NRW-Tour 2014

 

Endlich Pfingstferien! Nachdem ich die letzten zwei Wochen mit Erstellung und Korrektur diverser Klassenarbeiten ziemlich eingespannt war, kann ich die Ferien jetzt umso mehr genießen. Das Wetter hätte nicht viel besser sein können: Es soll einen neuen Hitzerekord für Pfingsten mit bis zu 36 Grad geben! Dienstag sind Wärmegewitter mit anschließender Abkühlung auf 25 Grad gemeldet, danach soll das Wetter in diesem Bereich stabil bleiben. Wozu soll ich mich dann aus Deutschland in den Süden flüchten?
Nachdem ich am Vortag zu Hause noch so lange beschäftigt war, konnte ich nicht mehr packen. So wurde es 10.30, bis ich unterwegs war. Insgesamt war ich eher auf Schönwetter-Camping eingestellt, hatte also keine spezielle Schlechtwetterkleidung oder größere Menge an wrmen Klamotten dabei. Sobald das Wetter einbricht, spätestens aber nach 10 Tagen, werde ich mit dem Zug zurückfahren. Da es tagsüber auf der ganzen Fahrt keinen nennenswerten Regen gab, kam ich der Schreiberei nicht immer gleich hinterher... . Klickt man auf die Bilder rechts, so bekommt man alle Bilder dieses Tages (Format jeweils 800x600) zu sehen.
Das linke Wetter-Symbol bezeichnet das wesentliche Wetter vormittags, das rechte den nachmittags, dazwischen die "Bewertung" für den ganzen Tag.






1.Tag: Sa 7.6.13
km74895
Georgensgmünd - Ochsenfurt

1

128km
20,4km/h
6:16h

Weitere Bilder am 1.Tag Die Strecke bis Ansbach war nichts neues für mich. Doch dahinter war ich bereits in "unbekannten" Gefilden. Fast nur auf einspurigen Flurwegen mit vorbildlicher Beschilderung gelangte ich nach Colmberg. Auch nach Rothenburg gelangte ich auf Radwegen. In der Altstadt konnte ich das stereotype Verhalten der Japaner beobachten: Immer in Gruppe und ständig am Fotografieren. Danach kam der wohl schönste Abschnitt, der Taubertal-Radweg bis Bieberach. Das Tal ist tief eingeschnitten und der Radweg geht immer auf und ab. Danach fuhr ich "normale" Straßen nach Ochsenfurt auf den Campingplatz. Es handelt sich um eine schön gelegene Anlage, vor allem die Zeltwiese auf der Maininsel. Allerdings lässt sich der Platz dies mit 14,20EUR schon bezahlen.
Mein Zelt steht zwischen zahlreichen Kanufahrern auf der autofreien Maininsel. Die Brücke ist so schmal, dass ich mit beladenem Fahrrad so gerade noch durchkomme. Nicht selbstvertändlich ist ein Gasherd im Abspülbereich, wo ich mir Nudeln mit Garnelen in Tomatensoße zubereitete. Danach setzte ich mich in den Gemeinschaftsbereich, wo eine Musikantengruppe live spielte. Gegen 22.30 legte ich mich ins Zelt, um 23.00 war mit der Musik Feierabend.






2.Tag: So 8.6.14
km75023
Ochsenfurt - Würzburg - Miltenberg

1

162km
21,5km/h
7:33h

Weitere Bilder am 2.Tag Um 7.30 wachte ich auf und war bereits um 9.00 wieder unterwegs - eineinhalb Stunden für Anziehen, Zeltabbau, Frühstück, Zähneputzen, Aufpacken und Müll entsorgenmuss man morgens einplanen. Der Mainradweg ist zwar landschaftlich sehr schön und auch von Zustand und Beschilderung vorbiuldlich, aber man fährt dabei alles andere als direkt. Man spricht nicht umsonst vom Maindreieck und Mainviereck. Wettermäßig ist es wohl noch etwas wärmer als gestern.
Etwa 10km hinter Miltenberg fand ich einen Zeltplatz vom Kanuverein, direkt am Main gelegen. Im Gegensatz zu anderen Campingplätzen ist dieser Platz nicht ausgeschildert, ich fand ihn auf einem Infoplan des Ortes. Für 7,20EUR bekommt man einen einfachen, aber sehr schönen Platz direkt am Fluss, ohne jeden weiteren Schnickschnack. Der Platzwart verbringt den ganzen Sommer in einem Wohnwagen auf dem Platz und scheint damit glücklich zu sein. Zum Abendessen gab es Tortellini, einen Feiertags-Klassiker. Nach dem Essen gesellte ich mich zu meinen Nachbarn, zwei Familien mit insgesamt vier Kindern. Gegen 22.30 legte ich mich bei absoluter Ruhe in mein Zelt.






3.Tag: Mo 9.6.14
km75185
Miltenberg - Frankfurt - Hattenstadt

1

152km
20,5km/h
7:27h

Weitere Bilder am 3.Tag Gegen 9.00 ging es weiter. Der Mainradweg verläuft immer mitten durch die Städte. Mitten in Frankfurt machte ich an der Uferpromenade bei 35 Grad im Schatten Mittag. Anschließend sprang ich wie andere Leute auch von einem Bootssteg aus in den Main - vor 40 Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen, aber heute sinddie deutschen Flüsse so sauber, dass man bedenkenlos darin baden kann. In Mainz geht der Weg direkt in den Rheinradweg über. Der Rhein hat schon eine andere Größe - und auch die Schiffe, die ihn befahren. Nach etwa 25km Rheinradweg ließ ich mich in Hattingen auf einem kleinen, nicht übermäßig luxuriösen Campingplatz nieder. Dennoch knüpften sie mir 13,80EUR ab, was vor allem daren lag, dass sie auch für das Fahrrad kassierten. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese mit Spätzle. Nun wird es höchste Zeit, dass ich mal wieder was einkaufe!






4.Tag: Di 10.6.14
km75337
Hattenstadt - Koblenz - Remagen

2

142km
18,4km/h
7:43h

Weitere Bilder am 4.Tag Zunächst blieb ich auf der rechtsrheinischen Seite, doch ich stellte bald fest, dass der Radweg auf der anderen Seite verläuft. Also nahm ich die nächstbeste Fähre. Auf etwa 100km gibt es da nämlich keine Brücke. Der Weg linksrheinisch ist hervorragend ausgebaut und beschildert. Nun kommt der wohl schönste Rheinabschnitt durch die Loreley. Der Fluss füllt meist das ganze Tal aus, die Orte liegen meist am Hang, insgesamt ist die Gegend dünn besiedelt und es gibt kaum Industrieanlagen am Fluss. Nach zwei Tagen Pfingsten konnte ich endlich wieder einkaufen. Aber es war schwerer als ich dachte, an eine CV470-Kartusche zu kommen. Zunächst versuchte ich es in Oberwesel, als ich zufällig an einem baumarktähnlichen Geschäft vorbeikam. Neben den Stechkartuschen hat es jedoch nur die schraubbaren Coleman/Primus im Angebot. Erst in einem Outdoor-Geschäft in Koblenz, zu dem ich nur durch Nachfragen gelangte, wurde ich fündig. Nördlich von Koblenz geht es nochmal durch ländlichen Raum, allerdings nicht mehr so beeindruckend.
Etwas nördlich von Remagen, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, ließ ich mich auf einem Campingplatz nieder. Er liegt direkt am Main, ist eher einfach ausgestattet, kostet aber auch nur 9,50EUR. Die Sanitäranlangen sind auf Anhängern untergebracht, da es sich um Überschwemmungsgebiet handelt. Zum Abendessen kochte ich mir eine doppelte Portion Spaghetti Bolognese, leider ohne Parnmesan, da es ihn bei Lidl nicht gibt. Nach interessanter Unterhaltung mit meinen Nachbarn, auch Rad-Fernfahrern, legte ich mich gegen 22.30 ins Zelt. Im Gegensatz zu Georgensgmünd ist hier gegen 22.00 noch nichts von Dunkelheit zu spüren.
Wettermäßig war der heutige Tag OK. Es war nicht mehr so heiß wie die letzten Tage, aber mit ca. 25 Grad angenehm warm. Am späten Nachmittag ging ein kurzer Schauer nieder, der offenbar sehr lokal begrenzt war. Ich hatte gerade den Eindruck, als ob am Himmel nördlich von mir eine schwarze Wand vorbeizog, deren äußersten Ausläufer ich noch abbekam.






5.Tag: Mi 11.6.14
km75479
Remagen - Bonn - Duisburg

2

132km
17,8km/h
7:25h

Weitere Bilder am 5.Tag Nachts gab es heftige Gewitter, doch solange ich im Zelt lag, war mir dies ziemlich egal. Als ich aufwachte, war es zunächst regenfrei, doch kaum hatte ich gefrühstückt, ging der nächste Regenschauer nieder. Danach packte ich mein Zelt zusammen und kam gegen 9.30 los. Von der Durchfahrt in Bonn merkte ich nicht so viel, da es die ganze Zeit am Rhein entlang ging. In Köln fuhr ich mitten durch die Altstadt und direkt vor den Dom. Auf eine Besichtigung von innen verzichtete ich lieber, da ich Fahrrad und Gepäck nur ungern alleine lasse. Der weitere Rheinabschnitt bis Duisburg ist weniger schön. Ständig muss man weg vom Fluss, um riesige Industrieanlagen zu umfahren. Auch wenn man am Fluss fahren kann, geht es nur geradeaus, immer mit riesigen Hochwasserbefestigungen. Im Süden von Duisburg überquerte ich den Rhein und fuhr nach grober Orientierung auf die Ruhr zu, da ich anschließend Ruhr-aufwärts fahren möchte. Vor zwei Tagen muss ein regelrechter Orkan gewütet haben, es lagen Unmengen gebrochener Bäume auf den Straßen, vor allem aber auf den Radwegen. Offensichtlich war ich etwas zu südlich gefahren und landete bei Werdau im Stadtwald von Duisburg. Da ich sowieso mal wieder "wild" übernachten wollte, kam mir das Waldstück sehr gelegen. Im Buchenwald fand ich eine schöne Stelle mit einem kleinen Bach in der Nähe. Nach dem "Duschen" am Bach wärmte ich mir die Spaghetti Bolognese von gestern auf und legte mich auf meine Matte direkt auf den Waldboden - bei so einem Wetter brauche ich kein Zelt aufzubauen.






6.Tag: Do 12.6.14
km75611
Duisburg - Iserlohn - Balve

1

128km
17,0km/h
8:07h

Weitere Bilder am 6.Tag Gegen 9.00 bach ich auf und wurde mir des Ausmaßes des Orkans erst richtig bewusst. Die Hälfte des Ruhr-Radweges war wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Manche Abschnitte waren auch offen, auf denen man das Fahrrad zum Teil dennoch über gefallene Bäume wuchten musste. Ohne die ständigen Unterbrechungen wäre der Radweg nicht schlecht. Erst hinter Hattingen ließen die Sturmschäden nach. Dadurch dass ich ein einziges Hinweisschild nicht beachtete, gelangte ich nach Iserlohn, statt auf dem Ruhr-Radweg zu bleiben.Von dort hatte ich einen sehr guten Bahntrassenradweg nach Hemer. Beim Fahren auf dem glatten Teer fiel mir auf, dass mein Hinterrad knarzte, als ob das Lager nicht in Ordnung wäre. Wenn es stärker wird, werde ich morgen in eine Werkstatt gehen. Östlich von Hemer folgte ich der Beschilderung nach Balve und geriet dabei auf immer kleinere Wege. Zuletzt musste ich inen unbefestigten einprugigen Trampelpfad den Berg hinunterschieben. Auf halber Höhe wurde ich jedoch durch eine wunderbare unerschlossene Tropfsteinhöhle belohnt. Wie ich der Kerte entnehmen konnte, gibt es in dieser Gegend mehr derartige Höhlen. Nachdem ich unten noch mein Fahrrad über einen Schlagbaum gewuchtet hatte, war ich auf der B515, die durch das enge Tal nach Balve führt. Zwischen Langenhalthausen und Amecke ließ ich mich in einem Waldstück nieder. Wie bei Duisburg baute ich kein Zelt auf, sondern breitete dirkt auf dem Boden Picknickdecke und Schlafsack aus. Bevor ich mich jedoch hinlegte, gab es eine "Dusche" aus ein paar gefüllten Wasserflaschen und eine ordentliche Portion Tortellini.






7.Tag: Fr 13.6.14
km75749
Balve - Kahler Asten - Oberes Lahntal

1

143km
18,1km/h
7:54h

Weitere Bilder am 7.Tag Nach dem Frühstück untersuchte ich nochmal mein Hinterrad und stellte fest, dass es einiges an Spiel hatte. Nach dem ersten Pass landete ich in Eslohe. Bei der Abfahrt vom Kahlen Asten, einem richtig schönen Pass rumorte es in meinem hinteren Lager gewaltig. Daher erkundigte ich mich In Bad Berleburg nach einem Fahrradladen. Der dortige Laden konnte mir nicht weiterhelfen, aber verwies mich auf Bad Lasphaage (?). Auch dort konnte man mir nicht weiterhelfen. In Buchenau geriet ich zu einem Fahrradhändler, der mein hinteres Lager aufschraubte. Er stellte fest, dass der Konus für die Hinterachse gebrochen war und er mir nicht weiterhelfen konnte. Aber er fettete die Lager neu ein und schraubte es wieder zusammen. Als ich auf dem Radweg weiterfuhr, stellte ich erst nach ein paar Kilometern fest, dass man nur gegen großen Widerstand fahren konnte und stellte fest, dass das Hinterrad nicht mehr zentrisch darin lag und so die Bremse auf der einen Seite dauernd entlangschliff. In ______ kam ich an einer weiteren Wekstatt vorbei. Doch obwohl ich ihm mein Problem genau geschildert hatte, wollte er mir wohl absichtlich nicht weiterhelfen. Er speiste mich mit Pauschalsätzen wie "Magura-Bremasen sind veraltet, heute hat man nur noch Scheibenbremsen", "Das Fahrrad ist völlig überladen und ich brauche mich nicht zu wundern, wenn was bricht" oder "Der Rahmen ist verzogen" ab. Er konnte mir weder abgefahrene Bremsklötze aus dem Abfall noch eine Beilagscheibe für eine Verschiebung der Hinterachse geben. Jedenfalls kann ich anderen Reisenden nur raten, um dieses Geschäft einen weiten Bogen zu machen. So beschloss ich, wieder die 8km nach Buchenau wieder zurückzufahren - auch wenn er kein passendes Ersatzteil da hatte, so war er doch bereit, mir durch Improvisieren zu helfen. Und tatsächlich war er noch am werkeln, auch wenn es bereits nach 19.00 war. Er baute aus einem zu verkaufenden Rad das Hinterrad aus und bei mir ein. Dann schlug er mir vor, er würde mir das defekte Hinterrad zuschicken, man brauche nur den neuen Konus aus Aluminium. Das neue Hinterrad kostete "nur" 59EUR, es hat einen Stahlkonus und ist dadurch ein paar Gramm schwerer. An dieser Stelle sage ich nochmal vielen Dank für diese Hilfe und an die Ehrlichkeit des Ladens - ein anderes Geschäft hätte das Hinterrad in die Tonne getreten oder selbst wieder verkauft. So war meine Tour gerettet. Er selbst ist Amateur-Triathlet und macht das Geschäft nur als Nebenverdienst. Vielleicht sehe ich ihm am Challenge in Roth wieder.

Seiner Empfehlung nach fuhr ich noch bis Buchenau, wo ein REWE bis 22.00 geöffnet hat und kurz dahinter Baggerseen gibt, ideal zum übernachten. Auf dem Weg zum REWE kam ich an einer Pizzeria vorbei. Dort gab es erstmal eine gute Pizza mit Hackfleisch und diversen weiteren Zutaten. Die halbe Stunde konnte ich gleich mein Handy mit lang ersehntem Strom füttern. Danach kaufte ich noch zum Frühstück ein und baute anschließend am See mein Zelt auf. Nach einem erfrischenden Bad legte ich mich zufrieden in mein Zelt.






8.Tag: Sa 14.6.14
km75893
Oberes Lahntal - Fulda - Bad Neustadt

1

165km
20,5km/h
8:04h

Weitere Bilder am 8.Tag Gegen 8.00 ging es weiter. Bis Cölbe fuhr ich noch am Lahntal-Radweg, dann ging es weg vom Fluss auf dem hessischen Radfernweg R__ nach Fulda. In Hessen muss man wirklich sagen, sind die Radwege am besten ausgeschildert - die Fernradwege sind durchnummeriert und an jeder Fernverzweigung steht eine Infotafel über das Gesamtnetz. Aber auch kleinere Radrouten sind vorbildlich beschildert. Und so kam ich zügig voran und gelangte um 14.00 nach Fulda. Von dort folgte ich weiter dem R1, dem Fulda-Radweg aufwärts bis Gersfeld. Diesen Weg bin ich schon zweimal gefahren, einmal 2008 mit Benni und Christian auf dem Weg nach Bremen und einmal alleine 2011 auf dem Heimweg von Skandinavien. Von Gersfeld auf muss man 300 Höhenmeter auf der B289 hinauf zur Schwedenschanze. Es gibt angenehmere Streckenabscnitte, aber immerhin waren kaum LKW unterwegs. Auf der Abfahrt nach Bischofsheim kann man zwischen Radweg und Bundesstraße wählen, wobei ich mich für letzteres entschied. In Bischofsheim tätigte ich meinen letzten Einkauf und beschloss, heute noch bis Bad Neustadt zu fahren, in der Therme zu baden und anschließend bei nächstbester Gelegenheit zu nächtigen. Die Fahrt nach Bad Neustadt war ein regelrechter Geschwindigkeitsrausch. Bei Rückenwind auf einer alten Bahntrasse leicht bergab ging es mit 35km/h Dauergeschwindigkeit bis ins Stadtzentrum. Das Bad war schnell gefunden. Ich packte komplett ab und konnte meine sperrigsten Taschen an der Rezeption abgeben. Der Eintritt beträgt im Sommer für 2 Stunden nur 3,50EUR. Im Bad ist ein Freibad angegliedert, sodass ich sowohl ein 50m-Freibadbecken, als auch eine Sprunggrube, als auch 25m-Hallenbad, Whirlpool und Dampfbad zur Verfügung hatte. Wie im Flug waren zweieinhalb Stunden vergangen und kurz vor 21.00 bepackte ich wieder mein Fahrrad. In der Altstadt genehmigte ich mir eine Pizza mit Kebap-Fleisch und fuhr anschließend aus der Stadt heraus Richtung Münnerstadt. In einem Buchenwald breitete ich einfach meine Decke und Matte aus und legte mich schlafen. Zwar soll es kalt werden, aber ich habe einen dicken Schlafsack.






9.Tag: So 15.6.14
km76058
Bad Neustadt - Schweinfurt - Georgensgmünd

1

206km
22,0km/h
9:23h

Weitere Bilder am 9.Tag Nach dem Frühstück ging es um 7.30 weiter. Meiner Rechunung nach dürften es noch ca. 190km ebene Strecke bis nach Hause sein, also ohne Probleme zu schaffen sein. In Schweinfurt gelangte ich auf den Main-Radweg. Das Verkehrsaufkommen war enorm, vom gemütlichen Biergartenradler bis hin zum Rennfahrer. Als mich eine Gruppe Rennfahrer überholte, zog ich im Tempo an und hatte sie nach kurzer Zeit eingeholt. Sie waren mir sehr dankbar, da ich sowohl Klingel als auch Tröte dabei hatte und so den Radweg für die Gruppe freihalten konnte. Zunächst versuchten sie mich durch einen Sprint abzuschütteln, hatten aber keinen Erfolg, da sie nach kurzer Zeit wieder alles zusammenbremsen mussten. Kurz vor Bamberg leistete ich einem anderen Rennfahrer nochmal einen ähnlichen Dienst. In Bamberg teilten wir uns wieder, da ich zur Stärkung für die letzten 100km noch einen großen Dönerteller verdrückte. Den Kanalradweg südlich von Bamberg kannte ich schon zur Genüge. Leider wurde zur Zeit an der Trogbrücke bei Fürth gebaut, wo ich einen großen Umweg machen musste. Auch im Nürnberger Hafen wird ein neuer Empfangsbereich für die Kreuzfahrtschiffe gebaut, was kleinere Umleitungen erforderte. Gegen 20.30 erreichte ich wohlbehalten nach 206km Tagesfahrt Georgensgmünd.






Rückblick über die gesamte Fahrt

 

Fazit in Worten:
Grund dieser Fahrt war, mal den Main- und Rhein-Radweg zu fahren, nachdem ich schon so viel darüber gehört hatte. Der Main Radweg ist von Bamberg an vorbildlich ausgebaut und beschildert und landschaftlich sehr eindrucksvoll. Häufig fährt man in einem tief eingeschnittenem Tal. Der Rhein-Radweg ist etwa bis Bonn empfehlenswert. Insbesondere südlich von Koblenz füllt der Fluss fast das ganze Tal aus und man fährt durch sehr ländlichen Raum. Nördlich von Bonn ist zum einen der Flusslauf nicht mehr interessant, insbesondere aber durchquert man eine Industrieanlange nach der anderen, was weder schön ist, noch ein zügiges Vorankommen ermöglicht. Wieder zu empfehlen ist der Ruhr-Radweg (wenn er nicht gerade wegen Orkanschäden gesperrt ist). In Hessen wurde ich angenehm durch hervorragende Radwegbeschilderung überrascht. Da könnten sich andere Bundesländer ein Beispiel nehmen!

Fazit in Zahlen:

Übernachtungen auf CP: 4

Gesamtstrecke: 1405km

"wilde" Übernachtungen: 4

Mittlere Tagesstrecke: 156km

Wetterstatistik:
Die ersten drei Tage waren extrem heiß, für Pfingsten ein neuer deutscher Hitzerekord. Dann gab es ein heftiges Unwetter, das ich in erster Linie über Nacht als heftigen Wolkenbruch erlebte und im Ruhrgebiet offenbar ein regelrechter Orkan gewütet hatte. Die weiteren sechs Tage waren angenehm warm und durchgehend sonnig, aber nicht mehr so drückend heiß. Insgesamt hätte es nicht viel besser sein können! Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Note 1 (an 7 Tagen): Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Note 2 (an 2 Tagen): Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Note 3 (kein Tag): Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Note 4 (kein Tag): Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Note 5 (kein Tag): Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Note 6 (kein Tag): Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


erstellt am 19.4.15