Norwegen 2024

 

Nachdem ich Anfang Mai von meiner großen Tour Australien-Neuseeland-Griechenland zurückgekommen war, hatte ich zu Hause mehr als genug zu tun. Ich werkelte im Garten, dämmte die Decke in meinem Wohnzimmer und im Bad meiner Eltern. Hinzu kamen weitere Dämmungen von zwei Türschwellen und drei Heizkörpernischen. Wie viel die Dämmungsmaßnahmen bringen, werde ich wohl erst im Winter merken. Darüber hinaus hatte ich zwei Dachfenster zu verschließen und Solarmodule zu montieren und ich war vier Tage Küchenchef auf dem Wasserwacht-Zeltlager. Zwar habe ich noch nicht alle geplanten Projekte durchgezogen, fahre aber nun für einen Monat nach Norwegen. Gerade im Juli kann ich sonst als Lehrer nicht wegfahren. Ich hatte ICE nach Berlin, Flixbus nach Oslo und Intercity nach Trondheim gebucht. Die Gesamtreisedauer beträgt 32h. Das klingt erstmal sehr lang, aber beim Fliegen kommen auf die Flug- und Umsteigezeit nochmal 9h obendrauf. Ich hätte 2h Vorbereitung des Fahrrades (Abbau von Pedalen, Lenker, Vorderrad, Sattel, einpacken in einen Karton usw.), 3h Anreise nach Frankfurt oder München, 2h Vorlauf für Sicherheitskontrolle und nach dem Flug weitere 2h zum Zusammenbau des Rades. In meinem Fall genügt es, wenige Minuten vor Zugabfahrt von zuhause loszufahren. Um Volumen- oder Gewichtsbegrenzung oder Gaskartuschen muss ich mir ebenfalls nicht den Kopf zerbrechen. Und über CO2-Bilanz und Umweltverträglichkeit von Bus und Zug gegenüber Flugzeug brauche ich erst gar nicht zu reden.






1.Tag: Mi 10.07.24
km18220
Georgensgmünd – Berlin (Zug) – Oslo (Flixbus)

3

6km
12,4km/h
0:29h

Weitere Bilder am  1.Tag Um kurz nach 5 Uhr stand ich auf und startete pünktlich mit dem Regionalzug nach Nürnberg. Auch die Fahrt im ICE verlief planmäßig. In Berlin aß ich einen Dönerteller. Danach ging ein richtig heftiger Wolkenbruch nieder, ich konnte mich gerade noch rechtzeitig unterstellen. Eine Stunde später war der Spuk vorbei und ich konnte trocken in den Bus steigen. Ich hatte einen Panoramasitz über dem Fahrer gebucht. Die Busfahrt verlief planmäßig. Wir wurden an keiner Grenze kontrolliert und kamen überpünktlich in Kopenhagen und Malmö an.






2.Tag: Do 11.07.24
km18226
Oslo – Trondheim (Zug) – Follafoss (Fahrrad)

2

101km
17,3km/h
5:50h

Weitere Bilder am  2.Tag Geschlafen hatte ich nicht viel, als ich um 6.30 in Oslo ankam. Ich begab mich direkt in den Hauptbahnhof und fand dort einen Geldautomaten, der mir 5000NOK ausspuckte. Inklusive aller Gebühren wurden mir dafür nur 439€ abgebucht. Damit bekommt man für 1€ über 11NOK, bei meiner ersten Norwegenfahrt 2010 waren es noch 7,5NOK. In den Zug wurde das Fahrrad in ein Extra-Gepäckabteil geladen, das Bahnpersonal half mir dabei. Mein Sitzplatz war einen Waggon weiter. Zwei der vier Taschen nahm ich mit. Ich saß zusammen mit drei anderen Norwegern. Der Zug fuhr eher gemächlich, aber durch sehr schöne Natur. Es gibt auch ein Extra-Familienabteil. Es war sehr behaglich. Er war absolut pünktlich, und die Norweger sagten mir, das sei normal. Als ich am Laptop werkelte, kam der Schlafmangel aus dem Bus doch durch und ich fiel mehrfach in Sekundenschlaf. Als ich jedoch um 14.40 den Zug in Trondheim verlassen hatte, war ich wieder hellwach. Ich schwang mich auf das Rad und fuhr zur Fähre nach Flakk, die um 15.30 ablegte. In Rörvik nahm ich die 715 und schließlich die 720 nach Norosten. Nun hätte ich mich gerne zum Schlafen niedergelassen, aber rechts war immer der Fjord und links Steilhang nach oben. In Follafoss bog ich eine Schotterstraße nach links ab. Sie geht durch den Wald in einem Tal. Auch hier sah es nicht wirklich gut aus und ich gab mich mit einem Platz hinter der Leitplanke in einer Begegnungsbucht zufrieden. Zum Abendessen gab es Gulasch mit Semmelknödeln. Dann fiel ich todmüde ins Zelt.






3.Tag: Fr 12.07.24
km18327
Follafoss – Namsos – Kolvereid

1

152km
16,6km/h
9:11h

Weitere Bilder am  3.Tag Gegen 9.00 fuhr ich nach dem Frühstück los. Die Schotterstraße führt hinauf zu einem Stausee, wo sich ein schöner Rastplatz befindet. Dort hätte ich besser genächtigt. In Malm gelangte ich wieder auf die Straße 720, der ich bis auf die 17 folgte. Über Namdalseid und Bangsund ging es nach Namsos. Von dort nahm ich die 769. Sie geht über mehrere Brücken und endet schließlich an der Anlegestelle. Die Fähre Lund-Hofles ist die einzige Fähre die was kostet, aber 25 Kronen sind sehr moderat. Weiter ging es auf der 770 hinauf nach Kovereid und die andere Seite wieder hinunter. Knapp 1km vor dem Abzweig der 771 bog ich rechts an den See hinab ab zur Fischerhütte Vannlinjer. Dort hatte ich schon 2020 übernachtet und die Hütte zufällig entdeckt. Heute standen dort bereits drei Radfahrer mit Zelten und ich gesellte mich dazu. Nach einem erfrischenden Bad im See und dem Zeltaufbau wärmte ich mir eine Dose mit gefüllten Weinblättern auf. Die anderen hatten ein kleines Feuer gemacht und nun saßen wir herum und unterhielten uns auf Englisch. Es waren eine Holländerin, ein Deutscher und ein Spanier.






4.Tag: Sa 13.07.24
km18479
Kolvereid – Vennesund, Heilhornet-Besteigung

1

60km
16,5km/h
3:38h

Weitere Bilder am  4.Tag Auch wenn ich gut eineinhalb Stunden zwischen Aufstehen und Losfahren brauchte, so war ich dennoch schneller als die anderen. Ich fuhr nur 50km über die 771 und anschließend die 17, bis ich den Wanderparkplatz des Heilhornet erreichte. Wie gestern ist es auch heute sonnig von früh bis spät gemeldet. Der Wanderweg ist gut ausgebaut aber sehr steil. Er benötigt bis zum 1058m hohen Gipfel nur 5,5km. Oben wird man mit herrlichem Weitblick auf die ganze Bindal-Kommune belohnt. Es ist ein ständiger Wechsel aus Land und Meer. Zurück am Fahrrad gönnte ich mir eine kleine Stärkung, dann ging es zur Anlegestelle Holm. Ich hatte die Fahrzeit tatsächlich minutengenau kalkuliert und musste keine 5 Minuten warten. Auf der anderen Seite in Vennesund fuhr ich nur 1km, dann ließ ich mich rechts im Fjell nieder. Das Moos war so trocken, dass ich mein Zelt problemlos hinstellen konnte. Nach einer Portion Tortellini zog ich mich zum Schlafen zurück.






5.Tag: So 14.07.24
km18539
Vennesund – Horn – Levang

1

135km
18,2km/h
7:26h

Weitere Bilder am  5.Tag Kurz vor 9.00 war ich unterwegs. Das Wetter war wieder großartig. In Berg legte ich einen kurzen Zwischenstopp ein. Dort befindet sich ein Rondell südlich des Flusses, wo ich schon zweimal genächtigt hatte. Ich unterhielt mich mit einer anderen Rad-Fernfahrerin aus Holland, die gerade ihr Zelt abbaute. Außerdem fand ich heraus, dass die Brückw über den Fluss neu gemacht wurde und sich nun ebenfalls zum Übernachten eignet. An der Anlegestelle Horn traf ich auf weitere Radfahrer, unter anderem den Spanier, mit dem ich bei Kolvereid an der Fischerhütte genächtigt hatte. Wir gingen gemeinsam an Bord und fuhren hinterher gemeinsam die 16km auf der völlig leeren Straße zur nächsten Anlegestelle Forvik. Die Fähren sind offensichtlich optimal für Autofahrer getaktet, als Radfahrer muss man hier immer warten. Nach weiteren 45min Überfahrt zwischen vielen Inseln durch fuhr ich alleine weiter über die große Brücke von Sandnessjöen. 11km vor dem nächsten Anleger von Levang zweigt die neue 78 durch den Toventunnel nach rechts ab. Zwar ist der Tunnel gesperrt, aber nach nur 100m befindet sich eine Brücke, unter der ich schon mehrfach genächtigt habe. Ich wuchtete Taschen und Rad über die Leitplanke und richtete mich wohnlich ein. Zum Essen gab es Semmelknödel mit Auberginen und Zucchini. Nun sind meine Vorräte ziemlich abgebrannt und morgen ist der erste größere Einkauf fällig.






6.Tag: Mo 15.07.24
km18674
Levang – Nesna – Kilboghamn – Reppa

1

115km
17,0km/h
6:46h

Weitere Bilder am  6.Tag Gegen 3.30 wurde ich mal von der schräg hineinblendenden Sonne geweckt, doch dann schlief ich störungsfrei bis 7.00 durch. Ohne Zelt war ich um einiges schneller und bereits kurz nach 8.00 auf der Straße. Das war auch nötig, denn die Fähre verließ um 8.40 den Hafen. In Nesna machte ich meinen ersten großen Einkauf, danach durfte ich voll beladen den Berg auf 340m hochstrampeln. Da überholten mich erneut zwei deutsche leicht bepackte Rennradfahrer, die ich bereits vor dem Heilhornet getroffen hatte. Gegen sie hatte ich keine Chance. Etwas später erreichte auch ich die Passhöhe und konnte über den herrlichen Fjord blicken. Im weiteren Streckenverlauf durchquert man bis zum Fähranleger Kilboghamn fünf Tunnels mit 0,5km, 3km, 0,5km, 2km und 0,5km. Die neuen Tunnels haben jetzt häufig einen Taster, der ein Blinklicht "Syklist i tunnelen" vor der Einfahrt aktiviert. Damit sind die Autofahrer vorgewarnt. Die Fähre bekam ich minutengenau bzw mit weniger als 10min Wartezeit. Der Warteplatz war vollständig gefüllt und dahinter standen weitere Autos, sodass sie diese Fähre gar nicht mehr mitkommen. Während der Überfahrt traf ich Schweozer Womo-Fahrer, die ich bereits auf meiner allerersten Fähre bei Trondheim getroffen hatte. In Jektvik ließ ich wie üblich erstmal den Autokonvoi passieren, danach hatte ich die Straße für mich alleine. Ich fuhr hinauf bis zum 3km-Tunnel, in dem es ziemlich hinuntergeht. Auch er bekam ein Lifting, wie neue LED-Beleuchtung, Fahrraddruckknopf in der Einfahrt, teilweise Spritzbeton, Handynetz, einen weißen Anstrich und neue Feuerlöscher und Notrufsäulen. 1km hinter dem Tunnel lag mein geplanter Übernachtungsplatz, ein Rastplatz mit überdachten Tischgarnituren und Panoramablick auf den Fjord. Der einzige Minuspunkt ist die fehlende Toilette. Dort hatte ich schon dreimal genächtigt. Doch während ich die letzten dreimal den Platz für mich alleine hatte, standen heute ca 15 Fahrzeuge darauf. Ich baute mein Zelt auf, duschte mich ab und kochte mir Geschnetzeltes mit Reis. Hier habe ich ja geradezu ideale Umstände zum Kochen. Nach einem netten Gespräch mit meinem Nachbarn legte ich mich schlafen. Zwar ist die Straße nicht weit entfernt, aber zwischen 22.30 und 6.30 kommen keine Fähren an - und die beiden Anleger sind nur jeweils 13km entfernt.






7.Tag: Di 16.07.24
km18789
Reppa – Vasdalsvik – Örnes – Inndyr

1

139km
18,5km/h
7:32h

Weitere Bilder am  7.Tag Ich hatte gewusst, dass die Fähre von Vassdalsvik nach Örnes erst um 14.25 geht und bis dahin sind es nur gut 40km und eine kurze Fähre. Daher ließ ich mir Zeit und verließ den Platz erst um 9.45, sodass ich in Agskardet die Fähre um 10.30 bekam. Auch dort traf ich einen Womo-Fahrer wieder, mit dem ich mich bereits auf einer anderen Fähre unterhalten hatte. 3km nach der Fähre musste ich die 17 verlassen, denn sie führt durch den verbotenen 7km langen Svartisentunnel. In Engavagen entschied ich mich für einen Abstecher nach Amnes und Amnöyhamn. Die Straße geht über viele Brücken zur Insel Amnöya. Landschaftlich ist die Strecke sehr schön, auch wenn das Ende in Amnöyhamn ziemlich trostlos aussieht. Nach einer Mittagsbrotzeit ging es zurück und schließlich zum Anleger Vassdalsvik, den ich um 15.30 erreichte. Um 16.00 ging das nächste Schiff. Um 17.00 war ich in Örnes. Weiter ging es auf der 17 nach Norden. Kurz vor Skaugvoll regnete es ein wenig. Über dem Meer schien noch die Sonne. Auf der Landseite stand ein großer Regenbogen am Himmel. Am Abzweig der 838 machte ich in einem gläsernen Bushäuchen Pause und machte mein Abendessen warm. Danach entschied ich mich, über Sandhornöya zu fahren. Die Fähre würde zeitlich passen. Es war eine sehr schöne Straße an der Küste entlang. Doch im Hafen stellte ich fest, dass zwar um 21.35 eine Fähre geht, aber sie fährt direkt nach Sör Armöy. Gut, dass ich nochmal auf den Fahrplan nochmal studierte, sonst wäre ich auf der falschen Insel gestrandet. Etwas verärgert fuhr ich wieder zurück. Zwischen Inndyr und der 17 fand ich ein Schützenheim mit Gruppensaal. Natürlich war das Gebäude verschlossen, aber die Terrasse aus Holz war hervorragend geeignet zum übernachten. Ich legte Picknickdecke, Matte und Schlafsack auf den Boden, duschte mich ab und legte mich schlafen.






8.Tag: Mi 17.07.24
km18928
Inndyr – Bodö – Reine

1

92km
16,8km/h
5:29h

Weitere Bilder am  8.Tag Bereits beim Frühstück brachte mich die Sonne ins Schwitzen. Auf der 17 hatte ich gleich drei Tunnels zu durchqueren, danach geht es über kleinere Hügel nach Saltstraumen. Der Verkehr nimmt zu. Ein Stück hinter Saltstraumen wurde die 17 neu gebaut und die alte Straße ist nahezu autofrei. Die Straße 80 nach Bodö ist zwar stark befahren, verfügt aber über einen durchgehenden Radweg bis ins Stadtzentrum. Vorher machte ich aber einen Boxenstopp in einem Rema1000. Obwohl ich schnell war, benötigte ich fast 30 Minuten, bis alles an seinem Platz war und ich weiterfahren konnte. An einem Bordstein kurz vor dem Hafen gab es einen fürchterlichen Krach. Die Halterung der rechten Hintertasche war durchgebrochen und die Tasche zog es in die Speichen. Zum Glück hatte die Tasche nachgegeben und nur ein Loch bekommen, während die Speichen keinen Schaden genommwn hatten. Ein Zufall war der Riss aber nicht, denn die Hakterung war schon angerissen und die starke Beladung in Verbindung mit dem Bordstein hatte den Rest gegeben. Ich trug die Tasche für die letzten 500m am Lenker und kam 3 Minuten vor der Abfahrt um 16.00 auf das Schiff. Auch diese 4-Stunden-Fähre ist für unmotorisierten Verkehr kostenlos. An Bord kam ich mit deuschen Motorradfahrern ins Gespräch. Im Hafen Moskenes baute ich den Halter der vorderen rechten Tasche nach hinten und befestigte die vordere mit Kabelbinder. Vorne rechts sind bei mir immer die Lebensmittel und damit in der Regel die leichteste Tasche. Das Loch der Hecktasche klebte ich mit Panzertape zu. Wie sich herausstellte, kann ich damit ganz gut leben, nur dass ich bald mal Kabelbinder nachkaufen muss. Unmittelbar nach dem ersten Tunnel, vor der Brücke, zweigt mein gesuchter Wanderweg ab. Etwa 100m weg von der Straße fand ich einen herrlichen Platz zum Zelten. Ich hatte einen Panoramablick auf den Fjord unterhalb von mir. In meiner Umgebung standen schon mehrere Zelte. Die einzige Schwierigkeit war der Transport des Rades und der Taschen dorthin. Ich musste dreimal laufen. Nach Zeltaufbau und einem Bad im Fjord kochte ich mir Scampi in Tomatensoße mit Spaghetti. Gegen 23.00 fiel ich todmüde ins Zelt.






9.Tag: Do 18.07.24
km19020
Wanderung zum Hermannsdalstinden

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  9.Tag Nach Frühstück und Zusammenstellung des Lunchpaketes kaonnte die Wanderung beginnen. Der Weg am Fjord entlang ist sehr zugewachsen und holprig. Dann ging es halblinks hinauf in die Hochebene und zur Munken-Hütte. Anschließend geht es hinunter und zwischen Tennesvatnet und Krokvatnet hindurch, bevor der Weg wider 700m zum Hermannsdalstinden ansteigt. Der Weg ab hier ist definitiv anspruchsvoll, aber möglich. An steilen Stellen gibt es ein Sicherungsseil, über das man sich am glatten Fels hochziehen kann. Der Ausblick aus 1029m Höhe übertrifft aber alles. Man kann die gesamten südlichen Lofoten überblicken. Nach einem genussvollen Ausblick, Brotzeit und Telefonat nach Deutschland ging es wieder an den Abstieg. Es war bereits 15.30, aber Stress mit dem Einbruch der Dunkelheit gibt es hier nicht. Auch auf dem Rückweg traf ich auf einige Wanderer, aus Norwegen, Deutschland, Belgien und Frankreich. Gegen 21.00 erreichte ich erschöpft, aber zufrieden mein Zelt. Nach einem Bad im Fjord gab es den zweiten Teil der Scampi mit Nudeln. Ich blicke zurück auf einen herrlichen und erlebnisreichen Tag.






10.Tag: Fr 19.07.24
km19020
Wanderung nach Sörvagen

2

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 10.Tag Gerade als ich aufstehen wollte, tröpfelte es ein wenig. Aber viel war es nicht. Heute war es stark bewölkt und deutlich kühler als gestern. Ich packte ein paar Sachen in meinen Wanderrucksack und marschierte nach dem Frühstück los. Bis kurz vor der Munken-Hütte war der Weg nahezu identisch zu gestern, doch dann bog ich nach Süden in Richtung Sörvagen ab. Leider war oberhalb von 500m dichter Nebel, sodass ich im Gegensatz zu gestern kaum Ausblicke hatte. Ich traf auf andere deutsche Wanderer und stieg mit ihnen zusammen nach Sörvagen ab. Trotz mäßiger Sicht waren sehr viele Leute unterwegs. Im Laden von Sörvagen besorgte ich ein paar Kleinigkeiten, dann lief ich auf der Straße bzw am Radweg zurück zu meinem Zelt. Dort gab es Thunfisch-Bolognese mit Reis. Auch wenn das Wetter heute nicht ideal war - es war besser als gemeldet.






11.Tag: Sa 20.07.24
km19020
Reine – Nusfjord, Wanderung Nappstraumen

1

38km
18,0km/h
2:07h

Weitere Bilder am 11.Tag Heute ist packen und weiterfahren angesagt. Den ersten Stopp gab es göeich in Reine zum Einkaufen. Dann ging es weiter bis zum Abzweig nach Nusfjord. Dort fand ich am Wanderweg einen geeigneten Platz zum Zelten in einem Birkenwald. Ich musste mein Rad ca 200m schieben und durch ein paar sumpfige Stellen bringen. Ich baute das Zelt auf, danach lief ich zur SmE10, um per Anhalter nach Nappstraumen zu fahren, denn von dort aus führt mein Wanderweg die Küste entlang und schließlich über den Berg zurück zu meinem Zeltplatz. Nach gut 15 Minuten Wartezeit nahm mich ein norwegischer Kleinwagen mit. Es war eine Mitarbeiterin der Tourist-Info in Ramberg. Sie kennt auch den Wanderweg und weiß, dass man hier sinnvoller Weise per Autostopp geht. Der Weg startet in Napp und führt die Küste entlang nach Süden. Leider kam ich ein paar Mal vom Hauptweg ab und hatte dadurch sehr anspruchsvolle Passagen am Steilhang. Der eigentliche Weg ist mit roten T gekennzeichnet und war weigehend einfach zu laufen. Am Ende geht es über den Berg und schließlich ziemlich steil hinab zu meinem Zelt. Dort gab es zum Abendessen Geschnetzeltes mit Reis. Es war zwar spät geworden, aber schließlich wird es ja nicht dunkel.






12.Tag: So 21.07.24
km19058
Wanderung nach Nusfjord

1

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 12.Tag Heute steht eine große Wanderung nach Nusfjord und weiter die Küste entlang nach Süden auf dem Programm. Der Wanderweg nach Nusfjord geht über den Berg und den letzten Kilometer muss man auf der Straße laufen. Nusfjord selbst ist ein herrliches Dorf mit klassischen Häusern am Meer. Hinter dem Dorf geht der Wanderweg weiter. Doch auch hier kam ich zweimal vom regulären Weg ab und musste über Felsen klettern. Hier waren doch einige Wanderer, darunter auch viele Deutsche unterwegs. Das liegt wohl daran, dass die Tour als Highlight im Rother Wanderführer beschrieben ist. In Nesland endet der Wanderweg bzw geht wieder über in eine Asphaltstraße. Nach einer kleinen Brotzeitpause im Dorf nahm ich nahezu denselben Weg wieder zurück. Das Geschnetzelte mit Reis war schnell aufgewärmt. Schwieriger gestaltete ich zuvor die Suche nach sauberem Wasser zum Duschen, schließlich wurde ich aber fündig.






13.Tag: Mo 22.07.24
km19058
Nusfjord – Svolvär – Fiskeböl – Sortland

1

171km
18,6km/h
9:11h

Weitere Bilder am 13.Tag Heute steht ein langer Fahrtag auf dem Programm, denn ab morgen Nachmittag wollte ich am Campingplatz im 280km entfernten Andenes sein, bevor der große Regen kommt. Heute ist jedoch ein Traumwetter zum Radfahren. Den Nappstraumtunnel fahre ich nun das sechste Mal. Dieser Unterseetunnel ist nur 1,8km lang und nicht allzu steil. Er verfügt über einen Gehweg auf der linken Seite (wenn man nach Norden fährt). Hinab fahre ich Unterseetunnels immer auf der Straße und wechsle auf den Gehweg, wenn ich wieder hinauffahre. Ich bin ja schon die wildesten Tunnels in Norwegen gewöhnt, sodass mich dieses Loch nicht wirklich beeindruckt. Im Rema1000 in Leknes kaufte ich ein, dann ging es auf der 815 über Stamsund und Valberg die Ostküste entlang. Diese Straße ist landschaftlich sehr schön und vor allen Dingen im Gegensatz zur E10 deutlich ruhiger zu fahren. In Svolvär versichte ich in der Shopping-Mall an eine Gaskartusche zu kommen - zunächst erfolglos. Außerdem holte ich mir die Info ein, dass das Schnellboot nach Bodö auch Fahrräder mitnimmt. An einer Tankstelle bekam ich dann doch noch eine Kartusche. Doch nun trat ich richtig in die Pedale. Es war nämlich 16.00 und es waren noch 31km bis Fiskeböl. Die nächste Fähre geht um 17.30. Bis 19.30 möchte ich eigentlich nich warten. Wenige Minuten vor Abfahrt war ich zur Stelle. Während der Überfahrt traf ich einen deutschen Radfahrer. Von Melbu bis Stokmarkes fuhren wir gemeinsam, dann ging er auf den Campingplatz. Etwa 15km vor Sortland aß ich an einem Spielplatz zu Abend. Es gab Tortellini in Tomatensoße. Hinter der Stadt ließ ich mich auf einer kurzgemähten Wiese mit dem Zelt nieder.






14.Tag: Di 23.07.24
km19229
Sortland – Andenes

4

105km
20,3km/h
5:11h

Weitere Bilder am 14.Tag Kaum war ich aus dem Zelt gekrochen, da tröpfelte es. Doch wie zu erwarten kam nicht viel herunter und ich konnte frühstücken, zusammenpacken und losfahren. Zunächst ging es auf der 82 bis Risöyhamn. Im Gegensatz zur E10 auf den Lofoten hält sich hier der Verkehr in Grenzen. Dann bog ich nach links ab und nahm die Nebenstraße entlang der Westküste. Sie ist zwar 10km länger, aber landschaftlich wesentlich interessanter. Es ging vorbei an herrlichen Stränden, Bergseen und bizarren Felsen. Auf einer Passhöhe "entspringen" auch schöne Wanderwege. Unterwegs traf ich auf einen französischen Radfahrer, mit dem ich die letzten 30km nach Andenes gemeinsam fuhr. Das Wetter meinte es gut mit mir, allerdings nahm der Wind zu - aber gegen Rückenwind kann man sich nicht beschweren. Am Campingplatz in Andenes war noch genügend Platz, offenbar sind nur die Campingplätze auf den Lofoten überfüllt. Ich bezahlte 250NOK, dabei macht es keinen Unterschied, ob man alleine oder zu zweit ist oder ob man mit Rad oder PKW anreist. Immerhin war die Dusche dabei. Schwach ist jedoch, dass es nur eine Dusche und eine Toilette bei den Männern gibt.Ich baute mein Zelt auf und ging erstmal Einkaufen. Danach bestückte ich "schwarz" die Waschmaschine, denn eigentlich wären hierfür 60NOK extra fällig geworden. Zuvor hatte ich 500g Waschpulver gekauft und größtenteils dem Waschraum gespendet. Trockner gibt es keinen, aber ausreichend Leinen im Waschraum. Zum Abendessen gab es Nudelauflauf mit Ei, Tomaten, Lauch und Champignons. Wenn ich schon mal einen Backofen zur Verfügung habe, dann nutze ich ihn gleich. Mittlerweile regnete es in Strömen, während ich gemütlich innen im Aufenthaltsraum saß und Bilder formatierte. Gegen 22.30 ließ der Regen vorübergehend nach und ich zog mich ins Zelt zurück. Während es bei meiner Ankunft so stürmte, dass ich das Zelt mit Sturmleinen sicherte, war es nun beinahe windstill.






15.Tag: Mi 24.07.24
km19334
Gryllefjord – Skalandtunnel, Gipfelwanderung

2

31km
13,9km/h
2:14h

Weitere Bilder am 15.Tag Heute schlief ich mal richtig lang. Dann rasierte und duschte ich mich und machte einen Brunch mit etwas Nudelauflauf, Rührei (irgendwo müssen ja die 12 Eier hin...), Brot, Kakao, Müsli, usw. Der Regen hatte aufgehört und ich konnte mein Zelt trocken einpacken. Auf dem Weg zum Schiff besuchte ich noch einen Rema1000, inzwischen mein Lieblingssupermarkt. Um 12.55 musste ich an den ganzen stehenden Autos, vor allem Camper, vorbeifahren, die erst auf das nächste oder übernächste Schiff können. Um 12.57 schob ich mein Rad über die Bugklappe auf das Schiff, das pünktlich um 13.00 ablegte. Für mich ist auf den Fähren immer Platz und obendrein sind sie kostenlos. Dies gilt für fast alle "Straßenfähren", aber nicht für die Schnellboote. An Bord traf ich zwei Radfahrer vom Campingplatz wieder und einen Camper aus meinem Nachbarort Büchenbach. Er war um 3.00 zum Fähranleger gekommen und wurde mit der ersten Fähre um 8.45 nicht mehr mitgenommen. Im Hafen von Gryllefjord war das gleiche Bild, alle Spuren im Hafen voll und eine riesige Autoschlange dahinter. Dort bekam ich von anderen Radfahrern Salz, sie mussten 1kg kaufen. Nach vorheriger Absprache kaufte ich im dortigen Laden 1l Sonnenblumenöl und verteilte es unter den anderen Radfahrern. Sie haben alle kleine Fläschchen dabei und ein Problem, an solche Kleinstmengen zu kommen. Nachdem das Schiff ausgeleert war, konnte ich in Ruhe mit dem Rad starten. Mittlerweile kam die Sonne hervor und es wurde richtig schön. Zunächst ging es relativ eben auf der 86, dann auf der 862 steil bergauf bis vor den Skalandtunnel. Weder in Komoot noch in Google Maps war vor dem Tunnel ein Wanderweg eingezeichnet. Mein Gefühl sagte mir jedoch, dass es einen Wanderweg geben MUSS, wenn eine Straße schon auf 350m hochgeht und es herrliche Gipfel in der Umgebung gibt. Und siehe da, vor der Einfahrt in den Skalandtunnel gibt es einen kleinen Parkplatz mit einem hölzernen Wegweiser "pa toppen", also zum Gipfel. Am See fand ich auch einen schönen Platz zum Zelten, nachdem ich wieder zurückgekommen bin. Ich brachte mein Rad gleich dorthin, packte ein paar Kleinigkeiten in den Rucksack und marschierte los. Der Weg war blau markiert und ganz ordentlich, man braucht die Hände nicht zur Hilfe nehmen. Allerdings ging es gleich steil hinauf. Im unteren Bereich gibt es tatsächlich kein Handynetz. Aber man kann auch nicht erwarten, dass jeder noch so abgelegene Winkel mit Netz versorgt ist. Der Ausblick vom Gipfel ist großartig. Man kann einige Berge und Täler der Insel überblicken. Gut 3 Stunden später war ich gegen 21.00 wieder zurück. Die Wanderung hat sich in jedem Fall gelohnt. Hätte ich mehr Zeit gehabt, so wäre ich noch zu anderen Gipfeln gegangen. Das Gelände oben ist leicht begehbar. Nun baute ich mein Zelt auf und badete im See. Die "obere" Seite des Sees ist flach und sandig. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese mit Fertignudeln, die man direkt in der Tomatensoße garen kann.






16.Tag: Do 25.07.24
km19365
Skalandtunnel – Ersfjord, Wanderung Husfjellet

1

25km
19,0km/h
1:19h

Weitere Bilder am 16.Tag Zuallererst ging es durch den Skalandtunnel. Er ist so schmal, dass sich zwei Wohnmobile nur in Schritttempo begegnen können. Hinter dem Tunnel geht es wieder einiges hinab. In Skaland parkte ich mein Rad und startete zur Wanderung auf das Husfjellet. Nach einer halben Stunde traf ich wieder auf die kanadischen Radfahrer, die ich schon gestern auf dem Schiff gesehen hatte. Wir liefen gemeisam zum Gipfel. Die Aussicht war überwältigend. Zwar waren hier einige Wanderer unterwegs, aber keine Karawanen. Hinunter lief ich zusammen mit zwei Deutschen einen anderen Weg, der auf dem Felsgrat abfallend nach Westen führt. Man brauchte immer wieder seine Hände. Schließlich gelangten wir auf die Straße und liefen auf ihr ca 3km wieder zurück zum Startpunkt. Im dortigen Supermarkt besorgte ich ein paar Kleinigkeiten. Nach einer Brotzeit ging es weiter auf der 862. Eigentlich hätte ich noch heute die Fähre nach Kvalöya nehmen wollen, aber dazwischen liegt Ersfjord, eine herrliche sandige Bucht. Direkt in den Dünen darf man zelten, 100m im Hinterland gibt es eine Toilette und eine kalte Dusche. Neben einer Tischgarnitur baute ich mein Zelt auf. Zum Essen gab es aufgewärmten Nudelauflauf.






17.Tag: Fr 26.07.24
km19390
Wanderung um Melfjordvär

3

21km
17,5km/h
1:12h

Weitere Bilder am 17.Tag Heute änderte ich meinen Plan erneut. Ich entschied mich, heute abend an diesem herrlichen Strand zu bleiben und bereits morgen den Rückweg anzutreten. Nach dem Frühstück ging es mit gepacktem Wanderrucksack durch den Tunnel nach Senjahopen. Im Gegensatz zu den anderen Tunnels auf Senja handelt es sich hier um eine regelrechte Luxusröhre. In Melfjordvär startete ich meine Wanderung. Zunächst ging es am Meer entlang bis zum Leuchtturm, danach einen kleinen Hügel hinauf und schließlich am Meer entlang bis zu einer Landspitze. Leider überzog hier der Himmel und es gab einen heftigen Wolkenbruch. Ich konnte mich gerade noch zwischen bzw unter ein paar Felsen verstecken. Eine halbe Stunde später schien wieder die Sonne. Leider sind die nassen Felsen nun sehr rutschig und das hineinwachsende Gras feucht. Ich dehnte die Tour noch etwas aus, indem ich noch auf einen anderen Hügel hinauflief und schließlich noch ein Stück in die "Ebene" von Melfjordvär hinein. Insgesamt war es heute eine sehr leichte Wanderung ohne größere Höhenmeter. Am Supermarkt in Senjahopen machte ich noch einen Zwischenstopp, bevor ich nach Ersfjord zu meinem Zelt zurückkehrte. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Hackfleischsoße.






18.Tag: Sa 27.07.24
km19411
Ersfjord – Finnsnes – Ibestad

2

173km
19,5km/h
8:53h

Weitere Bilder am 18.Tag Heute steht "Rückfahrt" auf dem Programm. Ich startete zeitig, denn ich wollte rechtzeitig auf dem Campingplatz in Rolla (Gemeinde Ibestad) sein, bevor der große angekündigte Regen kommt. Bis kurz vor der Anlegestelle Botnhamn geht es durch die zerklüftete Küste Senjas auf der 862 nach Norden, dann die 861 auf der Ostseite der Insel nach Finnsnes. Sie ist weniger interessant. In Finnsnes kaufte ich ein, dann ging es die 86 und ab Sörreisa die 84 nach Süden. In Lökebotn bog ich die 848 rechts nach Westen ab. Über eine Brücke geht es zunächst nach Andörja, durch einen Unterseetunnel nach Rolla. Dieser Ibestad-Tunnel war früher für Radfahrer gesperrt und seit der letzten Sanierung freigegeben. Mit 3.5km und 113m unter dem Meer ist er sehr steil. Aber er verfügt über neue LED-Beleuchtung, weiß gestrichene Wände, Handynetz, viele Lüfter (die bei meiner Durchfahrt alle aus waren), Fahrraddrucknöpfe für ein Blinklicht und einen so breiten Gehsteig, dass man problemlos hinauffahren kann. Hinter dem Tunnel stand "Astrids Oase" schon angeschrieben. Nach weiteren 7km erreichte ich den Campingplatz. Es ist eine liebevoll gestaltete Anlage mit Küche und Esstisch. Die Besitzer selbst sind Deutsch, die nach Norwegen ausgewandert sind. Kaum stand das Zelt, da setzte auch schon der Regen ein, eine richtige Punktlandung. Nach dem Duschen gab es aufgewärmte Spaghetti Bolognese. Ich musste sie nur tellwrweise in die Mikrowelle schieben. Ich werkelte noch ein wenig am Laptop, dann zog ich mich ins Zelt zurück.






19.Tag: So 28.07.24
km19584
Pausentag in Ibestad (Astrids Oase)

4

0km
0,0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 19.Tag Auf Grund der Wetterlage hatte ich bereits gestern entschieden, hier zu bleiben. Ich formatierte Bilder und Quelltext für meine Webseite. Zwischendurch unterhielt ich mich mit anderen deutschen Campern. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Champignons. Im Prinzip hätte ich ab 11.00 weitgehend trocken weiterfahren können, aber ich wollte ohnehin mal einen Ruhetag. Auf diesem Campingplatz kann man es auch gut aushalten.






20.Tag: Mo 29.07.24
km19584
Ibestad – Harstad – Fiskeböl

1

141km
18,6km/h
7:35h

Weitere Bilder am 20.Tag Heute spitzte immer wieder mal die Sonne hervor und auch die nächsten Tage sehen wieder sehr vielversprechend aus. Ich verließ den Campingplatz zurück zur Hauptstraße 848 und fuhr zur Anlegestelle Sörollnes. Die Fähre nach Harstad geht nur alle 2-3 Stunden, ich hatte sie genau abgepasst. Nach einem Einkauf in Harstad ging es auf der 83 weiter nach Südwesten. Die zweite Fähre geht stündlich. Weiter ging es auf der 85 nach Süden bis Gullesfjordbotn, wo ich die E10 nach rechts in Richtung Lofoten abbog. Oft nenne ich diese Verbindung die Tunnelpassage, weil man in 50km einen 6,4km-Tunnel, drei kürzere Tunnels mit je 1-2km und zuletzt auf 3,3km den Slöverfjord unterquert. Als ich mich vor dem Sördalstunnel nochmal stärkte und mein Lichtkabel einsteckte, sah ich, dass mein Getriebe wieder Öl verliert, und zwar wieder oben an der Schaltwelle. Offenbar hat Pinion die Abdichtung nicht ordentlich hinbekommen. Zwar kann ich problemlos weiterfahren, aber das Getriebe tropft andauernd und muss zu Hause erneut ausgebaut und eingeschickt werden. Die Tunnels ließen sich problemlos durchfahren. Insbesondere der Slöverfjordtunnel hat auf der Nordseite, also in meiner Fahrtrichtung einen hinreichend breiten gut asphaltierten Gehweg, den ich bergauf benutzte. Etwa 1km hinter dem letzten Tunnel, kurz hinter dem Abzweig nach Fiskeböl befindet sich ein Rastplatz. Ich baute mein Zelt ganz hinten auf. Zwar gibt es vorne Tischgarnituren, aber hinten ist es ruhiger. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Scampi und Tomatensoße.






21.Tag: Di 30.07.24
km19725
Fiskelöl – Svolvär – Leknes (und Wanderung)

1

97km
18,5km/h
5:14h

Weitere Bilder am 21.Tag Ich studierte die Wetterprognose und hatte einen Plan: heute fahre ich "nur" bis kurz vor Leknes und gehe dort Wandern und fahre morgen vormittags zur Fähre in Moskenes. Sollte es wider Erwarten dort doch noch länger trocken sein, so kann ich noch die 1500 Stufen bei Reine besteigen. Anderenfalls verbringe ich den nachmittags gemeldeten Regen auf der Fähre. Die E10 bis Svolvär fuhr ich in einem Sitz durch. Da es noch bald am Morgen war, schliefen die meisten Camper und waren noch nicht auf der Straße. Im Rema1000 kaufte ich ein und es ging weiter nach Süden. Die ersten 10km gibt es einen Radweg, doch dann muss man die stark befahrene Hauptstraße bis zum Abzweig der 815 nehmen. Für die Eurovelo-Route 1 in Norwegen ist es schon beschämend, dass es hier keinen Radweg oder eine andere Alternative gibt. Nachdem die 815 zwischen Stamsund und Leknes die Passhöhe erreicht hat, begann ich die Wanderung. Zunächst ging es nach Nordosten über felsigen Untergrund, über ein paar Senken und schließlich hinauf zum Justadtinden. Insgesamt war ich gut 5h auf ordentlichen Wegen unterwegs und hatte Panoramablick in beide Richtungen. Zurück am Wanderparkplatz richtete ich mich nahe einer Tischgarnitur mit dem Zelt wohnlich ein, dann gab es eine heiße Dusche aus ein paar Wasserflaschen, abgefüllt am Waschbecken der dortigen Toilette. Zwar steht auch hier wie an vielen Rastplätzen, dass er zum Pausieren und nicht zum Übernachten gedacht ist, aber meine Nachbarin stehe hier mit ihrem Womo schon eine Woche und meinte, eine Nacht mit Fahrrad und Zelt wäre überhaupt kein Problem. Unterhalb von mir stand ein deutsches Womo, das hier auch schon mehrere Tage war. Zum Essen gab es die zweite Hälfte Spaghetti mit Scampi.






22.Tag: Mi 31.07.24
km19822
Leknes – Moskenes – Bodö

4

76km
19,2km/h
3:58h

Weitere Bilder am 22.Tag Wider Erwarten tröpfelte es, als ich gerade aufstehen wollte. Aber es war nicht viel und hatte den einzigen Effekt, dass ich mein Zelt nicht ganz trocken in die Tasche brachte. Nach 5km erreichte ich den Rema1000 von Leknes. Nach einigen Kilos mehr ging es weiter auf der E10 nach Süden, durch den Unterseetunnel und weiter über Ramberg nach Reine. Während vormittags zum Teil noch die Sonne schien, hatte sich der Himmel verfinstert und es fielen die ersten Tropfen. So nahm ich diesmal nicht die alte Straße und Fahrradroute an den Felsen entlang, sondern die neue E10 durch die Tunnels. Eigentlich hätte ich noch die Stufen von Reine besteigen und um 18.00 die Fähre nehmen wollen, doch nun nahm ich die Fähre um 14.45, zu der ich 10 Minuten vor Abfahrt wie zufällig im Hafen ankan. Die Wetterprognose sah bis 22.00 buchstäblich düster aus. Daher bucht ich mir zwischen Bodö und Lödning ein Zimmer. Die See war etwas unruhig. Man merkte jedenfalls deutlich, dass man auf dem Schiff war. Um 18.00 in Bodö regnete es, nicht heftig, aber so, dass ich keine Lust gehabt hätte, noch längere Strecken zu fahren. Meine Bleibe lag in Bertnes, gut 10km außerhalb von Bodö. Es war ein Zimmer mit gemeinsamer Küche und Toilette und Dusche auf dem Gang für 720NOK. Die Vermiterin war sehr nett. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Dorschfilet mit Lauch und Champignons. Es regnete nach wie vor und ich war froh, diese Unterkunft gebucht zu haben.






23.Tag: Do 01.08.24
km19898
Bodö – Örnes – Vasdalsvik – Reppa

2

154km
17,5km/h
8:47h

Weitere Bilder am 23.Tag Um 6.30 gab es Frühstück und kurz vor 8.00 hatte ich das Haus verlassen. Die Straße war noch feucht vom nächtlichen Regen. Bis Löding hatte ich Radweg, nanach ging es bis kurz vor Saltstraumen auf der alten R17. Doch gerade bis nach Saltstraumen ist die normale R17 stark befahren, bevor der Verkehr etwas dünner wird. Ich fuhr ohne größere Pause durch bis Örnes, wo um 15.15 meine Fähre nach Vasdalsvik ging. Es war die erste Fähre am heutigen Tag. Zuvor hatte ich noch ein paar Kleinigkeiten im Rema1000 eingekauft und machte nun Brotzeit. Die 30km nach Halsa konnte ich mir Zeit lassen, denn die 17.30-Fähre nach Agskardet war nicht mehr zu schaffen und bis 18.30 hatte ich reichlich Zeit. Ich brauchte mich auch nicht zu beeilen, denn nach dieser Fähre waren es nur noch 13km bis zu meinem Übernachtungsplatz bei Reppa, dem Rastplatz mit den überdachten Tischen und der tollen Aussicht. Im Gegensatz zur Hinfahrt standen nun nur 8 Autos. Nach einer Dusche aus zwei heßen Wasserflaschen gab es den aufgewärmten Fisch mit Nudeln.






24.Tag: Fr 02.08.24
km20052
Reppa – Nesna – Sandnessjöen

1

154km
18,8km/h
8:12h

Weitere Bilder am 24.Tag Auch heute war die Nacht um 6.30 zu Ende, denn um 9.00 ging die Fähre Jektvik-Kilboghamn. Auf den Weg dorthin quert man einen 3km-Tunnel mit nicht ganz unerheblicher Steigung. Dieselbe Strecke bin ich ausc schon hingefahren, aber die Alternative wäre die deutlich stärker befahrene E6 im Hinterland gewesen, die obendrei landschaftlich weit weniger interessant ist. Hinter dem Silatunnel machte ich die erste größere Rast und kam wieder mit deutschen Campern sowie Radfahrern ins Gespräch. Sie waren am Nordkap und können ähnlich wie ich bestätigen, dass es nördlich von Tromsö nicht mehr so interessant ist. Der Nesna-Pass, den ich von der anderen Seite her als so heftig in Erinnerung hatte, verging wie im Flug. Unterhalb der Passhöhe gönnte ich mir eine kleine Pause und traf wieder die Radfahrer von vorher. Schließlich fuhr ich weiter und erreichte die Anlegestelle Nesna 5 Minuten vor Abfahrt. Mit dem Abpassen von Fähren habe ich mittlerweile ein gutes Händchen und es macht mir auch Spaß, meine Fahrzeit minutengenau zu kalkulieren. Solannge ich selbst "Herr der Bewegung" bin, stresst mich das auch nicht. In Levang ließ ich wie üblich die Autokaravane passieren, bevor ich mich selbst auf der leeren Straße in Bewegung setzte. Es ging über die Brücke von Sandnessjöen. Am Friedhof südlich der Stadt tankte ich in der Toilette heißes Wasser, bevor es weiterging bis Sövik. Dort hatte ich vor 14 Jahren in einer Holzbude oberhalb einer kleinen Sprungschanze bei einer Schule geschlafen. Die Hütte steht noch unverändert und daneben befindet sich eine Tischgarnitur. Nach einer heißen Dusche gab es Tortellini mit Tomatensoße. Nachdem die beiden dicht aufeinander folgenden Fähren nach Forvik bzw Horn nicht auf die Fahrzeit von Radfahrern ausgelegt sind und vormittags dehr "dünn" fahren, entschied ich mich, morgen früh erstmal zu wandern und die Fährpassage bei der deutlich höheren Nachmittagstaktung zu machen.






25.Tag: Sa 03.08.24
km20206
Sandnessjöen – Horn – Bindal

2

131km
21,7km/h
6:02h

Weitere Bilder am 25.Tag Zeitig am Morgen marschierte ich los. Es ging am Wanderparkplatz vorbei und den 900m hohen Stortinden hinauf. Es ist der südlichste Gipfel der Bergkette, 7 Schwestern genannt. Zwar waren einige Wanderer unterwegs, aber wie ich bereits am Parkplatz erkennen konnte, ausschließlich Norweger. Nach einem großartigen Ausblick ging ich die andere Seite hinab. Der Abstieg war sehr steil und gelegentlich brauchte man seine Hände zur Hilfe. Auch hier waren die typisch norwegischen Gipfelstürmer unterwegs. Mit etwas besseren Turnschuhen rennen sie regelrecht den Berg hinauf und scannen am Gipfel einen QR-Code. Sieger ist, wer am Ende der Saison die meisten Gipfel erreicht hat. Nachdem ich wieder ebenen Untergrund unter den Füßen hatte, joggte auch ich die letzten 3km auf der Straße zurück zu meinem Startort. Ich wollte nämlich spätestens um 13.00 losfahren, um meine 14.10-Fähre zu bekommen. Der Wind war jedoch so günstig, dass ich bereits um 13.55 im Hafen Tjötta war und soger noch einkaufen konnte. Von dort ging es per Schiff nach Forvik und die 16km weiter nach Andalsvagen. Dort hatte ich eine Stunde Wartezeit bis 16.55, in der ich mir Spaghetti Bolognese zubereitete und aß. Es war zwar aktuell weder Mittag- noch Abendesszeit, aber ich hatte mir hinreichend Hunger aufgehoben. Frisch aufgetankt trat ich wie wild in die Pedale und erreichte kurz vor 20.30 die heute dritte Fähre Vennesund-Holm. Von dort nahm ich noch die 35km bis zum Rastplatz "Bindal", kurz nach dem Abzweig der R801 nach Terrak. Ich wusste, dass man dort gut zelten kann. Es gibt eine Toilette mit heißem Wasser (das allerdings ehr gelblich ist) und natürlich Tischgarnituren. Zwar war es bereits 22.30, aber ich hatte ja schon reichlich gegessen und dunkel wird es noch nicht so schnell.






26.Tag: So 04.08.24
km20337
Bindal – Namsos – Bangsund

1

131km
18,8km/h
6:57h

Weitere Bilder am 26.Tag Heute steht tatsächlich ein fährenloser Tag auf dem Programm. Gegen 9.00 verließ ich den Rastplatz und nahm die R17 nach Süden. Zwar war es sonnig und warm, aber auch ein massiver Gegenwind, der mir das Leben bzw Fahren schwer machte. In Höylandet legte ich vor dem Rehabilitionszentrum, das im August geschlossen ist, eine längere Pause ein. Dort gab es nämlich frei zugängliche Steckdosen für Handy und Powerbank, Wasser außerdem. In einer weiteren Pause kurz vor Namsos checkte ich mehr aus Neugierde nochmal Flixbus-Verbindungen von Oslo - und es gab noch eine einzige Direktverbindung am Sonntag, den 11.8. um 21.15 nach Hamburg. Doch leider bekam ich erst für den Tag darauf einen ICE nach Nürnberg, sodass ich einen Nachmittag und eine Nacht in Hamburg verbringen muss. In Namsos gab es einen offenen Coop, allerdings nur ein kleiner Sonntagsbereich. Scheinbar müssen die Läden sonntags eine flächenabhängige Nutzungsgebühr bezahlen oder die Verkaufsfläche ist generell limitiert. Naja, für etwas Gebäck, Eiskaffe und Milch war das Angebot groß genug. Südlich von Bangsund gibt es einen Altbauabschnitt, den die neue R17 durch zwei lurze Tunnels umgeht. Hier gibt es einen wunderbaren Platz zum Zelten direkt am Fjord. Zum Sitzen gibt es eine Tischgarnitur. Einen Kilometer vorher ist ein Wasserhahn. Nach einer ergiebigen Dusche gab es aufgewärmte Spaghetti Bolognese. Abends führte ich noch zahlreiche Telefonate nach Deutschland.






27.Tag: Mo 05.08.24
km20468
Bangsund – Osen – Afjord – Krinsvatnet

1

145km
18,4km/h
7:53h

Weitere Bilder am 27.Tag Nach einer ruhigen Nacht konnte ich in den nächsten Tag starten. Ich konnte froh sein, von Oslo abzureisen, denn ab Donnerstag war an der Westküste ein Wettereinbruch gemeldet mit viel Regen und niedrigen Temperaturen, während es im Inland nur einzelne Schauer geben soll. Das ist keine Seltenheit in Norwegen. Die nächsten Tage aber soll es weiterhin warm und sonnig sein. Ich hatte genügend Zeit, um die doch etwas weitere R715 über Osen und Afjord zu nehmen. Aber der Umweg hat sich gelohnt. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Es geht über schmale Brücken am Fjord außen vorbei, nach jedem Berg gibt es was Neues zu sehen. Mein heutiges Tagesziel erreichte ich am Krinsvatnet. Dort gibt es an der Kreuzung der R715 und R710 einen schönen Rastplatz direkt am See. Er verfügt über Toiletten und Warmwasser, das allerdings nicht trinkbar ist. Nach Zeltaufbau und Baden im See gab es Nudeln mit Geschnetzeltem. Diesmal hatte ich Instantnudeln genommen, die haben eine kürzere Garzeit.






28.Tag: Di 06.08.24
km20613
Krinsvatnet – Brekstad – Orkanger – Meldal

1

125km
19,7km/h
6:21h

Weitere Bilder am 28.Tag Heute ging es auf der 710 zur Anlegestelle in Brekstad. Dabei stellte ich erneut fest, dass ich viel schneller fahren kann, wenn ich ein zeitlich knapp erreichbares Ziel wie die Fähre vor mir habe - und das, obwohl sie halbstündlich fährt. An der Kirche von Lensvik machte ich Mittagspause. Ich konnte mich nämlich daran erinnern, dass es dort frei zugängliche Steckdosen gibt. Nur die Toilette war nun geschlossen. In Orkanger gab es einen kleinen Einkauf, bevor ich auf der 57 und Nebenstraßen weiter südwärts fuhr. Auf der 700 ging es über Lökken Verk nach Meldal. Nach der Flussbrücke bog ich links ins Busdepot ab. Dort liegt am Fluss eine Fischerhütte, in der ich schon mehrfach genächtigt hatte. Etwas oberhalb am Fluss gibt es eine Toilette. Ich richtete mich wohnlich ein und wärmte mir nach einem Bad im Fluss das Geschnetzelte mit Nudeln auf. Dann zog ich mich nach ein paar Telefonaten zum Schlafen zurück.






29.Tag: Mi 07.08.24
km20738
Meldal – Berkak – Jutulhogget

2

169km
16,8km/h
9:59h

Weitere Bilder am 29.Tag Da ich kein Zelt abzubauen hatte, kam ich recht zügig weg. Doch das Fahren machte heute wenig Spaß. Ich hatte nämlich die meiste Zeit massiven Gegenwind. Ich konnte noch ein ganzes Stück bis Berkak kleine Straßen fahren, doch dann nahm ich die R3. Hier sind viele LKW unterwegs und auch die PKW fahren hier aggressiver als auf den Nebenstraßen und Landschaftsrouten. Was mir sehr zu Gute kam waren zwei längere Baustellen mit "manuell dirigering". Hier kamen die Fahrzeuge jeweils nur im Konvoi durch und ich hatte dahinter jeweils 15 Minuten lang kein überholendes Auto, bis ich wieder rechts heranfahre und den nächsten Fahrzeugpulk passieren lasse. Mein heutiges Ziel ist der Wanderparkplatz von Jutulhogget. Mit ca 170km Tagesleistung ist das Ziel sportlich, aber nicht unmöglich. In Tynset gab es nochmal eine Stärkung und einen kleinen Einkauf. Südlich davon konnte ich bis kurz hinter Alvdal auf Nebenstraßen ausweichen. Die letzte Etappe auf der Hauptstraße war wegen der großzügigen Fahrbahnbreite, aber auch wegen bereits fortgerückter Stunde wieder gut zu fahren. Gegen 21.15 erreichte ich den Wanderparkplatz Jutulhogget. Es gibt Toilette und Tischgarnituren, aber das Zelt musste ich auf einen Schotterplatz stellen, was das Klopfen der Häringe nicht einfach machte. Danach gab es eine Wasserflaschendusche und Tortellini zum Abendessen. Jetzt begann es wie vorhergesagt zu regnen, aber morgen soll es wieder schön werden.






30.Tag: Do 08.08.24
km20907
Jutulhogget (Wanderung) – Atna

3

34km
21,0km/h
1:37h

Weitere Bilder am 30.Tag Die Wetterprognose war offenbar sehr präzise. Es regnete fast die ganze Nacht zum Teil heftig und am Morgen schien wieder die Sonne. Beim Frühstück stellte ich gleich meine Wanderbrotzeit zusammen. Ich möchte heute nämlich bis zum späten Nachmittag wandern und danach zum 45km entfernten Campingplatz Atna fahren und dort den morgigen Regen aussitzen. Ich brauchte einige Zeit, bis ich loskam, denn das Zelt hatte noch einige Restfeuchte. Beim Jotulhogget handelt es sich um eine der tiefsten Schluchten Norwegens. Ich ging zunächst den offiziellen Weg entlang der westlichen und südlichen Kante. Schließlich war der Weg in Komoot nicht mehr verzeichnet, ging aber ordentlich weiter. Doch schließlich endet er. Es ließ sich aber ganz gut querfeldein laufen. Wie ich aus Komoot entnehmen konnte, gibt es vom Grund der Schlucht einen Pfad zur anderen Seite hinauf. Einen Weg konnte ich zwar nicht erkennen, aber einen Geländeeinschnitt oberhalb des Felsgerölls. Der Abstieg in die Schlucht war möglich, aber nicht ganz leicht. Beim Aufstieg auf der anseren Seite kam ich ein Stück vom regulären "Weg" ab und musste ein Stück am Steilhang nach oben. Zum Glück gab es ausreichend Bäume. Dann gelangte ich wieder auf einen ordentlichen Pfad, der auf den Fahrweg zum Wanderparkplatz führt. Zurück am Parkplatz regnete es ein wenig, ich konnte mich gerade rechtzeitig in der Toilette verschanzen. Dann konnte die Fahrt beginnen. Zwar war es Hauptstraße, war aber recht breit und übersichtlich. Unterwegs gab es einen weiteren Regenschauer, dem ich zumindest teilweise auf der Toilette eines Rastplatzes entkommen konnte. Eine halbe Stunde später schien wieder die Sonne und ich erreichte wenig später den Campingplatz Atna. Dort hatte ich für 1100NOK eine Hütte für zwei Nächte gebucht, denn morgen ist Dauerregen bei 14 Grad gemeldet. Es war eine Holz-Kabine mit vorspringenden Dach, zwei Betten, Tisch und Stühle und kleiner Küche. Das Sanitärhaus ist nur 20m entfernt. Zum Abendessen gab es Thunfisch-Bolognese. Morgen gibt es wahrscheinlich Pfannkuchen, wenn ich schon mal eine ordentliche Pfanne zur Verfügung habe.






31.Tag: Fr 09.08.24
km20941
Regentag in Atna

6

5km
18,8km/h
0:16h

Weitere Bilder am 31.Tag Um 8.45 stand ich auf und fuhr erstmal zum Supermarkt nach Atna und kaufte ein. Auf dem Rückweg begann es gerade zu tröpfeln. Den ganzen Tag verbrachte ich in der Hütte mit Werkeln am Laptop und Handy, draußen kam jede Menge Regen herunter. Mittags gab es Salat und Rührei zum Brot, abends Geschnetzeltes mit Pfannkuchen. Zusätzlich kochte ich noch 500g Nudeln vor, sodass ich die nächsten zwei Tage versorgt bin. Wenn man schon eine Indoor-Küche zur Verfügung hat, dann sollte man sie auch nutzen!






32.Tag: Sa 10.08.24
km20946
Atna – Elverum – Tangen

2

159km
19,1km/h
8:20h

Weitere Bilder am 32.Tag Pünktlich am Morgen hörte der Regen auf und ich konnte trocken weiterfahren. Ich fuhr nach Atna zurück, um auf die Nebenstraße der anderen Flussseite zu wechseln. Die ersten 15km sind ohne Asphalt, aber problemlos befahrbar. Danach ist die Straße bis Elverum durchghend asphaltiert. Steigungen gibt es keine nennenswerten und das Verkehrsaufkommen ist nicht der Rede wert. Nach 80km kurz hinter Elverum kaufte ich ein und machte Brotzeit. Wie es aussieht, ist dies mein letzter Einkauf in Norwegen, denn morgen ist Sonntag und da haben fast alle Läden geschlossen. Im weiteren Verlauf fuhr ich die alte R3. Mittlerweile ist die R3 autobahnähnlich ausgebaut. Über Löten und Romedal kam ich bis kurz vor Tangen. Dort hatte ich eigentlich vor, im Wald zu zelten, doch durch den gestrigen Regen war der Boden ziemlich feucht. Doch dann fand ich einen Schotterweg, der angeblich zu einer Fischerhütte führt. Nach 500m endet der Weg an einem großen Schotterplatz. Er war geradezu ideal zum Zelten. Ich hatte trockenen und sauberen Untergrund und die Häringe gingen mit sanfter Gewalt gut in den Boden. Zum Essen gab es Geschnetzeltes mit Nudeln.






33.Tag: So 11.08.24
km21105
Tangen – Oslo (Einstieg in Flixbus)

1

117km
18,1km/h
6:27h

Weitere Bilder am 33.Tag Heute habe ich meinen letzten Fahrtag. Kurz hinter Tangen gibt es einen eigenständigen Radweg, der direkt am See entlang geht. Teilweise geht er auch auf einer alten Bahntrasse, denn die neue Bahnstrecke ist zweigleisig und mit weniger Kurven. Es gibt auch einige schöne Plätze zum Zelten. Im weiteren Wegverlauf gibt es viele eigenständige Radwege. Leider sind die Bordsteinkanten häufig sehr unbequem holprig. In Oslo ging ich an einen öffentlichen Badeplatz am Meer mitten in der Stadt. Das Wasser war weniger salzig als erwartet und erstaunlich warm. Gezeiten scheinen hier nicht nennenswert ausgeprägt zu sein. Danach ließ ich mich im Windschatten einer Gebäudereihe nieder und wärmte mir mein Abendessen auf. Später machte ich mich auf den Weg zum Busbahnhof. Der Flixbus hatte 30 Minuten Verspätung, aber ich bekam meinen Panoramaplatz genau über dem Fahrer. Den Sitz konnte ich so weit zurückklappen, dass ich doch ein wenig einschlief.






34.Tag: Mo 12.08.24
km21222
Ankunft und Aufenthalt in Hamburg

1

21km
14,7km/h
1:26h

Weitere Bilder am 34.Tag Die Busfahrt verlief planmäßig und wir erreichten Hamburg 15 Minuten früher als geplant. Als erstes besorgte ich mir einen Döner, dann versorgte ich mich im LIDL mit Bargeld und ein wenig Essen. Dann ging es in die Alsterschwimmhalle. Es handelt sich um ein großes Schwimmbad mit einem 50m-Becken, vielen anderen Becken und einer großen Sauna mit regelmäßigen Aufgüssen. Man braucht nicht weiter zu erwähnen, dass ich mich hier stundenlang aufhalten kann, ohne mich zu langweilen. Die 21,60€ für ein Tagesticket sind ein fairer Preis. Um 20.00 hatte ich das Bad verlassen. Auf herrlichen Radwegen ging es durch die Abendsonne an der Alster entlang, mitten durch die Stadt und schließlich durch den alten Elbtunnel. Hierfür gibt es jeweils einen Aufzug. Ich dachte schon, ich darf ähnlich wie in Norwegen hinunterrollen und die andere Seite wieder hinaufstrampeln. Auf der anderen Seite ist die Fahrradroute nach Harburg hervorragend ausgeschildert. Gut 40 Minuten später stand ich vor dem Seehafen Hostel. Es gab nur ein Self-Check-in mit zugewiesenem Code. Ich bekam ein Einzelzimmer im Dachgeschoss mit eigenem Bad. Auch wenn die Umgebung mit alten Fabriken und Hafenanlagen alles andere als schön war, so gibt es an der Unterkunft nichts auszusetzen. Es sind frisch renovierte Räume, sehr gepflegt und einen schönen Innenhof und es sind gerade mal 2,5km zum Bahnhof. Im Keller gibt es einen Aufenthaltsraum mit Kicker, Mikrowelle und Kaffeemaschine. Mein Rad parkte ich im Innenhof und trug meine Sachen den zweiten Stock hoch. Dann fiel ich todmüde ins Bett.






35.Tag: Di 13.08.24
km21243
Hamburg – Georgensgmünd (Zugfahrt)

1

5km
14,3km/h
0:21h

Weitere Bilder am 35.Tag Um 4.15 klingelte mein Wecker. Ich duschte mich, dann gab es einen Kaffee und ich fuhr zum Bahnhof Harburg, wo der ICE schon bereitstand. Er hatte jedoch bereits 15 Minuten Verspätung angekündigt, da der Lokführer erst per Taxi vom Hauptbahnhof gebracht werden musste. Aktuell ist eine große Baustelle zwischen Hauptbahnhof und Harburg. Doch dann konnte die Fahrt beginnen. Neben mir saß eine Gruppe aus vier jungen Frauen mit Fahrrädern, die ihre Tour in München beginnen. Und so wurde die Fahrt recht abwechslungsreich und unterhaltsam. Noch in Würzburg war mein Anschluss-Regionalzug ungewiss. Doch als wir um 9:26 durch Fürth fuhren, wusste ich, dass ich meinen Regionalzug nach Georgensgmünd um 9:39 problemlos schaffen werde. Eine halbe Stunde später war ich zu Hause.






Rückblick über Norwegen

 

Fazit in Worten:
Es war eine gelungene Fahrt nach Norwegen, meine neunte Fahrt dorthin und das sechste Mal in den Norden des Landes. Norwegen hat eine gigantische Natur, insbesondere der mittlere Norden von Namsos bis Tromsö gefällt mir sehr gut. So fuhr ich die Küstenstraße 17 das sechste und siebte Mal - diesmal hatte ich mich entschieden, diese Straße hin und zurück zu fahren, da sie interessanter und vor allem weniger befahren als die E6 im Hinterland ist. Highlight für mich waren aber die Wanderungen auf den Lofoten und auf Senja. Die Westseite von Senja ist schon etwas besonderes und weniger überlaufen als die Lofoten. Insgesamt sind extrem viele Camper unterwegs, sowohl Norweger als auch Mitteleuropäer. Insbesondere bei den Fähren machte sich dies bemerkbar. Während ich als Radfahrer 5 Minuten vor Abfahrt im Hafen ankomme und sofort an Bord komme, müssen Camper zum Teil 6 Sunden auf des Schiff warten, bis sie dran sind. Auch das Image von Norwegen als extrem teures Land kann ich nicht bestätigen. Dies liegt sicherlich auch am aktuell sehr günstigen Wechselkurs. Zwar kosten die Obst und Gemüse mehr als das Doppelte gegenüber Deutschland und auch alle anderen Lebensmittel sind erheblich teurer, aber die Binnenfähren (alle "Straßenfähren", auch zu den Lofoten) sind für mich als Radfahrer kostenlos und freies Campen ist legal und problemlos möglich. Mit ca 25€ pro Zelt incl. Personen sind die Campingplätze auch nicht teurer als im restlichen Europa, aber deutlich besser ausgestattet. Eine Küche und ein Aufenthaltsraum sind beinahe Standard. Auch Betten-Unterkünfte kosten in Norwegen nicht mehr als in Mitteleuropa, so zumindest meine Erfahrung. In der Summe kostet ein Urlaub in Kroatien für mich deutlich mehr als in Norwegen. Auch das Radfahren ist in Norwegen um einiges angenehmer als in Südeuropa. Die Norweger und auch die mitteleuropäischen Touristen überholen mich als Radfahrer nur bei absolut klarer Verkehrslage. Dies gilt insbesondere für die Landschaftsrouten R17, E10, Vesteralen und Senja, denn die meisten, die hier fahren, haben es nicht eilig, sondern wollen die Natur genießen und nehmen es gerne in Kauf, auch mal 30 Sekunden hinter einem Radfahrer herzuschleichen. Etwas andes sieht es auf den Transitstraßen wie E6 oder R3 aus, auf denen ddie meisten zügig vorankommen möchten. Was mir diesmal aber unglaublich in die Karten gespielt hat, war das Wetter. Ich hatte in viereinhalb Wochen nur viermal nennenswerten Regen - und nur einen Tag Dauerregen (in Atna). Die meiste Zeit hatte es Höchsttemperaturen zwischen 20 und 25 Grad und nachts selten unter 10 Grad. Mir wäre fast meine Sonnencreme leer geworden! Ich hatte viele Tage mit Sonne von früh bis spät. Hinzufügen muss ich noch, dass ich abgesehen von meiner letzten Woche südlich von Trondheim keinerlei Dunkelheit erlebt habe. Zwar ist die Sonne von 23:30 bis 1:30 untergegangen, aber sie geht so flach unter den Horizont, dass es nicht dunkel wird. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland hatte ich einen "Hitze- und Dunkelheitsschock", denn ich war weder Temperaturen über 30 Grad noch Dunkelheit um 21:00 Uhr gewohnt.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen unterwegs (Bus, Schiffskabine, Schlafsessel): 2

Anzahl der Fährpassagen ("Straßenfähren" incl. An- und Abreise): 25

Übernachtungen auf dem CP im Zelt: 3

Gesamt-Radstrecke: 3028km

Übernachtungen in Zimmer oder CP-Kabine: 4

Doppelt gefahrene Strecke: 619km bzw. 1238km

freie Übernachtungen (meist im Zelt oder unter Felsen, Brücken, Fischerhütten usw.): 25

Anzahl der Fahrtage über 50km: 22 von 35


Wetter:

Das Wetter war für Norwegen bis jetzt hervorragend. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Wetter 1: Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Wetter 2: Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Wetter 3: Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Wetter 4: Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Wetter 5: Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Wetter 6: Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


letzte Aktualisierung am 29.08.24