Norwegenfahrt Pfingsten 2017

 

Bereits im März hatte ich die Fähre Hirtshals-Bergen und zurück für Benni und mich gebucht, da Frühbuchung erheblich günstiger ist. Ich hatte mich davon überzeugt, dass ich zwei Fahrräder in meinen Kleinstwagen (mein guter alter Daihatsu Sirion...) bekomme und auch Benni (damals 23 Jahre alt) versicherungsrechtlich fahren darf. Ich möchte keine 1200km alleine am Stück fahren! Am Dienstagabend, also drei Tage vor der Abreise bekam ich von Benni eine Absage - mangelnde Motivation und schlechtes Terminmanagement. Da abgesehen von der langen Autofahrt nichts gegen Alleinreisen spricht, beschloss ich, die Fahrt wie geplant durchzuziehen.






1.Tag: Fr 02.06.17
km 98681
Autofahrt Georgensgmünd – Schwarmstedt

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 1.Tag Das Ende der 4.Stunde am Gymnasium Weißenburg läutete meinen Ferienbeginn ein, da ich die 6.Stunde weggetauscht hatte. Zu Hauße aß ich zu Mittag, packte noch den Inhalt meines Kühlschranks in mein Auto und um 13:00 ging es los. Durch Nürnberg kam ich gut, eine Baustelle bei Bamberg und bei Suhl kosteten mir jeweils 20min. Von Erfurt - Nordhausen bis zur A7 ging es auf gut ausgebauter Bundesstraße zügig voran. Im Radio hörte ich bereits von einer Stunde Stau ab Schwarmstedt. Da es bereits kurz vor 20:00 war, verließ ich die A7 und suchte im 10km entfernten Wietzen den eingezeichneten Campingplatz. Da ich ihn nicht finden konnte, ließ ich mich im Eingangsbereich eines noch nicht belegten Pfadfinder-Zeltlagers nieder und stellte das Zelt vor mein Auto. Zum Abendessen wärmte ich mir Semmelknödel mit Hackfleischsoße auf. Dann legte ich mich zeitig schlafen. Obwohl es bereits 21:45 war, gab es noch keine Spur von Dunkelheit - Niedersachsen ist halt doch nördlicher (=längere Tage) und westlicher (=späterer Sonnenuntergang) als Bayern.






2.Tag: Sa 03.06.17
km 98681
Autofahrt Schwarmstedt – Hirtshals

3

3km
13,85km/h
0:13h

Weitere Bilder am 2.Tag Gegen 1:00 nachts wachte ich auf und hörte eine lautstarke Unterhaltung von jungen Männern. Ich kroch aus dem Zelt heraus und unterhielt mich mit ihnen. Sie waren die Betreuer des Zeltlagers, die Kinder kamen erst mittags. Sie waren nett und wollten mich gleich auf ein Bier und morgen zum Frühstück einladen. Da ich jedoch morgen früh gegen 7:00 abreisen wollte, lehnte ich dankend ab. Um 6:30 stand ich auf und fuhr nach dem Frühstück erstmal Tanken und Einkaufen. Dann nahm ich die Landstraße nach Solltau. Auf der A7 ging es gut bis zum Elbtunnel. Dann gab es einen Unfall in einer Baustelle - 45min in Schritttempo. Auch nördlich von Hamburg gab es zahlreiche Baustellen, die jedoch problemlos mit 80km/h zu durchfahren waren. Am Autohof in Flensburg tanktte ich nochmal voll, nach weitern 3,5km bzw. 20min Grenzstau war ich in Dänemark. Ab dort konnte ich ungestört mit 130km/h bis Hirtshals durchfahren. Am Autohof in Hirtshals tankte ich nochmal voll (nur mit EC-Karte möglich...) und parkte dort mein Auto. Neben mir stieg ein Mann aus einem Wohnmobil und grüßte mich persönlich - es waren Richards Eltern mit seiner Schwester, einem ehemaligen Schulfreund von mir. Meinen Lebensmittelvorrat hatte ich gut abgeschätzt. Die Taschen waren voll, aber nicht überfüllt.
Dann fuhr ich mit voll beladenem Rad bis zur Anlegestelle, wo ich auf vier weitere Radfernfahrer traf. Die Fähre ist neu und hochmodern. Ich beschlagnahmte gleich zwei Quadratmeter Teppich bei den Schlafsesseln mit Matte und Schlafsack. Gerade als Mathematiker bekam ich Sitz Nummer 1024. Danach konnte ich in der Rezeption Bennis Frühstücksgutschein der Rückfahrt auf morgen umbuchen, sodass nur sein Fährticket im Wert von 56€ verfällt. Den Abend verbrachte ich mit Richards Eltern im Aufenthaltsraum, bevor ich mich um 23:00 zum Schlafen zurückzog.






3.Tag: So 04.06.17
km 98684
Bergen – Osöyro – Dale

4

102km
17km/h
6:00h

Weitere Bilder am 3.Tag Gegen 8:00 wachte ich auf und ging gleich zum Frühstücksbuffet. Wie zu erwarten war die Auswahl riesig. Nach etwa einer Stunde war ich wieder bei den Schlafsesseln und packte mein Zeug zusammen. Zwar sind wir noch bis 12:30 unterwegs, aber ich wollte mich noch an einen Tisch setzen, um zu schreiben oder meine Fahrt zu planen. Außerdem war bei den Schlafsesseln Ruhe geboten. Wettermäßig war es derzeit nicht überragend. Es war bewölkt und regnete immer wieder etwas - besser jetzt als später! Bei leichtem Nieselregen verließ ich planmäßig das Schiff und fuhr erstmal in die falsche Richtung. An der Touristinfo nahm ich einen Stadtplan und fuhr anschließend zur Jugendherberge, wo ich mir ein Bett für den Rückweg am 16.6. reservierte.
Dann nahm ich den Radweg nach Süden neben der E39 nach Osöyro, danach entlang der Küste nach Hisdalen. Der Regen hatte komplett aufgehört, die Straßen waren trocken. Dies änderte sich kurz vor der Kreuzung 7 - E16. Doch zum Glück gibt es hier einen Rastplatz mit überdachter Tischgarnitur, sodass ich gleich mein Abendessen kochte - die letzten Semmelklöße von zuhause... Auf der Toilette holte ich mir heißes Wasser. Diese Flaschen legte ich zwischen Zelt, Matte, Schlafsack und Picknickdecke - so habe ich auch noch nach zwei Stunden eine schöne warme Dusche parat.
Dann ging es weiter auf der E16 durch zahlreiche längere Tunnels. Ab Valksdal musste ich die alte Straße nehmen, ebenso in StanghalleKurz nach diesem Dorf fand ich einen geeigneten Platz zum Zelten. Zufrieden legte ich mich nach der heißen Dusche schlafen.






4.Tag: Mo 05.06.17
km 98786
Dale – Voss – Skjervheim

4

99km
16,5km/h
6:00h

Weitere Bilder am 4.Tag Um 9:30 kam ich los. Von Dale nach Voss nahm ich die kleine Straße südlich durch die Berge - die E16 ist hier für Fahrräder gesperrt. Beim Hochfahren traf ich einen Mann mit Rollski. Wie sich herausstellte, war er auch Mathe-Physik-Lehrer. Er war 65 Jahre alt und hatte noch zwei Wochen bis zur Pension. Wie ich den Eindruck hatte, unterrichtet er mit Leib und Seele und macht darüber hinaus jede Menge Sport. Von Voss nach Vinjie nahm ich die E16, bei diesem Verkehrsaufkommen kein Vergnügen. Auf der 13 wurde es wieder ruhiger. Kaum waren die Kehren des Vikafalls in Sicht, begann es zu regnen. Es sah jedoch nicht nach ein paar Tropfen aus, sondern nach einer größeren Menge. Daher baute ich bei nächster Gelegenheit mein Zelt auf, dann zug ich mich ins Zelt zurück. Zum Essen gab es Tortellini mit Paprika-Zwiebelsoße.






5.Tag: Di 06.06.17
km 98885
Skjervheim – Sognedal – Gaupne

4

104km
17,63km/h
5:54h

Weitere Bilder am 5.Tag Der Zeltplatz war keine gute Wahl. Das relativ trockene Gras hatte sich zu einer Feuchtwiese verwandelt. Unter dem Zeltboden schwabbelte es und es blieb kaum ein Winkel trocken. Dabei regnete es weiter. Trotzdem frühstückte ich und packte mehr oder weniger nass zusammen. Zwar hatte ich etwas Zeitungspapier dabei, aber die Picknickdecke ließ sich wie ein Schwamm ausdrücken. Gegen 11:45 startete ich bei Nieselregen, zunächst mit Regenjacke, zog sie aber gleich wieder aus, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Die Straße 13 geht hoch hinauf zwischen Schneefelder, allerdings hatte ich wetterbedingt nicht so viel übrig für landschaftliche Schönheiten. Nach dem (einzigen) 1km-Tunnel war ich in dichtestem Nebel, sodass ich keine 100m mehr sehen konnte. Erst in tieferer Lage lichtete er sich. In Viköyri hörte der Regen vollständig auf. Auf der Fähre von Vangses nach Hella wurde ich (möglicherweise aus Mitleid...) gratis durchgweunken. Die beiden Tunnels auf der 55 sind zwar für Fahrräder gesperrt, aber man kann sie auf der alten sehr schönen Straße am Meer entlang nehmen. 10km vor Gaupne schlug ich auf einer Schotterrasenfläche im Wald mein Nachtquartier auf. Ich legte den kompletten Zeltboden mit Zeitung aus, um die Nässe zu entziehen. Zum Abendessen gab es Käsespätzle.






6.Tag: Mi 07.06.17
km 98989
Gaupne – Sognefjell – Lom (-20km)

5

97km
13,92km/h
6:58h

Weitere Bilder am 6.Tag Zeitig packte ich zusammen und es ging los. Die 55 ist nicht zu stark befahren, das Wetter ist OK, trocken, bewölkt, ab und zu mal kurz sonnig. Bis Fortung geht es eben dahin, danach richtig hinauf. Ab 700m Höhe lichtet sich der Wald und die "vegetationslose" Zone beginnt. Je höher man kam, desto höher wurden die Schneekanten, die von der Fräsräumung kommen. Wie ich feststellen musste, kam mir der Wind genau entgegen, also aus Nordosten bis Osten. Auf einer Brücke, bei der der Wind seitlich kam, hätte es mich fast umgeweht. Doch dann begann es unter diesen Umständen zu regnen. Zunächst gab ich nicht viel darauf, denn es waren keine größeren schwarzen Wolken und bei dieser Windgeschwindigkeit sollten es nur ein paar Spritzer sein. Doch ich täuschte mich gewaltig. Scheinbar eine halbe Ewigkeit ging es bei gefühlten 0 Grad durch eine vegetationslose Hochebene durch Steine, Geröll und Schneefelder. Auf 1440m Passhöhe konnte ich mir eine Pause im Schutzhaus genehmigen. Doch ich hatte keine Wahl, ich musste heraus aus dieser unwirtlichen Gegend. Trotz Gefälle musste ich bei diesem Gegenwind noch mittreten. 20km vor Lom, bereits wieder auf "ziviler" Höhe, kam ich an einem Herberge-CP-Betrieb vorbei. Leider war die Herberge ausgebucht, aber sie boten mir an, als Campingplatzgast die Kücheneinrichtung mitzubenutzen. 75NOK zzgl. 10NOK Dusche sind wirklich nicht teuer. Ich baute mein Zelt auf, duschte mich und kochte mir eine doppelte Portion Reis mit Hackfleisch und roten Bohnen. Dann schrieb ich an meinem Reisebericht und zog mich anschließend ins Zelt zurück. Ausgerechnet jetzt hört es natürlich zum Regnen auf. Meine nassen Klamotten konnte ich innen aufhängen.






7.Tag: Do 08.06.17
km 99086
Lom (-20km) – Dombas – Andalsnes (-20km)

4

190km
19,16km/h
9:55h

Weitere Bilder am 7.Tag Zeitig stand ich auf, es war trocken. Doch kaum hatte ich das Zelt abgebaut, tröpfelte es erneut. Ich frühstückte innen und packte danach gemütlich zusammen. Bei leichtem Nieselregen und weiterhin Gegenwind ging es nach Lom, wo ich erstmal einkaufte. Auf dem weiteren teils ungeteerten Weg nach Vagamo regnete es immer wieder mal, wobei die Wolken Schlimmeres vermuten ließen. Erst hinter Vagamo konnte ich wieder auf trockenen Straßen fahren. Ich nahm die (sehr gute) Nebenstraße über Sel und landete wenig später auf der E6, der ich 10km folgte. Zwar ist sie stark befahren, aber es war trocken und ich hatte Rückenwind. Der weitere Weg nach Dombas führt über ruhige Nebenstraßen, die zwar nicht ganz so eben sind, aber dafür herrliche Aussicht bieten. Dank Rückenwind war ich trotz Steigung fast immer mühelos mit über 20km/h unterwegs. Wettermäßig war es typisch norwegisch: mal Sonne, dazwischen wieder ein paar Regenspritzer. Auf der E136 weiter nach Andalsnes gibt es über 50km einen durchgehenden Radweg, der nur durch die Orte auf der alten Straße "unterbrochen" ist. Auf der "Passhöhe", die man nicht wirklich merkt, gibt es einen Rastplatz mit allem Luxus: Toiletten mit heißem Wasser, Steckdosen, überdachter Sitzplatz. Während mein Smartphone und mein altes Nokia am Netz hingen, wärmte ich mir mein Abendessen auf. Danach fuhr ich weiter, bald wieder auf der E136, was aber bei diesem "Verkehr" kein Problem darstellt. Etwa 20km vor Andalsnes, etwa 200m nach einer Bahnunterführung mit anschließender enger Linkskurve, bog ich links ab in den Wald, wuchtete mein Fahrrad über zwei Weidegatter und über die Bahngleise, dann fand ich den Platz vor, wo ich schon 2011 genächtigt hatte: unter einem großen Felsen im Wald. Ich packte Decke Matte und Schlafsack aus und duschte mich heiß. Dann warf ich nochmal einen Blick auf den Fluss: Wo ich August 2011 weiße Kiesbänke vorfand, war nun Wasser. Schon unterwegs war mir aufgefallen, dass die Flüsse viel Wasser führen, durch die Schneeschmelze und durch den vielen Regen. Gegen 22:45 legte ich mich schlafen. Von Dunkelheit war keine Spur - seit meiner Ankunft in Bergen hatte ich keine Dunkelheit mehr erlebt.






8.Tag: Fr 09.06.17
km 99276
Andalsnes (-20km) – Trollstigen – Tafjord

1

82km
16,51km/h
4:58h

Weitere Bilder am 8.Tag Gegen 6:30 stand ich auf. Es war bewölkt, aber trocken, ab und zu kam die Sonne zum Vorschein. Bei diesem Wetter möchte ich auf jeden Fall den Trollstigen-Pass fahren. Und so kam ich gar nicht bis Andalsnes, sondern bog schon vorher auf die 63 nach Südwesten ab. Dies ist nun meine vierte Fahrt über den Trollstigen - und das vierte Mal bei schönem Wetter. Die 11 Kehren wurde ich immer wieder von (meist deutschen) Wohnmobilfahrern überholt. An der Brücke am Wasserfall wurde ich regelrecht geduscht, die Flüsse führen wegen der Schneeschmelze im Juni deutlich mehr Wasser als im August. Unterwegs traf ich auf zahlreiche E-Bike-Fahrer, die mich ohne Gepäck und dafür mit 250W Extra-Leistung natürlich spielend leicht überholten. Wohlbehalten erreichte ich die Beinahe-Passhöhe am Aussichtspunkt und machte erstmal Mittag. Windgeschützt an einer Betonwand in der Sonne ließ es sich ganz gut aushalten! Bedingt durch die Schneefelder und das viele Schmelzwasser auf den Grasflächen eignet sich die Gegend noch nicht für ausgedehnte Wanderungen. Und so strampelte ich die letzten 2km hinauf, packte mich warm ein und ließ mich hinunterrollen. Im Gegensatz zur Auffahrt geht es hier 30km gleichmäßig hinunter bis zum Geirangerfjord nach Valldal. Dort kaufte ich (endlich mal wieder) ein, dann fuhr ich die Nebenstraße nach Tafjord. Unmittelbar nach dem 5km-Tunnel (3,1m hoch und angeblich nur 4m breit und sehr schwach beleuchtet) bog ich rechts ab auf einen Schotterrasen-Platz direkt am Meer - auch den hatte ich schon vor einem Jahr gesehen. Ich parkte, packte meinen Wanderrucksack und ging gleich nach der Flussbrücke nach links in die Berge - auch das hatte ich schon letzten Sommer ausfindig gemacht, war aber nach zwei Tagen Trollstigen bereits "überwandert". Zunächst geht ein breiter Schotterweg in vielen Kehren hinauf, dann geht der Weg verschlungen durch den Birkenwald am Fluss entlang. Nach weiteren 30min gabelt sich der Weg, ich ging nach rechts und gelangte schließlich bis an die Baumgrenze. Dort hatte ich einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Täler. Der Weg ginge noch weiter, aber ich bekam allmählich Hunger und wollte zu meinem Rad zurück. Wohlbehalten war ich um 20:15 zurück und entpackte: Zelt aufbauen, Baden im Fjord (brr, aber sehr erfrischend), danach gebrateten Lachs mit Nudeln. Ich hatte mir einen großen Stein zum Sitzen herangewälzt und konnte es mir richtig bequem machen. Ein leichter Wind sorgte dafür, dass es keine Mücken gab. Zufrieden legte ich mich schlafen.






9.Tag: Sa 10.06.17
km 99358
Tafjord – Sjöholt – Stranda

4

107km
18,34km/h
5:50h

Weitere Bilder am 9.Tag Gegen 7:15 stand ich auf und frühstückte. Doch kaum war ich damit fertig, begann es zu tröpfeln. Ich packte das Zelt zusammen (nasses Außenzelt in Zeitung!) und bei bereits stärker werdendem Regen verschand ich im mehr oder weniger trockenen Tunnel. Doch es handelt sich offenbar um einen größeren Regen. In Valldal ging ich erneut in den "Bunnpris", kaufte ein, was ich alles für das Wochenende brauchte und setzte mich zum Tagebuch-Schreiben in den Eingangsbereich, während sich meine Handys "satt" laden können. Erst nach zweieinhalb Stunden setzte ich meine Fahrt bei leichtem Nieselregen fort. Dass es auf der 650 so viele Tunnels gab, in denen es bergauf geht, bedeutet für mich längere Verweildauer im Trockenen. Schließlich hörte der Regen auf. Den 3,5km-Tunnel bei Stordalen wollte ich zunächst umfahren, da die alte Straße einladend vor dem Tunnel abzweigt. Wie üblich ist der Weg etwas zugewachsen. Nach ca. 1km teilt es sich erneut: entweder am Meer entlang oder durch einen alten unbeleuchteten Straßentunnel. Abgesehen von kleineren Felssplittern am Boden und etwas Nebel war er gut befahrbar. Doch nach 500m versperrt ein Berg aus Fels und Geröll den Weg, etwas Tageslicht schimmert durch. Also drehte ich um und versuchte den Weg am Meer entlang. Doch auch hier stößt man auf die Felsen der Lawine. Zu Fuß wäre ich wohl durchgekommen, aber das Rad hätte ich tragen und abpacken müssen. Ich nutzte die Felsen und den schönen Ausblick gleich für eine Essenspause. Auch wenn ich hier wieder zurückmusste und dann doch durch den (erlaubten) Tunnel fuhr, hat sich der Abstecher doch gelohnt. Von Sjöholt bis Valle Glomsö benutzte ich die E39/E136 und war froh, als ich auf die 656 abbog. Bis zur Fähre nach Magerholm kam ich mit einem deutschen Radfahrer aus Deutschland ins Gespräch, der nach Norwegen übergesiedelt war. Auf der Fähre kam ich gratis mit, da mir der Ticketmann auf 50NOK nicht herausgeben konnte - das ist etwa so, wie wenn man nicht auf einen 5€-Schein kein Wechselgeld hat. Nun war es die ganze Zeit trocken gewesen, teils sogar sonnig, doch zwischen Sykylven und Stranda zogen neue Regenschauer auf, natürlich gerade vor einer Passfahrt! Am Abzweig zum Skicenter konnte ich mich gerade noch eine Bushaltestelle flüchten. Dort kochte ich mir Nudeln mit Geschnetzeltem. Da es nach dem Esser weiterregnete, baute ich mir im dahinter liegenden Wald mein Zelt auf und richtete mich ein. Direkt gegenüber der Straße gibt es einen Bach, also ausreichend zum Kochen, Waschen und Trinken.






10.Tag: So 11.06.17
km 99465
Stranda – Hellesylt – Säbö – Festöya

3

145km
18,43km/h
7:52h

Weitere Bilder am 10.Tag Zum Frühstücken ging ich der Einfachheit halber wieder auf die Sitzbank in der Bushaltestelle, dann ging es über den Pass nach Stranda. Beim Anstieg zu den Tunneln nach Hellesylt musste ich mich wegen Regen mal wieder unterstellen. Im weiteren Verlauf geht die Straße durch zwei jeweils 4km lange Tunnels, in meine Fahrtrichtung jeweils mit ordentlichem Gefälle. Zwischen den Tunnels hat man einen Traum-Ausblick auf den Geirangerfjord. Interessant ist vor allem, dass bei dem zweiten Tunnel ein Teil der alten Röhre wiederverwendet wurde. In Hellesylt machte ich am Fähranlieger Mittagspause, während meine Handys mit Strom versorgt wurden. Dann ging es nochmal 5km auf der 60, bis ich die 655 nach Norden abbog. Dort kam ich mit einem norwegischen Rennradfahrer ins Gespräch. Ich fürchtete schon, die Straße ginge in "unermessliche Höhen", aber die in der Karte eingezeichnete Wintersperre ist nur durch die Lawinengefahr bedingt. Die Fähre Leknes - Säbö bescherte mir eine weitere Pause, um die ich wegen des gerade einsetzenden Regens nicht böse war. Ich folgte der 655 bis 5km vor Örste und bog dann die Nebenstraße nach Stendal rechts ab, 9km davon ungeteert. Es ist eine sehr ruhige und landschaftlich schöne Strecke. In Stendal merkte ich, wie mich vom Stendalfjord her eine schwarze Regenwolke verfolgte. Ich trat, was ich konnte und entkam dem Regen, der sich hinter mir ergoss. Ab Festöya war ich auf der E39, aber hinter einer Fähre kommt der Verkehr immer gepulst. Doch dann verschlug es mir die Sprache: "Asfalt arbeid" am Sonntagabend un 20:30! Evtl müssen sie das auf einer so frequentierten Strecke zu Nebenzeiten machen. Etwa 15km hinter Festöya ließ ich mich auf einem Schotterrasenplatz neben einem Segelvereinsheim nieder und baute mein Zelt auf. Dort konnte ich es mir im Eingangsbereich zum Kochen gemütlich machen - der Wetterlage nach könnte jeden Moment ein Regenschauer durchziehen, was aber nicht der Fall war.






11.Tag: Mo 12.06.17
km 99610
Festöya – Syvden (am Fjord entlang)

3

147km
18,69km/h
7:52h

Weitere Bilder am 11.Tag Nach einer regenfreien Nacht baute ich das Zelt ab und es ging erstmal bis zum nächsten Supermarkt in Örsta. Dort beglich ich mein Sonntagsdefizit. Die E39 nach Volda ist stark befahren. Dann wollte ich die 651 nehmen, die aber nun die neue und bestens ausgebaute E39 ist. Der 4km Tunnel ist erlaubt und der erste Tunnel in meinem Leben, der einen Abzweig hat. Die E39 geht durch weitere erlaubte Tunnels, wo ich aber wegen der Steigung doch lieber die alte Straße 651 als Umfahrung nahm. Auf der Strecke befindet sich auch ein sehr schön gelegener Rastplatz mit Toiletten, Warmwasser, Steckdose und kleiner Rasenfläche zum Zelten - aber es war noch nicht mal mittags. Spaßeshalber folgte ich der E39 auf Nebenstraßen bis Eide und stellte fest, dass auch der 6,4km-Tunnel nach Grodas für Radfahrer freigegeben ist. Ich verzichtete jedoch auf die Durchfahrt, da es weder regnete noch meine Richtung war. Es ging wieder zurück nach Austefjord und die 651 entlang. Es ist eine sehr schöne kurvige Strecke mit immer wieder neuen Ausblicken. Weiter ging es auf der alten E39 über Folkestad - Amelfoten - Lauvstad - Syvdsnes, immer am Meer entlang. Bei Stor kam ich an einem Rastplatz vorbei, wo ich mein Zelt aufstellte und Spaghetti mit Hackfleischsoße kochte - auf einer Tischgarnitur. Es war windig, aber trocken. Dann zog ich mich ins Zelt zurück.






12.Tag: Di 13.06.17
km 99757
Syvden – Malöy – Isane (Fähre)

3

167km
18,76km/h
8:54h

Weitere Bilder am 12.Tag Ich wollte mich soeben zum Frühstück draußen hinsetzen, da wurde ich derart von Kleinstmücken überfallen, dass ich das Frühstück im Zelt vorzog. Es war gut, dass es gestern so windig war! Dann packte ich von innen her so weit wie möglich zusammen und verließ fluchtartig den Platz. Mein Weg führte weiter am Meer entlang über Koparnes - Aram - Vanylven. Ab Aheim folgte ich der 618/620, bis ich ca 8km hinter Malöy auf die 13 kam, der ich bis Starheim folgte. Ich trat in die Pedale wie ein Ochse, da ich noch vor 21:00 an der Anlegestelle sein wollte - schließlich fahren die Fähren häufig zur vollen Stunde. Hier ist die Abfahrt aber erst um 21:20. Wenigstens habe ich jetzt genug zeit, um mir noch eine warme Dusche einzupacken. Von Isane fuhr ich nochmal 10km, dann baute ich im Wald am Fluss mein Zelt auf.






13.Tag: Mi 14.06.17
km 99924
Isane – Grov – Stavang – Redalsgrend

2

126km
16,62km/h
7:35h

Weitere Bilder am 13.Tag Gegen 9:00 kam ich los. Es war die meiste Zeit stark bewölkt und trocken. Die Straße steigt Meter um Meter leicht an. Doch kurz vor der Passöhe begann es zu regnen. Der Regen wurde immer stärker, insbesondere auf der Abfahrt. Da es ausgerechnet jetzt nichts zum Unterstellen gab, musste ich jetzt weiterfahren. 10km vor Svelgen kommt die neue Straße 616 von Kalvag aus einem 4,8km-Tunnel dazu (für Radfahrer gesperrt!) - Unterstellen auch dort zwecklos. Hinter Svelgen durchquert man einen 3km-Tunnel (erlaubt, aber starke Steigung), 5km danach machte ich Mittagspause: Rote Bohnen mit Hackfleisch und Nudeln dazu. Dabei schien die Sonne und ich hatte Blick auf einen großen Wasserfall. Im weiteren Verlauf geht die Straße viel auf und ab und mündet schließlich auf der 5, der ich bis Eikefjord folgte. Unterwegs "feierte" ich meinen Hunderttausendsten Kilometer meines Tourenrades mit ein paar Cookies sowie etwas Schmierstoff für die Kette. Da mein Tacho "nur" fünf Stellen hat, begann er mit den Gesamtkilometern wieder bei 0...
Dann ging es (endlich) wieder über kleinere Straßen nach Stavang. Dort gibt es auf dem Weg zum Hafen und zur Kirche einen (jetzt bereits geschlossenen) Laden mit teils überdachten Tischgarnituren, Steckdosen und einer Toilette. Ich nutzte das gesamte Angebot und verließ den Platz mit gesättigtem Magen, vollen Akkus und 60°C-Duschwasser. Auf halbem Weg hinter Redalsgrend ließ ich mich auf einem Rastplatz an der 611 nieder. Nach einer heißen Dusche zog ich mich ins Zelt zurück.






14.Tag: Do 15.06.17
km 100050
Redalsgrend - Dale - Rutledal

4

118km
18,29km/h
6:27h

Weitere Bilder am 14.Tag Nachts war es trocken, aber ausgerechnet jetzt musste es zu regnen beginnen! Ich frühstückte im Zelt und packte so weit wie möglich zusammen. Nach einem erstmals Roaming-freien Telefonat konnte ich das Zelt abbauen. Es war gut, dass ich im Zelt gefrühstückt hatte, denn die kleinen Mücken waren extrem aufdringlich. Es reichte schon zum Zusammenpacken! In Naustadal musste ich nochmal eine regenbedingte Pause einlegen, dann ging es weiter auf der 5 bis Förde und dann 10km auf der noch stärker befahrenen E39, bis ich endlich auf der 57 dem Verkehr entkommen konnte. Teilweise ist die 57 breit und neu, teilweise noch "original" eng und kurvig. Kurz vor Dale geht die Straße durch einen "verbotenen" Tunnel, es gibt aber die alte Straße als offizielle Fahrradroute. Nach einem kleinen Einkauf in Dale ging es weiter auf der 57, doch 20km vor Rysjedalsvika begann der nächste Regenschauer. Eigentlich wollte ich noch vor dem Abendessen bis zur Anlegestelle durchfahren, aber nun zog ich es doch vor, die Nudeln mit Hackfleisch und roten Bohnen aufzuwärmen. Nach dem Essen war es trocken, doch 5km vor der Anlegestelle setzte erneut Regen ein, der immer dichter wurde. Ich wusste nicht den Fahrplan, aber die Tatsache, dass diese Fähre nur alle 2-3 Stunden verkehrt. Ziemlich nass erreichte ich die Station um 20:30 und erfuhr, dass das nächste Schiff um 21:10 geht. Ich benutzte den sehr geräumigen Warteraum, um mich wieder halbwegs trocken zu bekommen. Mich tröstete die Tatsache, dass es bis zur Ankunft der Fähre so durchregnete und ich nicht "umsonst" durch den Regen gefahren bin. In Rutledalen auf der anderen Seite regnete es so weiter und ich flüchtete zunächst in die (beheizte) Toilette. Da kein Ende des Regens in Sicht war suchte ich mir einen Unterschlupf in der Nähe. Ich fand nur 100m entfernt ein Pumphaus aus Holz, das auf Stelzen etwa 60cm über sauberem Kies stand. Unter diesem Haus zog ich mich über Nacht zurück.






15.Tag: Fr 16.06.17
km 100168
Rutledal – Slövag – Bergen

3

122km
16,67km/h
7:19h

Weitere Bilder am 15.Tag Gegen 7:00 brach ich ohne Frühstück auf, da ich sofort wieder von kleinen Mücken gepiesakt wurde. Die Nacht war OK, da ich mir ein Hemd über den Kopf gelegt hatte. Es ging zunächst trocken den Berg hinauf, doch dann fuhr ich regelrecht in den Nebel hinein, auf der "Passhöhe" regnete es. Erst weiter unten konnte ich mich schützend in einer Bushaltestelle unterstellen. Dann gab es erstmal Frühstück. Danach hatte der Regen aufgehört und es ging "trocken" weiter zur Anlegestelle Slovag, bei der ich die Fähre um 5min verpasst hatte. Wenigstens fährt sie hier jede Stunde. Die Wartezeit verbrachte ich mit Telefonieren und Reisebericht schreiben. 2km nach der Anlegestelle bog ich rechts auf die 565 ab. Diese Straße geht über viele Brücken, ist aber sonst recht eben und wenig befahren. Erst kurz vor Knarvik hat man mal etwas mehr Verkehr, beschränkt sich aber auf wenige rechte ebene Kilometer. Danach ist man auf Radwegen vom Verkehr (nicht vom Verkehrslärm, der nicht zu knapp ist!) getrennt. Nach den Brücken geht es weiter am Meer entlang, teils auf Radwegen, teils auf Nebenstraßen. Der letzte Abschnitt geht direkt hinter einer Betonbarriere der autobahnmäßigen E39, bis man schließlich mitten in der Stadt landet. Von dort aus strampelte ich die 300m hinauf zur Herberge (=Vandarheim).
Für die Übernachtung im 18-Bett-Schlafsaal incl. Frühstücksbuffet zahlte ich wie "vereinbart" 290NOK. Das ist sicherlich nicht billig, aber für eine Übernachtung in Bergen unschlagbar. Erstmal duschte ich mich, dann kaufte ich im "Bunnpris" um die Ecke ein und kochte mir Hähnchengeschnetzeltes mit Lauch, Champignons, Paprika und Instantnudeln in der Gästeküche der Herberge. Gästeküchen sind in Norwegen Standard, egal ob auf dem Campingplatz oder in einer Herberge. Dabei ist das Kochen und Essen äußerst kommunikativ, wie man sich leicht vorstellen kann! Gegen 23:00 zog ich mich zum Schlafen zurück. Obwohl wir 18 Personen in einem Raum waren, war es definitiv ruhig - ich hatte genau dort bereits August 2011 übernachtet und ähnliche Erfahrung gemacht.






16.Tag: Sa 17.06.17
km 100290
Bergen, Weg zur Fähre

3

10km
15,38km/h
0:39h

Weitere Bilder am 16.Tag Ausgeschlafen ging ich um 8:30 zum Frühstücksbuffet. Von Kaffee, Kaba, verschiedenen Brotsorten über Cornflakes war alles geboten. Und so saß ich bis 9:30. Dann gab ich meine Chipkarte an der Rezeption ab, duschte mich nochmal und verpackte mein Zeug "schiffsgerecht" in die Taschen. Das bedeutet ich nehme nur die beiden Fronttaschen und den Packsack mit an Deck, während die beiden Hecktschen am Fahrrad bleiben. Anschließend ging es hinunter in die Stadt. Es war neblig-trüb, aber (noch) trocken. Ich schlenderte noch etwas durch die Uferpromenade, dann war es auch schon Zeit zum Einchecken. Auf die Minute pünktlich legte das Schiff um 13:30 ab. An dieser Zuverlässigkeit sollte sich Südeuropa mal ein Beispiel nehmen! Ich finde es überhaupt bemerkenswert, wie man es bewerkstelligen kann, ein Schiff dieser Größe in nur einer Stunde komplett zu entladen und neu zu beladen! Die Griechenland-Fähren schaffen es in drei Stunden nicht! Zunächst schrieb ich an meinem Reisebericht, dann legte ich mich zwischen den Ruhesesseln etwas aufs Ohr. Die Zwischenlandung in Stavanger dauert zwei Stunden, da hier das Schiff mit Flüssiggas aufgetankt wird. Es ist eines der wenigen Schiffe, das mit Flüssiggas fährt, was um einiges sauberer als Schiffsdiesel oder gar Schweröl verbrennt. Wie zu erwarten wurde es nun auch im Bereich der Schlafsessel richtig voll - aber ich atte "meinen" Platz zwischen Wand und letzter Sitzreihe. Gegen 22:00 zog ich mich zurück. Morgen stehen 1200km Autofahrt auf dem Programm.






17.Tag: So 18.06.17
km 100300
Autofahrt Hirtshals – Georgensgmünd

1

3km
15,00km/h
0:12h

Weitere Bilder am 17.Tag Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet erreichten wir um 7:30 den Hafen von Hirtshals. Nach 2km war ich am Autohof und verlud Fahrrad und Gepäck. Doch als ich losfahren wollte, ließ sich die Handbremse nicht lösen - das hatte mir jetzt gerade noch gefehlt! Ein anderer Deutscher meinte, sie löse sich mit der Zeit von selbst oder die Bremsbeläge nutzten sich eben etwas ab, sei aber kein Grund zur Panik. Solange man von außen die Felgen anfassen kann, sei alles OK. Ich nahm die hinteren Radkappen ab und prüfte anfangs alle 10km die Temperatur. Sie erwärmten sich zunächst tatsächlich, kühlten dann aber wieder ab. Ich vermute eine Kombination aus Abnutzung und langsamen Lösen.
So kam ich gut mit 130km/h Dauergeschwindigkeit durch Dänemark. Doch kaum war ich in Deutschland, kam der erste Stau: Wegen Brückenarbeiten war die A7 bei Schleswig total gesperrt - und die Umleitungsstrecke natürlich überlastet. Mit 30min Mehrzeit ging es weiter nach Hamburg. Dort stand ich erneut in der Baustelle im Stau, schließlich ging es im Schritttempo weiter bis zum Elbtunnel. Schön und gut, eine weitere halbe Stunde "verlor" ich auf der A7 bei Schwarmstedt. Dann legte ich erstmal eine Pause ein. Die 1200km am Stück sind für mich nicht das große Problem. Wesentlich mehr zu schaffen machen mir die Staus und die Ungewissheit, wann ich tatsächlich ankomme. Der zweiten Teil der Heimfahrt war dagegen richtig entspannt. Sowohl die Bundesstraße als auch die A71 und A73 durch Thürungen und Nordbayern waren problemlos zu fahren. Und so erreichte ich wohlbehalten um 22:30 mein Zuhause.






Fazit in Worten:
Organisatorisch würde ich diese Fahrt jederzeit wieder so durchziehen, also die Kombination von Auto und Fähre. Sicherlich wäre es zu zweit besser gewesen, sowohl was das Abwechseln beim Autofahren angeht als auch den Umweltaspekt. Im Vergleich zu einem Flieger nimmt es sich jedoch wahrscheinlich nichts! Leider hatte ich großes Pech mit dem Wetter. In Norwegen hatte ich gerade mal zwei komplett regenfreie Tage. Dass man in diesem Land ständig mit Regen rechnen muss, ist normal. Genauso normal ist es aber sonst auch, dass es nur kurze Regenschauer sind, die sich mit Sonnenschein abwechseln. Diesmal hatte ich aber längere Zeit Regen und keine Sonne. Schön war, dass durch die Dunkelheit und dem daraus resultierenden Druck, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt das Nachtlager aufzuschlagen, keine "Bedrohung" ausging - es war durchgehend hell bzw. es gab vielleicht zwei "Dämmerstunden", die ich ohnehin verschlief. Im Gegensatz zum Sommer gab es deutlich mehr Mücken, die teilweise zur Plage ausarteten. Hier galt die Strategie: Bei leichtem Wind exponiert zelten und bei starkem Wind geschützt. Nachdem ich Norwegen schon mehrfach auch bei sehr gutem Wetter erlebt hatte, würde ich jederzeit wieder dorthin fahren.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen auf CP: 1

Gesamtstrecke (nur Fahrtage): 1606km

Übernachtungen in Häusern o. ä.: 3

Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,5km/h

freie Übernachtungen im Zelt: 27

Mittlere Tagesstrecke an Fahrtagen mit über 50km: 124km

freie Übernachtungen ohne Zelt: 0

Anzahl der Fahrtage über 80km: 13 von 17


Wetterstatistik:

Dies war meine fünfte Norwegenfahrt. Bislang hatte ich noch nie so schlechtes Wetter! Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Note 1 (3 Tage, davon 2 Tage beim Autofahren): Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Note 2 (1 Tag): Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Note 3 (6 Tage): Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Note 4 (6 Tage): Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Note 5 (1 Tag): Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Note 6 (kein Tag): Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


erstellt am 24.05.20