Heute schlief ich mal richtig lang. Dann rasierte und duschte ich mich und machte einen Brunch mit etwas Nudelauflauf, Rührei (irgendwo müssen ja die 12 Eier hin...), Brot, Kakao, Müsli, usw. Der Regen hatte aufgehört und ich konnte mein Zelt trocken einpacken. Auf dem Weg zum Schiff besuchte ich noch einen Rema1000, inzwischen mein Lieblingssupermarkt. Um 12.55 musste ich an den ganzen stehenden Autos, vor allem Camper, vorbeifahren, die erst auf das nächste oder übernächste Schiff können. Um 12.57 schob ich mein Rad über die Bugklappe auf das Schiff, das pünktlich um 13.00 ablegte. Für mich ist auf den Fähren immer Platz und obendrein sind sie kostenlos. Dies gilt für fast alle "Straßenfähren", aber nicht für die Schnellboote. An Bord traf ich zwei Radfahrer vom Campingplatz wieder und einen Camper aus meinem Nachbarort Büchenbach. Er war um 3.00 zum Fähranleger gekommen und wurde mit der ersten Fähre um 8.45 nicht mehr mitgenommen. Im Hafen von Gryllefjord war das gleiche Bild, alle Spuren im Hafen voll und eine riesige Autoschlange dahinter. Dort bekam ich von anderen Radfahrern Salz, sie mussten 1kg kaufen. Nach vorheriger Absprache kaufte ich im dortigen Laden 1l Sonnenblumenöl und verteilte es unter den anderen Radfahrern. Sie haben alle kleine Fläschchen dabei und ein Problem, an solche Kleinstmengen zu kommen. Nachdem das Schiff ausgeleert war, konnte ich in Ruhe mit dem Rad starten. Mittlerweile kam die Sonne hervor und es wurde richtig schön. Zunächst ging es relativ eben auf der 86, dann auf der 862 steil bergauf bis vor den Skalandtunnel. Weder in Komoot noch in Google Maps war vor dem Tunnel ein Wanderweg eingezeichnet. Mein Gefühl sagte mir jedoch, dass es einen Wanderweg geben MUSS, wenn eine Straße schon auf 350m hochgeht und es herrliche Gipfel in der Umgebung gibt. Und siehe da, vor der Einfahrt in den Skalandtunnel gibt es einen kleinen Parkplatz mit einem hölzernen Wegweiser "pa toppen", also zum Gipfel. Am See fand ich auch einen schönen Platz zum Zelten, nachdem ich wieder zurückgekommen bin. Ich brachte mein Rad gleich dorthin, packte ein paar Kleinigkeiten in den Rucksack und marschierte los. Der Weg war blau markiert und ganz ordentlich, man braucht die Hände nicht zur Hilfe nehmen. Allerdings ging es gleich steil hinauf. Im unteren Bereich gibt es tatsächlich kein Handynetz. Aber man kann auch nicht erwarten, dass jeder noch so abgelegene Winkel mit Netz versorgt ist. Der Ausblick vom Gipfel ist großartig. Man kann einige Berge und Täler der Insel überblicken. Gut 3 Stunden später war ich gegen 21.00 wieder zurück. Die Wanderung hat sich in jedem Fall gelohnt. Hätte ich mehr Zeit gehabt, so wäre ich noch zu anderen Gipfeln gegangen. Das Gelände oben ist leicht begehbar. Nun baute ich mein Zelt auf und badete im See. Die "obere" Seite des Sees ist flach und sandig. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese mit Fertignudeln, die man direkt in der Tomatensoße garen kann.
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