Griechenlandfahrt Sommer 2021

 

Endlich stehen die Sommerferien vor der Tür. Es war ein anstrengendes und vor allem ungewöhnliches Schuljahr mit Homeschooling wegen Corona. Auch wenn ich nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet habe, bin ich mir sicher, dass viele Schüler auf der Strecke geblieben sind. Nachdem ich bereits seit Anfang Juni den vollen Impfschutz habe, steht einer Fahrt nach Griechenland nichts im Wege. Zum Zeitpunkt der Abreise war Griechenland als Risikogebiet (Inzidenz 170) eingestuft, nicht als Hochinzidenzgebiet. Aber für Geimpfte kann nur ein sogenanntes Variantengebiet zum Verhängnis werden. Dass jedoch ausgerechnet in Griechenland sich eine neue Corona-Variante ausbreitet, ist recht unwahrscheinlich, da das Land im Gegensatz zu Deutschland ziemlich abgeschottet ist. Für die Einreise muss jeder ein Formular (PLF) ausfüllen und außerdem eine Impfung, Genesung oder einen aktuellen PCR-Test nachweisen. Für Österreich und Italien war abgesehen von der Impfung oder ersatzweise einem Test kein weiterer Nachweis nötig. Ich hätte auch nicht gewusst, wie es ein Land mit so vielen offenen Grenzen überhaupt kontrollieren kann! Neben dem Radfahren habe ich diesmal zahlreiche Wanderungen geplant und dazu auch zwei Wanderführer (Pindos und Peloponnes) besorgt.

Die Berichte habe ich immer in mein Handy diktiert. Ein großer Teil des Textes ist während der Überfahrten auf dem Schiff entstanden und hat zum Teil bis zu einer Woche Rückstand. Daher hat die Objektivität vielleicht etwas gelitten. Klickt an auf das Bild des Tages, so erhält man in doppelter Größe alle Fotos des jeweiligen Tages.






1.Tag: Mo 02.08.21
km131874
Georgensgmünd – Landsberg

1

170km
19,65km/h
8:39h

Weitere Bilder am  1.Tag Meine Fahrt begann recht vielversprechend. Um 6 Uhr stand ich auf und packte meine Fahrradtaschen. Ich hatte es schon alles bereit gelegt, aber mir ist es lieber, erst in der Früh einzuräumen, da ich mir nur so sicher sein kann, dass ich auch alles eingepackt habe. Zunächst ging es nach Süden über Treuchtlingen und auf dem Möhrental-Radweg nach Otting-Weilheim. Dort machte ich die erste Brotzeit. Dann ging es auf Nebenstraßen parallel zur B2 weiter nach Donauwörth. Zeitweise war es bewölkt, aber es kam immer häufiger die Sonne zum Vorschein und es war komplett trocken. Weiter fuhr ich auf Radwegen bis Nordendorf, ab Ostendorf geht es direkt in die Lechauen auf einem gut ausgebauten Schotterweg. Auf diese Weise geht es mitten durch Augsburg und ein ganzes Stück weiter nach Süden. Dann ist Landsberg bereits für Radfahrer ausgeschrieben. In Landsberg fuhr ich mitten durch die Altstadt und anschließend zum Campingplatz südlich der Stadt. Am Eingang musste ich gleich meinen Corona-Impfnachweis vorzeigen. Auch wenn es die aktuelle Inzidenz nicht erfordert, verlangt der Campingplatz geimpft, genesen oder getestet. Finde ich eine gute Sache! Die Zeltwiese liegt etwas abseits, ziemlich weit vom Sanitärhaus entfernt. Ich baute mein Zelt strategisch neben einer Tischgarnitur auf, dann duschte ich mich erstmal. Anschließend kochte ich mir Reis mit Geschnetzeltem. Neben mir zeltete eine Familie mit drei kleinen Kindern, ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs. Ich kam sofort mit ihnen ins Gespräch. Mein Handy konnte ich benachbarten Campern zum Laden geben. Mit Einbruch der Dunkelheit zog ich mich ins Zelt zurück.






2.Tag: Di 03.08.21
km132044
Landsberg - Fernpass - Prutz

4

173km
18,64km/h
9:17h

Weitere Bilder am  2.Tag Bereits um kurz nach 6 Uhr stand ich auf und packte nach dem Frühstück zusammen. Für den Vormittag war wieder schönes Wetter gemeldet, ab 14 Uhr immer wieder Regenschauer und Gewitter, später sogar Dauerregen. Und ich hatte gedacht, das Schlechtwetter wäre mit den letzten Tagen durch! In Schongau kaufte ich noch ein paar Sachen ein, ansonsten fuhr ich zügig weiter über Füssen. Dort machte ich den Fehler, dass ich nicht die Flussseite wechselte. Und so musste ich am Lechfall direkt oberhalb der Stadt zunächst mein Fahrrad die Stufen hinunter schieben und auf der anderen Seite wieder hoch. Dort waren jede Menge Touristen. Die Einreise nach Österreich war unspektakulär. Ich dachte, dort wird stichprobenartig kontrolliert, aber ohne Schild hätte ich nicht gewusst, dass ich mich jetzt in Österreich befinde. Weiter ging es auf der Fahrradroute über Reutte und Lermoos. Leider ist die Hälfte der Strecke nicht asphaltiert, zum Glück aber nicht sonderlich steil. Etwa 10 km vor Lermoos begann es zu regnen. Zunächst stellte ich mich unter und wartete das Gröbste ab. Dann ging es weiter, doch hinter Lermoos ging nochmal ein heftiger Regenschauer nieder, leider konnte ich mich nur in der zweiten Hälfte unterstellen. Weiter ging es zunächst bei leichtem Tröpfelregen, anschließend trocken den Fernpass hinauf. Die erste Hälfte fährt man auf der alten Landstraße, schließlich kommt man auf die Hauptstraße und muss zwischen den Lastwagen und zahlreichen anderen Autos hochstrampeln. Die Alternative wäre eine steile Schotter-Geröllpiste. Die Abfahrt ist dagegen kein größeres Problem. Man rollt einfach zwischen den Autos hinunter und ist etwa genauso schnell wie sie. Erst ab Nassereith verließ ich die Hauptstraße und konnte wieder gut auf Nebenrouten ausweichen. In Imst entschied ich mich, noch ein Stück weiter zu fahren. Seit ich auf der Hauptstraße bin, hat es komplett zu regnen aufgehört. Ab Imst ging es weiter auf dem Inntalradweg, an Landeck vorbei und hoch nach Prutz. Beim Hochfahren begann es wieder zu tröpfeln, höchste Zeit, dass ich den Campingplatz dort erreiche. Auch hier ist es notwendig, geimpft, genesen oder auf Corona getestet zu sein. Wie ich erfuhr, ist das in Österreich bei allen touristischen Einrichtungen verpflichtend. Für 16€ bekam ich einen Platz auf der Zeltwiese, direkt hinter einem Baucontainer, eigentlich außerhalb des Campingplatzes. Dabei kam ich an überdachten Sitzplätzen vorbei, dort befindet sich auch eine öffentliche Toilette, die näher ist als das Sanitärhaus des Campingplatzes. Ich baute mein Zelt auf, legte Matte und Schlafsack hinein und anschließend machte ich mich mit den drei anderen Packtaschen auf dem Weg zu den überdachten Sitzplätzen. Dort packte ich mein Kochzeug aus und es gab aufgewärmtes Geschnetzeltes mit fertigen Nudeln. Ich hatte nun richtig Hunger bekommen. In der Zwischenzeit lag mein Handy in der öffentlichen Toilette und wurde ordentlich mit Strom versorgt. Nachdem ich zusammengepackt hatte, ging ich mit den Taschen zurück zum Zelt und anschließend zum Duschen ins Sanitärhaus. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche legte ich mich zufrieden in mein Zelt. Draußen tröpfelte es die ganze Zeit, gut so jetzt.






3.Tag: Mi 04.08.21
km132217
Prutz – Martina - Reschenpass - Bozen

5

166km
20,92km/h
7:56h

Weitere Bilder am  3.Tag Nachts hatte es immer wieder geregnet. Auch morgens war es nicht wesentlich anders. Zum Frühstücken ging ich wieder auf den überdachten Platz und konnte zugleich mein Handy vollständig laden. Dann baute ich mein Zelt ab, packte zusammen und mache mich auf den Weg. Die erste Stunde gab es noch leichten Tröpfelregen, danach wurde es trocken. Ich nahm zuerst die Straße nach Martina in die Schweiz und danach ging es hinauf zur Norbertshöhe. In Nauders kaufe ich ein paar Kleinigkeiten, dann ging es weiter zum Reschenpass hinauf. Dort traf ich auf einen anderen Radfahrer namens Michael, der genau in meinem Tempo fuhr. Ich kam gleich mit ihm ins Gespräch. Wir fuhren gemeinsam bis kurz vor Bozen. Wie sich herausstellte, war er ein Gegner der Corona-Impfung. Er bezeichnet sie als Modeerscheinung, die er erstmal abwarten werde. Er war regelrecht erstaunt, dass ich geimpft bin. Denn er fragte gleich, wie ich es mit dem Testen in Österreich mache, schließlich dürfe dort ein Test maximal einen Tag alt sein, um auf den Campingplatz zu dürfen. Leider setzte hinter Meran wieder Regen ein und ich pausierte dann unter einer Brücke, wir teilten uns. Als der Regen nachließ, ging es weiter. Wenige Kilometer hinter Bozen fand ich einen geeigneten Platz zum Zelten. Es war eine Tischgarnitur und ein Stück gemähtes Gras zwischen Radweg und Fluss. Ich baute das Zelt auf und koche mir Tortellini zum Abendessen. Ich war gerade fertig damit, da setzte der nächste Regen ein. Ich packe das Zeug zusammen und stellte die Taschen ins Vorzelt . Dann gab es eine Dusche aus heiß gemachtem Wasser , kombiniert mit dem Regen. Schließlich zog ich mich zufrieden ins Zelt zurück .






4.Tag: Do 05.08.21
km132383
Bozen - Rovereto - Terragnolo

3

101km
18,04km/h
5:36h

Weitere Bilder am  4.Tag Um 4.30 wachte ich auf, unter mir fühlte es sich so schwabbelig an, wie wenn Wasser unter mir wäre. Ich verließ das Zelt und stellte fest, dass der Fluss soweit gestiegen war, dass das Zelt bereits tatsächlich 10cm unter Wasser war. Ein wenig Wasser war auch schon ins Innenzelt bereits eingedrungen. Ich nahm sofort die Taschen aus dem Vorzelt und trug sie hoch zum Radweg. Dann nahm ich das Zeug aus dem Innenzelt, schleppte es hoch. Dann kam das Zelt selbst und zuletzt mein Fahrrad , das an der Tischgarnitur bereits 30cm unter Wasser stand. Doch man kann von Glück im Unglück reden. Abgesehen von einem Zelthäring hatte ich nichts verloren. Mein Schlafsack war weitgehend trocken geblieben und bei meiner Isomatte war nur die Unterseite nass. Die Packtaschen sind offenbar völlig wasserdicht und mein Handy hatte ich gestern vor Müdigkeit nicht mehr an meine Powerbank gesteckt, so dass die gesamte empfindliche Elektronik sicher in den Taschen verstaut war. Ich schlief nochmal ein, und stand gegen 8 Uhr auf. Das Bild, das sich bot, war erschreckend: von der Tischgarnitur war nichts mehr zu sehen und das Wasser stand in etwa bis 1m unter der Deichkrone. Die Stelle, an der ich das Zelt stehen hatte, war nun mehr als zwei Meter hoch mit Wasser überflutet. Zum Glück kam die Sonne hervor und ich konnte alles problemlos trocknen. Die schwarzen Seiten der Tasche dampften regelrecht. Kurz vor 10 Uhr kam ich los. Einen Kilometer weiter standen ebenfalls zwei Zelte direkt auf der Deichkrone. Diese beiden Radfahrer hatten genau das gleiche Schicksal wie ich. Auch sie waren nachts von der Flut überrascht worden. Außerdem standen Feuerwehrautos am Deich, denn er war etwas unterspült. Die Feuerwehrmänner sagten mir, dass es ein derartiges Hochwasser nur etwa einmal im Jahr gebe. Es war an dieser Stelle schon länger geplant, den Deich mit Beton zu schtützen. Doch wie so oft wurde dann genau wieder an dieser Stelle gespart. Wenig später stieß ich auf ein E-Bike mit Anhänger. Der Mann hieß Valentin und war von Füssen zum Gardasee unterwegs. Wir kamen gleich ins Gespräch und fuhren gemeinsam weiter. Leider war die Weiterfahrt etwas kompliziert, da der Radweg wegen Hochwasser über eine längere Strecke gesperrt war. Und so ging es über zahlreiche Nebenstraßen weiter nach Süden. Der Radfahrer aus Füssen war mir sehr dankbar um meine Ortskunde, er meinte, dass er ohne mich nicht zum Ziel gekommen wäre. Im Trento lädt er mich deshalb auf einen Cappuccino ein. Eigentlich hätte ich hier Richtung Bassano abbiegen müssen, aber da ich reichlich Zeit hatte, entschied ich mich für die Weiterfahrt bis Rovereto. Wir tauschten unsere Kontaktdaten aus und teilen uns. Er fuhr weiter nach Riva di Garda, ich in die Berge nach Osten. Zunächst nahm ich den falschen Weg in Richtung Passo Fugazze. Doch dann erkannte ich, dass es keine asphaltierte Verbindung hinüber nach Levico gibt. Also ging es wieder hinunter nach Rovereto und anschließend auf die richtige Straße Richtung Montagnolo und Passo Somma. Die Straße ist sehr steil und kurvenreich, aber es ist so gut wie kein Verkehr. Leider zog von Westen her ein Gewitter auf und es war nur eine Frage der Zeit, bis es richtig zu regnen beginnt. Kurz vor Montagnolo fand ich eine Einfahrt zu einer gemähten Wiese. Zufällig war dort gerade ein Imker tätig, den ich gleich um Erlaubnis fragen konnte. Auch wenn ich nicht alles verstand, was er sagte, so war jedoch deutlich, dass ich dort mein Zelt problemlos aufbauen konnte. Bei gerade einsetzendem Regen konnte ich noch das Zelt aufstellen und mich anschließend mit Hilfe des Regens und einer Wasserflasche abduschen. Nachdem das Ende des Regens noch nicht in Sicht war, koche ich mir meine Tortellini mit Käse-Sahne-Soße im Zelt. Doch kaum war ich mit Essen fertig, hörte der Regen auf. Vor mir lag die wohl bisher ruhigste Nacht. Es gab keine Autobahn, keine Eisenbahn, keine Hochwassergefahr und keine anderen Camper in meiner Umgebung.






5.Tag: Fr 06.08.21
km132484
Terragnolo - Levico - Bassano

1

106km
18,60km/h
5:42h

Weitere Bilder am  5.Tag Heute konnte ich mir richtig Zeit lassen, denn ich muss heute nur bis Bassano kommen. Nach einem gemütlichen Frühstück packte ich alles vollkommen trocken zusammen und es ging los. Bis Serrada ging es die ganze Zeit bergauf, dann hatte ich die Passhöhe erreicht. Dann ging es ein wenig hinunter und schließlich auf der SS350 hinauf zum Passo Somma auf 1374m Höhe. Dort bog ich links ab und parkte mein Rad am Waldrand. Dann lief ich zu Fuß weiter nach oben. Eigentlich hätte ich zu einem Aussichtspunkt gehen wollen, doch ich musste bald wieder umkehren, da ich auch weiterfahren musste. Im weiteren Streckenverlauf geht die Straße erstmal bergab, und dann einige Zeit relativ eben. In Carbonare bog ich links auf die SS349 ab und gelangte über Vattara an den Lago di Caldonazzo und damit an den Radweg im Brenta-Tal. Am nächsten Rastplatz machte ich eine größere Pause. Zunächst hatte ich Gelegenheit, die noch vom Hochwasser nassen Klamotten, die obendrein verschwitzt waren, mit Duschgel auszuwaschen und sie danach in der Sonne zum Trocknen aufzuhängen. Danach war es an Zeit, endlich etwas Vernünftiges zu essen. Ich hatte kurz zuvor in Caldonazzo Spaghetti, Hackfleisch und passierte Tomaten gekauft und nun war es Zeit, das Zeug zuzubereiten. Zwar ist es gerade wieder Zeit zum Mittag- noch zum Abendessen, aber ich hatte Hunger und die Gelegenheit war hier gut. Kurz vor 17 Uhr ging es dann weiter. Der Radweg ist hervorragend ausgebaut, doch das wusste ich schon im voraus. Angenehm überrascht war ich über den neuen Ausbau des Radwege kurz vor Bassano. Etwa 5 km vor dem Ort fand ich einen geeigneten Platz zum Übernachten: Olivenbäume und kurzes Gras darunter, nur einsehbar vom Radweg aus. Ich entschied mich dazu, kein Zelt aufzubauen, denn es war weder kalt noch nass. Es war gerade kurz nach 20 Uhr, also ohnehin genau die richtige Zeit, sich niederzulassen. Abgesehen von einer belegten Semmel brauchte ich nichts mehr zum Essen.






6.Tag: Sa 07.08.21
km132590
Bassano - Venezia (Fähre)

1

78km
21,37km/h
3:39h

Weitere Bilder am  6.Tag Kurz nach 6 Uhr stand ich auf. Ich frühstücke und kurz nach 7 Uhr war ich bereits unterwegs. Ich hatte nochmal knappe 80km bis zum Hafen Fusina/Maghera bei Venedig zu fahren. Zwar ist es nicht besonders anspruchsvoll, durch die Po-Ebene zu fahren, aber eben auch nicht besonders interessant. Bis Castelfranco war es verkehrsmäßig sehr ruhig. Ich nehme an, das liegt am Samstagfrüh. Danach war etwas mehr los, aber immer noch in Ordnung. Um 11:30 erreichte ich das Terminal von Anek Lines. Ich kaufte ein Hinticket mit Deckpassage und ein Rückticket mit Schlafsaal, Kabine war keine mehr verfügbar. Und hinwärts genügt mir Deckpassage, da ich hier nur eine Nacht auf dem Schiff verbringe und bereits in Igoumenitsa aussteige. Mein Einreiseformular für Griechenland wurde ebenso wie mein Impfnachweis beim Ticketkauf genau kontrolliert. Sobald ich das Ticket hatte, gab es Mittagessen. Ich wärmte mir die zweite Portion Spaghetti Bolognese von gestern Nachmittag auf. Danach versuche ich, meine Gaskartusche einem deutschen PKW mitzugeben, aber sie weigerten sich. Kann ich aber irgendwie verstehen, wenn man die Leute regelrecht damit überrumpelt. Ganz anders war es vor zwei Jahren in Patra, als ich erstmal mit einem WOMO-Fahrer ins Gespräch gekommen bin. Aber schließlich wurde ich gar nicht komplett kontrolliert, sondern mein Fahrrad wurde im ganzen durchgeschoben und gar nicht durchleuchtet. Diese Personenkontrolle wie im Flughafen ist ohnehin Schwachsinn, da alle Personen im Auto samt Gepäck völlig unkontrolliert auf das Schiff gelangen. Kurz nach 13 Uhr war ich auf dem Schiff, mit einer halben Stunde Verspätung legte es um 14 Uhr ab. Auf der Asterion 2 war ich 2019 schon mal unterwegs und weiß, dass es relativ viel Deckfläche und Aufenthaltsräume hat. Zunächst suche ich mir einen Platz auf der linken Seite vorne aus. Aber sobald wir unterwegs waren, fühlte ich mich wie im Windkanal. Und so zog ich noch mal um in einen geschützten Bereich. Auf einem Kasten für Rettungswesten machte ich es mir gemütlich. Den Nachmittag verbrachte ich damit, im Wanderführer zu blättern und mir für die nächsten Tage geeignete Touren auszusuchen. Mit Einbruch der Dunkelheit legte ich mich schlafen.






7.Tag: So 08.08.21
km132668
Igoumenitsa - Vrosina (Straße nach Ioannina)

1

54km
18,51km/h
2:55h

Weitere Bilder am  7.Tag Ich hatte eine ruhige Nacht. Dabei stellte ich fest, dass sich die Corona-Masken auch bestes als Augenbinde eignen. Den gesamten Vormittag blieb ich auf dem hinteren Deck, denn es war noch Schatten durch das Schiff. Als Nachbarn hatte ich einen Salzburger, der ziemlich Routine mit dem Schifffahren hat. Er hat aufgehört zu zählen, wie oft er schon gefahren ist. Er hat sich strategisch sofort dort eingerichtet. Und ich muss sagen, abgesehen von der Nachmittagsonne ist der Platz wirklich gut! Wir unterhielten uns ganz gut, zwischendrin diktierte ich den Reisebericht ins Handy. Nachmittags verzog ich mich nach innen, denn es wurde unangenehmen warm. Hier hatte ich genügend zu tun, die Rechtschreibfehler auszubessern. Um 16:30 Uhr erreichte ich den Hafen von Igoumenitsa. Dort wurde noch mal der Einreisezettel angesehen, während ihnen mein Impf-Nachweis egal war. Als ich die Fähre verließ, wurde ich regelrecht von der Hitze erschlagen, schließlich war ich die ganze Zeit im klimatisierten Innenraum gesessen. Trotz Sonntag gab es kleinere offene Geschäfte, so dass ich noch Brot und Milch besorgen konnte. Dann verließ ich die Stadt auf der alten Nationalstraße in Richtung Ioannina. Sie ist großzügig ausgebaut und hat seit der Fertigstellung der Autobahn kaum noch Verkehr. Die Steigung und Gefällstrecken sind sehr lang gezogen, sodass man nicht nennenswert bremsen muss. In Vrosina schlug ich mein Nachtquartier auf. Ich ließ mich direkt neben dem eiskalten Geburtsfluss nieder und ging erstmal baden. Es war richtig erfrischend! Dann mache ich mir zum Abendessen Tortellini mit Sahne-Soße.






8.Tag: Mo 09.08.21
km132722
Vrosina - Ioannina - Kokorosbrücke

1

78km
16,6km/h
4:42h

Weitere Bilder am  8.Tag Um 6:15 Uhr stand ich auf. Trotz der Hitze des Tages war es nachts angenehm kühl, laut Wetterbericht sogar unter 20 Grad. Und so wollte ich den kühlen Vormittag nutzen, um nach Ioannina zu kommen und dort im Lidl ordentlich einzukaufen. Wegen des großen Andrangs musste ich etwa 10 Minuten vor dem Supermarkt warten, bis ich hinein kam. Eine dreiviertel Stunde später hatte ich mein Fahrrad um 17 kg schwerer gemacht (etwaige Schätzung, als ich die Ware auf das Band gelegt habe). Gerade wegen meiner Fronttaschen musste ich sehr vorausschauend fahren, da die Aufhängung sicher nicht die stabilste ist. Hinter dem Flughafen nam ich die Nebenstraße östlich des Flusses. Dennoch blieben mir einige Kilometer Hauptstraße bis Metamorfosi nicht erspart. Dann ging es rechts weg in Richtung Zagori-Gebirge. Mein Ziel war es, mich irgendwo in der Nähe der Kokoros-Brücke niederzulassen, und von dort aus meine Wandertouren zu starten. Leider gibt es dort in der Nähe kein fließendes Wasser. Also fuhr ich erstmal nach Kipi und füllte meine Speicher auf. Das waren immerhin vier große und eine kleine Plastikflaschen, sowie meine zwei Fahrradflaschen, also insgesamt 8,5 Liter. Zwischen dem Abzweig nach Koukouli und der Kokoros-Brücke geht eine Verbindung zum Tal-Wanderweg hinunter, die man problemlos schieben kann. Nach etwa 200 Metern fand ich einen Felsvorsprung, unter dem ich mich einrichtete. Im hintersten Winkel war es richtig schön kühl, idealer Ort zum Lagern von Lebensmitteln. Zum Abendessen gab es Geschnetzeltes mit Champignons und Reis. Morgen werde ich eine Tagestour nach Monodendri und zum Oxia-Aussichtspunkt machen, ab übermorgen habe ich für drei Nächte in der Astraka-Hütte reserviert.






9.Tag: Di 10.08.21
km132800
Wanderung nach Monodendri

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am  9.Tag Nach dem Frühstück packte ich ein wenig zusammen und verstaute mein Zeug tief unter dem Felsen. Dort bleibt es angenehm kühl. Dann marschierte ich los. Zunächst ging es eine Stunde im Tal der Vikos-Schlucht, dann kommt der Aufstieg nach Monodendri. Als ich fast oben war, kamen mir zwei deutsche Wanderer entgegen. Von ihnen erfuhr ich, dass der Olymp wegen Waldbrandgefahr komplett für Touristen gesperrt ist. Daher sind sie hierher ausgewichen. Von Monodendri aus ging es weiter in Richtung Oxia-Aussichtspunkt. Hierfür muss man im Dorf immer Richtung Busbahnhof gehen, sich tendenziell rechts halten. Irgendwie kam ich dann doch vom Weg ab und musste ein Stück durch offenes Gelände gehen. Schließlich fand ich ihn aber wieder. Weiter oben kommt man wieder auf die Straße, verlässt sie aber nach kurzer Zeit wieder und läuft durch eine große Alm. Dort war ich früher schon mit dem Wohnmobil mit meinen Eltern. Am Aussichtspunkt waren doch einige Leute, aber von Massentourismus kann man nicht sprechen. Dabei traf ich auch deutsche Wanderer, mit denen ich ins Gespräch kam und auch wieder gemeinsam zurück nach Monodendri lief. Der vordere Teil ist quasi idiotensicher, nach einem Schild "Betreten auf eigene Gefahr" läuft man auf einem Felsplateau ungesichert am Abgrund entlang. Schließlich lief ich noch zum Kloster bei Monodendri direkt an der Schlucht. Leider ist der völlig ungesicherte Aussichtspunkt wegen eines Felssturzes nicht mehr zugänglich. Aber auch vom Kloster aus kann man von einer Plattform aus sicher in die Schlucht blicken. Schließlich nahm ich den Wanderweg nach Vitsa und danach hinunter in die Schlucht bzw am Südende der Schlucht. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Fahrrad. Zum Abendessen gab es den zweiten Teil des Geschnetzelten mit Reis, vorerst wohl zum letzten Mal eine sehr reichliche Portion. Ich bereitete gleich das Zeug für die Wanderung morgen vor. Mit Einbruch der Dunkelheit legte ich mich unter dem Felsen schlafen.






10.Tag: Mi 11.08.21
km132800
Aufstieg zur Astraka-Hütte (über Vikos-Schlucht)

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 10.Tag Bereits um 5:45 stand ich auf und packte nach dem Frühstück zusammen. Alles, was verderblich ist, musste ich entweder aufessen oder einpacken. Ich hatte im Rucksack sogar noch Platz für eine Packung Milch und Müsli. Ich hatte das Volumen meines Rucksacks wirklich voll ausgereizt. Als erstes ging es durch die Vikos-Schlucht. Hier geht es nahezu eben die ganze Zeit auf dem Grund der Schlucht entlang. Der Weg ist hervorragend ausgebaut. Nach etwa drei Stunden kommt man an einer Wasserstelle vorbei. Dort machte ich die erste größere Pause, um etwas zu essen. Dann ging es weiter bis zur Quelle unterhalb von Papigo. Während man im Sommer die ganze Zeit durch ein trockenes Flussbett wandert, sprudelt dort praktisch aus den Felsen heraus eiskaltes klares Wasser. Zunächst frischte ich mich im Fluss ab. Bei unter 10 Grad Wassertemperatur hält man es jedoch trotz Hitze nicht lange darin aus. Danach aß ich erstmal zum Mittag, wozu ich meinen Rucksack nahezu entleeren musste, da der Käse in der Dose ganz unten war. Nach dem Mittagessen kam der eigentlich anstrengende Teil: der Aufstieg nach Mikro Papigo und anschließend hoch zur Astraka-Hütte. Es war 14 Uhr und hatte weit über 30 Grad, teilweise ging es auch in der Sonne nach oben. Mit voller Beladung war das schon etwas anstrengend. Zum Glück gibt es an der Strecke sehr viele Wasserstellen, an denen ich jedesmal mein Käppi komplett nass wieder auf den Kopf setzte. Kurz vor 19 Uhr erreichte ich die Astraka-Hütte auf gut 1900m Höhe. In einem Schlafsaal bekam ich ein Bett zugewiesen, neben mir waren noch sechs weitere Personen im Zimmer. Normalerweise schlafen darin bis zu 19 Personen. Auch sonst ist hier der Umgang mit Corona recht streng, es galt strikte Maskenpflicht auf allen Verkehrsflächen im Gebäude. Nach einer (kalten) Dusche bestellte ich mir Spaghetti Bolognese. Nach dem Abendessen unterhielt ich mich noch mit anderen Wanderern aus Deutschland, kurz vor 22 Uhr legte ich mich schlafen.






11.Tag: Do 12.08.21
km132800
Gamila und Astraka-Gipfel

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 11.Tag Zeitig stand ich auf und machte mich ans Frühstück. Noch hatte ich genug dabei, so dass ich nur einen Kaffee dazubestellte. Es war so windig, dass ich mich innen zum Essen hinsetzte. Um 8:15 Uhr marschierte ich los. Zunächst ging es nach Osten hinunter, anschließend aus der Senke hinaus nach Süden. Mir wurde gesagt, das der Abzweig zum Gamila-Gipfel leicht zu finden ist. Auch die Beschreibung im Rother Wanderführer verwies auf eine eindeutige Abzweigung. Dennoch verfehlte ich sie und lief erstmal weiter. Als ich schließlich die anderen deutschen Wanderer, die etwas vor mir aufgebrochen waren, einholte, erfuhr ich, dass ich zu weit gegangen war. Der Abzweig ist, sobald man das erste Plateau erreicht hat und ein paar Bäume zu sehen bekommt. Schließlich fand ich den (schlecht) markierten Weg und folgte ihm nach oben. Schließlich erreichte ich auch den Gipfel und wurde mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Weiter ging es auf der Bergkuppe von einem Gipfel zum nächsten. Hier ist zwar der Weg nicht markiert, aber es lässt sich gut laufen. Etwas schwierig gestaltete sich der Abstieg, bei dem ich von oben nicht sehen konnte, wo steile Abbruchkanten sind. Irgendwann gelangte ich wieder auf einen Weg, dem ich bis zum Robizo-See folgte. Von See ist eigentlich zuviel gesprochen, denn es ist einfach eine sumpfige und schilfhaltige Grünfläche, auf der Kühe weiden. Generell gibt es hier unten sehr viele Kühe und dementsprechend viele Fliegen. Dann suchte ich den Abzweig zum Astraka und fand ihn schließlich, ebenfalls ziemlich dürftig markiert. Ein zweites Mal ging es nach oben und den kompletten Bergkamm entlang. Dabei kam ich der Berghütte Luftlinie ziemlich nahe, aber es gibt keine direkte Verbindung. Schließlich ging es auf der Südseite allmählich wieder hinunter und kam auf ca 1500 m Höhe wieder auf den Wanderpfad von Mikro Papigo. Ihm folgte ich wieder nach oben, bis ich schließlich die Hütte erreichte. Es war eine schöne und vor allem buchstäblich sehr aussichtsreiche Tour, aber ich hatte etwas wenig Wasser dabei. Normalerweise kann man immer wieder nachfüllen und es reicht eine 1,5l-Flasche aus. Zum Abendessen gab es gekochtes Rindfleisch in Tomatensauce (eher wie drei riesige Stücke Gulasch) und Nudeln dazu. Das Essen ist gut, aber die Portionen sind natürlich nicht auf meinen Hunger abgestimmt! Auch heute Abend waren wieder Deutsche bzw Österreicher in der Hütte. Kurz vor 22 Uhr legte ich mich schlafen.






12.Tag: Fr 13.08.21
km132800
Abstieg nach Konitsa (Einkaufswanderung)

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 12.Tag Heute steht eine Einkaufstour nach Konitsa an. Also machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg, zunächst nach unten und durch das Tal nach Norden. Der Pfad geht an einem weiteren See vorbei, bzw eigentlich eher Sumpfgebiet, an dessen Rand Kühe weiden. Dann geht es ziemlich steil durch eine Schlucht hinunter. Aber der Weg ist gut markiert und ausgebaut, es handelt sich um einen Hauptweg, beschildert mit "Epirus Trail". Nach der Schlucht geht es wieder deutlich hinauf und nach Osten. Ich hatte Zweifel an der Richtigkeit des Weges und lud mir bei dieser Gelegenheit Kommot herunter. Dabei stellte ich fest, dass dieses Programm wirklich jeden Wanderweg anzeigt, und dass ich auf dem richtigen Weg bin. Schließlich kommt man am Kloster im Aoos-Tal oberhalb von Konitsa heraus. Innerhalb der Schlucht geht es kaum noch bergab.
***ACHTUNG: Hier kann es passieren, dass man sich in albanisches Handynetz einbucht, was teuer werden kann, bei mir waren es insgesamt 30€ an einem Tag! (erfuhr ich erst hinterher)***
Unterwegs gibt es einige Plätze zum Baden. In Konitsa gibt es eine große Steinbrücke, die den Fluss quert. Nach nur 500m fand ich einen Supermarkt. Leider hat er keine Frischware und kein Brot, aber ich mache mir nicht die Mühe, bis ins Zentrum zu laufen. Schließlich besorgte ich mir noch ein Eis und marschierte anschließend wieder zurück. Hinter der Brücke stand ein Polizeiauto, die Polizisten wiesen die Spaziergänger zurück. Mir kam eine Frau entgegen, die mir erklärte, dass der Nationalpark wegen Feuergefahr gesperrt ist. Ähnliches hatte ich von anderen deutschen Wanderern über den Olymp gehört, die daher auf den Zagori Nationalpark ausgewichen sind. Wie soll ich nun zurück zur Hütte kommen? Doch nach wenigen Minuten löste sich das Problem, die Polizei fuhr weiter und schon marschierten wieder munter Leute hinein. Bis zum Kloster sehe ich selbst auch kein erhebliches Risiko, da der Weg bis hierhin problemlos auch mit dem Auto erreichbar ist, wenn es um Flucht aus dem Park gehen sollte. Mit etwas schlechtem Gewissen marschierte ich wieder hinein und machte eine Badepause an einer völlig uneinsichtigen Stelle zwischen einigen Felsen. Dann ging es weiter und schließlich wieder durch die Schlucht hinauf in das Hochtal, zuletzt zur Astraka-Hütte. Um 19:15 Uhr erreichte ich sie und nach einer Dusche gab es Reis mit Gulasch. Heute war der erste Abend, an dem keine deutschsprachigen Leute da waren. Aber auf Englisch kann man sich auch ganz gut mit Griechen unterhalten!






13.Tag: Sa 14.08.21
km132800
Karteros, Drachensee und Tsouka-Gipfel

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 13.Tag Heute habe ich eine Rundtour geplant, zuerst Abstieg nach Vrisochori, dann am Aoos entlang bis zum Kloster und von dort aus den Hauptwanderweg wieder hinauf. Als ich jedoch vor dem Abstieg nach Vrisochori stand, änderte ich meine Entscheidung: der Weg, soweit man ihn überhaupt als Weg bezeichnen kann, führt steil abwärts durch ungesichertes Geröll. Bergauf hätte ich mir das eventuell eingehen lassen, aber bergab und noch dazu alleine kommt das nicht in Frage. Ich entschied mich, oben zu bleiben, bzw. zum nahegelegenen Karteros aufzusteigen. Dorthin geht zwar kein Weg, aber man läuft auf dem Bergkamm entlang durch Steine und Gras, was kein größeres Problem darstellt. Dann ging es, zunächst querfeldein, zurück zum Robizo-See (eigentlich nur ein Feuchtgebiet) und anschließend zum Drachensee. Nach einem erfrischenden Bad machte ich mich auf den Rückweg zur Astraka-Hütte, die ich gegen 16 Uhr erreichte. Dort legte ich eine kurze Pause ein und trank einen Eiskaffee. Danach marschierte ich erneut nach Nordwesten los. Das Gelände ist nahezu weglos, aber auf dem Bergkamm kann man zwischen Gras und Steinen gut laufen. Nach einer guten Stunde erreichte ich den Tsouka, den höchsten Gipfel dieser Bergkette. Die Tour ist auch im Rother Wanderführer beschrieben. Danach ging es wieder zurück zur Astraka-Hütte. Zum Abendessen bestellte ich mir Reis mit Gulasch und zusätzlich Spaghetti Napoletana, so dass ich auch satt werde. Mir ist sowieso immer zu viel Fleisch im Verhältnis zur Beilage im Essen. Nach dem Abendessen kam ich mit einer Familie aus den USA ins Gespräch, das heißt, der Vater hat griechische Abstammung. Kurz vor 22 Uhr legte ich mich schlafen.






14.Tag: So 15.08.21
km132800
Rückwanderung zur Kokorosbrücke (über Beloi)

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 14.Tag Wieder war um 6:30 Uhr die Nacht zu Ende, mangels eigener Vorräte bestellte ich mir das komplette Frühstück. Hier bekommt man aber auch nur einen Kaffee, drei Scheiben Brot und ein paar Päckchen Aufstrich. Dann packte ich alles zusammen und die Wanderung konnte losgehen. Trotz vollen Gepäcks war ich nicht besonders schwer beladen, da das meiste, was ich hochgenommen habe, Lebensmittel waren. Ich nahm den Weg in Richtung Tsepelovo. Zunächst geht es über das Plateau, danach hinunter in eine Schlucht. Die Ausblicke sind großartig. Schließlich verlässt man die Schlucht und es geht wieder nach oben über einen kleinen Pass. Danach ist man wieder auf Weidefläche. Nachdem ich noch reichlich Zeit hatte, entschied ich mich nicht für den direkten Abstieg, sondern noch für einen Abstecher zum Aussichtspunkt Beloi. Von dort aus kann man über die komplette Schlucht blicken, ein grandioser Ausblick. Während ich die letzten Tage mehr oder weniger alleine unterwegs war, wimmelte ist hier regelrecht von Leuten. Das liegt zum einen daran dass heute Sonntag ist, zum anderen aber dass es sich hier um ein Nahziel handelt, das ohne große Wander-Kenntnisse erreichbar ist. Von Massenandrang kann man jedoch bei circa 10 Personen gleichzeitig bei weitem nicht sprechen! Dort traf ich auf ein deutsches Lehrer-Ehepaar, mit denen ich bis Kapesovo zurück lief. Von Vradeto nach Kapesovo geht ein wunderschöner weg mit handgemauerten Steinstufen. Während des Wanderns unterhielten wir uns natürlich auch über Corona und Schule und wie bei ihnen das Homeschooling geklappt hat. In Kapesovo füllte ich meine Wasserflaschen komplett auf. Ich hatte von anderen Wanderern in der Hütte eine zweite Flasche bekommen, die mir gestern guten Dienst geleistet hatte, heute aber überflüssig gefüllt war. Nachdem ich aber unten dringend Wasser brauche, bin ich nun froh um die zweite Flasche. Der Abstieg in die Vikos-Schlucht ist zwar steil, aber gut ausgebaut. Ich frage mich, warum der Rother Wanderführer diese Strecke als schwarz einzeichnet. Es geht einmal um einen Felsen herum, wo es steil hinunter geht. Aber hier sind sogar zusätzliche Sicherungsleinen. Unten angekommen musste ich noch ein ganzes Stück aufwärts laufen, bis ich wieder bei meinen Sachen war, die unverändert da lagen. Zunächst richtete ich mich wieder unter dem Felsen ein, dann duschte ich mich ab und schließlich gab es Abendessen. Es gab Nudeln mit Thunfisch Bolognese, ein typisches Essen, für das man keine Kühlung im Vorfeld braucht. Übrigens: ich hatte ganz hinten unter dem Felsen Wasser und Multivitaminsaft versteckt, das ich nun eiskalt genießen konnte, während es sonst immer noch über 30 Grad hatte.






15.Tag: Mo 16.08.21
km132800
Kokorosbrücke - Pades, Einkauf in Konitsa

1

117km
13,76km/h
8:30h

Weitere Bilder am 15.Tag Heute steht die Fahrt nach Pades an. Dort soll es laut Wanderführer einen Campingplatz geben, von dem aus man zum Smolika, dem zweithöchsten Berg Griechenlands wandern kann. Bis ich alles zusammengepackt hatte, war es 8:00 Uhr, und 8:15 Uhr, bis ich mein Fahrrad wieder auf der Teerstraße hatte. Zuvor machte ich noch einen Abstecher nach Kipi, da ich wusste, dass es dort einen Laden gibt. Doch er öffnet erst um 10 Uhr. Das ist zu spät für mich. Also fuhr ich hinauf nach Kapesovo und weiter nach Tsepelovo und Vrisochori. Nach einer schweißtreibenden Auffahrt erreichte ich schließlich Pades. Wie sich herausstellte, ist es kein richtiger Campingplatz, sondern mehr ein geduldetes Wild-Zelten im gesamten Dorf. Damit erhoffen Sie sich mehr Leben und Einnahmen in den Tavernen. Darüber hinaus gibt es eine Dusche und eine Toilette, die man gegen Spende benutzen kann. Der Platz gefällt mir richtig gut, doch ich habe bis jetzt noch nichts einkaufen können! Zwar kann ich abends auch im Wirtshaus essen, aber ich brauche auch was zum Frühstücken und eine Brotzeit zum Wandern. Und ich habe überhaupt nichts mehr! Ich stellte mein Zelt auf, danach startete ich eine zweite Radtour zum 27km entfernten Konitsa. Das klingt erstmal nicht so weit, aber insgesamt sind 1600 Höhenmeter zu überwinden! Die Straße ist wie alle anderen Bergstraßen in Griechenland, also kaum befahren und eine Kurve nach der anderen, ständig wird man mit neuen Ausblicken belohnt. Und so kaufte ich in Konitsa einiges ein und erreichte erschöpft, aber zufrieden um 20:30 Uhr den Zeltplatz. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Auberginengemüse. Die Nudeln hatte ich noch von gestern Abend.






16.Tag: Di 17.08.21
km132917
Wanderung zum Smolikas-Gipfel

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 16.Tag Heute steht die Wanderung zum Smolika, dem zweithöchsten Berg von Griechenland auf dem Programm. Um 7:15 Uhr verließ ich den Zeltplatz. Eigentlich ist der Wanderweg ja gut ausgeschrieben, trotzdem schaffte ich es, den falschen Pfad zu nehmen und gelangte auf den Bergrücken zwischen Pades und Palioseli. Immerhin wurde ich durch herrliche Ausblicke belohnt und es handelt sich um einen markierten Weg. Später aber lief ich trotzdem querfeldein und fand mit Hilfe von GPS und Komoot wieder den richtigen Pfad. Im Gegensatz zu meinem Weg ist er hervorragend ausgebaut und ausgeschildert. Schließlich gelangte ich an den Drachensee, an dem ich nach einem kurzen Bad darin meine erste Brotzeit machte. Gut eine Stunde später erreichte ich den Smolika auf 2650m. Dort traf ich auf zwei griechische Wanderer, die auch schon in der Astraka-Hütte waren. Offenbar ist der Kreis der Wanderer doch nicht so groß! Hinunter ging es deutlich schneller, das liegt nicht nur am Gefälle, sondern auch daran dass ich nun den richtigen Weg nahm. Und so war ich noch vor 18 Uhr wieder am Zeltplatz zurück. Ich nutzte die Zeit, um alle meine benutzten Klamotten zu waschen und aufzuhängen. Das Wasser aus der heißen Dusche bzw Toilette ist goldeswert! Beim anschließenden Duschen verbrühte ich mir etwas die Hand, weil das Wasser so heiß herauskam. Schließlich hinterließ ich eine großzügige Spende in der Dusche und ging anschließend in die Taverne zum Essen. Ich bekam Pita und Risotto mit Waldpilzen. Es war in Ordnung, aber nicht überragend. Alternativ hätte ich auch Spaghetti Bolognese oder Carbonara haben können, aber das kann ich selbst genauso gut kochen. In der Zwischenzeit konnte ich mein Handy und meine Powerbank aufladen, die Taverne hat hierfür extra eine Mehrfachsteckdose im Freien bereitgelegt. Gegen 22 Uhr legte ich mich müde, aber zufrieden ins Zelt. Leider haben da die Griechen etwas andere Zeitvorstellungen und bis Mitternacht muss ich wohl damit rechnen, dass nach und nach die Leute ins Bett gehen. Immerhin verhalten Sie sich ruhig auf der Zeltwiese.






17.Tag: Mi 18.08.21
km132917
Pades - Vasilitsa-Skigebiet, Wanderung zum Gipfel

1

34km
10,00km/h
3:24h

Weitere Bilder am 17.Tag Wieder stand ich um 6 Uhr morgens auf, denn auch heute steht wieder Bergfahrt auf dem Programm. Heute fuhr ich hoch zum Skizentrum Vasilitsa, um von dort aus weiter auf die Gipfel hinauf zu wandern. Dies sind zwar nur 30km, aber knapp 1.000 Höhenmeter. Auf der Passhöhe angekommen entschied ich mich, nach links abzubiegen und mir dort einen geeigneten Platz zu suchen. Da das Gelände jedoch sehr offen ist (Skigebiet), musste ich ein ganzes Stück hochfahren, aber die Straße ist asphaltiert. Oberhalb des letzten Hauses fand ich ein Waldstück, das sich zum Schlafen hervorragend eignet. Ich musste den Untergrund etwas planieren, danach breitete ich meine Picknickdecke aus und aß erstmal zu Mittag. Dann packte ich den Wanderrucksack und lief wieder zur Straße hinunter und auf der anderen Seite auf der Skipiste hinauf. Später läuft man in unbefestigtem Gelände auf Gras und Steinen am Bergkamm entlang bis zum Gipfel. Von dort aus zweigen mehrere Wanderwege ab, die in andere Täler hinuntergehen. Aber aus zeitlichen Gründen war das für mich heute nicht möglich. Ich lief einen etwas anderen Weg wieder zur Talstation und schließlich die andere Seite wieder hinauf. Als ich mir die Wetterprognose für die nächsten Stunden bzw. die Nacht anschaute, musste ich meinen Plan ändern: es waren Regenschauer und Gewitter gemeldet, sodass ich entweder zelten muss oder einen festen Unterstand brauche. Auf dem Weg nach oben gibt es auf der halben Höhe ein Gebäude für einen Skilift, dessen eine Seite eine Art überdachten Balkon besitzt. Unterhalb davon befindet sich eine Viehtränke mit ständig laufendem Wasser, also gar kein so schlechter Platz. Zum Glück hatte ich meine Taschen noch nicht ausgepackt, sodass ich sie nur wieder an mein Fahrrad machen und anschließend hinunterfahren musste. Zum Abendessen gab es Reis mit Zucchinigemüse. Nach dem Essen kam ein Schafhirte mit seiner Herde vorbei. Er war sehr freundlich und fragte ob bei mir alles in Ordnung wäre und ich irgendwas brauche, insbesondere ob es mir nicht kalt wäre! Der Umzug wegen des Wetters wäre gar nicht notwendig gewesen. Ich war nämlich genau an der Wettergrenze. Auf der Ostseite blitzte und donnerte es die ganze Zeit, auf der Westseite war blauer Himmel. Aber besser einmal zu oft umgezogen! Nachts wurde es angenehm kühl, sodass ich meinen Schlafsack erstmalig voll nutzen musste, das heißt den Reißverschluss vollständig zumachen.






18.Tag: Do 19.08.21
km132951
Vasilitsa-Skigebiet - Grevena - Aoos-Stausee

2

108km
15,73km/h
6:52h

Weitere Bilder am 18.Tag Wieder ging es bald am Morgen los. Der Anfang war sehr leicht zu fahren: vom Skizentrum ging es erstmal bergab, und abgesehen von kleineren Anstiegen weitgehend eben nach Grevena. Dort machte ich im Lidl erstmal einen Großeinkauf: am Ende lagen knapp 20kg auf dem Förderband. Zum einen hatte ich überhaupt nichts mehr, zum anderen wollte ich für mehrere Tage an den Aoos-Stausee. Und dort gibt es nunmal nichts zum Einkaufen! Die Straße von Grevena nach Metsovo ist großzügig ausgebaut, aber seit Fertigstellung der Autobahn kaum noch befahren. Unterwegs kam ich an einem Wasserfall vorbei, an dem ich eine Badepause einlegte. Weiterführende Wanderwege oder eine Möglichkeit zum Zelten habe ich jedoch nicht gesehen, habe aber auch nicht danach gesucht. Dann ging es weiter bis zur Passhöhe auf 1550m und auf der anderen Seite wieder ein Stück hinunter, denn der See liegt nur auf 1350m Höhe. Ich bog die erste Straße ab, befand mich also auf der Nordseite des Sees. Zunächst fährt man durch trockenes und verlandetes Gebiet, dann beginnt der See. Dort, wo ich links abbog, befindet sich eine Wasserstelle an der Straße. Ich machte alle meine Flaschen voll, dann schob ich mein Fahrrad in Richtung See. Ich schob es lieber, da es ohnehin schon völlig überladen war und ich auf dem schlechten Weg nichts mehr riskieren möchte. Zunächst stellte ich das Fahrrad ab und suchte einen geeigneten Platz. Zwischen drei Bäumen etwas geschützt, wurde ich fündig. Ich schob mein Fahrrad dorthin und entpackte. Als erstes baute ich das Zelt auf. Leider hatte es nämlich überzogen und könnte jeden Moment zu regnen beginnen. Ein wenig tröpfelte es. Da ist es schon besser, wenn mal das Zelt steht und nicht zu viel Zeug ungeschützt herum steht. Doch das Gewitter zog knapp an mir vorbei und bei mir blieb es mal wieder trocken! Und so stand der Zubereitung des Abendessens nichts mehr im Weg. Es gab Spaghetti Bolognese, diesmal schnitt ich zwei Karotten in ganz kleine Würfel Stücke und briet sie als erstes, noch vor den Zwiebeln an. Dies verbessert den Geschmack erheblich! Mit Einbruch der Dunkelheit legte ich mich schlafen. Leider ist die nächsten zwei Tage das Wetter nicht ganz stabil gemeldet.






19.Tag: Fr 20.08.21
km133059
Wanderung zum Flega

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 19.Tag Heute steht der Aufstieg zum Drachensee am Flega auf dem Programm. Die Tour ist im Wanderführer beschrieben. Der Weg ist als Epirus Trail sehr gut beschildert. Zunächst geht es zur nicht bewirtschafteten Berghütte hinauf. Dann geht es weiter auf einen Fahrweg. Bevor es wieder als Wanderweg weitergeht, gibt es eine Quelle mit eiskalten Wasser. Der Weg führt weiter bergauf, bis man schließlich dem Gipfel erreicht. Dann steigt man zu den Seen herunter ab. Der Wanderweg geht weiter bergab in eine Alm. Von dort aus bog ich links ab und es ging wieder hinauf. Der Weg ist zwar schlecht markiert, aber ich wusste, dass ich oben am Bergkamm wieder zum Gipfel gelangen kann. Der Rückweg war identisch, allerdings suchte ich am Ende noch eine Abkürzung, denn ich habe vor, in zwei Tagen hier noch mal zu laufen und auf der anderen Seite abzusteigen. Zum Abendessen gab es aufgewärmte Spaghetti Bolognese. Wettermäßig waren heute keine Gewitter oder ähnliches in Sichtweite.






20.Tag: Sa 21.08.21
km133059
Wanderung nach Metsovo

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 20.Tag Heute steht eine Tour in Richtung Metsovo auf dem Programm. Hierfür nahm ich den Epirus Trail in die andere Richtung, ich vermute jedenfalls dass er dorthin führt. Zunächst geht er über die Brücke an der Stelle, wo der See beginnt. Dann führt er durch die"Ebene" immer auf dem höchsten Bergrücken entlang. Dort befinden sich zahlreiche Bauernhöfe, die meisten haben Kühe, die weitgehend frei herumlaufen. Schließlich erreicht man die Hauptstraße, der man ein Stück folgt. Dann biege ich nach rechts ab und gelange auf den sogenannten Ursus Trail. Es ist ein Wanderweg rund um Metsovo. Auf ihm ging ich nach Metsovo hinunter. Dort war gerade Wochenmarkt und es gab jede Menge frisches Gemüse. Obwohl ich eigentlich genug dabei hatte, konnte ich nicht widerstehen. Ich kaufte unter anderem Paprika und Okra. Okra hatte ich schon länger gesucht! Aus der Stadt heraus nahm ich weiter den Ursus Trail. Eigentlich beginnt er ja hier und macht einen riesen Rundkurs. Es ging am Kriegsdenkmal aus der Stadt heraus und in den Wald hinein. Entweder geht der Weg durch herrlichen Laubwald oder man hat Panorama-Ausblicke. So konnte ich in Richtung Ioannina hinunterschauen. Irgendwann teilt sich der Weg, die 11 km Route zweigt nach rechts ab und ich blieb aber auf der Route mit 21km, nach links. Im Norden und Osten konnte ich beobachten, wie sich der Himmel immer mehr verdunkelte, aber das schlechte Wetter schien nicht herzuziehen. Irgendwann zweigt der Weg nach rechts ab und geht wieder in das Tal des Aoos Stausees hinunter. Nach etwas querfeldein erreichte ich wieder den Epirus Trail von heute früh. In der Ferne jenseits des Katarapasses gab es jetzt gerade ein richtiges Unwetter, bei mir war es nur windig, aber trocken. Zum Abendessen gab es Okragemüse mit Reis.






21.Tag: So 22.08.21
km133059
Wanderung über Flega Richtung Vouvousa

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 21.Tag Heute steht eine große Tour über den Flegapass auf dem Programm. Bereits kurz nach 7 Uhr war ich unterwegs. Zunächst ging es hinauf zur Berghütte, dann weiter zum Flega-Pass, und anschließend auf der anderen Seite hin unter. Der Weg nach unten ist hervorragend markiert und ausgebaut, aber extrem steil. Auf halber Höhe gibt es Quellen mit eiskaltem Frischwasser. Der Hahn ist komplett bewaldet, teilweise sogar Laubwald. Irgendwann gelangte ich an den Ardoukorema, was auf griechisch soviel wie Bärenbach bedeutet. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es ihr Bären gibt. Dort gibt es auch herrliche Badegumpen, die im Wanderführer als Tour von Vouvousa ausgeschrieben sind. Nachdem auch der Weg sehr schön beschrieben war, lief ich noch ein Stück flussabwärts. Und es war nicht zu viel versprochen! Irgendwann musste ich aber aus Zeitgründen umkehren und machte auf dem Rückweg noch mal einen Sprung ins eiskalte Wasser. Ein paar Badegäste waren dort, von einer Massenversammlung kann man jedoch nicht sprechen! Hier traf ich auch seit langem mal wieder auf Deutsche. Schließlich ging es wieder über den Pass zurück zum Zelt, wo es bereits 20:30 Uhr und damit unmittelbar der Einbruch vor der Dunkelheit war. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Tomaten und Sahnesauce.






22.Tag: Mo 23.08.21
km133059
Fahrt zum Katara-Pass und um den See

1

56km
16,39km/h
3:25h

Weitere Bilder am 22.Tag Eigentlich hatte ich heute vor, weiterzufahren. Nachdem mir aber noch meine gestrige Wanderung in den Beinen sitzt und ich außerdem noch genügend zu essen habe, zog ich es vor, heute noch hier zu bleiben. Das heißt, ich werde schon eine kleine Tour fahren, aber mein Zeug noch hier lassen. Nach einem etwas späteren Frühstück als sonst schwang ich mich aufs Fahrrad und fuhr zunächst nach Norden und hinauf zum Katara-Pass. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren wurden doch ein paar Ausbesserungen gemacht, dennoch sind ganz schöne Bodenwellen in der Straße. Es steht nicht umsonst "Befahren auf eigenes Risiko". Auf der Passhöhe stand Chalki angeschrieben. Ich folgte der Straße, aber sie führte nur hinauf zu den Sendemasten. Erst am Rückweg fand ich die eigentliche Schotterstraße. Ich schaute es mir nur aus Neugierde an, hatte nicht vor, dorthin zu fahren. Dann ging es den Pass wieder hinunter, richtig gemächlich geht die Straße. Ich nahm den Weg südlich des Sees und umrundete ihn damit. In der Nähe des Staudamms kann man wesentlich besser baden als bei mir, denn hier gibt es keine Sedimentablagerungen. Das Wasser ist hier wegen der größeren Tiefe etwas kälter, aber immer noch angenehm zum Schwimmen, was ich hier auch ausgiebig tat. Dann ging es auf der Nordseite des Sees wieder zurück bis zum Zelt. Ich nutzte noch die Zeit, ein paar verschwitzte Kleidungsstücke auszuwaschen und im Wind zum Trocknen aufzuhängen. Zum Abendessen gab es gebratene Kartoffeln und Auberginen. Morgen muss ich alleine wegen der aufgebrauchten Lebensmittel weiterfahren.






23.Tag: Di 24.08.21
km133115
Aoos-Stausee - Mega Peristeri - Pramanta

1

89km
13,87km/h
6:25h

Weitere Bilder am 23.Tag Zeitig in der Früh stand ich auf, doch bis ich los kam, war es dennoch 7:45 Uhr. Zunächst ging es hinunter nach Metsovo. Im AB Supermarkt kaufte ich erstmal gründlich ein. Von außen sieht der Markt sehr klein aus, aber es geht weit nach hinten und im hinteren Bereich ist der Markt zweistöckig. Dennoch ist er nicht für große Einkaufswagen vorgesehen. Aber ich bekam alles, was ich brauchte. Nach dem Einkauf ging es auf der alten Nationalstraße erstmal hinunter in Richtung Joannina. Sie ist hervorragend ausgebaut und dank Autobahn kaum noch befahren. Leider musste ich die Straße in Richtung Megalo Peristeri verlassen. Nun ging es erstmal ordentlich bergauf und anschließend war es ein auf und ab, leider meistens so steil, dass man das Gefälle nicht einmal genießen konnte. Weiter ging es über Megali Pertisti, Krapsi und Anatoliki. Dort war sogar ein Stück ungeteert, wurde aber gerade ausgebaut. Über Palaiochori ging es weiter nach Pramanta. 2km danach in Richtung Melissourgi fand ich eine Wasserstelle und rechts der Straße ein Bachbett, in dem ich mich zum Übernachten niederließ. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Beginn des Wanderweges. Ich legte mich unter freiem Himmel schlafen.






24.Tag: Mi 25.08.21
km133204
Wanderung zum Stogoula und Fahrt zum Refuge

3

5km
7,14km/h
0:42h

Weitere Bilder am 24.Tag Zwar war fast noch Vollmond, aber aufgrund des Nordhang bekam ich ihn fast nicht zu sehen. Heute kann ich es etwas gemütlicher angehen lassen, denn ich wandere nur zum Strogoula Gipfel. Nach dem Frühstück packte ich die Lebensmittel in die Tasche und rollte Matte und Schlafsack zusammen. Darüber legte ich die Picknickdecke. Heute war schönstes Wetter gemeldet, ab morgen etwas unbeständiger. Zunächst ging es ein Stück die Straße entlang, dann zweigt schon ein Wanderweg ab. Mit Hilfe von komoot erreichte ich die Berghütte von Mellisourgi. Von dort aus ist die Wandertour im Wanderführer beschrieben. Der Anstieg ist extrem steil, aber der Weg ist gut markiert und abgesehen von der Steigung nicht weiter schwierig. Dennoch kann ich die Schwierigkeitsstufe schwarz ein Stück nachvollziehen. Am Gipfel wurde ich mit einem herrlichen Ausblick in alle Richtungen belohnt. Von dort aus könnte man auch einen anderen Rückweg über eine Reihe von Berggipfeln nehmen, wie ich von einer anderen deutschen Wanderin erfuhr. Nachdem dieser Weg jedoch nicht mal in komoot eingezeichnet ist, zog ich es vor, denselben Weg zurückzunehmen. An der Berghütte wieder angekommen, sah ich dort viele Wohnmobile und Zelte stehen und erfuhr dass es zugleich ein Naturcampingplatz ist. Nachdem die nächsten Tage ohnehin unbeständiges Wetter gemeldet ist und ich auf keinen Fall im Flussbett bleiben kann, beschloss ich, auch dorthin umzuziehen. Während ich in Richtung Fahrrad lief, verdunkelt sich der Himmel zusehends und es begann zu regnen. Das wäre ja nicht weiter schlimm gewesen, wenn nicht mein ganzes Zeug im Flussbett gestanden wäre, das sich bei stärkerem Regen auch in einen Sturzbach verwandeln kann. Daher rannte ich so schnell ich konnte in Richtung Fahrrad. Es schüttete wie aus Gießkannen und ich wurde nass bis auf die Haut. Wenigstens war es nicht kalt! Am Fahrrad angekommen, stellte ich erleichtert fest, das nur mein Zeug nass geworden war, aber das Flussbett kein Wasser führte. Meine Picknickdecke war zwar klatschnass, aber es gibt schlimmeres! Nachdem es immer noch regnete, trug ich mein Zeug zur 100 m entfernten überdachten Wasserstelle an der Straße, um es dort trocken zu lagern bzw vom Dreck zu befreien. Kaum war ich damit fertig, hatte der Regen aufgehört. Ich fuhr mit dem Fahrrad hinauf zur Berghütte ( 100 Höhenmeter Teerstraße, 200 Höhenmeter Schotterweg, jedoch recht gut zu fahren). Oben angekommen baute ich erstmal mein Zelt auf und richtete mich ein, dann spritzte ich die Picknickdecke mit dem Gartenschlauch ab und legte sie anschließend in die Sonne zum trocknen. Nun wurde sie mal wieder richtig gereinigt! Zum Abendessen gab es Nudeln mit frischer Zwiebel-Tomatensoße. Die Wetterprognose für morgen sieht sehr schlecht aus: angeblich Dauerregen ab Mittag! Kann ich irgendwie nicht glauben!






25.Tag: Do 26.08.21
km133209
Wanderung in Richtung Afti

3

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 25.Tag Als ich aufstand, schaute es freundlich aus. Nach dem Frühstück packte ich ein paar Kleinigkeiten in den Rucksack und marschierte los in Richtung Wasserfall. Ich hatte auf dem Zeltplatz ein Baumhaus gefunden, in das ich die ganzen Sachen zum Trocknen aufhängte. Dort könnte ich mich auch hinsetzen, falls es länger regnen sollte. Diesmal hatte ich alles regenfest gesichert! Ich schaute immer wieder auf die Wetterprognose und es sah aus, wie wenn das schlechte Wetter nach hinten geschoben wurde. Und so lief ich weiter auf die Teerstraße, die schließlich in Schotter übergeht und über den Berg nah am Berg Afti vorbei nach Theodoriana geht. Der Weg ist in einem Zustand, dass man ihn zwar nicht mit jedem PKW, aber einem Geländewagen problemlos befahren kann. Ich lief hinauf bis auf ca 1500 m Höhe, dann musste ich umkehren, denn ab 19 Uhr ist Regen gemeldet. Der Rückweg ging schneller als erwartet. Doch bereits kurz von Melisourgi begann es zu tröpfeln und schließlich stärker zu regnen. Ich schaffte es gerade noch halbwegs trocken bis zur Berghütte von Melisourgi, bei der man ebenfalls zelten konnte. Vorteil dieser Hütte ist es, dass man nicht einmal 500m Schotterstraße zu fahren hat. Ich war kaum dort angekommen, da schüttete es wie aus Gießkannen. Ich verbrachte die Zeit unter anderem mit diktieren des Reiseberichts, denn ich war bereits einige Tage im Rückstand. Nach knapp einer Stunde ließ der Regen nach und ich marschierte weiter. Es kam zwar etwas Wasser aus den Bäumen und tröpfelt auch ein wenig, aber ich bin ja nicht aus Zucker! Wichtig ist mir vor allem, dass meine Schuhe trocken bleiben - und das tun sie bis jetzt. Nach gut einer weiteren Stunde erreichte ich mein Zelt und ging als erstes duschen. Danach hatte der Himmel schon wieder aufgeklärt und die Sonne kam wieder hervor, es bekam bestimmt noch mal 24 Grad. Von Dauerregen kann also keine Rede sein! Zum Abendessen gab es Nudeln mit Auberginen-Gemüse. Nachts und für den ganzen Vormittag sind einige Gewitter gemeldet, mal sehen, was tatsächlich ankommt.






26.Tag: Fr 27.08.21
km133209
Pramanta - Arta - Amfilochia - Loutraki Beach

3

129km
18,43km/h
7:00h

Weitere Bilder am 26.Tag In der Nacht donnerte es von weitem heftig , aber bei mir blieb es weitgehend trocken. Es kamen die Ausläufer des Gewitters bis zu mir. Gegen 6:30 Uhr stand ich auf und packte zusammen. Über Ktistades ging es zunächst hinunter zum Archatos Potamos über eine Gitterbrücke. Beim Herunterschalten auf das kleine Ritzel rutschte mir die Kette ganz nach unten und verklemmte sich so heftig, dass ich erst eine Schraube mit dem Imbus herausdrehen musste. Ausgerechnet jetzt beginnt es zu regnen! Ich machte dies im überdachten Bereich eines Supermarktes. Der Besitzer konnte zwar kein Englisch, aber er gab mir zu verstehen, dass dies in Ordnung war. Danach konnte ich mir gleich meine ölverschmierten Hände an einem Waschbecken ordentlich mit Spülmittel waschen. Zum Dank dafür gehe ich gleich im Laden einkaufen. Ein paar Kleinigkeiten brauchte ich ohnehin, einen Großeinkauf mache ich erst morgen. Zunächst ging es trocken weiter. Doch wenig später setzte erneut Regen ein. In einer Bushaltestelle fand ich Schutz. Ich nutze die Zeit gleich für eine Brotzeit. Danach ging es trocken weiter über Monolithi und Podavgi, in einem ständigen auf und ab. Doch irgendwann geht es länger bergab in die Ebene von Arta. Dabei merkte ich richtig, wie es zunehmend wärmer würde. In Grmmenitsa bog ich links ab und kam schließlich über den Autobahnzubringer wieder auf die alte Nationalstraße. Dort fand ich bei einem großen Gemüseladen Okra, von dem ich gleich 500g kaufte. Das ist ein Gemüse, das man in Deutschland einfach nicht bekommt! Im weiteren Streckenverlauf war es zwar heiß, aber nicht besonders bergig. Nachdem es nun die Autobahn gibt, ist die alte Nationalstraße an der Küste entlang nach Amfilochia prima zu fahren. In Amfilochia bog ich nach Westen in Richtung Lefkada ab. Auch hier ist der Verkehr durchaus erträglich (etwa wie eine kleine deutsche Bundesstraße). Wie ich später sah, wird hier gerade eine Autobahn gebaut. Meiner Meinung nach ist dies völlig übertrieben, denn die Straße ist relativ gerade und es gibt auch kaum Ortsdurchfahrten. In Loutraki Beach schlug ich mein Nachtlager auf. Dort standen zwei Wohnmobile und es gab eine Taverne, Duschen und Toiletten. Zum Abendessen gab es Tortellini mit Okragemüse. Danach ging ich nochmal in die Taverne und kaufte mir ein Eis als Nachspeise.






27.Tag: Sa 28.08.21
km133338
Loutraki Beach - Lefkada - Gialos Beach

1

83km
16,77km/h
4:57h

Weitere Bilder am 27.Tag Mit der Morgendämmerung stand ich auf und war noch vor 8 Uhr unterwegs. Die letzten 15km bis Lefkada, nachdem die Straße von Preveza dazukommt, ist sehr stark befahren. In Lefkada hielt ich mich links in Richtung Nidri, denn dort liegt der Lidl. Nach einem Großeinkauf und einer sofortigen Brotzeit direkt am Parkplatz ging es auf der "mittleren" Straße durch die Inselmitte hinauf nach Lazarata und anschließend auf die Panorama-Straße über Drymonas und Hortata nach Athani. Man fährt hoch oben und wird durch traumhafte Ausblicke auf das Meer belohnt. In Hortata füllte ich alle meine Wasserflaschen auf, denn hier ist die letzte öffentliche Wasserstelle und in Gialos Beach, wo ich für ein paar Tage bleiben möchte, gibt es kein Wasser. Die Zufahrt zum Strand ist extrem steil und die Kehren sind sehr eng. Immerhin wurde die Straße nagelneu gemacht: neuer Asphalt, neue betonierte Rinnen, Gitternetz-Sicherung der Felsen und überflüssigerweise die regelmäßige Erinnerung an die Kehren sowie Tempo 30 und Überholverbot ... . Über die halbe Steilstrecke schob ich mein Rad hinunter. Im Jahr 2009 hatte ich bei genau dieser Abfahrt einen Sturz wegen überhitzter Bremsen, der zum Glück glimpflich verlief. Gerade bei der ersten Anfahrt nach unten ist man immer (durch das viele Wasser und das ganze Essen) völlig überladen und hydraulische Felgenbremsen sind zwar gut, aber Scheibenbremsen sind besser. Unten angekommen, hatte ich die Wahl zwischen zwei schattigen Plätzen jeweils oberhalb des Weges. Erstmal planierte ich etwas den Platz für das Zelt, dann baute ich es auf. Als ich das letzte Mal hier war, musste ich mein Zelt in die Sonne stellen, da es zu groß für diese Stelle war. Doch mein jeztiges Zelt ist kleiner. Dann wurde es höchste Zeit zum Baden. Genauso steil wie der Hang geht es auch ins Wasser, das heißt, die Brandung der Wellen ist erst unmittelbar am Strand. Man muss den richtigen Moment abpassen, um hineinzugehen und dann zügig hinausschwimmen. Erschwerend kommt hinzu, dass zwischen dem Feinkies immer wieder größere Steine sind. Sie sind zwar abgerundet, aber dennoch kann man sich hier verletzen. Das Anlanden ist jedoch mit Schwimmbrille ganz einfach: man lässt sich bäuchlings von einer großen Welle anspülen, nun kann man ja die Steine gut sehen. Zum Abendessen gab es Paprika-Geschnetzeltes mit Nudeln. Nach dem Essen saß ich mit anderen Campern zusammen und ich kam erst spät ins Bett.






28.Tag: So 29.08.21
km133421
Fahrt nach Porto Katsiki und zum Südkap

1

43km
13,03km/h
3:18h

Weitere Bilder am 28.Tag Dennoch stand ich um 7 Uhr auf. Sicherheitshalber hängte ich das Außenzelt darüber. Zum einen kann man nie wissen, ob es doch regnet, zum anderen hatte ich es nass eingepackt und es musste trocken werden. Die Auffahrt ohne nennenswerte Beladung war kein größeres Problem. Ich fuhr aber nicht den selben Weg zurück, sondern bog kurz vor Athani nach rechts ab. Dort kam ich an einer Kapelle mit Wasserstelle vorbei. Ich konnte mir gleich den ersten Schweiß herunterwaschen und meine Flaschen vollmachen. Dann ging es weiter auf der Hauptstraße nach Süden. Zu Fuß machte ich einen Abstecher zum Egremi Beach, dem nächsten Strand südlich von Gialos. Hier führt zwar eine Teerstraße nach unten, aber sie ist mangels Parkplätze unten für Autos gesperrt. Ich sah mir den Strand nur von oben an und fuhr gleich weiter. In Porto Katsiki fuhr ich komplett hinunter und lief zuletzt noch die Stufen hinab. Der Strand ist ganz schön voll, liegt aber auch am Sonntag. Ich lief bis zum südlichen Ende. Dort sind zum einen weniger Leute, zum anderen ist dort noch Schatten durch die Steilwand. Es ist schon eine eindrucksvolle Bucht und im Vergleich zu italienischer Strandbelegung regelrecht leer. Etwas schade find ich, dass von Nidri her "Partyboote" kommen. Immerhin landen sie nicht an, sondern die Leute können nur schwimmend an Land kommen. Auch hier findet die Brandung erst unmittelbar am Strand statt, sodass man vorsichtig beim Baden sein muss. Im Gegensatz zu den Atlantik-Stränden gab es aber hier keine nennenswerten Strömungen. Ich schwamm durch die halbe Bucht, dann gab es eine Dusche aus der Fahrradflasche und ich cremte mich erneut gegen die Sonne ein. Der erste Teil aus Porto Katsiki heraus war wie der Hinweg. Doch auf halber Höhe bog ich den Schotterweg nach rechts ab, der auf die Straße zum Kap Doukato, der Südspitze der Insel führt. Teilweise musste ich allerdings schieben, da die Steine sehr grob sind. Im Gegenzug wurde ich durch eine herrliche Aussicht belohnt. Wenig später erreichte ich den Leuchtturm der Südspitze, an dem alle Schiffe von Italien nach Patra vorbeifahren. Kurz vorher fährt man an einer Steilwand vorbei, über die das Wasser bei hohem Seegang darüberspritzt. Bereits am Hinweg hatte ich auf der Osteite eine kleine Bucht entdeckt, die sich hervorragend zum Schnorcheln eignet. Sie liegt genau dort, wo die große Hochspannunsfreileitung als Seekabel nach Ithaka geht. Ich hatte zwar nur eine Schwimmbrille dabei, aber auch damit kann man prima die Unterwasserwelt beobachten. Zeitgleich mit mir war eine Familie mit VW-Bus da, die danach ebenfalls nach Gialos Beach fahren wollte. Der Rückweg war trotz starker Sonne unkompliziert. Es ging bis auf 400m Höhe kontinuierlich hinauf, danach darf man alles gemächlich wieder hinunter rollen. An der Kapelle füllte ich meine Flaschen auf, dann fuhr ich zum Strand hinunter, nur ganz kurze Teile musste ich schieben. Unten gab es erstmal ein Eis, dann ein längeres Bad im Meer. Zum Abendessen gab es die zweite Hälfte des Geschnetzelten. Danach leistete ich den Campern aus Deggendorf wieder Gesellschaft.






29.Tag: Mo 30.08.21
km133464
Rundfahrt um die Insel

1

107km
15,7km/h
6:49h

Weitere Bilder am 29.Tag Heute steht eine Inselrundfahrt auf dem Programm. Kurz nach 8 Uhr ging es los. Erstmal ging es hinauf bis Hortata, dann hinunter nach Agios Nikitas und weiter über Lefkada nördlich um die Lagune herum. Nicht vergessen durfte ich den Zwischenstopp im Lidl, denn so langsam geht das Essen aus. Der weitere Küstenverlauf bis Nidri ist weniger schön, die Straße ist fast komplett zugebaut. In Nidri fuhr ich zu dem Wasserfall, der unübersehbar ausgeschrieben ist. Am Parkplatz machte ich erstmal ausgiebig Brotzeit, dann sicherte ich mein Fahrrad und lief ins Tal hinein. Die Umgebung ist eindrucksvoll, der Wasserfall jedoch nur ein kleines Rinnsal. Weiter ging es nach Vasiliki, seit Lefkada zum ersten Mal eine echte Landstraße, mit sanftem, aber kontinuierlichem Anstieg und einer Abfahrt, die man genießen kann. Die Fähre nach Kefalonia fährt nun nicht mehr von Vasiliki, sondern von Nidri. Hinter Vasiliki geht es steil hinauf, insbesondere auf der neu gebauten Verbindung nach Porto Katsiki. Nachdem ich den Sendemast zu sehen bekam, wusste ich, dass ich so gut wie oben sein musste. Ich kam auf die Straße, die zum Südkap führt und folgte ihr nach Athani. Noch an der Kapelle mit frischem Wasser versorgt, ging es hinunter zum Strand, wo ich mir nach einem kurzen Bad frische Spaghetti Bolognese kochte. Den Abend verbrachte ich wieder mit den Campern aus Deggendorf. Der Mann war ebenfalls ein Lehrer, sodass wir uns auch darüber austauschten. Auch mir gefiel es, mal wieder deutsche Gesprächspartner zu haben, mit denen man mal wieder mehr als ein paar Worte wechselt.






30.Tag: Di 31.08.21
km133571
Pausentag in Gialos Beach

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 30.Tag Den letzten Tag in Gialos Beach möchte ich nicht nach oben fahren, sondern ausgedehnt spazieren gehen. Gleich nach dem Frühstück lief ich den Strand entlang nach Norden. Dort befindet sich zunächst ein Campingplatz, der nie fertig gestellt wurde. Man kann dort nur mit einem geländegängigen Auto hineinfahren, der Weg ist sehr schlecht und erfordert einige Bodenfreiheit. Unten am Strand stand ein deutscher Offroader. Auf dem weiteren Weg nach Norden entdeckte ich eine Quelle mit Süßwasser. Aus 2 Plastikrohren kommt eiskaltes klares Wasser, vermutlich direkt aus dem Berg. Ganz in der Nähe befindet sich eine wunderschöne Schattenlaube in den Bäumen, die sich hervorragend zum Zelten eignen würde. Ich werde jedoch die letzte Nacht an meinem Ort bleiben. Aber eventuell das nächste Mal gehe ich dorthin. Der Nachteil ist wohl, dass man keinerlei Kontakt zu anderen deutschen Campern hat, soweit man das als Nachteil bezeichnen kann. Ich ging noch weiter bis zum Ende des Strandes, wo man zwar zwischen Felsen noch weiter laufen kann, aber ich drehte trotzdem um. Ich ging den Weg von der Quelle und Schattenlaube nach oben und fand heraus, dass der Weg durch ein Bachbett durchschnitten und unbefahrbar gemacht wird. Für das Fahrrad wäre das jedoch kein Hindernis. Nach einer kleinen Stärkung am Lagerplatz lief ich den Strand nach Süden, irgendwann geht er in Felsen über und schließlich ragen die Steilfelsen fast senkrecht ins Meer, sodass es keine Verbindung zur nächsten Bucht, dem Egremi Beach gibt. Schließlich erreichte ich gegen 13 Uhr wieder mein Zelt und aß erstmal zu Mittag. Den Nachmittag über ging ich mehrmals baden, unterhielt mich mit anderen Campern und diktierte meinen Reisebericht. Zum Abendessen gab es Okra mit Zwiebeln, ein paar gebratenen Kartoffeln und ein paar Spaghetti in Sahnesoße, ich musste einige Reste loswerden. Die Spaghetti Bolognese von gestern hatte ich in einem Kühlschrank eines Campers für morgen Abend eingelagert.






31.Tag: Mi 01.09.21
km133571
Gialos Beach - Lefkada - Mitika

1

110km
16,10km/h
6:50h

Weitere Bilder am 31.Tag Noch bei Dunkelheit um 6 Uhr stand ich auf und fing an, Matte und Schlafsack zusammenzurollen und anschließend frühstücke ich. Nach dem Zeltabbau und einem Bad einschließlich papierfreiem Toilettengang im Meer brach ich kurz vor 8 Uhr auf. Zum Glück hatte ich jetzt nicht mehr so viel Zeug dabei, sodass die Auffahrt etwas leichter war. Ich nahm die Straße von Dragano nach Vasiliki über den Berg. Sie ist nicht ganz so steil wie die neue Straße ganz im Süden. Von Vasiliki nach Nirdi geht es noch mal über einen größeren Berg, aber mit sehr moderater Steigung und geringem Gefälle. Von Nidri nach Lefkada geht es praktisch eben. Im Lidl kaufte ich einiges ein, dann ging es über die Drehbrücke ans Festland, wo ich sofort rechts abbog. Diese Straße ist nahezu unbefahren, und dafür in recht gutem Zustand. Ab Palairos fährt man auf einer hervorragend ausgebauten Straße, die nach wie vor kaum befahren ist. Sie führt meist unmittelbar am Meer entlang durch recht dünn besiedeltes Gebiet. Unterwegs kam ich an einigen schönen Stränden vorbei, wo ich gut hätte zelten können. In Mitika füllte ich an einer Quelle meine Wasserflaschen auf, so dass ich ab jetzt jederzeit einen Übernachtungsplatz anfahren kann. Schließlich fand ich auch einen geeigneten Platz, dort waren mehrere Dauercamper und ein griechischer VW-Bus, den ich zunächst für einen deutschen hielt. Unter einem großen Olivenbaum richtete ich mich ein, nach einem Bad im Meer wärmte ich mir die Spaghetti Bolognese auf.






32.Tag: Do 02.09.21
km133681
Mitika - Mesolongi - Andirio Beach - Patra

1

129km
19,45km/h
6:38h

Weitere Bilder am 32.Tag Auch heute startete ich bald morgens, denn die Morgenstunden sind einfach am besten zum fahren. Ich nahm den Weg an der Küste entlang über Etolika, einer Stadt, die auf einer Insel im Flussdelta liegt und mit zwei Brücken verbunden ist. Im weiteren Streckenverlauf nahm ich die alte Nationalstraße. Dank Autobahn ist hier nur noch lokaler Verkehr. Kurz vor Antirio geht es noch mal ordentlich hoch, dann wird man mit einem herrlichen Ausblick auf die Meerenge und die Brücke darüber belohnt. In Antirio gibt es einen schönen Sandstrand, sogar mit Duschen. Etwas westlich des Ortes ließ ich mich windgeschützt auf einer Wiese nieder. Es war gerade 16 Uhr, also noch reichlich Zeit bis zur Fähre. Zunächst gab es ein Eis, dann ging ich ausgiebig baden und telefonieren. Kurz nach 19 Uhr war Aufbruch angesagt. Zum Fußgängerweg auf der Brücke musste ich mein Fahrrad abgepackt hochtragen. Der Fußweg selbst ist gut befahrbar, ich fahre ihn nun zum dritten Mal. Auf der anderen Seite ist das Treppenhaus weiträumiger, so dass man das Fahrrad voll bepackt hinunter schieben kann. Danach geht es zunächst auf Nebenstraßen, später auf der Hauptstraße mitten durch die Stadt, denn der Hafen liegt am südlichen Ende. Als erstes checkte ich am Anek-Schalter ein. Dort fand ich auch Leute, die bereit waren, meine Gaskartusche im Auto durch die Kontrolle zu bringen. Dort zählt es nämlich als ganz normales Gepäck und kann legal mitgenommen werden. Abgesehen davon werden die Autos nur auf illegale Personen kontrolliert, während ich als Radfahrer bzw fußpassagier durch eine Sicherheitskontrolle wie im Flughafen gehen muss und dort werden Gaskartuschen abgenommen - einmal wurde mir selbst eine abgeknöpft, einmal waren Wanderer der Kontrolle zum Opfer gefallen. Über den Sinn oder Unsinn der Kontrolle spare ich mir weitere Kommentare. Dann fuhr ich noch mal zwei Kilometer nach Süden zum nächstgelegenen Lidl, wo ich noch mal ordentlich einkaufte. Als ich gegen 21:15 Uhr meine Lebensmittel in die Fahrradtaschen packte, sah ich gerade das Schiff einfahren. Damit wusste ich, dass die Chancen für eine pünktliche Abfahrt gut stehen. Auf dem Rückweg besorgte ich mir noch einen Pita Gyros, den ich dann zusammen mit den noch warmen Spinatrollen vom Lidl vor dem Hafengebäude verzerrte. Um 22:30 Uhr passierte ich die Sicherheitskontrolle. Unmittelbar danach in der Autoschlange bekam ich auch meine Gaskartusche wieder zurück. Vielen Dank noch mal an die Familie aus Aichach! Auf dem Schiff wurde ich direkt in den Schlafsaal geführt. Dort sind 32 Betten für Männer in jeweils 4 Buchten mit je zwei Stockbetten rechts und links. Jede Bucht ist jedoch coronabedingt nur mit maximal 4 Personen belegt. Es hatte also jeder ein freies Bett über oder unter sich, wo jeder seine persönlichen Sachen hinlegen konnte. Im Gegensatz zur Kabine muss man hier das Bett selbst beziehen, aber das schaffe ich gerade noch alleine! Als erstes marschierte ich zur Dusche im Oberdeck und machte mich erstmal richtig sauber. Dann ging ich noch ein wenig auf dem Deck spazieren und konnte beobachten, wie um 23:56 Uhr bereits die Auto-Klappe hochgelassen wurde und auf die Minute um 23:59 Uhr fuhr das Schiff los. So etwas erlebt man in Griechenland selten! Zufrieden ging ich in den Schlafsaal zurück und legte mich ins Bett.






33.Tag: Fr 03.09.21
km133810
Fähre Patra - Venezia

1

0km
0km/h
0:00h

Weitere Bilder am 33.Tag Im Wesentlichen schlief ich störungsfrei bis 11 Uhr durch, ich hatte den Vorhang zugezogen und es war ruhig und dunkel im Schlafsaal. Nur gegen 6 Uhr wachte ich kurz auf, weil da noch Leute aus Igoumenitsa zustiegen und ich außerdem auf die Toilette musste. Toiletten und Duschen gibt es leider keine extra im Schlafsaal. Dann setzte ich mich erstmal aufs Außendeck und machte einen Brunch. Zu essen hatte ich ja mehr als genug dabei! Den Tag über schrieb ich meinen Reisebericht und unterhielt mich mit anderen Leuten. Ich war wieder ein Exot! Fahrradreisen in Griechenland ist nicht so verbreitet. Wieder wurde ich mit Erstaunen gefragt" und jetzt fährst du noch über die Alpen!" Da musste ich erstmal erklären, das ein Brenner oder Reschenpass im Vergleich zu Griechenland eine Aufwärmübung ist. 2000 Höhenmeter an einem Tag sind auf griechischen Straßen keine Seltenheit! Grundsätzlich ist das Schiff ja recht gut ausgestattet, es sind freundliche und große Treppenhäuser, viele Aufenthaltsräume und ausreichend Deckfläche. Aber es gibt nur zwei Toiletten, und die sind in einem katastrophalen Zustand. Sie sind zwar funktionsfähig, aber nie vollständig sauber und ich habe noch keine vollständig schließende Tür gesehen, also von Gang in den Toilettenraum, typisch griechische Nachlässigkeit. Bereits gegen 21 Uhr zog ich mich ins Bett zurück, um noch mal richtig durchzuschlafen. So komme ich morgen richtig fit in Venedig an.






34.Tag: Sa 04.09.21
km133810
Venezia - Bassano - Caldonazzo

1

145km
20,05km/h
7:14h

Weitere Bilder am 34.Tag Zwar nicht ganz planmäßig um 7 Uhr, aber kurz vor 8 Uhr verließ ich das Schiff. Zuvor hatte ich noch gefrühstückt und noch mal geduscht. Die Polizei kontrollierte von jedem den Personalausweis und den Impfnachweis, also das, was wirklich wichtig ist. Das notwendige Einreiseformular (PLF) sahen Sie nur oberflächlich an. Ich nahm den für LKW gesperrten Weg über Oriago. Diesmal schaffe ich es, bis kurz vor Bassano lauter kaum befahrene Nebenstraßen zu nehmen. Obwohl ich diese Strecke schon x-mal gefahren bin, nahm ich jedesmal per Zufall einen etwas anderen Weg. Im Lidl in Bassano deckte ich mich erstmal ordentlich mit Lebensmitteln ein. Wenig später machte ich eine größere Pause. Hier fährt man zunächst auf Nebenstraßen, etwa 20 km hinter Bassano beginnt ein hervorragender Radweg. Gegen 17:30 Uhr machte ich an einem Rastplatz eine längere Pause und kochte mir Tortellini. Lieber mache ich mir jetzt ein warmes Essen, statt mir tagsüber den Bauch mit Süßigkeiten vollzustopfen, und abends am Zeltplatz zu kochen. Abgesehen davon hatte ich hier eine schöne Tischgarnitur, während ich mein Zelt vermutlich in irgendeiner Obstplantage aufstelle. Und genau so was fand ich kurz vor Caldonazzo. Ich stellte mein Zelt auf eine Grasfläche zwischen zwei Obstplantagen, es war eine Art ökologischer Grünstreifen für Bienen und andere Insekten. Mein Zelt war aus keinem Winkel zu sehen. Mit einbrechender Dunkelheit duschte ich mich ab, putze mir die Zähne und zog mich ins Zelt zurück. Dann machte ich noch ein längeres Telefonat mit einem ehemaligen Schüler aus Pfaffenhofen.






35.Tag: So 05.09.21
km133955
Caldonazzo - Trento - Gossensass

1

172km
19,73km/h
8:43h

Weitere Bilder am 35.Tag Um 5:40 Uhr wurde ich geweckt, planmäßig, denn um 6 Uhr ist es bereits vollständig hell und ich möchte heute eine weite Strecke bis Sterzing fahren. Zunächst geht es zwischen See und Eisenbahn, in Pergine hat man den höchsten Punkt erreicht und es geht zunächst etwas abwärts. Allerdings muss man bei Civezzano doch nochmal ordentlich nach oben, bevor es steil nach Trento hinuntergeht. In Trento selbst ist die Fahrradroute nicht beschildert, man muss nach Google Maps einfach mitten durch die Stadt bis an die Etsch. Danach folgt man einfach dem Radweg nach Norden. Nördlich von Lavis, wo man über 2km vom Fluss zur SS12 hochfährt, blieb ich auf der Hauptstraße und kam erst später wieder auf den Radweg. Dieser macht nämlich ein riesen Eck. Der weitere Wegverlauf bis Bozen ist bretteben. An meinem Übernachtungsplatz, an dem das Hochwasser gekommen war, suchte ich noch mal nach dem Zelthäring, den ich verloren hatte. Aber ich fand ihn nicht. Nördlich von Bozen fährt man längere Strecken auf der alten Bahntrasse. Es geht kontinuierlich leicht bergauf, aber im Vergleich zu Griechenland kann man hier regelrecht rasen. Nördlich von Brixen gibt es einen Wegabschnitt, der in sehr schlechtem Zustand ist, bei dem ich jedes Mal die Straße nahm. Doch bei der Abzweigung zum Vahrner See geht der Weg in gutem Zustand weiter - normalerweise! Doch nun ist er wegen Steinschlag gesperrt und ich musste wieder zur Straße zurück, der ich bis kurz vor Franzensfeste folgte. Der weitere Radweg hat doch einige Steigungen, lässt sich aber gut fahren, bis man schließlich in die Ebene von Sterzing kommt. Erwartungsvoll fuhr ich in Richtung Jaufenpass zum Campingplatz, doch er war wegen Bauarbeiten geschlossen! Zum Glück war es noch nicht allzu spät und ich beschloss, weiterzufahren und kurz hinter Gossensass irgendwo auf einer Wiese zu zelten. Dort sollte wieder genügend Platz sein, während die Umgebung von Sterzing sehr dicht besiedelt ist. 2 km nördlich von Sterzing nahm ich bewusst nicht den Radweg, da die Straße nach Gossensass breit und gut ausgebaut ist, während der Radweg eine einzige Berg- und Talfahrt macht. Doch nach dem ersten Tunnel war eine Baustelle mit Verbot für Radfahrer und Fußgänger. Aber zugleich gab es eine unmittelbare Umleitung auf den Radweg, durch eine winzige Bahnunterführung. Kurz danach zweigt vom Radweg aus ein Wanderweg nach rechts ab, ein Stück oberhalb hatte ich das Gefühl, dass man dort gut Zelten könnte. Ich schaute zu Fuß nach und stellte fest, dass es zwar dort keine Fläche zum Zelten gibt, aber auf der anderen Seite des kleinen Baches gab es etwas oberhalb ein schönes Plateau am Steilhang im Wald, auf dem man gut unter freiem Himmel übernachten konnte. Ich packte mein Fahrrad ab und schleppte das Zeug dorthin. Dann gab es erstmal Tortellini mit Tomatensoße und etwas Champignons, danach stellte ich mich bei bereits einsetzender Dunkelheit nackt in den Bach und übergoss mich mit eiskaltem Wasser (brrr!). Danach legte ich mich zufrieden schlafen.






36.Tag: Mo 06.09.21
km134127
Gossensass - Innsbruck- Brannenburg

1

150km
21,48km/h
6:59h

Weitere Bilder am 36.Tag Auch heute stand ich wieder zeitig auf, mein heutiges Ziel ist Brannenburg. Im Nu hatte ich gefrühstückt und zusammengepackt, sodass ich kurz nach 7 Uhr bereits unterwegs war. Hinter Gossensaß nahm ich die Straße. Man hat hier nur ca. 1 km schmale Straße, das heißt keinen Seitenstreifen. Oben wechselte ich wieder auf den Radweg, der hier eine größere Schleife nach Westen gemacht hatte. Am Brenner selber gab es keine Kontrolle, aber kurz danach standen Polizeiautos am Straßenrand, die stichprobenartig kontrollierten. Die Abfahrt nach Innsbruck hin unter war eine ziemlich kalte Angelegenheit, hier hätte ich mir Handschuhe dabei gewünscht. Umso mehr freute ich mich danach über eine Pause in der Sonne. In Innsbruck fährt man mitten in die Stadt hinein, bis man am Inn auf den Radweg trifft. Dann ging es nach Osten weiter in Richtung Kufstein. Der Weg ist nahezu eben, vormittags kam ich gut voran. Leider hatte ich nachmittags mit massivem Gegenwind zu kämpfen. Dies ist irgendwie immer so im Inntal bei schönem Wetter! In Kiefersfelden kaufte ich ordentlich ein, was ich für die nächsten zwei Tage brauchte. Eigentlich hätte ich nicht soviel kaufen müssen, aber ich kaufte hungrig ein! Den weiteren Weg zu Benjamin in Brannenburg nahm ich auf der Straße, bzw. häufig gab es auch einen Radweg neben der Straße. Dort wurde ich gleich von den Kindern empfangen. Der älteste ist gerade 7 und kommt jetzt dann in die Schule. Am Abend spielte ich mit ihm Siedler von Catan. Zum Abendessen gab es Chili con Carne, mal wieder was anderes! Wir unterhielten uns abends über alles Mögliche, Schule kam (unter drei Lehrern!) nicht zu kurz.






37.Tag: Di 07.09.21
km134277
Brannenburg - Seeshaupt - Kissing

1

157km
20,35km/h
7:43h

Weitere Bilder am 37.Tag Nach ausgiebigem Frühstück und einigen interessanten Gesprächen mit Eltern und Kindern brach ich um 10:30 Uhr auf. Mein Weg führte über Bad Tölz und Seeshaupt nach Kissing zu meinem Onkel Michael. Ich konnte die meiste Zeit auf Radwegen und Nebenstraßen fahren. Gerade die Strecke entlang des Ammersees ist sehr schön. Das Wetter tat das übrige! Die ganze Zeit war es sonnig, mit ein paar Wolken dazwischen und Höchstwerte um die 25 Grad. Kurz vor 20 Uhr kam ich bei Michael an. Er war derzeit alleine daheim. Zum Abendessen machten wir uns Schnitzel mit Nudeln und Soße. Nach einigen interessanten Gesprächen legten wir uns schlafen.






38.Tag: Mi 08.09.21
km134434
Kissing - Donauwörth - Georgensgmünd

1

126km
21,42km/h
5:53h

Weitere Bilder am 38.Tag Nachdem Michael heute wieder arbeiten muss, standen wir kurz vor 7 Uhr auf und wir trennten uns nach dem Frühstück eine Stunde später. Er fuhr mit dem Zug nach München, ich mit dem Fahrrad weiter nach Norden. Zu Mittag gab es einen Döner in Donauwörth. Dort war ich bisher immer daran vorbeigefahren und kam nun erstmalig in die durchaus schöne Altstadt. Den weiteren Streckenverlauf bis Treuchtlingen hatte ich immer in sehr bergiger Erinnerung, doch nach Griechenland empfand ich diese Strecke als nahezu flach und konnte die meiste Zeit sogar mit über 20km/h fahren. In Möhren besuchte ich noch einen Kollegen von meiner Schule. Dann ging es weiter über Weißenburg und nach einer kurzen Pause bei den Golfplätzen zwischen Ellingen und Pleinfeld kam ich um 17:30 nach Hause.






Rückblick über die gesamte Fahrt

 

Fazit in Worten:
Ich blicke auf eine gelungene und erlebnisreiche Tour zurück. Durch die vielen Wanderungen im griechischen Hochgebirge hatte ich die Natur noch viel intensiver erlebt als sonst, wenn ich hauptsächlich mit dem Rad herumfahre. Mit insgesamt "nur" 2700km, wovon alleine 1500km auf die Anfahrt fallen, war war ich sehr wenig auf dem Fahrrad im Vergleich zu sonst. Der niedrige Geschwindigkeitsschnitt lässt sich auf die deutlich schwierigeren Verhältnisse (Hitze, extrem steile Auf- und Abfahrten) zurückführen.

Hochs und Tiefs:
Highlights auf meiner Tour waren die Wanderungen rund um die Astraka-Hütte oberhalb der Vikos-Schlucht, wo ich insgesamt vier Nächte verbracht hatte. Ebenso schön war die Zeit am Aoos-Stausee mit den Wanderungen nach Metsovo und zum Flegasee. Nächstes Mal werde ich allerdings mein Zelt etwas südlicher aufschlagen, wo der See nicht so verlandet und zusedimentiert ist. Dabei würde sich auch eine zwei- oder mehrtägige Wanderung auf die andere Seite des Flega anbieten. Drittes Highlight war mal wieder der wilde Gialos Beach: Sowohl die Inselrundfahrten auf Lefkas als auch Aufenthalt und Wanderungen am Strand selbst mache ich immer wieder gerne. Die Tiefpunkte waren diesmal überschaubar und ein Stück weit auf leichtsinniges Verhalten zurückzuführen: Am Tag 3 baute ich trotz Starkregen tagsüber mein Zelt unterhalb des Etsch-Hochwasserdeiches auf und wurde nachts durch steigenden Wasserstand zum Umzug gezwungen. Zum Glück wachte ich rechtzeitig auf und brachte mein Zeug in Sicherheit. Am nächsten Morgen trocknete die die Sonne wieder alles. Abgesehen von einem Zelthäring verlor ich nichts im Hochwasser. Im anderen Fall ließ ich mein ganzes Zeug ebenfalls in einem trockenen Flussbett bei Melissourgi für eine Tageswanderung zurück und es kam ein heftiger Regenschauer. Zwar wurde das Flussbett nicht geflutet, aber ich hatte unnötige Panik darum.


Fazit in Zahlen:

Übernachtungen auf CP: 6

Gesamtstrecke: 2686km

Übernachtungen in Häusern o. ä.: 9

Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,9km/h

freie Übernachtungen im Zelt: 12

Durchschnitt in Griechenland: 15,8

freie Übernachtungen ohne Zelt: 10

Anzahl der Fahrtage über 50km: 22 von 38


Wetterstatistik:

Abgesehen von Tag 3 ()bei Bozen) war das Wetter OK. Der Wetterbewertung liegen folgende Maßstäbe zu Grunde:
Note 1 (31 Tage): Absolut regenfrei, mindestens 15 Grad, mehrere Stunden Sonne
Note 2 (1 Tag): Nahezu regenfrei, keine große Regengefahr
Note 3 (4 Tage): Maximal eine 45min regenbedingte Wartezeit oder 90min leichter Nieselregen (Weiterfahrt möglich). Entscheidend für die Bewertung war die resultierende Wartezeit. So wurde Regen auf Fähren, bei Wartezeiten auf Fähren und in der Nacht nicht angerechnet.
Note 4 (1 Tage): Längere regenbedingte Wartezeiten. Das Tagesziel wurde aber dennoch im Wesentlichen erreicht.
Note 5 (1 Tag): Lange Wartezeiten und/oder sehr nass geworden. Das Tagesziel wurde nur teilweise erreicht.
Note 6 (kein Tag): Regen über einen großen Teil des Tages, sodass das Tagesziel auch nicht ansatzweise erreicht werden konnte.


erstellt am 22.10.15