Leider war es morgens völlig windstill, sodass es von den kleinen Mücken nur so wimmelte. Nach dem Frühstück (im mückensicheren Innenzelt) packte ich in höchster Geschwindigkeit zusammen und verließ fluchtartig den Platz. Nach 2 Stunden erreichte ich Bodö, um nach Moskenes zu den Süd-Lofoten überzusetzen. An der Touristinfo erfuhr ich, dass die nächste Fähre in 2 Stunden geht, Überfahrtdauer 4 Stunden, 158NOK, Fahrrad frei. Außerdem erfuhr ich, dass es in der Stadtbibliothek freies Internet gibt.Dort angekommen konnte ich mich einfach an einen PC setzen und ohne Namens- oder Passworteingabe lossurfen. Auf einer so langen Fahrt brauche ich ab und zu Internet, nicht nur um Urlaubsgrüße zu schicken, sondern auch, weil mein Postfach nur 30 Tage Vorhaltezeit hat.
Nachmittags ging es dann auf die Fähre. Es war ein etwas größeres Schiff, wohl auch nötig, da es im Gegensatz zu den Fjordfähren über offenes Meer fährt. Das Autodeck wurde randvoll, dementsprechend viele Passagiere waren auch an Bord. Ich setzte mich zu einem älteren norwegischen Paar hinzu. Die Überfahrt verlief sehr ruhig und ich verbrauchte einige Zeit mit Tagebuch schreiben. Aber natürlich unterhielt ich mich auch auf Englisch mit meinen Nachbarn. Ich erzählte über das Leben in Deutschland und das Radfahren in Griechenland usw. Wie meistens als Radfahrer in Norwegen wurde ich regelrecht verehrt. Bevor wir in Moskenes ausstiegen, drückte mir die Frau einen 1000NOK-Schein in die Hand, umgerechnet 125€! "You can eat some Norwegian food in the restaurant". Zunächst wollte ich das Geld nicht annehmen, aber sie bestand darauf. Ins Restaurant werde ich deshalb wohl nicht gehen, aber mehr teureres Obst, Gemüse und mehr Süßigkeiten springen da schon heraus! Beim Einsteigen in die Fähre hatte es heftig geregnet. Auch während er Überfahrt regnete es die meiste Zeit. Nun war es wieder trocken, aber kalt und windig, zum ersten Mal ein Fall für die Handschuhe.
In einer windgeschützten Bushaltestelle machte ich Pause Ich kochte mir Nudeln mit Hackfleischsoße. Das Nudelkochen mit meinem 1,3kW-Kocker war ein regelrechtes Trauersspiel. Ich kochte mir gleich 500g Nudeln, also gleich für morgen abend mit. Früher funktionierte der Kocher besser, diese Mengen waren nie ein Problem, aber anscheinend ist er in die Jahre gekommen. Eineinhalb stunden spätter fuhr ich satt und zufrieden weiter. Um Mitternacht hatte ich ein wunderschönes Abendrot am Himmel. Leider konnte ich nicht noch mehr Bilder machen, da mein Akku kältebedingt streikte.
Gegen 0.45 verfinsterte sich der Himmel, bis zum nächsten Regenguss kann es nicht mehr lange dauern. Gerade noch rechtzeitig, als die ersten Tropfen fielen, baute ich mein Zelt auf. Auf der Fähre hatte ich erfahren, dass das Wetter morgen besonders schlecht sein sollte, ab übermorgen wieder besser. Auch deshalb bin ich heute so lange gefahren, weil ich wusste, dass ich morgen wohl längere regenbedingte Pausen haben werde.
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