Norwegenfahrt Sommer 2020

 

Ursprünglich hatte ich geplant, mit Flixbus nach Oslo und mit dem Zug nach Bodö zu fahren. Aber dann kam Corona. Zwar verkehren wieder Fernbusse, aber zum einen möchte ich keine 24h mit Maske im Bus sitzen, zum anderen besteht ja dennoch ein gewisses Infektionsrisiko. Daher entschloss ich mich für Privatauto und Fähre. Seit 15.7. ist es Deutschen wieder gestattet, quarantänefrei nach Norwegen einzureisen, reiner Transit durch Schweden und Dänemark ist ebenfalls erlaubt. Sofort nach dieser Bekanntgabe buchte ich die Fähre Hirtshals-Bergen, diesmal aus Sicherheitsgründen (und auch für mehr Komfort) mit Kabine. Eine Rückfahrt hatte ich bewusst nicht gebucht, denn ich wollte mich weder festlegen, wann ich zurückfahre, noch aus welchem Hafen. Es gibt ja auch Verbindungen von Stavanger, Kristiansand und Langesund nach Hirtshals, sowie von Oslo nach Frederikshavn (Halbtagesfahrt von Hirtshals)


1.Tag: Sa 25.07.20
km121500
Georgensgmünd – Uetze bei Hannover (Autofahrt)

1

0 km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 1.Tag Um 6 Uhr am ersten Ferientag klingelte der Wecker und nach dem Frühstück startete ich die Autofahrt. Es ging über den Rennsteigtunnel nach Erfurt und Nordhausen. Dann nahm ich den Weg über Braunlage in den Harz. Ich hatte genügend Zeit, Landstraße zu fahren und musste nicht die ganze Zeit über die Autobahn donnern. Im Harz machte ich Mittag und dachte mir mir: Schade, dass ich jetzt hier nicht wandern gehen kann, sondern gleich weiter fahre. Um 14 Uhr erreichte ich Fabian in Uetze. Ihn hatte ich 2018 in Norwegen mit dem Wohnmobil getroffen. Ich hätte ihn schon Pfingsten besuchen wollen, aber da war er in Quarantäne. Am Nachmittag fuhren wir nach Celle. Wir schlenderten durch die Altstadt und durch die Parkanlagen am Schloss. Es ist eine schöne Stadt. Zum Abendessen kochten wir uns Nudeln mit Hackfleisch und roten Bohnen und ließen den Abend im Wohnzimmer und bei einer kleinen Wanderung ausklingen.






2.Tag: So 26.07.20
km121500
Uetze – Hirtshals (Autofahrt)

4

5km
18,8km/h
0:16h

Weitere Bilder am 2.Tag Wir frühstücken zeitig und ich startete um 8:30 Uhr. Zwar brauchte ich laut Navi nur 7 Stunden und meine Fähre geht erst um 20 Uhr, aber am Samstag gab es an der Grenze nach Dänemark Wartezeiten von bis zu 3 Stunden. Darüber hinaus gibt es mehrere Baustellen auf der A7, bei denen ebenfalls mit Stau zu rechnen ist. Ich nahm den direkten Weg auf die A7 und dann ging es nach Norden. Zwar waren die Baustellen auf 60 begrenzt, aber ich kam zügig durch, auch der Elbtunnel bereitete keine Probleme. Von 12:00 bis 12:20 stand ich im Stau an der Grenze zu Dänemark, war also kein größeres Problem. Ich selbst wurde nicht kontrolliert, aber vor mir wurde ein Engländer herausgezogen. Danach ging es durchgehend mit Tempomat auf 133 bis Hirtshals. Es war viel entspannter zu fahren als in Deutschland, da alle mit gleichem Tempo unterwegs waren. Andererseits ist eine Fahrt mit immer gleichgem Tempo auf leerer Autobahn doch etwas ermüdend. Sonntags ist natürlich schön dass es abgesehen von Wohnwagen keine langsamen Fahrzeuge gibt. Am Autohof in Hirtshals tankte ich voll und kaufte mir für 100€ einen Parkschein für den bewachten Parkplatz. Zwar kann man hier auch kostenlos parken, aber ich wollte mein Auto nicht 5 Wochen unbeaufsichtigt lassen - dafür ist aber der Preis okay. Dann wärmte ich mir meine gefüllten Weinblätter auf und hatte ein ordentliches warmes Essen, bevor ich auf das Schiff ging. Bis ich mein Zeug fahrradgerecht verpackt hatte, war es 18:40 und Zeit zum Aufbruch in den Hafen. Dort angekommen, fuhr gerade das Schiff ein und wurde ausgeladen. In der Warteschlange standen jede Menge Wohnmobile, nicht weiter verwunderlich, dass wegen Corona mehr Leute in sichere Nordeuropa reisen anstelle von Italien oder Kroatien. Um 19:15 war ich bereits im Autodeck und trug mein Zeug nach oben zu meiner Kabine. Es war ungewöhnlich für mich, dass abgesehen von einzelnen Deutschen keiner mit Mund-Nasen-Schutz herumlief. Vor dem Aufzug vom Autodeck nach oben gab es lediglich Desinfektionsspender und den Hinweis, dass man einen Meter Abstand halten sollte. Das ist auf den Kabinengängen und im Treppenhaus natürlich nicht möglich! Auch die Restaurants und das Buffet waren ganz normal geöffnet. Die Kabine war klein, aber fein: ein Bett und ein herablassbares Bett für einen zweiten, sowie eine Dusche mit WC, das ganze auf engstem Raum. Nach einer angenehmen Dusche und einer kleinen Nachspeise legte ich mich schlafen. Nach zwei sehr kurzen Nächten war ich todmüde.






3.Tag: Mo 27.07.20
km121505
Bergen – Dalsöyra

4

100km
18,8km/h
5:20h

Weitere Bilder am 3.Tag Der Wellengang war doch deutlich zu spüren, mich rüttelte es im Bett hin und her. Erst als um 9:00 die Durchsage kam, dass man bis 10:00 die Kabine geräumt haben muss, stand ich auf und machte mich ans Frühstück. Zwar hätte ich auch zum Buffet gehen können, aber zum einen hatte ich mehr als genug dabei und zum anderen wollte ich kein unnötiges Corona-Risiko eingehen. Um 10 Uhr wurde extra das Autodeck kurzzeitig geöffnet, um das Zeug hinunterzubringen. Das sparte mir, alle vier Taschen auf einmal zu tragen. Danach ging ich an Deck und diktierte meinen Reisebericht ins Handy und unterhielt mich mit anderen Deutschen. Um 12:00 Uhr aß ich noch eine Kleinigkeit zum Mittag und pünktlich um 12:30 Uhr verließ ich das Schiff, es war tatsächlich auf die Minute pünktlich!
In Bergen nahm ich den schnellsten Weg nach Norden aus der Stadt heraus. Teilweise geht der Radweg direkt hinter der Leitplanke der Autobahn, teilweise fährt man einfach auf Nebenstraßen. Aber der der Weg ist durchgehend ausgeschildert mit Fahrradwegweisern. Ein paar Mal musste ich kurzzeitig regenbedingt pausieren, aber ich konnte gleich wieder weiter fahren. Hinter den beiden Brücken in Knarvik bog ich links auf die Straße 67 ab und anschließend auf die 656. Auf ihr geht es sehr ruhig dahin, über mehrere Brücken und ohne größeres Verkehrsaufkommen. An der Anlegestelle musste ich eine halbe Stunde warten, das machte aber nichts, ich konnte mich prächtig mit anderen Radfahren unterhalten. Eine Frau kam aus der Schweiz und war komplett bis hierher geradelt, der andere kam aus England und ist wie ich gerade in Bergen gestartet. Auf der Fähre gab es eine angenehme Überraschung: wegen Corona sind nun Radfahrer und Fußpassagiere kostenlos, es müssen nur noch Autos bezahlen, wahrscheinlich etwas mehr als bisher. Aber die Binnenfähren in Norwegen waren für Radfahrer noch nie teuer.
An der Anlegestelle auf der anderen Seite füllte ich meine Flaschen mit heißem Wasser auf, dann ging es weiter. Nach knapp 20km unmittelbar vor dem 600m-Tunnel zweigt ein steiler Weg nach links ab, Skytebane, also Schießplatz stand dort angeschrieben. Das Haus war von unten schon zu sehen. Ich strampelte hinauf und fand dort drei Häuser sowie einen großen Parkplatz. Leider waren die Schießstände geschlossen, so dass man dort nicht hinein konnte, wie ich vermutet hatte. Aber ich fand ein schönes vorspringendes Dach, unter dem ich mich ausbreitete. Ich duschte mich mit heißem Wasser und kochte mir Tagliatelle mit Paprika-Sahnesoße. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Platz zum Übernachten nichts taugte: Denn es begann zu regnen und das Fallrohr der Dachrinne fehlte, außerdem war es nach drei Seiten ungeschützt. Also zog ich zu dem Eingang des anderen Hauses um, wo ich von drei Seiten geschützt war. Dann legte ich mich zufrieden schlafen. Gegen 23 Uhr waren erste Anzeichen von Dunkelheit zu spüren.






4.Tag: Di 28.07.20
km121605
Dalsöyra – Instefjord – Förde – Byrkjelo

2

160km
19,1km/h
8:23h

Weitere Bilder am 4.Tag Kurz nach 7 Uhr stand ich auf und machte mich ans Frühstück. Es war nach wie vor stark bewölkt und derzeit trocken, sah aber aus, als ob es jederzeit wieder regnen könnte. Nachdem die Fähre in Rutledal erst wieder um 12:10 Uhr geht, beschloss ich, die E39 zu nehmen. Und so verließ ich bereits nach wenigen Kilometern die 57 und nahm die Nebenstraße nach Instefjord. Nach Lavik verkehren die Fähren alle 20 bis 30 Minuten. Die E39 bis Vadheim ist ganz okay. Im ersten Teil hat man immer nur bei Ankunft der Fähren Autoverkehr, im zweiten Teil umfährt man zwei längere Tunnels auf der alten Nebenstraße. Man hat traumhafte Ausblicke auf den Sognefjord. Der Abschnitt bis Förde ist weniger empfehlenswert: hier ist der Verkehr nicht mehr gepulst und es geht ständig bergauf. Ein weiteres Problem ist die an sich gut gemeinte lärmende Randmarkierung. Sie ist genau an der Stelle, wo ich normalerweise mit dem Fahrrad fahre. Auch ein paar Kilometer hinter Förde bis Vassenden ist ohne Radweg, bergauf und stark befahren. Allerdings ist es hier schwierig, eine Alternativroute zu nehmen. Den See nahm ich die Straße am Südufer, sie ist sehr schön. 10 km vor Byrkjelo fand ich ein halb verfallenes Holzhaus, gut geeignet zum Übernachten. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Tomatensoße.






5.Tag: Mi 29.07.20
km121765
Byrkjelo – Nordfjordeid – Kvivstunnel – Stranda

5

127km
18,2km/h
6:58h

Weitere Bilder am 5.Tag Es war eine komplett regenfreie Nacht und ich war richtig schön ausgeschlafen. Jetzt war es teils wolkig teils sonnig. Zunächst ging es die E39 bis zur Fähre nach Lote. Nachdem Sie alle 20 Minuten fährt, braucht man nicht lange zu warten. Nach der Fähre geht es hinauf und dann durch den 3km-Tunnel. In meine Richtung kam kein einziges Auto, denn es war ja unmittelbar nach der Fähre. In Nordfjordeid bog ich rechts auf die Nebenstraße ab. Weiter ging es entlang des Hornindalsvatnet. Schließlich geht die Straße vom See weg und steil nach oben. Beim Hochfahren begann es zu tröpfeln. Als es zu regnen begann, stellte ich mich in der Toilette eines Wochenendhauses unter. Wenig später konnte ich weiter und erreichte die Passhöhe. Beim Abfahren regnete es erneut. Ich konnte mich noch gerade rechtzeitig auf einer Baustelle in ein Kanalrohr flüchten, es lagen Betonrohre mit etwa einem Meter Durchmesser herum. Dort machte ich Brotzeit und telefonierte einige Zeit, bis der Regen schließlich aufhörte. Am Kalvassvatnet kam ich wieder auf die E39. Ich nahm den 6,4km langen Kvivstunnelen nach Süden, von dem ich wusste, dass er für Radfahrer freigegeben ist. In der Tunnelmitte gibt es eine hell erleuchtete Halle, wenn auch nicht so spektakulär wie es im Laerdalstunnel sein soll. Nach dem Tunnel bog ich auf die 60 Richtung Hellesylt ab. Auch hier musste ich eine kurze Zwangspause wegen Regen einlegen. Hinter Hellesylt geht es durch zwei längere Tunnels steil bergauf. Dazwischen gibt es einen Aussichtspunkt mit traumhaften Blick auf den Geirangerfjord. Ich habe überhaupt nichts gegen Fahrten durch Tunnels, aber warum kann es nicht mal regnen wenn ich gerade durchfahre? Aber erst als ich ganz oben war, setzte der nächste Regenschauer ein, den ich noch in der Ausfahrt des Tunnels ausharrte. Nach weiteren zehn Kilometern fand ich den Wegweiser Skytebane und bog sofort ab. Ich fand einen offenen Schießstand, der sich hervorragend zum Übernachten anbot. Wie sich herausstellte, war sogar Strom auf den Steckdosen! Ich hatte so gut wie kein Wasser, aber da muss man erfinderisch sein: ich stellte meinen Topf an das Fallrohr der Dachrinne und war. Nachdem bereits einsetzenden Regenschauer reichlich versorgt. Zum Abendessen gab es gebratene Kartoffeln (ähnlich wie Pommes) mit Thunfisch und Tomatensoße.






6.Tag: Do 30.07.20
km121892
Stranda – Liabygda – Molde – Bergsöya

2

141km
17,6km/h
8:00h

Weitere Bilder am 6.Tag Ich startete regenfrei auf beinahe trockener Straße nach Stranda. Dann ging es mit der Fähre nach Liabygda. Weiter fuhr ich auf der Straße 650 nach Norden. Knapp 10km nach Stordal bog ich rechts ab Richtung Tresfjorden. Es handelt sich um eine einspurige Straße, ca 3km davon ungeteert aber sehr gut zu fahren! Die steilen Abschnitte haben es in sich, sind aber geteert. Dann ging es weiter parallel zur E39 nach Vestnes und schließlich mit der Fähre nach Molde, die auch wieder kostenlos für Radfahrer ist. Nachdem der Tunnel auf der Straße 64 nördlich von Molde für Fahrräder gesperrt ist, machte man einen kleinen Schwenk nach Osten und gelangte schließlich wieder auf die Hauptstraße. Bis Eide folgte ich der Straße 64, teilweise auch auf dem Radweg, dann bog ich nach rechts in Gjemes ab. Gerne wäre ich über Kristiansund gefahren, doch vor einigen Jahren wurde die Fähre durch einen Untersseetunnel ersetzt, der Fahrradfahrer gesperrt ist. Schließlich gelangte ich wieder auf die E39 und es ging über die Brücke nach Bergsöya. 10 km später, unter der nächsten Brücke, die wieder zurück zum Festland geht, fand ich einen geeigneten Platz zum Übernachten. Es ist eine saubere und nicht einsehbare Fläche, knapp 2m hoch, man hat einen wunderbaren Blick auf den Fjord mit der gerade untergehenden Sonne. Nachdem ich mich im Fjord gebadet hatte, kochte ich mir zum Abgemessen Champignon-Geschnetzeltes mit Nudeln. Mit dem heutigen Wetter kann ich voll und ganz zufrieden sein, es war komplett trocken und die Sonne ließ sich ab und zu blicken. Die nächsten zwei Tage sollen richtig schön werden.






7.Tag: Fr 31.07.20
km122033
Bergsöya – Halsa – Ertvagsöya – Snilfjord

1

128km
18,0km/h
7:07h

Weitere Bilder am 7.Tag Nachden ich Fahrrad und Taschen wieder über die Leitplanke gewuchtet und aufgepackt hatte, ging es weiter. Die Fähre nach Halsa verkehrt ständig. Danach blieb ich nur kurz auf der E39, denn von Hennset nahm ich gleich die nächste Fähre nach Arsvika. So konnte ich der Hauptstraße ganz gut entkommen. Weiter ging es über Aure, und zwar nicht am Meer entlang sondern gleich nach der Anlegestelle ins Landesinnere. Nach Kirksäteröra nahm ich die kürzere Route über den Berg, eine sehr schöne Strecke. Leider ist auf Passhöhe kein Wanderweg ausgeschrieben, ich hätte gute Lust auf eine kleine Wanderung gehabt! Aber wenige Kilometer vor Kirksäteröra gibt es noch mal einen kleinen Pass und von dort war ein Wanderweg ausgeschrieben. Und so lief ich etwa eine Stunde bis zum Gipfel, genoss die Aussicht und badete schließlich noch in einem See. Dann ging es zurück zurück zum Fahrrad. Weiter ging es am Meer entlang über über Ytre Snillfjord. Es ist eine sehr schöne und kurvige Straße am Meer entlang. Schließlich geht es vom Meer weg und den Berg hinauf. Dort fand ich eine gemähte Wiese, ideal zum Zelten. Wie durch ein Wunder ( intensive Bodenbearbeitung) ist die Wiese trocken, während das Gebiet direkt daneben völliger Morast ist. Ich wärmte mir das Geschnetzelte mit Nudeln auf, anschließend duschte ich mich und legte mich ins Zelt, das ich hier zum ersten Mal aufgebaut hatte.






8.Tag: Sa 01.08.20
km122161
Snilfjord – Orkanger – Brekstad – Osen

1

166km
19,0km/h
8:44h

Weitere Bilder am 8.Tag Leider kam die Sonne nicht sofort heraus, so wurde das Außenzelt nicht vollständig trocken. Ich wickelte es in Zeitungspapier ein, so dass ich die Nässe nicht weiter überträgt. Noch vor 9 Uhr war ich bereits unterwegs. 10km vor Orkanger kam ich auf die E39. Hier konnte ich gleich die alte Straße benutzen, da die neue durch einen neuen nicht erlaubten Tunnel geht. Doch danach musste ich mir einige Kilometer starken Verkehr über mich ergehen lassen. Danach geht es weiter auf der Straße 710 nach Norden bis zur Anlegestelle in Valset. Dort hatte ich 30 Minuten Pause, um auf die Fähre zu warten. Die fährt am Samstag nämlich nur stündlich. Von Brekstad an beginnt der echte Norden. Es geht auf der 710 ewig schnurgerade durch den Wald, nicht besonders aufsehenerregend. An der Kreuzung zur 715 machte ich eine Rast, dort gibt es einen schönen Rastplatz am See. Weiter die es auf der 715 nach Norden nach Ajord. Auf dem halben Weg nach Osen fand ich einen geeigneten Übernachtungsplatz am Momyravatnet. Er liegt direkt am See, es gibt Tischgarnituren, eine Fischerhütte zum Unterstellen bei Schlechtwetter, sowie eine Toilette. Ich baute mein Zelt auf, dann koche ich zum Abendessen Nudeln mit gebratenen Lachs. Gegen 23 Uhr zog ich mich ins Zelt zurück. Ich blicke auf einen warmen und sonnigen Tag zurück.






9.Tag: So 02.08.20
km122327
Osen – Namsos – Kolvereid

1

192km
18,4km/h
10:25h

Weitere Bilder am 9.Tag Zeitig stand ich auf und startete nach dem Frühstück. Zunächst war es nebelig, aber nach einer Stunde Fahrt kam die Sonne hervor. Bei Afjord sieht die Landschaft ziemlich skurril aus. Man fährt über mehrere Brücken und durch karge Felslandschaft. Am Ortsausgang von Afjord gibt es einen schönen Wasserfall. Dort befindet sich ein Rastplatz und auch eine seitlich offene Fischerhütte, wäre also zum Übernachten geeignet. Aber es ist erst vormittags!
Im weiteren Verlauf ist die 715 komplett neu ausgebaut, das heißt Kurven entschärft und deutlich breiter. Ich frage mich allerdings wozu, da nur gelegentlich mal ein Auto kommt und die alte Straße nicht wirklich schlecht war. Nach gut 40km durch das Nichts bzw durch Wald kommt man auf die Straße 17, der ich in Richtung Namsos folgte. 10km vor Namsos fand ich einen Geldbeutel am Straßenrand bzw halb in der Leitplanke, in der Nähe lag noch eine EC-Karte und ein Führerschein. Geld befand sich keines darin. Aber in Norwegen ist es nichts Außergewöhnliches, kein Bargeld zu benutzen. Außerdem befand sich ein Waffenschein darin, auf dem die Adresse stand. Als ich sie in Google Maps eingab, stellte sich heraus, dass der Ort nur 6km entfernt war, sogar in meine Fahrtrichtung. Aber es führte kein Weg zum Haus. Also fragte ich an einem Haus an der Hauptstraße nahe der besagten Adresse nach und sie kannte den Mann sogar persönlich. Er war innerhalb von zehn Minuten da und hätte mich am liebsten umarmt - musste ich aber wegen Corona ablehnen. Auf einen Finderlohn verzichtete ich, schließlich hatte ich keinerlei Aufwand damit. Vermutlich hatte der Mann den Geldbeutel auf das Autodach gelegt und war einfach losgefahren.
In Namsos nahm ich die Straße 769 in Richtung Kolvereid. Die dortige Fähre verkehrt nur alle zwei Stunden. Ich kam gut 30 Minuten vor Abfahrt an und machte mir mein Abendessen: Nudeln mit Thunfisch in Tomatensoße, nichts aufwendiges aber trotzdem gut. Auf der Fähre musste ich doch 51 Kronen bezahlen, es handelt sich um eine private Reederei die nicht mit dem norwegischen Mautsystem zusammen arbeitet. Bargeld nahm er keines an und er wollte unbedingt, dass ich kontaktlos mit meiner EC Karte bezahle, bis er schließlich doch die PIN eingeben lies, weil meine Karte dafür nicht freigegeben ist. Zwar war es nach der Fähre schon spät, aber ich wollte noch ein Stück fahren, da morgen Dauerregen gemeldet ist. Etwa 10km hinter Kolvereid fand ich eine Fischerhütte an einem See. Von der Straße aus war nur zusehen, dass ein Weg hinunter führte. Ich richtete mich darin wohnlich ein, badete mich in sie und wollte mich eigentlich hinlegen. Doch ich hörte ununterbrochen Stechmücken summen, also baute ich mein Innenzelt auf und stellte es in die Fischerhütte. Nun kann es anfangen zu regnen!






10.Tag: Mo 03.08.20
km122519
Kolvereid – Holm – Berg

6

81km
22,6km/h
3:35h

Weitere Bilder am 10.Tag Als ich um 6 Uhr aufwachte, regnete es. Also blieb ich liegen und schlief erneut ein. Kurz nach 9 Uhr stand ich dann doch auf und machte mich ans Frühstück. Nachdem ich damit fertig war, hatte der Regen tatsächlich aufgehört und ich packte zusammen und startete. Bis Lysfjord kam ich trocken durch, dann begann es zu regnen. Am Fuße des Heilhornet machte ich in der Mini-Überdachung eine Telefoniepause, da hier der Regen ziemlich stark war. Dann ging es weiter bis zur Anlegestelle in Holm, wo ich so gut wie keine Wartezeit hatte - ich wusste die Abfahrtszeiten aus dem Internet und passte die Fähre genau ab. Auf der anderen Seite regnete es erneut und es gab keine geeignete Unterstellmöglichkeit, nur so eine Überdachung einer Infotafel. Im weiteren Wegverlauf ging es durch Nieselregen, zwischendrin wurde der Regen mal stärker und ich pausierte in verschiedenen Bushaltestellen. In Berg war meine heutige Tour zu Ende: Dort gibt es nämlich einen Rastplatz mit einem Rondell aus Holz, das auf 7 Seiten geschlossen ist . Dort hatte ich schon mal übernachtet und werde wohl auch diese Nacht dort verbringen. Ich breitete mich dort aus und kochte mir frische Spaghetti Bolognese. Den Rest des Abends verbrachte ich mit Reisebericht diktieren und telefonieren. Die Wetterprognose für morgen ist nach wie vor ziemlich miserabel, aber etwas besser.






11.Tag: Di 04.08.20
km122600
Berg – Horn – Leira

5

114km
22,1km/h
5:10h

Weitere Bilder am 11.Tag Nachts gab es immer wieder mal Nieselregen, doch morgens war es trocken und ich konnte frohen Mutes starten. Heute stehen mehrere Fährpassagen teilweise auch mit längeren Wartezeiten an, passt mir bei dem Wetter ganz gut. Kurz vor der Anlegestelle Horn begann es zu regnen, ich flüchtete zunächst in eine Bushaltestelle. Da aber keine Änderung so schnell in Sicht war und die Abfahrt der Fähre näher rückte, fuhr ich doch weiter durch den Regen. An der Anlegestelle gab es nur den Vorraum der Toilette als trockenen Raum, ungewöhnlich für Norwegen. Dort verbrachte ich 20 Minuten, bis das Schiff kam. Nach dem Ausstieg hatte der Regen wieder aufgehört und ich konnte die 16km bis zur nächsten Anlegestelle trocken fahren. Dort gibt es eine regelrechte Luxuswartestelle, in der ich mein Mittagessen verzehrte und danach noch telefonierte. Als ich in Tjötta die Fähre verließ, regnete es erneut und ich setzte mich in den Warteraum. Dann konnte ich endlich weiterfahren. Im weiteren Verlauf geht die Straße bretteben durch mehr oder weniger kultiviertes Weideland. Es ist eine Mischung aus Sumpf, Gras und Wald, dazwischen Meeresfläche und ständig laufen Kühe und Schafe herum. Auch Elche waren hier vertreten. Ich kam erstaunlich trocken weiter, wenn man von ein paar Regenspritzer absieht. Hinter Sandnessjoen geht es über eine große Hängebrücke, die eine Fähre relativ neu ersetzt. In Leira kam der nächste heftige Regen. Ich stellte mich im Carport eine Altersheims unter und telefonierte für etwa eine Stunde. Mich ärgert es, dass ich die letzten 6km meine Etappe nicht mehr trocken durchkam. Da kein Ende des Regens in Sicht war, fuhr ich weiter bis zum Abzweig nach Mo i Rana, die neue Straße 78. 100m nach dem Abzweig von der 17 gibt es eine Brücke, unter der man prima übernachten kann, siehe Bericht von 2016. Nun befindet sich dort ein Geocache, aber es ist immer noch genügend Platz zum Schlafen und Kochen. Ich wärmte mir den zweiten Teil der Spaghetti Bolognese auf, danach diktierte ich noch etwas Reisebericht ins Handy und legte mich schließlich schlafen. Es ist sehr laut unter der Brücke wegen des Flusses. Aber vom Autoverkehr sieht und hört man nichts! Noch regnet es, aber morgen soll es wieder schön werden.






12.Tag: Mi 05.08.20
km122714
Leira – Holandsvika (alte 78) – Nesna – Sila

1

128km
19,3km/h
6:38h

Weitere Bilder am 12.Tag Gut ausgeschlafen frühstückte ich um 8:30. Ich ließ mein Übernachtungsgepäck unter der Brücke zurück und fuhr die alte Straße 78 Richtung Mo i Rana. Ich wollte doch sehen, ob sie mit dem Fahrrad noch passierbar ist. Bei Sunndalsöra z.B. haben sie einen Tunnel vergittert, sodass jede Passage unmöglich gemacht wurde. Hier stand nur in der Einfahrt "Sperre nach 22 km". Nach 10 km kam ich an einem deutschen Womo vorbei, ein älteres Ehepaar, und fragte nach. Sie sagten mir, nach 2km steht eine Betonbarriere, sodass man mit dem Auto nicht mehr weiter kommt. Am anderen Ende der Sperre befindet sich nur ein Schlagbaum, sollten also alles keine Hindernisse für einen Radfahrer sein. Ich fuhr weiter, und 200m nach der besagten Barriere war ein Erdrutsch niedergegangen, der eine Passage mit einem motorisierten Fahrzeug tatsächlich unmöglich macht. Aber es geht ein Trampelpfad vorbei, auf dem man sein Fahrrad durchtragen kann, von Schieben kann kaum die Rede sein! 100m später geht die Straße wieder weiter. Sie ist jedoch ziemlich heruntergekommen. Teilweise liegen kleinere Steine auf der Fahrbahn, insbesondere ist der erste Tunnel etwas beschädigt, es liegt einmal ein Felsblock von 1m³ mitten auf dem Weg. Natürlich sind die Tunnels nicht mehr beleuchtet, aber ich habe ja Licht dabei. Nach etwa 3 weiteren Kilometern kommt die Warntafel von der anderen Seite, "Durchfahrt auf eigene Gefahr", danach sieht die Straße wieder etwas besser gewartet aus. Es geht eng und kurvig direkt am Fjord entlang, es gibt weitere nicht mehr beleuchtete Tunnels und man wird mit traumhaften Aussichten belohnt. Das sonnige Wetter tut natürlich ihr übriges! Dann kommt der Schlagbaum der anderen Seite, ab dem die Straße wieder öffentlich befahrbar und nicht nur für die Anwohner. Nach 33km erreichte ich Holandsvika, dort war ich 2016 gestanden und hatte behauptet, die Verbindung wäre für Radfahrer komplett gekappt worden. Dies möchte ich hiermit korrigieren! Es handelt sich um eine interessante und landschaftlich sehr reizvolle Verbindung zwischen der Küstenstraße 17 und der E6 im Hinterland. Dann fuhr ich wieder zurück und berichtete den deutschen Womofahren von meiner Entdeckung. Sie luden mich gleich auf Kaffee und Kekse ein und wir hatten eine nette gemeinsame Stunde. Dann boten sie mir noch an, etwas Fischfilet mitzunehmen, sie hatten so viel gefangen, dass sie es nicht aufessen konnten. Dann brach ich stürmisch auf, denn ich wollte unbedingt die Fähre um 17:15 erwischen. Unterwegs machte ich noch einen kurzen Zwischenstopp an der Brücke der neuen Straße 78, um meine beiden Hecktaschen aufzuladen. Um 17:08 erreichte ich die Anlegestelle - Punktlandung!
In Nesna kaufte ich ein paar Kleinigkeiten, dann startete ich. Bei dem schönen Wetter wollte ich unbedingt noch heute den Pass fahren. Im Jahr 2015 war ich auf dem Weg nach Süden und wurde bei diesem Pass völlig eingeweicht, da es hier auf längerer Strecke keinerlei Unterstellmöglichkeiten gibt. Beinahe auf Passhöhe gibt es einen Rastplatz mit Panoramablick. Dort kochte ich mir Nudeln und dazu briet ich mir den Fisch, den mir die Womofahrer geschenkt hatten. Gestärkt durch das Essen ging es weiter. Die Passhöhe war so gut wie erreicht, es geht oben noch ein wenig auf und ab und danach wieder hinunter. Es war zwar schon spät, aber es war schönstes Wetter und morgen deutlich schlechter gemeldet, daher beschloss ich, heute noch möglichst weit zu kommen. Vor dem 3km-Tunnel musste ich ein wenig warten, da gerade Bauarbeiten durchgeführt werden und der Tunnel immer nur in eine Richtung befahren werden kann. Der Verkehrslotse sagte mir, sie hätten erst um 21 Uhr angefangen, da nachts weniger Verkehr ist. Der Tunnel war nur mäßig beleuchtet, es brannte nur jede vierte Lampe, Nachtbeleuchtung eben. Aber es macht einen Riesenunterschied zu einem unbeleuchteten Tunnel. Eigentlich wurde nur an der Leitplanke in der Einfahrt und an den Feuerlöschern an einzelnen Stellen gearbeitet, sonst war nichts. Dennoch wartete das Leitfahrzeug auf der anderen Seite, bis ich aus dem Tunnel herausgekommen war. Ich fuhr nochmal gut 10km weiter, dann fand ich auf der rechten Straßenseite einen Rastplatz mit kurz gemähten Rasen, auf dem schon einige Wohnmobile standen. Ich baute mein Zelt auf, duschte mich kurz ab und legte mich sofort schlafen.






13.Tag: Do 06.08.20
km122842
Sila – Örnes – Sundsfjord

4

151km
19,4km/h
7:47h

Weitere Bilder am 13.Tag Gegen 4:30 wachte ich auf und schaute auf die Uhr. Dabei checkte ich gleich das Wetter: jetzt noch sonnig, ab 8:00 Regen für längere Zeit. Da ich jetzt sowieso wach war, stand ich gleich auf, frühstückte und fuhr um 6:00 los. Meine Fähre, 38km von hier, geht in Kilboghamn um 8:35. Im Silatunnel war es gespenstisch ruhig. Auch sonst war kaum ein Auto unterwegs. Teilweise ist die Straße sehr eng und kurvig, doch es werden gerade zwei neue Tunnels gebaut. Kurz vor Kilboghamn begann es zu tröpfeln. 5 Minuten nach meiner Ankunft kurz nach 8 Uhr regnete es richtig. Ich verzog mich in den Warteraum, bzw ich ging in die Toilette und rückte mit dem Rasierer an, mein Bartwuchs machte sich langsam bemerkbar. Dann ging es knapp eine Stunde mit dem Schiff hinüber. Als ich ausstieg, hatte der Regen schon wieder aufgehört. Ich ließ die Autoschlange vorbei und startete danach selbst. Zunächst geht es einige Kilometer bergauf, dann geht es am höchsten Punkt in einen 3 km langen Tunnel, in dem es ziemlich steil bergab geht, das heißt man rollt mit etwa 40 km/h. An der Anlegestelle in Levang hatte ich dann doch eine längere Pause, in der ich mir ein warmes Mittagessen machte, auch wenn es nur der restliche Reis mit Zwiebeln und Champignons war. In Agskardet hatte ich 1:45 Stunden für 30 km bis zur Anlegestelle Vasdalsvik. Hier geht die Fähre nur viermal am Tag, da es nicht die Hauptstraße ist sondern nur die Umfahrung des Svartisentunnels, der für Radfahrer gesperrt ist. Ich selbst hätte ja kein Problem mit 7km Tunnel, halte mich aber an die Vorschrift. Ich erreichte die Anlegestelle 7min vor Abfahrt, unterwegs hatte es ein paarmal ganz leicht getröpfelt, aber damit kann ich leben. Zum Glück bin ich ein Radfahrer und kann immer an Bord, denn einige PKW konnten auf das bereits volle Schiff nicht mehr fahren. Angekommen in Örnes kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten, dann verließ ich die Stadt auf der Straße 17 nach Norden. Von Regen war keine Spur mehr. Leider änderte sich dies, nachdem ich durch den letzten längeren Tunnel gefahren war. In Sundsfjord begann es richtig zu regnen. Das gemeine daran war, dass dies nicht gemeldet war und auch kein Regengebiet im Wetterradar verzeichnet war. Und so ging es mangels Unterstell- oder Übernachtungsmöglichkeit ca 5km weiter. Dann fand ich ein unbewohntes Wochenendhaus mit überdachter Veranda. Auch wenn es sich um Privateigentum handelt, lies ich mich dort nieder. Ob man das als Hausfriedensbruch oder rechtfertigenden Notstand bezeichnet, sei dahingestellt. Es jedenfalls nicht anzunehmen dass heute noch der Besitzer auftaucht. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese, ein leicht und schnell zubereitbares Essen, denn die Nudeln waren ja bereits gekocht. Ich freute mich über meine Wahl der "Unterkunft", denn es regnete weiterhin.






14.Tag: Fr 07.08.20
km122993
Sundsfjord – Bodö – A – Reine (Wanderung) – Sund

1

101km
19,6km/h
5:09h

Weitere Bilder am 14.Tag Am Morgen war alles trocken und ich startete um 9:00. Ich hatte 75 km vor mir und Zeit bis 13:30, dann ging die Fähre nach Moskenes. Die Straße ist durchgehend gut ausgebaut, allerdings nimmt nach Saltstraumen der Verkehr stark zu und erst 10 km später kann man die alte Nationalstraße fahren, hier wurde die 17 nämlich neu gebaut. Der Zubringer auf Bodö ist durchgehend mit Radweg versehen. Unterwegs kaufte ich noch eine Gaskartusche, um 13:15 kam ich an die Anlegestelle und konnte sofort an Bord gehen. Dann aß ich erstmal zum Mittag. Während der Überfahrt, die vier Stunden dauert, schien die Sonne und ich konnte mich draußen hinlegen. In Moskenes fuhr ich erstmal nach Süden bis nach A, denn dort war ich noch nie gewesen. Jedes Mal war schlechtes Wetter und ich war auf der Flucht zum Schiff. Dort gibt es eine schöne Landspitze, die man nur zu Fuß erreichen kann. Allerdings fand ich keinen Hinweis auf irgendwelche Wanderwege. Ich fragte einen anderen deutschen Womo-Fahrer und er meinte, es gäbe bei Reine einen Pfad über 2000 Treppenstufen zu einem Aussichtspunkt. Also fuhr ich dorthin, parkte mein Fahrrad an der Umfahrung des 400m-Tunnels und marschierte los. Es waren doch einige Leute unterwegs, das Wetter bot sich gerade dazu an. Der Weg geht sehr steil nach oben und es sind tatsächlich lauter Steinstufen, etwa so steil wie eine Treppe. Oben wurde ich mit einer herrlichen Aussicht in alle Richtungen belohnt. Es gäbe auch noch einen weiteren Weg, der auf einem Grat entlang führt, aber ich hatte keine längere Wanderung geplant und er sah auch nicht unbedingt vertrauenserweckend aus. Unten angekommen, kochte ich mir frische Spaghetti Bolognese. Danach ging es weiter auf der E10 nach Norden. Unter der Brücke bei Sund schlug ich mein Nachtlager auf. Hier gibt es zum einen die Möglichkeit, unmittelbar unter der Straße zu nächtigen oder tiefer unten unter einem großen Betonkasten. Ich entschied mich für die einfachere Variante oben und nahm in Kauf, dass man die wenigen Autos doch noch wahrnahm. Nach einer heißen Dusche (Zwischenstopp am Fähranleger bei Moskenes) legte ich mich schlafen. Morgen ist nochmal schönes Wetter bis 16 Uhr gemeldet.






15.Tag: Sa 08.08.20
km123094
Sund – Fredvang (Wanderung) – Nappstraumen

2

54km
19,6km/h
2:45h

Weitere Bilder am 15.Tag Bevor ich nach Norden weiterfuhr, machte ich noch einen Abstecher auf die Halbinsel zum Ort Sund. Auf dem Weg dorthin standen mehrere Zelte, die zugehörigen Autos jeweils am Straßenrand. Das ist typisch norwegisches Outdoorverhalten. Anscheinend kann man auch hier wandern gehen, allerdings sah ich keinen Trampelpfad durch die Berge oder einen ausgeschriebenen Weg vom Straßenrand aus, so wie es sonst immer ist. Dann fuhr ich wieder auf die Hauptstraße zurück und es ging weiter nach Norden. Am Abzweig nach Fredvang fand ich eine Infotafel mit ausgeschriebenen Wanderwegen. In Fredvang bog ich nach links ab und folgte der Straße ca 5 km. Am dortigen Wanderparkplatz war der Kvalvika Beach ausgeschrieben. Ich folgte dem Weg und gelangte nach knapp einer Stunde an einen herrlichen Sandstrand, an dem ca. 20 Zelte standen. Die Norweger wissen eben wo es schön ist! Dieser Strand ist ausschließlich zu Fuß erreichbar. Dann machte ich mich auf den Weg zum Gipfel, der nördlich des Strandes liegt. Er ist von dort angeschrieben. Der Weg war keine besondere Schwierigkeit. Oben wurde ich mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Dann ging es wieder hinunter zum Wanderparkplatz. Von hier aus geht jedoch nur ein Weg zu einem anderen Wanderparkplatz auf halbem Weg, sodass ich am Ende noch mal gut einen Kilometer auf der Straße laufen musste. Dann sprang ich vom dortigen Bootssteg ins Wasser. Es war salziger als ich dachte, liegt wahrscheinlich daran, dass man hier nicht in einem so geschützten Fjord liegt. Jetzt war es 14:30. Den um 16:00 prognostizierten Regen hat die Wettervorhersage etwas nach hinten geschoben, so dass ich noch ein paar Stunden fahren kann. Weiter ging es auf der E10 nach Norden, durch den Nappstraumen-Tunnel. Nördlich des Tunnels hatte ich schon mal übernachtet, dort stehen mehrere unbewohnte Häuser. Der Eingang eines Hauses ist nicht verschlossen, so dass er etwas Schutz bietet. Vorher fuhr ich jedoch noch einen Kilometer weiter, dort gibt es einen Rastplatz mit Toiletten und heißem Wasser, wo ich mich entsprechend eindeckte. Dann ging es zurück und ich baute das Zelt im Windschutz eines Hauses auf. Ich hatte es gerade aufgebaut, da begann es zu regnen. Mein Essen breitete ich im geschützten Vorraum aus und aß erstmal die aufgewärmte Spaghetti Bolognese. Dann telefonierte und tippte ich noch einige Zeit und legte mich schließlich ins Zelt, während es draußen immer wieder regnete.






16.Tag: So 09.08.20
km123148
Nappstraumen – Sördalstunnel

3

154km
20,7km/h
7:27h

Weitere Bilder am 16.Tag Die Nacht war sehr stürmisch, es war gut, dass ich mein Zelt mit den Sturmleinen gesichert hatte. Zwar wackelte das Zelt, aber es stand stabil. Um 8:30 hatte der Regen aufgehört und ich stand auf. Es war stark bewölkt , aber kein weiterer Regen gemeldet. Abgesehen von Zähneputzen und Toilettengang erledigte ich alles, nach einem Kilometer kam der Rastplatz mit der Toilette. Wie sich herausstellte, hätte ich heute auch in Leknes problemlos sonntags einkaufen können. Es gibt zunehmend mehr große Märkte, die auch sonntags öffnen. Dort nahm ich die Straße 815 über Valberg, auf der deutlich weniger los ist als auf der E10. Außerdem ist sie landschaftlich schöner. Sie verläuft nämlich an der Ostküste durch wild zerklüftete Landschaft. Unmittelbar vor der Brücke nach Gimsöya kommt man wieder auf die E10. Nach der Brücke bog ich erneut links ab und fuhr nördlich um die Insel herum. Dann kam ich wieder auf die E10 und folgte ihr. 10km vor Svolvaer beginnt endlich der Fahrradweg. 20 km hinter Svolvaer begann es erneut zu regnen. Dieser Regen war aber überhaupt nicht gemeldet oder am Regenradar zu erkennen. Ich verschanzte mich in einer Bushaltestelle und bereitete mir mein Abendessen zu: Reis mit Thunfisch und Tomatensoße. Nachdem ich gegessen und wieder alles zusammengepackt hatte, konnte ich weiterfahren. Gelegentlich tröpfelt es noch, aber damit kann ich leben. Der Verkehr auf der Straße ist jedoch an der Schmerzgrenze! Kurz vor Fiskeböl regnete es wieder stärker, so war ich froh, dass ich im 3,3 km langen Slöverfjordtunnel circa 90 m unter dem Meeresspiegel verschwinden und auf der anderen Seite wieder hoch strampeln konnte. Beim Verlassen des Tunnels war es wieder trocken und es war am westlichen Horizont ein schönes Abendrot zu sehen, das immer weiter nach Osten in meiner Fahrtrichtung zog. Hier ist der Verkehr auch deutlich weniger, bzw die Straße ist neuer und deutlich breiter. Einige biegen zur Fähre nach Fiskeböl ab. Im weiteren Verlauf geht es durch zahlreiche Brücken und Tunnels. Gut einen Kilometer vor dem Sördalstunnel hatte ich mein Ziel erreicht: der betonierte Platz unter der Brücke, wo ich nun zum dritten Mal eine Nacht verbrachte. Nachts sind noch mal weitere Regenschauer gemeldet, morgen soll es jedoch richtig schön werden.






17.Tag: Mo 10.08.20
km123302
Sördalstunnel – Sortland – Risöyhamn (Wanderung)

2

103km
20,0km/h
5:09h

Weitere Bilder am 17.Tag Als ich aufwachte, nieselte es gerade. Aber ein Ende des Regens war in Sicht, so dass ich normal aufstand, frühstückte und zusammenpackte. Danach konnte ich starten. Der Sördalstunnel war dank geringer Verkehrsdichte angenehm zu fahren. Erst in Gulbotnfjord auf der Straße 85 war wieder mehr Verkehr. Insbesondere im einzigen Tunnel auf der Strecke war ein regelrechter Kolonnenverkehr. In Sortland kaufte ich erstmal gründlich ein und aß anschließend gleich vor dem Markt zu Mittag. Die weitere Straße nach Andenes lässt sich dank geringer Verkehrsdichte sehr schön fahren. Kurz nach der Brücke bei Risöyhamn bog ich nach links auf die Nebenstraße ab, die auf der Westseite der Insel entlangführt. Diese Straße ist knapp 10km länger, aber landschaftlich sicherlich schöner als die 82. Als ich sie vor zehn Jahren gefahren bin, kann ich mich noch erinnern, dass es bretteben durch Sumpfgebiete geht. Bereits 5km nach dem Abzweig ist ein Wanderweg zu einem Berggipfel ausgeschrieben. Eigentlich hätte ich heute bis zum Campingplatz in Andenes fahren und morgen die 9 Uhr-Fähre nehmen wollen, aber ich bin ja daran nicht gebunden! Hinter dem Schlagbaum am Wanderparkplatz führt zunächst ein breiter Waldweg leicht bergauf, den ich noch mit dem Fahrrad fuhr. Nach 500m zweigt der eigentliche Wanderweg rechts ab. Dort gibt es einen schönen Platz zum Zelten, unmittelbar daneben fließt ein Fluss. Somit werde ich nach meiner Wanderung wahrscheinlich nicht mehr weiterfahren. Ich nahm die notwendigen Sachen mit und marschierte hinauf. Die Baumgrenze ist hier bereits bei 300m erreicht, danach geht es durch offenes Gelände. Am Gipfel auf gut 600m wurde ich mit grandioser Aussicht in alle Richtungen belohnt. Von dort führt ein Weg auf einem Felsgrat entlang zu den nächsten Gipfel. Da nun aber eine große Wolke durchzog, wäre ohnehin nicht viel zu sehen gewesen, sodass ich gleich den Rückweg antrat. Der Abstieg ging deutlich schneller. Angekommen am Fahrrad, baute ich gleich das Zelt auf, badete mich im Fluss, bzw schüttete mir kaltes Wasser darüber. Danach kochte ich mir Reis mit Geschnetzeltem. Der Reis wird wohl für dreimal genug sein.






18.Tag: Di 11.08.20
km123405
Risöyhamn – Andenes – Gryllefjord – Fjordgard

1

128km
18,0km/h
7:06h

Weitere Bilder am 18.Tag Um 7:30 ließ ich mich von meinem Handy wecken, sodass ich kurz nach 9:00 losfahren konnte. Die Straße an der Westküste entlang ist tatsächlich sehr schön, von Autoverkehr ganz zu schweigen. Unterwegs gibt es mehrere schöne Strände, an denen man zelten könnte. An einem Rastplatz mit einer hochmodernen futuristischen Toilette traf ich erneut die Familie aus Aichach. Ich hatte sie zum ersten Mal auf dem Rastplatz kurz vor dem Silatunnel (40km vor Kilboghamn) stehen sehen und sie am selben Tag kurz hinter Örnes angesprochen. Auch sie wollen in Andenes auf das Schiff. Um 12:30 erreichte ich das Zentrum von Andenes. Dort kaufte ich erstmal ein, dann ging es an die Anlegestelle. Pünktlich um 13:00 legte das Schiff ab. Nachdem das Meer ruhig ist, war es auch die Überfahrt. Im Gegensatz zu den anderen Fähren wird hier personenweise abgerechnet, sodass ich immerhin 245 Kronen bezahlen musste - sogar für das Fahrrad waren 70 Kronen erforderlich. Zunächst aß ich erstmal gründlich zum Mittag, dann kam ich mit anderen Deutschen ins Gespräch. Sie hatten in ihrem Reiseführer gelesen, dass der Berg Segla so besonders sein soll, eine Wanderung sehr empfehlenswert. Angekommen in Gryllefjord ging es erstmal über die Straße 86, dann bog ich links auf die 862 ab. Es handelt sich dabei um eine sehr enge und kurvige Straße mit zahlreichen uralten Tunnel mit mehreren Kurven und gerade so breit, dass sich zwei PKW begegnen können. Zwischendrin gibt es wieder Ausweichstellen für breitere Autos. Hinter jeder Ecke bieten sich neue traumhafte Blicke. Unter anderem kommt man auch an einen Sandstrand vorbei, an dem man einfach zelten kann. Kurz hinter Mefjordbotn zweigt eine Straße nach Fjordgard ab. Sie führt durch zwei sehr enge Tunnels. Der erste ist frisch saniert, also weiß angestrichen, moderne LED-Beleuchtung und neuer Belag , der zweite in altem Zustand. An der Schule von Fjordgard gibt es einen großen kostenpflichtigen Wanderparkplatz. Dort beginnen die Wanderwege. Ich wählte mir als Übernachtungsplatz eine Plastikröhre auf einem Spielplatz aus, durch den normalerweise die Kinder kriechen. Die Windseite deckte ich mit meiner Picknickdecke zu. Vorher gab es jedoch Abendessen und noch ein paar Telefonate. Das Komfortable an diesem Platz ist, dass es auch Toiletten gibt, auch wenn es nur einfache Dixi-Kabinen sind.






19.Tag: Mi 12.08.20
km123533
Fjordgard (Wanderung) – Finnsnes

1

70km
21,0km/h
3:20h

Weitere Bilder am 19.Tag Zwar war die Röhre eng, aber durchaus bequem zum Schlafen. Nur das Herauskriechen ist nicht das bequemste. Ich setzte mich zum Frühstück, danach packte ich meinen Wanderrucksack und den Rest zusammen. Dann marschierte ich los. Der Gipfel des Segla war nach gut einer Stunde erreicht. Ich hatte einen herrlichen Ausblick in alle Richtungen, vor allem auf die Halbinsel. Nach einer kurzen Brotzeit ging ich den ersten Abschnitt wieder genauso zurück, dann wanderte ich weiter auf dem Felsgrat nach Südosten zum nächsten Gipfel. Der Weg war gekennzeichnet, aber zeitweise doch anspruchsvoll. Angekommen am anderen Gipfel traf ich zwei andere norwegische Wanderer, die dort gerade ihren Campingkocher auspackten und Suppe kochten. Sie kamen jedoch nicht aus Fjordgard, sondern vom Wanderparkplatz vor dem ersten Tunnel fast direkt an der Hauptstraße. Von dort aus startet auch ein Wanderweg zu einem anderen hohen Gipfel. Das nächste Mal, wenn ich hier bin, werde ich dorthin laufen. Nachdem ich ein kleines Stück in diese Richtung gelaufen war, fand ich auch meinen Abstieg nach Fjordgard. Dieser Weg führt über längere Strecken durch Sumpfgebiete, auf denen man über Holzbalken läuft und somit trockene Füße behält. Angekommen in Fjordgard machte ich erneut Brotzeit, dann fuhr ich die Tunnels zurück zur Hauptstraße 862. Dieser folgte ich weiter nach Norden und bog schließlich die 861 in Richtung Finnsnnes ab. Ich muss sagen, dass dieser Streckenabschnitt bei weitem nicht so interessant ist wie gestern auf Senja. Kurz vor Finnsnes kam ich wieder auf die Straße 86. Dann kaufte ich erstmal ein. Weiter ging es auf der 86 am Meer entlang. Nach wenigen Kilometern fand ich auf einem Rastplatz erneut den VW-Bus mit den Leuten aus Aichach. Eigentlich hätte ich noch ein Stück fahren wollen, aber der Rastplatz bot sich förmlich an zum Übernachten. Es gibt eine Toilette und ein schön kurz gemähtes Gras zum Zelten. Nachdem das Zelt stand, ging ich zum Meer herunter und badete erstmal. Das Wasser ist hier weniger salzhaltig als auf den Lofoten, liegt wahrscheinlich daran, dass es hier ziemlich weit im Landesinneren liegt und wenig Verbindung mit dem offenen Meer hat. Dann briet ich mir zum Abendessen Scampi in Tomatensoße und Reis dazu. Dann ließen wir den Abend gemeinsam ausklingen und unterhielten uns über dies und das. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch gleich etwas Zucker, Salz und Öl schnorren. Zwar gibt es diese Lebensmittel problemlos im Supermarkt, aber eben nur in Literflasche und Kilopackung, während ich nur kleine Mengen brauche. Den Zucker brauche ich deshalb, weil ich diesmal Kakaopulver gekauft habe, das mir blank zu bitter ist. Die Wetterprognose sieht für Vormittag recht gut aus, am späteren Nachmittag beginnt jedoch eine längere Regenperiode.






20.Tag: Do 13.08.20
km123603
Finnsnes – Narvik – Ballangen

3

173km
18,9km/h
9:08h

Weitere Bilder am 20.Tag Da ich wusste, dass das Wetter am Nachmittag schlecht wird, startete ich zeitig. Es war stark bewölkt, aber trocken, genau wie die Prognose. Bis Söreisa ging es auf der 86, danach weiter auf der 84. Verkehrsmäßig sind beide Straßen sehr angenehm zu fahren. Allerdings hatte ich von Tennevoll bis Fossbakken eine längere Baustelle, bei der der Teer vollständig abgetragen war, und der Schotter darunter war sehr grob. Dann ging es auf der E6 weiter. Es ist doch deutlich mehr Verkehr, bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Leider fing es auf der Abfahrt hinunter nach Bjervik zu regnen an. Ich erreichte den Ort gerade noch, bevor es richtig hinuntergoss. Ich nutzte die Zeit gleich für einen Einkauf. Die weitere Strecke bis kurz vor der Brücke bei Narvik ist sehr stark befahren, hier überlagern sich E6 und E8. Erschwerend hinzu kommt das Spritzwasser durch den vorangehenden Regen. Kurz vor der Brücke beginnt eine ausgeschriebene Fahrradroute, die einige Umwege macht und schließlich parallel zur Hauptstraße über die Brücke geht. Narvik selbst ist hier unspektakulär und durch den Hafen sehr industriell geprägt. Auf dem Weg findet man zahlreiche Denkmäler aus dem Zweiten Weltkrieg, Deutschland hat hier großen Schaden angerichtet. Am Ende der Stadt musste ich mich erneut kurz unterstellen, dann ging es weiter. Als ich an einen weiteren Kriegsdenkmal vorbeikam, an dem zahlreiche Wohnmobile standen und ich auch dort schon mal übernachtet hatte, musste ich mich entscheiden: entweder geselle ich mich dazu oder ich fahre weitere 30km bis zum nächsten Campingplatz in Ballangen. Nachdem kein weiterer Regen in Sicht und das morgige Wetter ungewiss war, entschied ich mich für den Campingplatz. Wie sich herausstellen sollte, handelt es sich um eine 4-Sterne-Luxusanlage mit dem entsprechenden Preis. Ich zahlte 250 Kronen und noch mal 20 extra für die Herdbenutzung, Duschen waren dabei. Ich baute mein Zelt auf, danach ging ich duschen. Es war alles vom Feinsten, sodass ich mich mit meinen dreckigen Schuhen fast schämte, hineinzugehen. Auch die Küche war sehr sauber, modern und luxuriös. Ich kochte mir Geschnetzeltes mit Nudeln. Das Hauptproblem war die Wärmeübertragung zwischen der Elektroheizplatte und meinem Alutopf. Meine Essenssachen ließ ich gleich in der Küche, dann zog ich mich ins Zelt zurück. Bis jetzt hat es nicht mehr geregnet.






21.Tag: Fr 14.08.20
km123776
Ballangen – Kjöpsvik – Steigentunnel – Dyping – Rastplatz 835/E6

3

150km
18,9km/h
7:57h

Weitere Bilder am 21.Tag Nachts war nochmal ein Regenschauer niedergegangen, aber durch den Wind war das Zelt in der Früh wieder trocken. Nach dem Zeltabbau frühstücke ich, dann konnte ich um 10:15 starten. Nach einer Viertelstunde gab es noch mal ein paar Regenspritzer, danach war es trocken. Zum Glück konnte ich bald die E6 verlassen und bog nach links ab auf die 827. Auf ihr war so gut wie gar kein Verkehr. Sie führt durch zahlreiche Tunnels und nach jedem Tunnel bekommt man einen neuen Ausblick. Insbesondere Tunnels mit geringem Verkehrsaufkommen sind gut zu fahren. Um 13:40 erreichte ich die Anlegestelle in Kjöpsvik, um 14:00 geht die Fähre. Sie geht nur alle 2 Stunden und ich habe es bereits am Campingplatz gelesen und die Fahrzeit passend kalkuliert. Dann aß ich erstmal zum Mittag. Kurz hinter Drag kommt man wieder auf die E6 und hat damit wieder volle Breitseite, was Verkehr angeht. Ich fuhr die E6 bis zum Abzweig der 835 nach Steigen. Unmittelbar nachdem ich abgebogen war, fand ich einen schönen Rastplatz, der alles zur zum Übernachten bietet was man braucht: beheizte Toilette, überdachte Tischgarnitur und direkt daneben Rasenfläche zum Zelten. Es war jedoch noch etwas bald und die nächsten Stunden auch kein Regen in Sicht (hatte heute eigentlich deutlich schlechteres Wetter erwartet!). Ich fuhr die 835 weiter durch den Steigentunnel. Mit 8,1 km ist er der längste für Radfahrer freigegebene Tunnel, alleine deshalb wollte ich ihn mal fahren. Der Verkehr ist nicht der Rede wert, es geht ja auch nur auf die Halbinsel hinaus und nirgends woanders hin. Trotzdem wurde ich in der Ausfahrt mit einem Höllenkrach durch die Deckenlüfter verabschiedet. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und es gibt mehrere schöne Rastplätze mit Meerblick, allerdings ohne Unterstellmöglichkeit, was mir bei der jetzigen Wetterprognose zu unsicher war. Hinter dem Tunnel fuhr ich noch weiter bis Dyping, dann erforderte es die Zeit, umzukehren, denn ich wollte noch unbedingt regenfrei bis zum Tunnel bzw Rastplatz zurückkommen. Offenbar hatte ich genau am richtigen Zeitpunkt gewählt, denn ich war genau vor dem Tunnel, da begann es zu tröpfeln. Allerdings war der Regen noch nicht so stark, dass ich auf den 2km zwischen Tunnel und Rastplatz nass wurde. In Windeseile baute ich mein Zelt auf, dann gab es aufgewärmtes Geschnetzeltes mit Nudeln. Es regnete immer wieder mal etwas. Leider war es sehr windig. Zeitnah legte ich mich schlafen. Heute war ich wohl mehr als 25km im Tunnel unterwegs.






22.Tag: Sa 15.08.20
km123926
Rastplatz 835/E6 – Fauske

3

125km
16,6km/h
7:31h

Weitere Bilder am 22.Tag Es war eine stürmische und regnerische Nacht, aber besser als Regen tagsüber. In der Früh hörte der Regen tatsächlich auf und ich konnte das Zelt abbauen. Wenig später setzte erneut Regen ein und ich frühstücke in dem Bushäuschen, das ebenfalls auf diesem Rastplatz stand und besseren Schutz gegen stürmischen Regen bot als die überdachte Tischgarnitur. Kaum war ich mit Frühstücken und Zusammenpacken fertig, hörte der Regen auf und ich konnte starten. Das nenne ich ideale Verteilung des Regens! Zunächst ging es auf der E6, in Mörviksbotn verließ ich die Hauptstraße, da es zwei für Radfahrer gesperrte Tunnels und eine zugehörige Umleitungsstrecke gibt. Zum Glück ist heute Samstag, sodass weniger LKW als unter der Woche fahren. Und morgen werde ich ebenfalls einen großen Teil auf der E6 unterwegs sein. Während die Nebenstraße den ersten Anstieg macht, begann es noch mal etwas zu regnen. Auf der Suche nach einer Unterstellmöglichkeit fand ich auf der linken Straßenseite einen wunderschönen Picknickplatz, gedacht für Wanderer und Angler. Es gibt eine Überdachung und einen Grillplatz. Von dort zweigen auch zahlreiche Wanderwege ab. Leider ist es noch zu bald zum Übernachten und das Wetter zum Wandern zu unsicher, sonst hätte ich den Platz garantiert länger genutzt. Doch bereits nach zehn Minuten konnte ich trocken weiterfahren. Insbesondere der zweite Teil der Umleitungsstrecke ist landschaftlich sehr schön. Bei Kobbelv kommt man wieder auf die E6. Die ersten 8km sind nicht gerade die schönsten: relativ steil bergauf, viel Verkehr und Gegenwind dazu. Auf der Steigungsstrecke gibt es auch einen längeren Tunnel, den man in Schritttempo hochfährt. Im weiteren Verlauf geht es wieder eben, teilweise auch bergab durch eine Vielzahl an Tunnels. Wegen der hohen Verkehrsdichte lassen sie sich jedoch nicht so schön fahren wie auf der 827 oder der Steigentunnel. Zwar war der Himmel die ganze Zeit wolkenverhangen, aber es regnete nichts. In Fauske kaufte ich gründlich ein (morgen ist Sonntag!), dann ging es noch mal gut 4km weiter bis zum Campingplatz. Es handelt sich wieder um einen Vier-Sterne-Platz, der sich immerhin mit 200 Kronen zuzüglich Dusche bezahlen lässt. Ich baute mein Zelt windgeschützt auf, dann gab es eine heiße Dusche und anschließend Scampi in Tomatensoße mit Spaghetti. Auch hier war wieder das Hauptproblem die Wärmeübertragung von einer Elektroplatte auf meinen Alutopf. Gegen 23 Uhr legte ich mich ins Zelt.






23.Tag: So 16.08.20
km124051
Fauske – Strojord – Saltfjell – Dunderland

2

131km
17,7km/h
7:23h

Weitere Bilder am 23.Tag Nachts hatte es tatsächlich wieder heftig geregnet, aber der Wind hatte das Zelt am Morgen vollständig getrocknet. Ich ging in die Küche zum Frühstücken und war um kurz nach 9 Uhr unterwegs. Es ging weiter auf der E6 nach Süden. Zunächst durchquert man wieder einige Tunnels, Sonntagfrüh ist aber so gut wie kein Verkehr. Hinter Rognan kann man durchgehend Radweg benutzen, er ist sogar ausgeschrieben. Dabei sind jedoch 15km, die letzte Etappe bis Storjord ein ungeteerte Schotterweg, der in GoogleMaps nicht verzeichnet ist. Aber er lohnt sich zu fahren. Storjord ist ein schöner Ort mit reichlich Rastmöglichkeiten und einem kleinen Museum, in dem schöne Naturbilder ausgestellt sind. Darüber hinaus gibt es von hier aus einige Wandermöglichkeiten. Es war teils bewölkt, teils sonnig und trocken. Ich wollte jedoch heute den Sonntag zum Fahren auf der E6 nutzen und hielt mich abgesehen von einer längeren Mittagspause nicht länger auf. Einen kleinen Spaziergang genehmigte ich mir jedoch trotzdem.
Nun geht die E6 richtig hinauf ins ungeschützte Saltfjell. Für etwa 20km geht die Straße auf knapp 700m Höhe durch völlig offenes Land. Leider kam der Wind von der Seite und nicht von hinten, was mich ganz schön auskühlen lies. Aber besser als Gegenwind! Ich schätze die Temperatur auf ca 6 Grad, kann auch mehr sein aber der Wind war doch nicht der schwächste. Dabei passierte ich auch den Polarkreis, ein ganz nett gemachter Infostand mit Steinmännchen und natürlich Restaurants und Toilette. Nachdem Corona-bedingt keine Reisebusse unterwegs sind, hält sich der Andrang in Grenzen. Bevor die Straße wieder in geschütztes Gebiet hinuntergeht, gibt es noch mal einen beheizten Warteraum, der dafür vorgesehen ist, dass Autofahrer im Winter dort auf den nächsten Konvoi hinter dem Schneepflug warten. Die Straße ist ja ganzjährig befahrbar. Ich wärmte mich etwas auf, tankte auch gleich heißes Wasser und dann ging es hinunter. Bei Sunderland fand ich eine geeignete Brücke, unter der ich beschloss, zu übernachten. Eigentlich bot sie ideale Verhältnisse, aber wie sich herausstellte war es ziemlich windig. Meine Picknickdecke baute ich als Windschutz auf. Zum Abendessen gab es den zweiten Teil Spaghetti mit Scampi.






24.Tag: Mo 17.08.20
km124182
Dunderland – Mo i Rana – Korgen – Rössvatnet

1

127km
18,0km/h
7:03h

Weitere Bilder am 24.Tag Es war wohl einer der ungünstigsten Übernachtungsplätze, die ich bisher gewählt hatte, ich fühlte mich wie im Windkanal! Ich war froh, als ich nach dem Frühstück losgekommen war. Bis Mo i Rana fuhr ich in einem Sitz durch, dann kaufte ich ein und machte gleich Brotzeit. Es war schönstes Wetter, wenn auch sehr kalt. Aber es wurde zusehends wärmer. Bis Korgen war ich auf der E6 unterwegs, dann konnte ich sie endlich verlassen und die 806 nach Bleikvasslia hochfahren. Es war eine richtige Wohltat, mal wieder eine kleine und kurvige Straße ohne Verkehr zu haben. Mit der Steigung hatte ich gerechnet. Dann ging es weiter hoch zum Rössvatnet, einen großen Stausee auf knapp 400m Höhe. Die gut ausgebaute Straße geht teilweise unmittelbar am See, teilweise auch etwas weiter oben entlang und hat eine Kurve an der anderen. Unmittelbar nach der ersten Brücke gibt es einen Rastplatz (der einzige auf der ganzen Strecke), an dem bereits zwei deutsche Autos standen. Ich gesellte mich mit meinem Fahrrad und Zelt dazu. Nachdem das Zelt stand, ging ich erstmal im See baden. Brrr, so kaltes Wasser hatte ich noch nicht erlebt! Aber danach fühlt man sich richtig frisch. Anschließend kochte ich mir Tortellini mit Champignonsoße. Danach machten wir am Grill zusammen ein kleines Feuer, um uns zu wärmen. Es war empfindlich kalt und nachts waren 4 Grad gemeldet. Aber im Zelt sollte dies kein Problem sein. Gegen 22:30 zogen wir uns zurück.






25.Tag: Di 18.08.20
km124309
Rössvatnet – Filipingvatnet – Namsskogan – Björkvatnet

1

152km
19,2km/h
7:56h

Weitere Bilder am 25.Tag Es war tatsächlich sehr kalt, aber trocken und ich war ja im geschützten Zelt. Am Morgen schien die Sonne aufs Zelt, so dass ich es vollständig trocken einpacken konnte. Zunächst ging es weiter am See entlang. Nach 15km kam ich an einer Fischerhütte vorbei, in der ich auch gut hätte schlafen können. Dies wäre ideal bei schlechtem Wetter gewesen. In der Kommune Hattfjelldal kam ich auf die Straße 73. Verkehrsmäßig war es aber fast genauso ruhig wie am See. Nach weiteren 25km bog ich wieder nach links ab und fuhr zum Filplingsdalvatnet hinauf. Ich nahm die östliche Straße um den See und machte an der ersten Möglichkeit am See Pause. Es war eine private Anlegestelle, gegenüber der Straße war ein Ferienhaus. Kaum hatte ich mich niedergelassen, kam der Besitzer und bot mir einen Kaffee an. Er erzählte, dass er gestern Abend mich Baden gesehen hatte. Er hatte zu dieser Zeit Picknick am Rastplatz gemacht, so ein Zufall! Ich machte Brotzeit und unterhielt mich ausgiebig mit ihm. Er wohnt eigentlich in Trondheim und hat hier ein Wochenendhaus, so wie viele Norweger. Auch diese Straße ist sehr schön und eine gute Umfahrung der E6 , auf die ich dann leider wieder drauf kam. Doch bereits in Namsskogan konnte ich sie wieder verlassen und nahm die Verbindung zur 773, danach hinauf zum Björkvatnet. An diesem See schlug ich mein Nachtlager auf. Leider war es fast völlig windstill und in der Abenddämmerung gab es Stechmücken ohne Ende. Gleich nach dem Baden im See flüchtete ich mit allem ins Innenzelt und kochte im Vorzelt Geschnetzeltes mit Nudeln. Warum muss ich immer ausgerechnet beim schwierigsten Kochvorgang den schlechtesten Übernachtungsplatz bekommen? Doch auch damit wurde ich fertig und es stellte sich heraus, das dies problemlos möglich ist. Als ich später nochmal das Zelt zum Toilettengang verließ, gab es keine Mücken mehr bzw nur noch ganz wenige.






26.Tag: Mi 19.08.20
km124461
Björkvatnet – Tunnsjöen – Sandvika – Snasa

2

168km
20,4km/h
8:15h

Weitere Bilder am 26.Tag Wider Erwarten hatte es nachts doch geregnet und regnet immer noch etwas. Da ich ohnehin meine gesamten Essenssachen im Zelt hatte, frühstücke ich gleich im Zelt. Doch der Regen hatte gleich nach dem Frühstück aufgehört und ich konnte zusammenpacken und weiterfahren. Nun lagen 7km Transit durch Schweden von mir. Ich dachte, dass es wegen Corona ein Problem sein könnte, aber abgesehen von den üblichen Videokameras war die Grenze unbewacht. Wie ich später von anderen Leuten erfuhr, war der Transit nie ein Problem. Allerdings wurde die Grenze zeitweise tatsächlich von der Polizei kontrolliert. Und so gelangte ich problemlos auf die Straße 74, der ich wieder nach Westen bis auf die E6 folgte. Leider ging es hier ziemlichen im offenen Gelände und ich war froh, als die Straße im geschützten Tal verschwand. Auf der E6 für ich nur bis Snasa, dann ging es auf der 763 auf der anderen Seite des Sees weiter. Vom See gab es allerdings nicht viel zu sehen, die Straße war so weit weg davon. Ich folgte der Straße etwa 15km, dann baute ich auf einer abgemähten Wiese mein Zelt auf. Auch hier gab es ziemlich viele Mücken, so dass ich mich gleich nach dem Duschen ins Zelt zurückog. Doch wenig später war ich froh darüber, denn es begann erneut zu regnen. Dieser Regen war aber gemeldet und ein Ende war absehbar. Zum Abendessen gab es aufgewärmtes Geschnetzeltes mit Nudeln.






27.Tag: Do 20.08.20
km124629
Snasa – Steinkjer – Leksvik

1

116km
16,0km/h
7:14h

Weitere Bilder am 27.Tag Morgens war es trocken, wegen möglicher Mücken verließ ich das Zelt allerdings erst nach dem Frühstück. Dann ging es zügig weiter auf der 763 bis Steinkjer, dann kaufte ich erstmal gründlich ein und machte direkt vor dem Supermarkt Mittagspause. Dabei konnte ich gleich Handy und Powerbank mit Strom auftanken, vor den Supermärkten gibt es fast immer Steckdosen. Weiter ging es auf dem Radweg neben der E6, bis ich die 761 abbiegen konnte. Da auch hier einiger Verkehr war, bog ich in Gangstadhaugen rechts ab und nahm die Straße entlang der Nordküste, bis ich schließlich auf die 755 kam. Ihr folgte ich über die Brücke bis nach Mosvik, dann bog ich links auf die Nebenstraße entlang der Küste ab. Sie ist ungeteert und geht erst mal kräftig nach oben. Auf halber Höhe gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt mit übernachten Rondell, das sich für eine Übernachtung prima eigenen würde, wenn es schon spät genug wäre! Der Weg ist sehr bergig, bietet aber immer wieder herrliche Aussichten. Leider fuhr ich an einer Verzweigung falsch und musste wieder 1km mit starken Anstieg zurück. Doch schließlich kam ich wieder auf eine größere, wenn auch ungeteerte Straße, auf der ich die küstenferne Seite nahm. Wenig später beginnt wieder Asphalt, 3 km weiter fand ich einen geeigneten Platz zum Übernachten: ein Wanderparkplatz mit einer Langlaufhütte, die im Sommer natürlich unbewirtschaftet ist. Auf der Veranda richtete ich mich wohnlich ein, Wasser zum abduschen bekam ich auf einem 100 Meter entfernten Bach. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Scampi in Tomatensoße.






28.Tag: Fr 21.08.20
km124745
Leksvik – Rörvik – Flakk – Orkanger – Meldal

2

141km
17,6km/h
8:01h

Weitere Bilder am 28.Tag Zeitig startete ich in der Früh. In Leksvik kam ich auf die 755, der ich bis Vanvikan folgte. Dann erreichte ich entlang der 715 die Fähranleger Rörvik. Dort hatte ich 15 Minuten Pause, bis das nächste Schiff kam. Auf dem Schiff mache ich erstmal Brotzeit. Danach ging es weiter über Klett und nach Orkanger. Hier fährt man auf der alten E39 und ist vom Fernverkehr komplett abgeschirmt. Ich nahm anschließend die Nebenstraße östlich des Flusses Orkla nach Süden, kam jedoch in Vormstad wieder auf die 6 , die hier ganz schön befahren ist. Doch bereits wenige Kilometer später konnte ich die 700 links abbiegen, auf der kaum Autos fahren. Dafür ging es aber gewaltig bergauf nach Lökken verk. Anschließend ging es wieder hinunter nach Meldal, wo ich am Bus-Depot links abbog, um zur erwarteten Fischerhütte zu kommen, wo ist schon zweimal geschlafen hatte. Doch sie war bereits besetzt und ich musste weiterfahren. Doch ich wurde nach wenigen Kilometern fündig. Hier gibt es wahnsinnig viele Fischerhütten am Fluss. Ich ließ mich in ihr nieder, badete mich im Fluss und machte mir anschließend die zweite Portion Nudeln mit Scampi. Es war ziemlich windig, aber ich konnte meine Picknickdecke als Windschutz benutzen. Zufällig hatte ich heute eine halb volle Rolle Panzertape auf der Straße gefunden und mitgenommen, mit dem ich nun die Picknickdecke an der Wand der Fischerhütte festklebte. Manchmal sammelt man zufällig genau das richtige ein!






29.Tag: Sa 22.08.20
km124886
Meldal – Nerskogen – Gjöra (Wanderung)

2

90km
15,7km/h
5:44h

Weitere Bilder am 29.Tag Heute steht die Auffahrt zum Stausee Nersskogen an. Hierfür verließ ich die 700 in Grindal. Eigentlich war ich ganz froh darum, denn es herrscht massiver Gegenwind und konnte eine windfreie Auffahrt genießen. Die Straße ist zwar ungeteert, aber in gutem Zustand. Leider war es oben am Stausee wieder sehr windig. Die Straße geht zunächst am See entlang, anschließend geht sie hinauf zum Pass. Eigentlich hätte ich hier heute wandern wollen, aber bei dem Wind hatte ich keine Lust dazu. Mit Handschuhen, Stirnband und Jacke fuhr ich die andere Seite hinunter und kam in Vognill auf die 70, die ich nach rechts in Richtung Sunndalsöra abbog. An der Schule war es windgeschützt und ich machte Pause. Dann ging es weiter nach Westen und ins Tal hinunter. In Gjöra war ein Wasserfall und eine Schlucht eingezeichnet, so dass ich heute hier wandern wollte. Auf dem Parkplatz vor dem Info-Zentrum und Supermarkt war ein Spielplatz mit einem Holzhaus halb im Boden versenkt, in dem ich übernachten wollte. Zunächst ging es aber das Seitental hinauf. Nach 3km bog ich links in Richtung Amotan-Wasserfälle ab. Da hier die Straße sehr steil war, parkte ich gleich mein Fahrrad und lief zu Fuß weiter. Zunächst kam ich an den Aussichtspunkt, von dem aus ich den ersten Wasserfall von weitem sehen konnte. Dann ging es hinunter, zunächst durch Grasland, danach durch den Wald und kam schließlich unmittelbar vor den zweiten Wasserfall. Von dort aus kann man auch auf den Grund des Tales gehen. Dort gibt es sogar eine Toilette, typisch Norwegen! Der Weg geht weiter über eine Brücke. Auf der linken Seite gibt es einen wunderschönen Grillplatz mit Überdachung, nach rechts geht der Weg weiter, der sich nach kurzem noch mal gabelt. Ich nahm den rechten Weg und ging über eine weitere Brücke und anschließend steil bergauf. Oben kommt man in ein Dorf, dass man auch über die andere Teerstraße erreichen kann. Da ich hier doch keine Lust hatte auf einer Straße zurückzulaufen, lief ich denselben Weg wieder zurück. Danach ging ich den Weg in die andere Richtung nach oben und kam ebenfalls an eine Stelle, zu der ein Fahrweg führt. Auch hier nahm ich wieder denselben Rückweg bis zum Fahrrad. Leider ist morgen schlechtes Wetter gemeldet. Ansonsten wäre ich heute noch mit allem Zeug zum Grillplatz gegangen, er hat einfach eine gigantische Lage! Man kommt mit dem Fahrrad, zumindest schiebend bis auf 400m heran. Ich rollte jedoch wieder zurück nach Gjöra und ließ mich in dem Holzhaus nieder, nachdem ich zuvor auf der Tischgarnitur vor dem Supermarkt zu Abend gegessen hatte. Es war zwar reichlich spät, aber morgen ist ohnehin Regen gemeldet und ich habe den heutigen Tag optimal genutzt.






30.Tag: So 23.08.20
km124976
Gjöra – Sunndalsnöra – Afarnes

6

110km
20,1km/h
5:29h

Weitere Bilder am 30.Tag Nachts hatte es ein wenig geregnet, allerdings bei weitem nicht das, was ich erwartet hatte. In der Früh hatte der Regen komplett aufgehört, so dass ich sogar im Freien frühstückte. Um 10 Uhr konnte ich starten. Auf dem halben Weg nach Sunndalsöra setzte erneut Regen ein. Ich konnte mich noch rechtzeitig auf einem Rastplatz in eine Toilette flüchten. Das traf sich insofern ganz gut, dass ich ohnehin musste! Nach 20 Minuten konnte ich weiterfahren und fand in Sunndalsöra einen geöffneten Supermarkt. Er hatte einen Extra-Bereich für die Sonntagsöffnung und reduziertes Sortiment, aber ich brauchte ohnehin nur Milch und etwas Brot. Man hat gerade den Eindruck, die Supermärkte müssen pro Quadratmeter Sonntagsöffnung soundsoviel bezahlen. Weiter ging es auf der Straße 62 in Richtung Eidsvag. Doch bereits wenige Kilometer hinter Sunndalsöra begann es erneut zu regnen. Aber der Regen kam zum richtigen Zeitpunkt, denn ich fuhr gerade in den 6km langen Öksendalstunnel hinein. Doch auch nach dem Tunnel änderte sich am Wetter nichts. In einer Bushaltestelle machte ich Mittag. Es gab eine heiße Tomatensuppe sowie die übliche Brotzeit. Doch auch danach ließ der Regen kaum nach, allenfalls wurde er mal etwas schwächer und ich startete in Regenkleidung. Mit vielen Stopps erreichte ich irgendwann die Fähre nach Afarnes, die ich diesmal nahm. Denn ich wollte diesmal nicht die 660 über die 500m hohe Vistadalsheia fahren. Nach der Fähre war es tatsächlich mal trocken, so dass ich noch ein paar Kilometer auf der 64 in Richtung Andalsnes fuhr. Dann fand ich einen Weg zur Küste und unten ein etwas verfallenes und offenes Haus, das sich zum Übernachten bestens eignete. Die Wahl war insofern richtig, denn kaum hatte ich mein Zeug im Haus, setzte der nächste Regenschauer ein. Nach einer heißen Dusche und dem Abendessen legte ich mich schlafen.






31.Tag: Mo 24.08.20
km125086
Afarnes – Andalsnes – Dombas

3

137km
19,8km/h
6:55h

Weitere Bilder am 31.Tag Nachts hatte es zum Teil heftig geregnet, auch jetzt ging der eine oder andere Schauer nieder. Es wurde wieder kurz nach 10 Uhr, bis ich los kam. Ich hatte nun umdisponiert: an der Küste waren noch zwei Tage Regenwetter prognostiziert, danach allmählige Besserung, während es in Dombas und auch im sonstigen Inland zwar kühl, aber trocken und teilweise sonnig gemeldet war - schon ab heute. Also fuhr ich in Regenkleidung zügig nach Andalsnes und deckte mich dort erstmal gründlich mit Lebensmitteln ein. Zwar komme ich heute wahrscheinlich noch bis Dombas und könnte dort auch einkaufen, aber sicher ist sicher! Vor dem Supermarkt machte ich anschließend gleich meine Mittagsbrotzeit, dann hatte der Regen tatsächlich mal aufgehört und ich startete die E136 in Richtung Dombas. Ich konnte richtig beobachten, wie sich die Wolken hinter mir her bewegten und ich hatte Rückenwind. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass man, wenn auch gemächlich, bis auf 600m Höhe hochfährt. Es ist kein nennenswerter Verkehr. Vereinzelt gab es anfangs mal kleinere Regenschauer, aber im Vergleich zudem was an der Küste los war, konnte man sie vernachlässigen. Das lag hauptsächlich daran, dass ich etwas schneller fuhr, als sich die Regenwolken nach Osten schoben.
Erst in Lesjaverk machte ich die erste längere Pause. Dort gibt es einen sehr schönen Rastplatz vor einem Supermarkt. Es gibt Toiletten, sowie einen überdachten Sitzplatz. Übrigens gibt es auf der kompletten zweiten Straßenhälfte nach Dombas einen durchgehenden Radweg. Er ist nur unterbrochen, wenn die alte Straße durch den Ort geht und die neue Straße außen herum. Auch auf der E6 ab Dombas gibt es erstmal einen Parallel-Radweg. Er endet allerdings nach der ersten Verzweigung. Am Camping Faksfall schlug ich mein Nachtlager auf. Es ist eine einfache Anlage, hat aber eine Küche, in der ich mir gleich Spaghetti Bolognese zubereitete. Mittlerweile hatte ich gelernt, dass man das heiße Wasser als allererstes aufsetzen muss, weil die Wärmeübertragung beim Elektroherd auf meine Alutöpfe sehr schlecht ist. Nach dem Abendessen duschte ich mich und legte mich anschließend schlafen. Zusätzlich zum Schlafsack legte ich die Picknickdecke außen herum, denn es waren Tiefstwerte von 3 Grad gemeldet. Das macht mir aber am Campingplatz nicht allzuviel aus, da ich die Abend- und Morgenstunden in der warmen Küche verbringen kann und mein Schlafsack warm genug ist. Wetterprognose für die nächsten Tage: vollständig trocken, etwas Sonne, aber kalt - im Gegensatz zum Dauerregen an der Küste kann ich damit gut leben!






32.Tag: Di 25.08.20
km125223
Dombas – Otta – Ringebu – Tretten

2

136km
19,9km/h
6:50h

Weitere Bilder am 32.Tag Nachts war es tatsächlich sehr kalt, aber ich konnte ja gleich nach dem Aufstehen in die Küche gehen und dort gemütlich frühstücken. Nach dem Zeltabbau startete ich zunächst mit langer Hose. Bist Dovre ging es auf der E6, dann konnte ich zeitweise auf Nebenstraßen flüchten. 10km vor Otta geht eine schöne Straße auf der westlichen Flussseite. In Otta war es so warm, das eine lange Hose überflüssig wurde. Nach der Mittagspause ging es weiter auf der Westseite des Flusses. Hier war auf der E6 deutlich mehr Verkehr, da die Straße 15 dazu gekommen ist. In Sjöa wechselte ich wieder auf die Ostseite, da ab hier die E6 wieder neu autobahnmäßig ausgebaut und somit die alte Straße problemlos befahrbar ist. Dies geht so zu bis 8km vor Ringebu. Hier muss man entweder die E6 benutzen oder steil den Berg hinauf. Im weiteren Verlauf nach Süden gibt es bis Favang ebenfalls keine halbwegs ebene Alternative. Ich bin einmal auf der Westseite gefahren, aber hier hat man einen ganz erheblichen Pass zu bewältigen, und das ohne Asphalt. Von Favang bis Tretten wechselte ich erneut die Flussseite, hier hat man eine etwas bergige, fast durchgehend asphaltierte Straße vor sich. Ab Tretten kann man wieder die alte E6 benutzen, die neue E6 verschwindet in einem Tunnel. Etwa 1km bevor man wieder den Tunnel kreuzt, gibt es von der Straße einen Abzweig zum Fluss hinunter. Unten befindet sich ein herrlicher Platz zum Zelten. Man ist auf einer Art Halbinsel und kann direkt in den Fluss springen, der nicht mal so kalt ist. Danach gab es aufgewärmte Spaghetti Bolognese zum Abendessen.






33.Tag: Mi 26.08.20
km125359
Tretten – Lillehammer – Dokka – Bjorneroa

1

116km
19,4km/h
5:58h

Weitere Bilder am 33.Tag Offenbar war die Nacht nicht so kalt wie in Dombas. Jedenfalls konnte ich problemlos im Freien frühstücken und brauchte auch keine lange Fahrradhose mehr anzuziehen. Weiter ging es auf der alten E6 nach Lillehammer, in Vingrom nahm ich die Straße 250 nach Dokka. Im Gegensatz zu den letzten Tagen geht es hier ordentlich den Berg hinauf. Auf Passhöhe war es Zeit für eine längere Pause. Fast schon ungewohnt ist es für mich, dass man hier 40km durch unbesiedeltes Gebiet fährt. Hier sind auch Wanderwege ausgeschrieben, auch wenn das Gebiet sicherlich nicht so interessant zum Wandern ist wie z.B. Senja oder die Lofoten. In Dokka ging es weiter auf der 245 nach Süden. Zwar fährt man hier an einem See entlang, ist aber meistens relativ weit davon entfernt. Etwa 5 km vor Bjoneroa fand ich eine schöne Badestelle am See. Zwar ist dort Camping verboten, aber wer kann mir verbieten, im Eingangsbereich des dortigen Geräteschuppens zu übernachten? Zunächst ging ich aber im See baden. Er war nichtmal so kalt, wie ich dachte. Dann gab es Tortellini zum Abendessen und nach ein paar Telefonaten legte ich mich schlafen. Der Eingangsbereich war nur 1,80m lang, aber diagonal hatte ich gerade so Platz. Außerdem buchte ich für 31€ für Freitagmittag die Fähre von Langesund nach Hirtshals. In der Vorbuchung kostet sie nur etwa die Hälfte.






34.Tag: Do 27.08.20
km125475
Bjorneroa – Hönefoss – Hokksund – Svarstad

1

167km
21,1km/h
7:56h

Weitere Bilder am 34.Tag Zeitig startete ich, denn ich hatte 230km noch bis Langesund zu fahren und muss morgen um 13:30 zur Fähre dort sein. Abfahrt ist um 14:30. Entspannt ging es bis Jevnaker, dann musste ich zeitweise die E16 benutzen, die sehr stark befahren ist. Zwar war ein Radweg von Jevnaker nach Hönefoss ausgeschrieben, aber er löste sich in einem Gewerbegebiet in Nichts auf. In Hönefoss ging es weiter auf der Straße 35, ebenfalls recht befahren, aber immerhin ruhiger als die E16. Von Nakerrud über Vikesund bis Amot konnte ich auf Nebenstraßen ausweichen, dann ging es noch mal einige Zeit auf Radwegen neben der Straße, doch 3km musste ich auch auf der Straße fahren. Von Hokksund nach Vestfossen gibt es ebenfalls eine Nebenstraße, danach kam ich wieder auf die 35, die hier aber nicht mehr grün, sondern weiß hinterlegt ist und nur noch ganz wenig Verkehr hat. Sie geht wunderschön an einem See entlang. Kurz vor Sundbyfoss bog ich rechts ab und nahm die 32 nach Hvitingfoss. Dann ging es auf der 40 nach Süden. Kurz bevor die Straße den Fluss Lagen kreuzt, fand ich auf der rechten Seite einen Parkplatz mit einem Wegweiser nach Streket, einem Fischerplatz . Ich vermutete eine schöne Fischerhütte zum Übernachten. Zunächst ließ ich das Fahrrad stehen und erkundete zu Fuß. Nach ca 400m teilweise durch morastigen Untergrund fand ich eine Fischerhütte samt Toilette direkt am Fluss. Ich holte mein Fahrrad nach und machte es mir dort gemütlich. Ich badete im Fluss, danach gab es Scampi mit Nudeln. Gegen 22:00 wurde es dunkel und ich legte mich schlafen.






35.Tag: Fr 28.08.20
km125642
Svarstad – Langesund (Fähre nach Hirtshals)

1

80km
16,8km/h
4:45h

Weitere Bilder am 35.Tag Um 6:30 ließ ich mich wecken, frühstückte und packte zusammen. Leider war die heutige Fahrt nicht so von Glück gesegnet: ich nahm einen Radweg und kam etwas von der Hauptstraße ab. So kam ich auf die Nebenstraße der anderen Flussseite, dabei war die 35 hier nicht sonderlich befahren. Nach 10km kam ich wieder auf die Hauptstraße zurück und folgte ihr. Als ich irgendwann nachsah, merkte ich, dass ich schon wieder 2km zu weit gefahren war. Der Abzweig laut GoogleMaps war offenbar nicht ausgeschrieben. Also fuhr ich zurück und stellte fest, das es tatsächlich kein Schild gab. Die Straße war auch nach 1km ungeteert und ging ordentlich über den Berg. Deshalb also hatte GoogleMaps für die 70 km eine so lange Fahrzeit angezeigt! Nach zwei ungeteerten Abschnitten mit insgesamt ca 20km gelangte ich auf die Teerstraße nach Eidsvang. Von dort ging es weiter auf ausgeschriebenen Radwegen nach Langesund. Unterwegs kaufte ich nochmal ein und war um 13:45 im Hafen. Wegen der vielen Schotterwege aber auch wegen zahlreicher Umwege auf der Zufahrt zur Hängebrücke wurde es etwas später. Aber das spielte keine Rolle, die Fähre wurde gerade noch entladen. Ich kam jedoch sofort an Bord. Auf dem Schiff besteht nun in den Gängen Maskenpflicht, macht auch Sinn! Eigentlich hätte ich im Freien Brotzeit machen wollen, aber genau da verließen wir den Hafen und ich hatte offenbar einen Windkanal zum Sitzen ausgesucht. Also packte ich mein Zeug und setzte mich innen hin. Die restliche Überfahrt verbrachte ich mit diversen Gesprächen und Eingabe meines Reiseberichts in mein Smartphone. Pünktlich um 19:00 erreichten wir den Hafen von Hirtshals. 20min später war ich bei meinem Auto. Ich parkte es um, da hier zu viel "Rummel" war. Es stand nämlich direkt zwischen Tankstelle und Kreisverkehr. Dann machte ich mir was zum Abendessen und legte mich anschließend im Auto schlafen. Mein Fahrrad blieb noch draußen.






36.Tag: Sa 29.08.20
km125722
Hirtshals – Braunlage (Autofahrt, Wanderung im Harz)

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 36.Tag Um 5:00 stand ich auf und startete mit dem Auto um 5:30 nach Süden. Abgesehen von zwei kleineren Staus vor dem Elbtunnel und vor einer Baustelle kam ich gut durch. Auf einem Rastplatz bei Hannover machte ich meine erste längere Pause und checkte das Wetter: In Niedersachsen soll es heute und morgen ganz OK sein, während in Bayern Dauerregen gemeldet ist. Daher beschloss ich spontan, heute nicht mehr nach Hause, sondern noch in den Harz zum Wandern zu fahren. Das kam mir auch insofern zu Gute, da die A7 bei Sesen komplett gesperrt ist und es sich eine Stunde staut. So nahm ich den Weg über Braunschweig - Bad Harzberg nach Braunlage. Dort kaufte ich gründlich ein und ließ mich anschließend auf dem Campingplatz südlich der Stadt nieder. Ich bekam einen Platz direkt an einem Bach und hatte eine Tischgarnitur zur Verfügung. Dann packte ich meinen Wanderrucksack und marschierte los. Ich lief durch die Stadt und ging parallel zum Skilift zum Wurmberg hinauf. Es waren einige Wanderer unterwegs. Dann ging es auf der anderen Seite über eine ehemalige Ski-Sprungschanze hinunter, bis kurz vor Schierke und über den Ski-Parkplatz "Hexenritt" wieder über Braunlage zum Campingplatz zurück. Zum Abendessen gab es Scampi mit Tagliatelle und Parmesan. Dabei fiel mir auf, dass alle Leute mit Pullover und langer Hose unterwegs waren, während ich mich mit T-Shirt und kurzer Hose wohl fühlte. Offenbar hat die Zeit in Norwegen mein Temperaturempfinden verändert! Nach einer heißen Dusche legte ich mich ins Zelt.






37.Tag: So 30.08.20
km125722
Braunlage – Georgensgmünd (Wanderung zum Brocken, Autofahrt)

3

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 37.Tag Kurzfristig hatte ich beschlossen, heute nochmal wandern zu gehen und erst nachmittags heimzufahren. Denn es war bis zum späten Nachmittag kein Regen und Temperaturen von knapp 20 Grad gemeldet. Ich packte zusammen und fuhr mit dem Auto nach Schierke, d. h. ich stellte mein Auto auf einem Wanderparkplatz kurz vorher ab. Dann nahm ich den Fußweg zum Brocken. Dorthin gibt es verschiedene Wege. Hinwärts ging es über Schierke und zurück längere Strecke direkt entlang der Brockenbahn. Dort fahren (immer noch) klassische Dampfzüge mit entsprechendem Qualm und Gepolter. Auf dem Hauptweg und am Gipfel selber waren jede Menge Leute unterwegs, ich denke das ist normal am Sonntag bei ordentlichem Wetter. Am Gipfel wurde ich mit toller Aussicht belohnt. Heftig finde ich die großen Waldschäden, die die Borkenkäfer angerichtet haben. Aber mittlerweile wachsen schon viele neue Bäume. Um 15:30 war ich am Auto zurück und startete in Richtung Heimat: Die Landstraße über Nordhausen nach Erfurt und danach die Autobahn über Suhl. An sich schöne Strecken zu fahren, aber ab Nordhausen tröpfelte es und ab Erfurt regnete es die ganze Fahrt so stark, dass ich meine Geschwindigkeit deutlich reduzieren musste. Um 20:30 erreichte ich Wohlbehalten mein Zuhause.






Fazit in Worten:
Es war eine gelungene Fahrt mit vollen fünf Wochen in Norwegen. Fünf Wochen weg zu sein ist für mich nichts besonderes, aber ich war noch nie die ganze Zeit in Norwegen. Wieder erlebte ich die Norweger als sehr entspannt und gastfreundlich. Highlights waren die Wanderungen auf den Lofoten (Treppenstufen bei Reine, Strand an der Westküste) sowie die Fahrt durch Senja, einschließlich der Wanderung. Die letzten Tage im Süden auf Langesund zu haben mich nicht mehr so gereizt. Hier war es landschaftlich doch wieder sehr flach und man musste sich verkehrsbedingt auf Nebenstraßen flüchten.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen in dafür vorgesehenen Einrichtungen (=mit Bett): 2

Gesamtstrecke (nur Fahrtage): 4217km

Übernachtungen auf Campingplätzen: 4

Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,9km/h

freie Übernachtungen im Zelt: 11

Mittlere Tagesstrecke an Fahrtagen mit über 50km: 128km

sonstige Übernachtungen (Brücken, Fischerhütten, Schützenhäuser, Spielplätze, Auto, ...): 19

Anzahl der Fahrtage über 50km: 33 von 37


Wetterstatistik:

Mit dem Wetter kann ich durchaus zufrieden sein. Ich hatte zwar vier Tage, an denen der Regen meine Toleranzgrenze überstieg, aber das ist bei fünf Wochen in Norwegen in Ordnung. Wie es der Zufall wollte, gab es den Regen häufig in den Nachtstunden (12.8. bis 15.8.) oder auf Streckenabschnitten mit vielen Fährpassagen (4.8. und 6.8.). Erfreulich war, dass ich diesmal auch auf den sonst so verregneten Lofoten eineinhalb schöne Tage verbringen konnte. Am Rückweg änderte ich in Andalsnes meinen Plan und fuhr durch das Inland nach Langesund statt die Küstenstraße nach Bergen. Denn an der Küste waren zwei weitere Tage Dauerregen gemeldet, während es im Inland zwar kalt aber trocken sein soll. Bei schlechtem Wetter war die Durchschnittsgeschwindigkeit höher als bei schönem Wetter. Das liegt daran, dass man viele Zwangspausen macht und sich nach Ende des Regens ein gewisser Drang zum Weiterfahren "anstaut". Schade fand ich, dass das Wetter häufig genau dann schlecht wurde, wenn es gute Möglichkeiten zum Wandern gab. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Note 1 (14 Tage): Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Note 2 (9 Tage): Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Note 3 (7 Tage): Maximal 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Note 4 (3 Tage): Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Note 5 (2 Tage): Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Note 6 (2 Tage): Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


erstellt am 10.09.20