Zunächst blieb ich auf der rechtsrheinischen Seite, doch ich stellte bald fest, dass der Radweg auf der anderen Seite verläuft. Also nahm ich die nächstbeste Fähre. Auf etwa 100km gibt es da nämlich keine Brücke. Der Weg linksrheinisch ist hervorragend ausgebaut und beschildert. Nun kommt der wohl schönste Rheinabschnitt durch die Loreley. Der Fluss füllt meist das ganze Tal aus, die Orte liegen meist am Hang, insgesamt ist die Gegend dünn besiedelt und es gibt kaum Industrieanlagen am Fluss. Nach zwei Tagen Pfingsten konnte ich endlich wieder einkaufen. Aber es war schwerer als ich dachte, an eine CV470-Kartusche zu kommen. Zunächst versuchte ich es in Oberwesel, als ich zufällig an einem baumarktähnlichen Geschäft vorbeikam. Neben den Stechkartuschen hat es jedoch nur die schraubbaren Coleman/Primus im Angebot. Erst in einem Outdoor-Geschäft in Koblenz, zu dem ich nur durch Nachfragen gelangte, wurde ich fündig. Nördlich von Koblenz geht es nochmal durch ländlichen Raum, allerdings nicht mehr so beeindruckend.
Etwas nördlich von Remagen, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, ließ ich mich auf einem Campingplatz nieder. Er liegt direkt am Main, ist eher einfach ausgestattet, kostet aber auch nur 9,50EUR. Die Sanitäranlangen sind auf Anhängern untergebracht, da es sich um Überschwemmungsgebiet handelt. Zum Abendessen kochte ich mir eine doppelte Portion Spaghetti Bolognese, leider ohne Parnmesan, da es ihn bei Lidl nicht gibt. Nach interessanter Unterhaltung mit meinen Nachbarn, auch Rad-Fernfahrern, legte ich mich gegen 22.30 ins Zelt. Im Gegensatz zu Georgensgmünd ist hier gegen 22.00 noch nichts von Dunkelheit zu spüren.
Wettermäßig war der heutige Tag OK. Es war nicht mehr so heiß wie die letzten Tage, aber mit ca. 25 Grad angenehm warm. Am späten Nachmittag ging ein kurzer Schauer nieder, der offenbar sehr lokal begrenzt war. Ich hatte gerade den Eindruck, als ob am Himmel nördlich von mir eine schwarze Wand vorbeizog, deren äußersten Ausläufer ich noch abbekam.
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