, so viel hatte es geregnet. Zweimal musste ich noch kurz unterstellen, ansonsten konnte ich trocken fahren. In Wesseling gelangte ich auf den Rhein-Radweg. Dank Nordwestwind und wenig Verzweigungen kam ich recht zügig voran. Ich brauchte auch keine größeren Pausen machen, da ich recht erholt gestartet war und auch keine Einkäufe machen musste. Und so kam ich abends noch durch Koblenz. Südlich der Stadt, kurz nachdem der Radweg wieder an den Fluss gegangen ist, fand ich einen geeigneten Platz zum Zelten. Es handelt sich um eine Grasfläche zwischen Radweg und Fluss, die nicht vom Weg her einsehbar war. Ich stellte mein Zelt auf, duschte mich mit zwei Flaschen ab und machte mir den zweiten Teil Nudeln mit Garnelen in Tomatensoße warm. Danach telefonierte ich noch ein wenig und legte mich ins Zelt.






30.Tag: Mi 10.09.25
km25942
Koblenz - Mainz - Aschaffenburg

1

164km
20,0km/h
8:12h

Weitere Bilder am 30.Tag An sich handelt es sich um einen ruhigen Platz, wären da nicht die Schiffe, die flussaufwärts mit voller Motorkraft fahren. Heute soll es wettermäßig ein Traumtag werden, doch ich hatte meine Rechnung nicht mit dem Gegenwind gemacht. Immerhin konnte ich gut 60km bis Bingen zusammen mit einem anderen Radfahrer fahren. Er hatte genau mein Tempo. Er war 63 Jahre alt und fuhr eine 140km-Wendepunkttour von Koblenz nach Bingen und wieder zurück. Respekt! Er fährt auch Ski und ist Marathon gelaufen. Zwischen Bingen und Mainz legte ich an einem E-Bike-Terminal eine Ladepause für Handy und Powerbank ein. In Mainz kaufte ich die Zutaten für mein Abendessen ein. Dann machte ich den Fehler und querte den Rhein auf der Straßenbrücke und musste danach mehrere Kilometer durch den Stadtverkehr, bis ich über den Main gekommen war. Einfacher geht es, die Bahnbrücke nahe der Mainspitze zu fahren. Über Rüsselsheim ging es ins Zentrum von Frankfurt. Bei meiner Brotzeit an der Uferpromenade bereitete ich gleich das Abendessen vor. In Offenbach kürzte ich eine Schleife des Mains ab. Es ging über Obertshausen und bei Mainaschaff sollte ich wieder an den Main gelangen. Der erste Teil war Stadtverkehr, im zweiten Teil ging es auf schnurgeraden Forstwegen durch den Staatswald. Kurz bevor ich den Wald verließ, richtete ich mein Nachtlager ein. Es war trockener, recht sauberer Waldboden. Ich stellte mein Zelt auf, nahm mir eine Dusche und kochte mir Tortellini in Tomatensoße. Ob ich morgen die 210km bis nach Hause schaffe, ist noch offen.






31.Tag: Do 11.09.25
km26106
Aschaffenburg - Würzburg - Iphofen

3

123km
18,3km/h
6:46h

Weitere Bilder am 31.Tag Nachts hatte es keinen Tropfen geregnet und ich kam recht zügig weg. Nach kurzer Zeit war ich am Main, doch gleich am Stadttor von Aschaffenburg war Schluss mit gemütlich. Hier verließ ich nämlich dem Main, der hier vom Mainviereck aus Süden kommt. Über Bessenbach und Rohrbrunn kam ich nach Marktheidingsfeld und querte den Main. Unterwegs musste ich mich gut 30 Minuten wegen Regen unterstellen, aber es reichten ein paar große Bäume im Staatswald. Weiter ging es auf Radwegen und Nebenstraßen parallel zur B8 nach Würzburg. Nach einem Döner fuhr ich weiter am Mainradweg nach Ochsenfurt. Nun musste ich die Entscheidung treffen: entweder nehme ich die Landstraße über Ansbach nach Hause. Da habe ich noch 100km vor mir und komme erst gegen 22 Uhr zuhause an. Oder ich fahre nach Iphofen oder Kitzingen und nehme den VGN-Zug nach Georgensgmünd. Ich entschied mich für letzteres und kaufte mir in Iphofen einen Einzelfahrschein und eine Fahrradkarte. Gegen 19 Uhr war ich zu Hause.






Rückbick über die Schottland-Fahrt

 

Fazit in Worten:
Dies war meine erste Tour nach Großbritannien. Insgesamt blicke ich sehr positiv zurück. Wie schon Pfingsten hat das Reisen zu zweit seine Vor- und Nachteile. Mit Wolf verstehe ich mich wirklich gut, er ist genauso wie ich ein Single. Als Englisch-Erdkunde-Geschichte-Lehrer verfügt er über viel Allgemeinwissen, kann fließend Englisch und konnte mir viel über die Geschichte und Gepflogenheiten der Briten erzählen. Deutliche Abstriche musste ich allerdings bei Wanderungen, Etappenlängen, Geschwindigkeit und Unterkünften machen. Während für mich 140km an einem Tag keine Besonderheit darstellen, erreichten wir an langen Tagen gerade so die 100km. Körperlich war ich bei weitem nicht ausgelastet. In Bezug auf Unterkünfte sind Wolfs Ansprüche etwas höher als meine. Während ich gerne wild campe und mich in einem Fluss oder See abfrische, ist für Wolf ein Campingplatz das Minimum an Komfort.
Erschreckend war für mich die schlechte Bausubstanz der meisten Häuser. Sie sind erheblich dünnwandiger, die Wohnflächen kleiner und die elektrische und sanitäre Installation ist oft sehr dürftig. Wolf sagte mir, das liegt auch daran, dass es im Gegensatz zu Deutschland kein so gutes Berufsausbildungssystem gibt und sich beispielsweise jeder Elektriker nennen darf. Auch bei uns selbstverständliche Sachen wie Zentralheizung sind dort immer noch nicht Standard.
Das Wetter war insgesamt hervorragend. So hatte ich die ersten zwei Wochen praktisch überhaupt keinen Regen, in der dritten Woche gab es den einen oder anderen Schauer und nur ein einziger Tag in Peebles war komplett verregnet. Auch auf dem Heimweg meinte es das Wetter gut mit mir und ich musste lediglich einen Vormittag in Köln bei Regen ausharren und einen Schauer bei Aschaffenburg über mich ergehen lassen.
Negativ überschattet wurde die Fahrt durch die vielen Midgets vor allem an der Westküste, sodass bei Windstille ein Aufenthalt im Freien oft unmöglich gemacht wurde.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen unterwegs (Schiffskabine): 1

Anzahl der Fährpassagen ("Straßenfähren" incl. An- und Abreise): 8

Übernachtungen auf dem Campingplatz im Zelt: 9

Gesamt-Radstrecke: 2579km

Übernachtungen in Zimmer oder CP-Kabine: 15

davon alleine gefahrene Strecken (ohne Wolf): 1010km

freie Übernachtungen ("wild" gezeltet o. ä.): 8

Anzahl der Fahrtage über 50km: 24 von 31


Wetter:

Das Wetter war für Norwegen bis jetzt hervorragend. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Wetter 1: Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Wetter 2: Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Wetter 3: Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Wetter 4: Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Wetter 5: Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Wetter 6: Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


aktualisiert am 24.09.25